Stoße mich ständig
Stoße mich ständig
Hallo!
Ich weis allerdings nicht ob dieses Thema in diese Rubrik passt.
Ich fang mal an.
Seit einiger Zeit stoße ich mich ständig, sodass ich immer blaue Flecken habe, ich habe das Gefühl, das ich das entsprechende Körperteil vorher nicht wahrgenommen habe und merke erst dann, nach dem ich den Schmerz spüre, das es da ist.
Ich habe mich schon mit einer Schere in Arm geschnitten.Ich laufe an der Tür vorbei und plötzlich rammle ich mich so sehr.Ständig stoße ich mich an Kanten, ich weis ja das die Kante da ist bzw. sehe ich sie, aber nicht das mein Arm oder Knie im Weg ist. Oder ist das alles normal?Beim Brötchen aufschneiden mit dem Messerabrutschen, alles sehr wechselhaft.
Seitdem ich in Therapie bin so 1,5 Jahre habe ich so ein SVV-Druck. Hat es damit viell. was zu tun, das ich das Stoßen nur unbewusst mache?
Ich hoffe es kann mir jemand folgen und versteht wie ich das meine?
Ich habe das meiner Thera erzählt, aber Sie hat nix drauf gesagt.
Grüße,
Bluna
Ich weis allerdings nicht ob dieses Thema in diese Rubrik passt.
Ich fang mal an.
Seit einiger Zeit stoße ich mich ständig, sodass ich immer blaue Flecken habe, ich habe das Gefühl, das ich das entsprechende Körperteil vorher nicht wahrgenommen habe und merke erst dann, nach dem ich den Schmerz spüre, das es da ist.
Ich habe mich schon mit einer Schere in Arm geschnitten.Ich laufe an der Tür vorbei und plötzlich rammle ich mich so sehr.Ständig stoße ich mich an Kanten, ich weis ja das die Kante da ist bzw. sehe ich sie, aber nicht das mein Arm oder Knie im Weg ist. Oder ist das alles normal?Beim Brötchen aufschneiden mit dem Messerabrutschen, alles sehr wechselhaft.
Seitdem ich in Therapie bin so 1,5 Jahre habe ich so ein SVV-Druck. Hat es damit viell. was zu tun, das ich das Stoßen nur unbewusst mache?
Ich hoffe es kann mir jemand folgen und versteht wie ich das meine?
Ich habe das meiner Thera erzählt, aber Sie hat nix drauf gesagt.
Grüße,
Bluna
- Werbung
Hallo bluna!
Meinst Du nun, dass Du Dich unbewußt selbst verletzt, weil Du SVV schreibst. Wäre da nicht ein Unterschied?
Ich kenne es bei mir so, dass ich oft in einer depressiven Zeit hingefallen bin, ja mich auch oft stoße. Das wirkt auf andere eher wie etwas paddelig. Aber an selbstverletzend habe ich nicht gedacht, denke auch, dass man dies dann schon vorsätzlich bewußt tut.
candle
Meinst Du nun, dass Du Dich unbewußt selbst verletzt, weil Du SVV schreibst. Wäre da nicht ein Unterschied?
Ich kenne es bei mir so, dass ich oft in einer depressiven Zeit hingefallen bin, ja mich auch oft stoße. Das wirkt auf andere eher wie etwas paddelig. Aber an selbstverletzend habe ich nicht gedacht, denke auch, dass man dies dann schon vorsätzlich bewußt tut.
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
Sommer-Stumpenhorst
Danke für Deine Antwort.
Ja ich hatte auch bisher gedacht, das man SVV bewusst macht, aber viell. ist es das "Stoßen" ja auch SVV, das das der Körper irgendwie schon selbst macht, oder bilde ich mir das nur ein?
Mhh, schwer austzdrücken.
Das SVV bei mir ist so*ich lebe ja doch noch, wenn ich den Schmerz spüre* wenn ich umherlaufe dann spüre ich mich nicht, wenn ich mich dann "unbewusst stoße" halt nicht mit Absicht kommt dann ja auch der Schmerz wieder-das ich noch da bin, das es aber trotzdem eine Art von SVV ist- was mein Körper selbst macht.Oder bin ich nur schusselig?
Bluna
Ja ich hatte auch bisher gedacht, das man SVV bewusst macht, aber viell. ist es das "Stoßen" ja auch SVV, das das der Körper irgendwie schon selbst macht, oder bilde ich mir das nur ein?
