Panik vor Therapieende

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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chrysokoll
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Beitrag Do., 30.05.2024, 21:00

Libellenflügel hat geschrieben: Do., 30.05.2024, 19:36 Ich fühle mich im Stich gelassen, und das, nachdem er mir versprochen hat, bis zur letzten Stunde für mich da zu sein und mit mir das durchzustehen.
Ich habe noch 3 Stunden und möchte das eigentlich voll durchziehen. Vor allem möchte ich nicht so eine Ende haben.
die Situation ist schwierig, und es ist sehr normal dass du dich auch im Stich gelassen fühlst.
Ich habe ja nun in den letzten Jahren gleich zwei unfreiwillige Therapieabschiede mitgemacht und kann dir daher nur raten: Gestalte das so wie du das brauchst und such dir jemand für eine weitere Therapie.

Nur: Was konkret möchtest du in diesen drei verbleibenden Stunden denn "voll durchziehen"?
Du kannst jetzt noch den Abschied gestalten. Mehr nicht.

Und gleichzeitig möglichst alle Energie darauf verwenden für dich eine gute Lösung zu finden, auch für Übergange.
Hast du denn jetzt überlegt wie dieser Abschied für dich konkret aussehen soll?
Und etwas unternommen bezüglich weiterer Hilfe, auch jenseits von Therapeutensuche? Also z.B. Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, notfalls eben auch Klinik oder Tagesklinik

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Arakakadu
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Beitrag Do., 30.05.2024, 21:34

Klar kann das ein Trigger sein. Es ist möglich, dass du durch diese Gefühle die du erlebst auch Flashbacks hast. Wenn man sich in einer Regression befindet, passiert genau das was du fühlst. Auch wenn wir alle wissen, dass du kein kleines kind und nicht handlungsfähig bist... Aber wenn man in dem Zustand ist, kommt man schwer raus, ich kenne das. Es ist schade dass er dir nicht gut zuredet und dich motiviert und dir sagt, dass du es schaffen kannst. Auch wäre gut wenn er dir klarmacht dass du eben Erwachsen bist und versuchen würde die Emotional als Erwachsene zu erreichen. Ich weiß nicht was ich dir raten kann... Außer dass diese Gefühle weh tun und wieder vergehen. Ich kann mir auch vorstellen dass es nach der letzten Stunde erleichternd sein wird. Trennungen sind wohl dein Thema (evtl Trauma) und klar kann dich diese Situation zurückversetzen... Tut sie ja auch. Aber du wirsts überleben.

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Libellenflügel
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Beitrag Do., 30.05.2024, 21:35

@shukria

"Voll durchziehen" ist tatsächlich falsch ausgedrückt. Ich möchte die 3 Stunden noch nutzen, ich möchte den Abschied nicht vermeiden oder verdrängen, weil ich denke, dass es mir vielleicht später helfen kann, wenn ich jetzt bewusst dran bleibe.

Ich würde ja gern den Abschied thematisieren, aber er geht darauf nicht mehr ein. Das Thema, was wir bearbeiten wollten beinhaltet ja die Trauer, die ich habe. Er will davon nichts mehr hören.

Mit triggern meinte ich nicht den Abschied, sondern dass solche Aussagen von ihm, dass er die restlichen Stunden als überflüssig und blöd empfindet, mir das Gefühl geben, dass er mich ablehnt. Dass ich verlassen, alleine gelassen werde, ich nicht erwünscht bin. Und solche Gefühle lösen bei mir immer Angst und Scham aus.
Mit dem Abschied bin ich in letzter Zeit immer besser zurecht gekommen. Ich habe ihm sogar noch gesagt, dass es mir besser geht mit dem Abschied. Und dann kam diese Aussage mit den Stunden und das Gefühl, er will mich nur noch los werden. Da hat sich schlagartig wieder alles gedreht in mir.

