Libellenflügel hat geschrieben: Do., 30.05.2024, 19:36
Und er sagte nur, was ich eigentlich noch mit ihm besprechen will, ehrlich gesagt wäre so etwas auch für ihn als Therapeuten blöd. Ich hätte aber schon noch Themen, habe ihm die auch gesagt. Und er meinte, dass wir das in den Reststunden nicht mehr besprechen können, obwohl wir die Stunde davor ausgemacht haben, dass wir zumindest bei einem Thema das noch bearbeiten.
Außerdem ist er extrem kühl und sachlich mir gegenüber. Er geht auf meine Gefühle nicht mehr ein. Ich weiß, dass er es mir damit vielleicht einfacher machen möchte zum Ende hin, aber in mir kommt sofort der Gedanke, dass er mich nun verabscheut, vor allem, nachdem ich mich bzgl. der Angst vor Therapieende ihm so geöffnet habe.
Dass er deine Wünsche als "blöd" bezeichnet ist von ihm ausgesprochen blöd. Und ich kann auch gut verstehen, dass das bei dir einiges lostritt. Gleichzeitig: Dass er mit dir nicht in diese Gefühle/in den Abschiedsschmerz "hineingehen" will, finde ich wiederum gut und richtig, denn es würde nichts daran ändern. Der Schmerz ist da, ja. Aber manchmal gibt es auch Situationen, wo es besser bzw sinnvoller ist, nach vorne zu schauen, als in den den Schmerz hineinzugehen. Das könnte in deinem Fall zB sein, dass ihr zusammen überlegt, wie du gut selbst für dich sorgen kannst, ganz konkret, wenn es dir nicht gut geht. Das kann auch Verbindung schaffen, damit gibt er dir noch etwas Hilfreiches mit, aber du tauchst nicht mehr in die tiefen Wunden ein.
Wenn er auf deine Gefühle eingehen würde, dann würde er aktuell das alles nur noch anfeuern. Dass er dich verabscheuen könnte ist wiederum dein eigener Film. Da kannst du selbst Einfluss drauf nehmen und diesen Gedanken nicht immer weiter nachjagen. Man kann sich auch mit den eigenen Gedanken ganz prima schlechte Gefühle machen (been there, done that...

).
Ich frage mich, ob es sein kann, dass du über deinen Schmerz so eine Art emotionales "Sensation Seeking" betreibst? Ich kenne es von mir, dass ich phasenweise sehr stark an alten/schlimmen Gefühlen (unbewusst) festgehalten habe, weil da ansonsten nur Leere war bei mir und mir diese Gefühle zumindest eine Ahnung von "Lebendigkeit" gegeben hatten. Und die Leere in mir so viel schlimmer erschien. Und da kann es manchmal schon wichtig sein, dass man auch selbst lernt, da zu sich selbst Stopp zu sagen und schrittweise andere Strategien lernt und verinnerlicht. Das nur als Denkanstoß, falls du dich darin wiederfindest, wäre das sicher auch ein gutes Thema für eine neue Therapie.
Alles Gute und LG, l.