Mhh, schwer austzdrücken.
Das SVV bei mir ist so*ich lebe ja doch noch, wenn ich den Schmerz spüre* wenn ich umherlaufe dann spüre ich mich nicht, wenn ich mich dann "unbewusst stoße" halt nicht mit Absicht kommt dann ja auch der Schmerz wieder-das ich noch da bin, das es aber trotzdem eine Art von SVV ist- was mein Körper selbst macht.Oder bin ich nur schusselig?
Bluna
Hast Du denn SVV vorher schon an den Tag gelegt? Ich meine, wer den Ausdruck benutzt, kennt sich offenbar damit aus?
Bei mir war es eher ein Symptom der Depression, aber nie selbstverletzende Handlung. Es ist doch für mich schon ein Unterschied, ob man sich stößt oder bewußt schneidet mit dem Ziel der kurzfristigen Erleichterung.
Meine Mutter hatte das übrigens auch mit dem Hinfallen.
Ich kann Dir also nicht dienen und sagen, dass es definitv SVV ist. Warum möchtest Du es denn wissen? Willst Du besser auf Dich achtgeben oder was hast Du vor?
Im Grunde könnte ich sagen, dass ich eine simple SVV "gemacht" habe, die mir aber keinesfalls geschadet hat. Ich ging gerne bei Wind und Regen spazieren und habe mich unter diesen Naturelementen gespürt. Das tat nicht weh, aber erleichtert mich- dazu Bewegung.
Nun würde mich schon interessieren, was Dich denn genau beschäftigt, denn für Leib und Leben besteht ja nicht wirklich eine Gefahr?
Übrigens wurde meine Depression auch als selbstverletzend eingestuft, und mir wurde deswegen auch kurz die Diagnose "Borderline" verpaßt.
candle
Bei mir war es eher ein Symptom der Depression, aber nie selbstverletzende Handlung. Es ist doch für mich schon ein Unterschied, ob man sich stößt oder bewußt schneidet mit dem Ziel der kurzfristigen Erleichterung.
Meine Mutter hatte das übrigens auch mit dem Hinfallen.
Ich kann Dir also nicht dienen und sagen, dass es definitv SVV ist. Warum möchtest Du es denn wissen? Willst Du besser auf Dich achtgeben oder was hast Du vor?
Im Grunde könnte ich sagen, dass ich eine simple SVV "gemacht" habe, die mir aber keinesfalls geschadet hat. Ich ging gerne bei Wind und Regen spazieren und habe mich unter diesen Naturelementen gespürt. Das tat nicht weh, aber erleichtert mich- dazu Bewegung.
Nun würde mich schon interessieren, was Dich denn genau beschäftigt, denn für Leib und Leben besteht ja nicht wirklich eine Gefahr?
Übrigens wurde meine Depression auch als selbstverletzend eingestuft, und mir wurde deswegen auch kurz die Diagnose "Borderline" verpaßt.
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
Sommer-Stumpenhorst
- Werbung
Ja, ich habe mir schon bewusst blaue Flecken und Blutergüsse zugefügt mit Gegenständen.Habe halt auch oft den Drang wenns mir schlecht geht, ein Messer zu nehmen und mich zu ritzen.
Als Kind habe ich mir mal Nadeln in die Hautschicht gesteckt.
Ich meinte damit, das viell. mein Körper selbst sich Schaden nehmen möchte?
Bluna
Als Kind habe ich mir mal Nadeln in die Hautschicht gesteckt.
Ich meinte damit, das viell. mein Körper selbst sich Schaden nehmen möchte?
Bluna
Na, da hast Du doch den Unterschied schon beschrieben. Du weißt ja offenbar besser Bescheid als ich.
Und nun?
Wenn es SO ist, was dann?
Und wenn es SO NICHT ist, was dann?
Vielleicht fragst Du Deine Therapeutin nochmal.
Ich könnte mich selber bewußt nie verletzen.
candle
Und nun?
Wenn es SO ist, was dann?
Und wenn es SO NICHT ist, was dann?
Vielleicht fragst Du Deine Therapeutin nochmal.
Ich könnte mich selber bewußt nie verletzen.