Mit den Handlungsoptionen hast du recht, ich bin da auch dran, einen Beratungstermin habe ich, aber eben mit langer Wartezeit. Und bei einem Therapeuten stehe ich auf Warteliste. Ansonsten bin ich überall abgewiesen worden. Ich weiß, dass ich nicht locker lassen darf und weiter suchen muss und Geduld brauche. Ich habe aber immer Angst, dass mir niemand helfen kann. Und ich kann mich noch nicht ausreichend selbst stabilisieren bei solchen Gefühlsattacken. Wir haben die kPTBS nicht genau bearbeitet und ich kenne mich damit überhaupt nicht aus, außer den Infos, die ich übers Internet bekommen habe.

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Arakakadu
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Beitrag Do., 30.05.2024, 21:37

Was ich nicht verstehe ist, warum ist die kptbs nicht thematisiert und bearbeitet worden in so einer langen Zeit?

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Libellenflügel
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Beitrag Do., 30.05.2024, 21:48

@ chrysokoll

Ich würde das mit dem Abschied ja gerne gestalten, aber das geht ja nur, wenn er mitmacht. Er blockt das ab. Er möchte die Stunden ganz normal wie immer zu Ende bringen. Ohne Gefühle. Darum ja die Aussage, so quasi, was sollen die letzten Stunden noch bringen. Das tut mir sehr weh. Und ich traue mich gar nicht, das Thema letzte Stunde anzusprechen, weil er irgendwie genervt auf das Thema reagiert.

Inzwischen habe ich einen Termin bei einer psychosozialen Beratungsstelle bekommen. Vielleicht bekomme ich auch noch eine beim sozialpsychiatrischen Dienst, die sind allerdings sehr voll.
Therapeuten kann ich erst wieder Mitte Juni anrufen, das haben mir die gesagt, die nicht sofort abgesagt haben.
Bei den Psychiatern bekomme ich immer noch Absagen.

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Libellenflügel
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Beitrag Do., 30.05.2024, 21:54

@ Arakakadu

Danke dir für die Ermutigung.

Er hatte die kPTBS erstmals im Herbst erwähnt und wir haben dann mit der NET begonnen, dabei wurde ich extrem instabil und geriet eben durch Missverständnisse, heute denke ich auch Fehlverhalten meines Therapeuten in eine Krise. Danach musste ich erst mal wieder Boden unter den Füßen bekommen und dann kam das Thema Abschied und es blieben ja nicht mehr viele Stunden übrig. Wir hatten auch sehr viele längere Pausen, da er häufig Auslandsaufenthalte hatte.


candle.
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Beitrag Do., 30.05.2024, 22:46

Libellenflügel hat geschrieben: Do., 30.05.2024, 21:48 Darum ja die Aussage, so quasi, was sollen die letzten Stunden noch bringen. Das tut mir sehr weh. Und ich traue mich gar nicht, das Thema letzte Stunde anzusprechen, weil er irgendwie genervt auf das Thema reagiert.
Es ging dir doch gut zwischenzeitlich. Was war das?

Ich würde weggehen von tiefen Therapieinhalten und eher den Blick in die Zukunft wagen und darüber sprechen.

Ich weiß, ein Therapeut darf wohl lt. Forumsbarometer nie genervt sein, aber letztlich mußt du wohl gucken was dir zur Weiterentwicklung nützt und nicht was du jetzt an Gefühlen aufreißen kannst. Und wenn dann frage ich mich gerade was für ein Sinn dahinter steckt.

Auf mich wirkt das immer so als wolltest du doch die Zügel strenger anziehen um ihn unter Kontrolle zu bekommen... was damit erreicht werden soll, s. o., sehe ich nicht.

candle
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Tauherz-_
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Beitrag Fr., 31.05.2024, 02:28

Hallo Libellenflügel,

es tut mir leid, zu lesen, wie es dir geht.
Hat dein Thera wirklich gesagt, dass er die letzten Stunden für überflüssig betrachtet? Da würde ich mir auch abgewiesen vorkommen.
Vielleicht geht er darauf nicht ein, weil er befürchtet, das nicht ausreichend mehr bearbeiten zu können und es dir damit noch schlechter geht, wenn es noch mehr aufgewühlt wird. Ob das der Grund ist, weiß ich nicht, aber wenn er dir gegenüber das nicht konkret geäußert hat, finde ich persönlich das auch nicht gut (auch wenn er es vielleicht nicht tun muss...)

Ich finde es gut, dass du schon den Schritt gemacht hast, nach einem meiner Thera zu suchen und dich auf eine Warteliste hast setzen lassen. :)

Ich wünsche dir viel Kraft und Erfolg bei der Suche.

Viele Grüße
Tauherz-_

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lisbeth
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Beitrag Fr., 31.05.2024, 07:07

Libellenflügel hat geschrieben: Do., 30.05.2024, 19:36 Und er sagte nur, was ich eigentlich noch mit ihm besprechen will, ehrlich gesagt wäre so etwas auch für ihn als Therapeuten blöd. Ich hätte aber schon noch Themen, habe ihm die auch gesagt. Und er meinte, dass wir das in den Reststunden nicht mehr besprechen können, obwohl wir die Stunde davor ausgemacht haben, dass wir zumindest bei einem Thema das noch bearbeiten.

Außerdem ist er extrem kühl und sachlich mir gegenüber. Er geht auf meine Gefühle nicht mehr ein. Ich weiß, dass er es mir damit vielleicht einfacher machen möchte zum Ende hin, aber in mir kommt sofort der Gedanke, dass er mich nun verabscheut, vor allem, nachdem ich mich bzgl. der Angst vor Therapieende ihm so geöffnet habe.
Dass er deine Wünsche als "blöd" bezeichnet ist von ihm ausgesprochen blöd. Und ich kann auch gut verstehen, dass das bei dir einiges lostritt. Gleichzeitig: Dass er mit dir nicht in diese Gefühle/in den Abschiedsschmerz "hineingehen" will, finde ich wiederum gut und richtig, denn es würde nichts daran ändern. Der Schmerz ist da, ja. Aber manchmal gibt es auch Situationen, wo es besser bzw sinnvoller ist, nach vorne zu schauen, als in den den Schmerz hineinzugehen. Das könnte in deinem Fall zB sein, dass ihr zusammen überlegt, wie du gut selbst für dich sorgen kannst, ganz konkret, wenn es dir nicht gut geht. Das kann auch Verbindung schaffen, damit gibt er dir noch etwas Hilfreiches mit, aber du tauchst nicht mehr in die tiefen Wunden ein.

Wenn er auf deine Gefühle eingehen würde, dann würde er aktuell das alles nur noch anfeuern. Dass er dich verabscheuen könnte ist wiederum dein eigener Film. Da kannst du selbst Einfluss drauf nehmen und diesen Gedanken nicht immer weiter nachjagen. Man kann sich auch mit den eigenen Gedanken ganz prima schlechte Gefühle machen (been there, done that... ;-) ).

Ich frage mich, ob es sein kann, dass du über deinen Schmerz so eine Art emotionales "Sensation Seeking" betreibst? Ich kenne es von mir, dass ich phasenweise sehr stark an alten/schlimmen Gefühlen (unbewusst) festgehalten habe, weil da ansonsten nur Leere war bei mir und mir diese Gefühle zumindest eine Ahnung von "Lebendigkeit" gegeben hatten. Und die Leere in mir so viel schlimmer erschien. Und da kann es manchmal schon wichtig sein, dass man auch selbst lernt, da zu sich selbst Stopp zu sagen und schrittweise andere Strategien lernt und verinnerlicht. Das nur als Denkanstoß, falls du dich darin wiederfindest, wäre das sicher auch ein gutes Thema für eine neue Therapie.

Alles Gute und LG, l.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 31.05.2024, 18:52

Libellenflügel hat geschrieben: Do., 30.05.2024, 21:54
Er hatte die kPTBS erstmals im Herbst erwähnt und wir haben dann mit der NET begonnen, dabei wurde ich extrem instabil und geriet eben durch Missverständnisse, heute denke ich auch Fehlverhalten meines Therapeuten in eine Krise.

Danach musste ich erst mal wieder Boden unter den Füßen bekommen und dann kam das Thema Abschied und es blieben ja nicht mehr viele Stunden übrig.

Wir hatten auch sehr viele längere Pausen, da er häufig Auslandsaufenthalte hatte.