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
Sommer-Stumpenhorst
Hallo buna,
was Du da beschreibst, kenne ich, seit ich ein kleiner Junge war.
Daß man z.B. auch Fahrrad fahren lernen kann, ohne dabei ständig aus dem Sattel zu fallen, hab ich erst gemerkt, als ich meinem eigenen Jungen das Fahren beigebracht habe.
Bis letztes Jahr wußte ich noch nicht mal, daß es SVV gibt. Dann kam die Verdachtsdiagnose auf eine Persönlichkeitsstörung und plötzlich wollten alle von mir wissen, ob ich mich selbst verletze. Da mußte ich dann zugeben, daß ich eigentlich ständig irgendwelche kleineren (und manchmal auch größere) Verletzungen mit mir herumschleppe. Meist weiß ich nicht einmal, wo die herkommen. Wenn ich es merke, daß ich mich verletzt habe, dann kommt mir so etwas in den Kopf wie: "Was soll's, so bin ich eben...", "Wieder mal typisch!" oder "Ungeschickt, wie immer...". Das verschafft mir so eine gewisse Befriedigung, es ist fast schon ein stolzes Gefühl, weil ich dadurch irgend etwas habe, daß mich meine Identität spüren läßt. Alle anderen Eindrücke sind viel zu flüchtig, aber so eine Wunde, die braucht ein paar Tage, bis sie heilt. Und mit ein wenig "Glück" bleibt eine Narbe, ein Fleck o.ä. der mir zeigt, daß auch vor Jahren schon so war, wie ich jetzt bin.
Im Grunde ringe ich um Selbstbeherrschung und Geschicklichkeit, seit ich denken kann. Und die Tatsache, daß ich tatsächlich viel davon bis jetzt gelernt habe, ist sehr wichtig für mein Lebensgefühl. Doch ich brauche ständig eine Bestätigung, daß ich mich bzw. ES zu kontrollieren vermag. Deshalb bringe ich mich ständig bewußt und unbewußt in Situationen, wo "es irgendwie darauf ankommt". Timing und Koordination sind die Stichworte. Nur wenn ich etwas knapp und auf den letzten Drücker hinbekommen habe, dann bringt mir das Befriedigung. Alles andere "hätte ja jeder schaffen können". Fehlt dieser Kick, verliere ich schnell mein Interesse, werde apatisch, schlafe quasi im Gehen (oder sonst wie) ein.
Ich muß mir täglich beweisen, daß ich noch lebe. Kennst Du dieses Gefühl, Bluna?
LG
MrN
P.S.
was Du da beschreibst, kenne ich, seit ich ein kleiner Junge war.
Daß man z.B. auch Fahrrad fahren lernen kann, ohne dabei ständig aus dem Sattel zu fallen, hab ich erst gemerkt, als ich meinem eigenen Jungen das Fahren beigebracht habe.
Bis letztes Jahr wußte ich noch nicht mal, daß es SVV gibt. Dann kam die Verdachtsdiagnose auf eine Persönlichkeitsstörung und plötzlich wollten alle von mir wissen, ob ich mich selbst verletze. Da mußte ich dann zugeben, daß ich eigentlich ständig irgendwelche kleineren (und manchmal auch größere) Verletzungen mit mir herumschleppe. Meist weiß ich nicht einmal, wo die herkommen. Wenn ich es merke, daß ich mich verletzt habe, dann kommt mir so etwas in den Kopf wie: "Was soll's, so bin ich eben...", "Wieder mal typisch!" oder "Ungeschickt, wie immer...". Das verschafft mir so eine gewisse Befriedigung, es ist fast schon ein stolzes Gefühl, weil ich dadurch irgend etwas habe, daß mich meine Identität spüren läßt. Alle anderen Eindrücke sind viel zu flüchtig, aber so eine Wunde, die braucht ein paar Tage, bis sie heilt. Und mit ein wenig "Glück" bleibt eine Narbe, ein Fleck o.ä. der mir zeigt, daß auch vor Jahren schon so war, wie ich jetzt bin.
Im Grunde ringe ich um Selbstbeherrschung und Geschicklichkeit, seit ich denken kann. Und die Tatsache, daß ich tatsächlich viel davon bis jetzt gelernt habe, ist sehr wichtig für mein Lebensgefühl. Doch ich brauche ständig eine Bestätigung, daß ich mich bzw. ES zu kontrollieren vermag. Deshalb bringe ich mich ständig bewußt und unbewußt in Situationen, wo "es irgendwie darauf ankommt". Timing und Koordination sind die Stichworte. Nur wenn ich etwas knapp und auf den letzten Drücker hinbekommen habe, dann bringt mir das Befriedigung. Alles andere "hätte ja jeder schaffen können". Fehlt dieser Kick, verliere ich schnell mein Interesse, werde apatisch, schlafe quasi im Gehen (oder sonst wie) ein.
Ich muß mir täglich beweisen, daß ich noch lebe. Kennst Du dieses Gefühl, Bluna?
LG
MrN
P.S.
bei "Psychische Leiden" unter "Sonstige Probelmbereiche" wäre Dein Thema wahrscheinlich besser aufgehoben.bluna hat geschrieben: Ich weis allerdings nicht ob dieses Thema in diese Rubrik passt.
Hallo,
ich hab mich das auch schon gefragt. Ich entdecke ebenfalls ziemlich oft Schrammen oder blaue Flecken an mir, von denen ich gar nicht mehr weiß wo sie herkommen. Ich hab mich dann wieder mal irgendwo gestoßen oder bin wo gegen gerannt. Das passiert mir nicht selten, auf jeden Fall deutlich öfter als anderen. Freunde von mir haben sich immer darüber gewundert.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob das jetzt einfach nur Ungeschicktheit ist oder ob was anderes dahinter steckt. Was du geschrieben hast, dass du den Gegenstand zwar siehst, aber irgendwie nicht den eigenen Körper wahrnimmst, kann ich gut nachvollziehen. Oft bekomme ich das deswegen auch gar nicht richtig mit und kann mich dann halt nicht oder nur so vage erinnern, was den jeweiligen blauen Fleck verursacht haben könnte, obwohl die oft doch eher so aussehen als müsste es weh getan haben.
Merkwürdig finde ich auch, dass ich eigentlich der Meinung bin, dass mein Koordinationvermögen im Grunde ganz ok ist und ich habe auch keine erwähnenswerte Sehschwäche. Daher finde ich es manchmal schon merkwürdig, wenn ich zum Beispiel durch einen Tür gehen will, nicht in Hast bin und nichts im Weg steht und dann ramme ich beim Durchgehen trotzdem mit Hüfte oder Schulter volles Rohr den Türrahmen. Sowas ist total typisch.
LG
mitsuko
ich hab mich das auch schon gefragt. Ich entdecke ebenfalls ziemlich oft Schrammen oder blaue Flecken an mir, von denen ich gar nicht mehr weiß wo sie herkommen. Ich hab mich dann wieder mal irgendwo gestoßen oder bin wo gegen gerannt. Das passiert mir nicht selten, auf jeden Fall deutlich öfter als anderen. Freunde von mir haben sich immer darüber gewundert.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob das jetzt einfach nur Ungeschicktheit ist oder ob was anderes dahinter steckt. Was du geschrieben hast, dass du den Gegenstand zwar siehst, aber irgendwie nicht den eigenen Körper wahrnimmst, kann ich gut nachvollziehen. Oft bekomme ich das deswegen auch gar nicht richtig mit und kann mich dann halt nicht oder nur so vage erinnern, was den jeweiligen blauen Fleck verursacht haben könnte, obwohl die oft doch eher so aussehen als müsste es weh getan haben.
Merkwürdig finde ich auch, dass ich eigentlich der Meinung bin, dass mein Koordinationvermögen im Grunde ganz ok ist und ich habe auch keine erwähnenswerte Sehschwäche. Daher finde ich es manchmal schon merkwürdig, wenn ich zum Beispiel durch einen Tür gehen will, nicht in Hast bin und nichts im Weg steht und dann ramme ich beim Durchgehen trotzdem mit Hüfte oder Schulter volles Rohr den Türrahmen. Sowas ist total typisch.
Also du fühlst dich dann sehr gut danach? Das ist bei mir zum Beispiel wieder nicht so. Wenn ich es überhaupt richtig mitbekomme, ist es mir eher unangenehm.MrN hat geschrieben:Nur wenn ich etwas knapp und auf den letzten Drücker hinbekommen habe, dann bringt mir das Befriedigung. Alles andere "hätte ja jeder schaffen können". Fehlt dieser Kick, verliere ich schnell mein Interesse, werde apatisch, schlafe quasi im Gehen (oder sonst wie) ein.