Das hört sich aber in der Gesamtheit nicht nach einer Therapie an die gut gelaufen ist und auch inclusive des jetzigen Verhaltens rund um das Therapieende auch nicht nach einem ausreichend kompetenten Psychotherapeuten.

Evtl solltest du das ganze abhaken und dir jemand anderen suchen für die Themen die du noch zu bearbeiten hast. Ggf bist du damit sowieso woanders besser aufgehoben.

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Libellenflügel
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Beitrag Fr., 31.05.2024, 21:17

Inzwischen konnte ich mich wieder etwas sammeln. Ich bin wirklich dankbar, dass ich in solchen Momenten hier schreiben kann und gelesen werde.

Ich weiß, dass der Schmerz nicht einfach weg geht und auch zum Abschied dazu gehört. In mir ist das große Verlangen, diese schmerzhaften Gefühle mit ihm zu teilen, so lange ich das noch kann, obwohl das wahrscheinlich kontraproduktiv ist. Auch wenn ich mir vor der Stunde vorgenommen habe, das nicht zu thematisieren, bricht es irgendwann aus mir heraus. Ich kann nachvollziehen, wenn ihr schreibt, dass diese Gefühle nicht mehr vertieft werden sollen, zu meinem eigenen Schutz. Ich schaffe es nur nicht, das unter Kontrolle zu bekommen.

Mich verwirrt meine Reaktion so sehr. Ich frage mich dann auch, wie du Candle, "was war das"? Weil ich nicht verstehen kann, wie ich von einem Moment in den anderen in eine solche Krise stürzen kann. Ich gehe zur Stunde, es geht mir davor gut, dann kommt ein Satz, eine Reaktion, ein Verhalten meines Therapeuten und ich kippe weg, mit solcher Heftigkeit, das ich mich nicht im Griff habe. Mir hilft dann keine Vernunft, von wegen, es sind nur meine Gedanken und ich interpretiere das etwas hinein. Und auch keine Skills.

@münchnerkindl

Ob die Therapie gut gelaufen ist, kann ich ehrlich gesagt nicht mehr beurteilen. Ich weiß, dass manche Dinge nicht gut gelaufen sind. Und dass mein Therapeut vor Weihnachten wohl auch "nachlässig" war, weil er mit den neuen persönlichen Herausforderungen beschäftigt war. Zumindest hatte ich damals öfter den Eindruck, dass er nicht bei der Sache war. Und dass dadurch Missverständnisse entstanden und eben eine Vertrauensbruch da war. Vielleicht beurteile ich das auch falsch. Und für manche Dinge bin ich wahrscheinlich blind. Ich weiß nur, dass es extrem anstrengend und schmerzhaft war, dieses letzte halbe Jahr. Und es auf meine Kosten gegangen ist. Aber es bringt nun auch nichts mehr, ihn dafür zu verurteilen. Um das positive zu sehen: ich habe zumindest 2 meiner Ziele erreicht.

@Tauherz

danke für deine verständnisvollen Worte und die Wünsche

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Libellenflügel
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Beitrag Fr., 31.05.2024, 21:27

@ lisbeth

Was du über das "Sensation Seeking" geschrieben hast finde ich sehr interessant. Das beschäftigt mich, denn diese Leere kenne ich auch. Es ist wie ein Sog, der mich immer tiefer in diesen Schmerz treibt. Ich habe schon daran gedacht, dass das schon an eine Art Selbstverletzung erinnert...., weil ich mich da so hineinfallen lasse und dann resigniert darin verweile. Ich fühle mich dann aber auch nicht fähig, dagegen anzugehen.

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Shukria
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Beitrag Sa., 01.06.2024, 09:45

Ich habe damals den Kontakt zu meiner ersten Therapeutin abgebrochen. Jede Kontaktaufnahme hat mich destabilisiert und alte Wunden neu aufgerissen.

Dir tut der Kontakt definitiv nicht gut zu ihm.

Es sollte einem nach der Therapiestunde grundsätzlich besser gehen als davor. Ist das konstant nicht der Fall, ist es der falsche Therapeut für dich!