LG
mitsuko
Es ist mir schon unangenehm und es hat mich auch immer ein wenig geärgert. - Weniger wegen der Schmerzen: Als Kind mußte ich mich immer trösten lassen, doch inzwischen ist mir das egal bis zur Gefühlslosigkeit... Es stört mich mehr, weil ich ja sehe, daß das den anderen Leuten nicht auch so geht.
Doch dann sage ich mir (so in etwa): "Passiert ist passiert, jetzt kann es nur noch wieder besser werden..." Und dieses Gefühl (Zweckoptimismus?) verdrängt dann den Ärger, läßt ihn verfliegen. Inzwischen ist das bestimt schon ein Reflex, daß ich den Ärger gar nicht mehr wahrnehme. Das Wohlgefühl der Selbstbestätigung bleibt aber.
Gerade war ich im Urlaub und bin natürlich ein wenig braun dabei geworden. Dabei bin ich dann wieder auf ein paar Stellen an den Unterarmen aufmerksam geworden, wo ich mich letztes Jahr am Backofen verbrannt hatte, weil die blaß geblieben sind. Die Wunden sind damals lange offen gewesen... Bin sogar beim Tanzen darauf angesprochen worden und hatte dann irgendeinen "coolen" Spruch auf Lager (den ich komischerweise nicht mehr parat habe).
Ich glaube, das ist der Grund, weshalb ich überhaupt auf das Thema aufmerksam geworden bin. Weil eigentlich habe ich diese Eigenart perfekt in mein Leben integriert. Es lohnt sich kaum, ein Wort darüber zu verlieren. Häufig ist es meine Frau, welche mich fragt, woher ich die eine oder andere Stelle schon wieder habe. "Schatz, hab wieder mal keine Ahnung...." Dann fühle ich mich bloßgestellt. Das geht unter die Haut und macht mich wirklich fuchtig.
Aber so lange das eine Sache bleibt, die ich mit mir allein ausmachen kann, finde ich darin eher eine Motivation, zu versuchen, es in Zukunft besser zu machen, und die Selbstsicherheit, daß ich einiges an Pein ertragen kann, wo andere Leute bereits fürchterlich jammern würden...
Ist wahrscheinlich ganz gut, daß ich mir darüber gerade etwas klar geworden bin.
Doch dann sage ich mir (so in etwa): "Passiert ist passiert, jetzt kann es nur noch wieder besser werden..." Und dieses Gefühl (Zweckoptimismus?) verdrängt dann den Ärger, läßt ihn verfliegen. Inzwischen ist das bestimt schon ein Reflex, daß ich den Ärger gar nicht mehr wahrnehme. Das Wohlgefühl der Selbstbestätigung bleibt aber.
Gerade war ich im Urlaub und bin natürlich ein wenig braun dabei geworden. Dabei bin ich dann wieder auf ein paar Stellen an den Unterarmen aufmerksam geworden, wo ich mich letztes Jahr am Backofen verbrannt hatte, weil die blaß geblieben sind. Die Wunden sind damals lange offen gewesen... Bin sogar beim Tanzen darauf angesprochen worden und hatte dann irgendeinen "coolen" Spruch auf Lager (den ich komischerweise nicht mehr parat habe).
Ich glaube, das ist der Grund, weshalb ich überhaupt auf das Thema aufmerksam geworden bin. Weil eigentlich habe ich diese Eigenart perfekt in mein Leben integriert. Es lohnt sich kaum, ein Wort darüber zu verlieren. Häufig ist es meine Frau, welche mich fragt, woher ich die eine oder andere Stelle schon wieder habe. "Schatz, hab wieder mal keine Ahnung...." Dann fühle ich mich bloßgestellt. Das geht unter die Haut und macht mich wirklich fuchtig.
Aber so lange das eine Sache bleibt, die ich mit mir allein ausmachen kann, finde ich darin eher eine Motivation, zu versuchen, es in Zukunft besser zu machen, und die Selbstsicherheit, daß ich einiges an Pein ertragen kann, wo andere Leute bereits fürchterlich jammern würden...
Ist wahrscheinlich ganz gut, daß ich mir darüber gerade etwas klar geworden bin.
Der Witz ist, ich bin ansonsten schnell auch so ein Jammerer.