Das wieso , weshalb warum mag unterschiedliche Ursachen haben aber wenn du konstant so instabilaus den Sitzungen gehst weil ein falsches Wort fällt, bedeutet das, das die Beziehung definitiv schon viel zu verstrickt ist das er, geschweige denn du das noch lösen könntet. Erst recht nicht in 3h !!!

Ehrlich? Wahrscheinlich wäre es das beste du beendest diese „Therapie“ und machst maximal noch eine Abschiedsstunde um die Prozesse zu rekapitulieren und auch um anzubringen - was du bisher bestimmt nie dich getraut hast - ihm mal rückzumelden wo und warum du das Vertrauen in ihn verloren hast.

Alles andere ist wirklich selbstgeiselung welches aus alten Mustern entsteht. Wenigstens dieses - ich muss das durchziehen (bis zum bitteren Ende) ist ein Muster, das Du gut jetzt mal beiseite legen und mit Selbstfürsoge austauschen könntest.

Und Selbstfürsorge wäre: für Dich einstehen, sagen wo du Vertrauen in ihn verloren hast, Therapeutisches arbeitsbündnis von dir aus beenden.

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 01.06.2024, 09:58

dem stimme ich absolut zu!
Natürlich kann es einem nach Therapiestunden auch mal schlechter gehen. Aber das sollte sein, wenn intensiv an den eigenen Themen gearbeitet wurde. Und nicht wegen dem Therapeuten.
Ich bin öfter mal nach der Therapiestunde einfach erschöpft, brauche ein wenig Ruhe, Zeit mich zu sammeln. Aber eben weil wir intensiv gearbeitet haben. Und ich merke meine Fortschritte, was einfach toll ist.
Ich kenne den Unterschied zu einer katastrophalen, verstrickten Therapiesituation. Aus der sollte man eher früher als später raus gehen. Das lässt sich nicht mehr lösen. Und zwar egal ob der Therapeut weggeht oder weiter da ist.

In dem Fall fühlt es sich natürlich hart an, weil dieser Therapeut für immer weg ist. Ja, das IST ein endgültiges Ende.
Aber es hat auch den Vorteil, dass die TE jetzt wirklich nach vorne blicken kann.
Ich finde auch es war sehr unprofessionell mal eben bisschen mit Traumabearbeitung anzufangen und dann "ach huch, lief schief" und "ach übrigens, ich bin dann weg".

@ Libellenflügel: Auch ich kann dir nur nochmals raten: Konzentrier dich auf dich! Auf deine Zukunft. Darauf was du jetzt brauchst, wo du noch Hilfe, Unterstützung findest. Nicht auf ihn.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 01.06.2024, 12:22

Shukria hat geschrieben: Sa., 01.06.2024, 09:45 Dir tut der Kontakt definitiv nicht gut zu ihm.

Es sollte einem nach der Therapiestunde grundsätzlich besser gehen als davor. Ist das konstant nicht der Fall, ist es der falsche Therapeut für dich!

Das wieso , weshalb warum mag unterschiedliche Ursachen haben aber wenn du konstant so instabilaus den Sitzungen gehst weil ein falsches Wort fällt, bedeutet das, das die Beziehung definitiv schon viel zu verstrickt ist das er, geschweige denn du das noch lösen könntet. Erst recht nicht in 3h !!!

Ehrlich? Wahrscheinlich wäre es das beste du beendest diese „Therapie“ und machst maximal noch eine Abschiedsstunde um die Prozesse zu rekapitulieren und auch um anzubringen - was du bisher bestimmt nie dich getraut hast - ihm mal rückzumelden wo und warum du das Vertrauen in ihn verloren hast.


Naja, es ist aber schon hart sich nach so einer Therapie am Ende einzugestehen dass das nicht wirklich was gebracht hat und man blöderweise am Ende auch noch mit einer schmerzhaften emotionalen Abhängigkeit dasteht die einem den Boden unter den Füßen wegzieht.

Das Problem ist halt, wenn man eine Therapie die nicht gut läuft immer weiter laufen lässt ohne die Probleme zeitnah anzusprechen und dann ggf die Konsequenzen draus zu ziehen wenn sich das nicht bessert. Gerade WEIL man auftretende Probleme in Beziehungen nicht regeln kann ist man ja ggf in die Therapie gegangen.

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