Meist bin ich total übersensibel was Schmerzen angeht und empfinde jedes kleine Zwicken als sehr unangenehm.
Meinst du, es ist gut wenn man mehr Schmerz ertragen kann als andere?
Du inszenierst dich ja irgendwie im ständigen Überlebenskampf. Das klingt für mich gerade sehr martialisch und schonungslos, auch dass du dich bloßgestellt fühlst, wenn deine Frau dich drauf anspricht.
Meist bin ich total übersensibel was Schmerzen angeht und empfinde jedes kleine Zwicken als sehr unangenehm.
Meinst du, es ist gut wenn man mehr Schmerz ertragen kann als andere?
Du inszenierst dich ja irgendwie im ständigen Überlebenskampf. Das klingt für mich gerade sehr martialisch und schonungslos, auch dass du dich bloßgestellt fühlst, wenn deine Frau dich drauf anspricht.
Hallo,
in bestimmten Phasen meines Lebens verletze ich mich auch ständig unbeabsichtigt. Kann mich noch erinnern, dass ich bei der Aufnahme in eine psychosomatische Klinik auch genau danach gefragt wurde.
SvV... Der Begriff sagt nichts über "bewusst herbeigeführt" aus, sondern beschreibt eben nur ein Verhalten, durch das man sich selbst verletzt. Sei es, dass man sich in hübscher Regelmäßigkeit den Kopf an der Dunstabzugshaube stößt, gegen Möbelstücke oder Türrahmen läuft, etwas fallen lässt, was einem dann auf den Fuß knallt, ... oder dass man sich mit einem Messer o.ä. bewusst Schnittwunden zufügt.
Denn egal, ob bewusst oder unbewusst - in beiden Fällen ist es so, dass man sich nicht (ausreichend) selbst wahrnimmt.
Liebe Grüße
Taffi (derzeit mit allerlei Wehwehchen)
in bestimmten Phasen meines Lebens verletze ich mich auch ständig unbeabsichtigt. Kann mich noch erinnern, dass ich bei der Aufnahme in eine psychosomatische Klinik auch genau danach gefragt wurde.
SvV... Der Begriff sagt nichts über "bewusst herbeigeführt" aus, sondern beschreibt eben nur ein Verhalten, durch das man sich selbst verletzt. Sei es, dass man sich in hübscher Regelmäßigkeit den Kopf an der Dunstabzugshaube stößt, gegen Möbelstücke oder Türrahmen läuft, etwas fallen lässt, was einem dann auf den Fuß knallt, ... oder dass man sich mit einem Messer o.ä. bewusst Schnittwunden zufügt.
Denn egal, ob bewusst oder unbewusst - in beiden Fällen ist es so, dass man sich nicht (ausreichend) selbst wahrnimmt.
Liebe Grüße
Taffi (derzeit mit allerlei Wehwehchen)
Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.
"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi
"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi
-
dornentochter
- Helferlein

, 49 - Beiträge: 68
Hallo!
Eure Beiträge sind sehr interessant.
Ich selbst neige phasenweise zu SV.
Und schon immer stoße ich mich ständig! Einige Unfälle hatte ich auch schon. Stolpern, gegen Türrahmen rennen etc. kenne ich auch. Aber: Ich habe das immer unter Ungeschicklichkeit abgebucht. Was ihr das diskutiert hat mich nachdenklich gemacht.
Ist dies eine unbewußte Form der Selbstverletzung?
Das würde ja Abgründe frei legen.
Das passiert mir dies nämlich schon immer!
Hingefallen und gestoßen habe ich mich auch schon immer!
Dunstabzughaube und Autotürrahmen sind meine "beliebtesten" Objekte mir den Kopf zu stoßen.
Schulter und Hüfte haben schmerzhafte Erfahrungen mit Türrahmen in meiner Wohnung, als würden sie "wandern".
Ich glaube, dass ich oft das Gefühl für meinen Körper und vor allem für die Körpergrenze verliere; so eine Art Körperbildstörung!
Vielen Dank für diese Anregungen und Gedanken von Euch und der Thread-Eröffnerin.
Eure Beiträge sind sehr interessant.
Ich selbst neige phasenweise zu SV.
Und schon immer stoße ich mich ständig! Einige Unfälle hatte ich auch schon. Stolpern, gegen Türrahmen rennen etc. kenne ich auch. Aber: Ich habe das immer unter Ungeschicklichkeit abgebucht. Was ihr das diskutiert hat mich nachdenklich gemacht.
Ist dies eine unbewußte Form der Selbstverletzung?
Das würde ja Abgründe frei legen.
Das passiert mir dies nämlich schon immer!
Hingefallen und gestoßen habe ich mich auch schon immer!
Dunstabzughaube und Autotürrahmen sind meine "beliebtesten" Objekte mir den Kopf zu stoßen.
Schulter und Hüfte haben schmerzhafte Erfahrungen mit Türrahmen in meiner Wohnung, als würden sie "wandern".
Ich glaube, dass ich oft das Gefühl für meinen Körper und vor allem für die Körpergrenze verliere; so eine Art Körperbildstörung!
Vielen Dank für diese Anregungen und Gedanken von Euch und der Thread-Eröffnerin.
[hr][/hr]
-.- Ich fordere die Freiheit mit Gebrüll! nach Camille Claudel
-.- Ich fordere die Freiheit mit Gebrüll! nach Camille Claudel
Hab ich tatsächlich mal gemeint. Aber mit dieser Auffassung neigt man leicht dazu, sich ständig körperlich zu überfordern:mitsuko hat geschrieben: Meinst du, es ist gut wenn man mehr Schmerz ertragen kann als andere?
Ich mußte etliche Kampfsportarten wg. latenter Verletzungsgefahr wieder aufgeben.
Yoga hat geholfen, Qigong auch. Seit knapp 10 Jahren mache ich Tai Chi - da geht alles ein wenig zusammen.
Dazu fällt mir eine Geschichte ein:mitsuko hat geschrieben: Du inszenierst dich ja irgendwie im ständigen Überlebenskampf. Das klingt für mich gerade sehr martialisch und schonungslos, auch dass du dich bloßgestellt fühlst, wenn deine Frau dich drauf anspricht.
Als Abiturient und Student war ich ziemlich aktiv im sportlichen Tourismus. Irgendwann war ich während der Semesterferien kurz zu Hause und wollte mich mit einer Mitwanderin kurz absprechen. Wir wohnten beide ziemlich dörflich in der weiteren Nähe von Berlin. Also damals kein Telefon, kein Auto. Ich wußte, daß sie einen freien Tag hatte, kam aber unangemeldet und ich wollte sie daher unbedingt vor dem Frühstück noch erwischen, bevor sie außer Haus wäre. Es waren ca. 35 km Landstraße mit dem Rad. Die Straße war nicht besonders gut und hatte keinen Radweg. Auf der Karte fand ich dann einen Wald/Feldweg, wo ich ein paar km abkürzen konnte. Bei Sonnenaufgang machte ich mich hungrig auf. Der Feldweganteil war aber inzwischen dem Pflug zum Opfer gefallen. Da hab ich dann nicht lange überlegt und bin mit geschultertem Rad und knurrendem Magen ca. 2-3 km durch das Kornfeld gerannt. So kam ich noch rechtzeitig an meinem Ziel an. Als ich ihr von meinem Abenteuer erzählte, meinte sie nur: "Mann, bist Du hart..." In dem Moment hätte ich mit ihr schlafen können. (Hätte ich auch so, denn sie war sehr hübsch aber auch knapp 10 Jahre älter und in festen Händen, da hab ich mich dann doch nicht rangetraut.)
Jedenfalls steckt in dieser ganzen Angelegenheit anscheinend auch so eine tiefe Sehnsucht nach einer "Drachentöter-Königstochter*"-Konstellation. Es geht mir also (vielleicht sogar essenziell) um weibliche Aufmerksamkeit. Und meine Frau kommt mir dann gewaltig in die Quere, wenn sie ständig versucht zu verhindern, daß ich stolpere oder mir den Kopf stoße. Dann fühle ich mich von ihr nicht ernst genommen und "bemuttert". Das raubt mir mein Selbstvertrauen und macht mich regelrecht fertig.
Deshalb danke, Mitsuko, der Nachfrage (und daß Du eine so mitfühlende** Frau bist ). Ich glaube, Du hast da gerade den richtigen Nerv bei mir getroffen, damit ich mir über den Zusammenhang richtig klar werden konnte.
* geändert
** ergänzt
Zuletzt geändert von MrN am Di., 22.06.2010, 08:13, insgesamt 3-mal geändert.
Hallo,
finde diesen Thread auch sehr interessant und bei euren Geschichten dachte ich zuerst auch, mich betrifft es ja nicht, weil ich mich niemals selbst bewusst verletzt habe - so dachte ich bisher!
Ich hatte keine größeren Unfälle, aber ich habe mich sehr, sehr oft verbrannt, das zieht sich durch mein ganzes Leben. Die erste Brandwunde hatte ich mit 9 Jahren, als mir ein heißes Bügeleisen mit voller Fläche auf den Unterarm und anschließend auf den Fuß fiel. Ich hatte Verbrennungen 2. Grades, hatte aber nicht wirklich Schmerzen und verstand nicht, warum meine Mutter damals so aufgelöst mit mir zum Arzt fuhr.
Ich habe mir etliche Brandwunden beim Kochen, Backen und Grillen zugezogen und nie wirklich Schmerzen empfunden. Auch kann ich mit den Fingern aus kochendem Wasser etwas herausholen, ohne dass es mich sonderlich schmerzt. Meine Bekannten sind immer wieder verwundert, wie "schusselig" ich bei der Küchenarbeit sein kann. Wenn Fett aus der Pfanne in mein Gesicht oder auf meine Arme spritzt, macht mir auch das nicht viel aus.
Nachdenkliche Grüße
finde diesen Thread auch sehr interessant und bei euren Geschichten dachte ich zuerst auch, mich betrifft es ja nicht, weil ich mich niemals selbst bewusst verletzt habe - so dachte ich bisher!
Ich hatte keine größeren Unfälle, aber ich habe mich sehr, sehr oft verbrannt, das zieht sich durch mein ganzes Leben. Die erste Brandwunde hatte ich mit 9 Jahren, als mir ein heißes Bügeleisen mit voller Fläche auf den Unterarm und anschließend auf den Fuß fiel. Ich hatte Verbrennungen 2. Grades, hatte aber nicht wirklich Schmerzen und verstand nicht, warum meine Mutter damals so aufgelöst mit mir zum Arzt fuhr.
Ich habe mir etliche Brandwunden beim Kochen, Backen und Grillen zugezogen und nie wirklich Schmerzen empfunden. Auch kann ich mit den Fingern aus kochendem Wasser etwas herausholen, ohne dass es mich sonderlich schmerzt. Meine Bekannten sind immer wieder verwundert, wie "schusselig" ich bei der Küchenarbeit sein kann. Wenn Fett aus der Pfanne in mein Gesicht oder auf meine Arme spritzt, macht mir auch das nicht viel aus.
Nachdenkliche Grüße
Und seit jeher war es so, daß die Liebe erst in der Stunde der Trennung ihre eigene Tiefe erkennt.
Hallo!
Viel Dank für Eure Antworten. Finde es sehr interessant das sich einige zu meinem Thema gesellen und besonders das es Euch ähnlich geht.
@Taffi-du hast wirklich Recht, man nimmt sich nicht wahr und um sich selbst spüren zu können kann es für den einen od anderen von großer Bedeutung sein den Schmerz zu spüren.
Auch gewisse Selbstkontrolle, wie es MrN schon beschreibt.
@MrN. bei mir ist das auch so wenn ich in mich tief hineingeh, brauch ich die auch noch so kleine Verletzung irgendwie als Bestätigung das ich noch da bin.Ja, das ich noch lebe.
Mir fällt es oft schwer zu glauben, das ich eine Person bin die Gefühle hat, sich wahrnehmen sollte etc..
Mittlerweile glaube ich, das es schon eine unbwusste Form der SV ist:
Vielleicht gibt der Körper uns ein Zeichen, das wir uns so mehr wahrnehmen können, ohne das wir uns bewusst verletzen müssen.
Grüße,
Bluna
Viel Dank für Eure Antworten. Finde es sehr interessant das sich einige zu meinem Thema gesellen und besonders das es Euch ähnlich geht.
@Taffi-du hast wirklich Recht, man nimmt sich nicht wahr und um sich selbst spüren zu können kann es für den einen od anderen von großer Bedeutung sein den Schmerz zu spüren.
Auch gewisse Selbstkontrolle, wie es MrN schon beschreibt.
@MrN. bei mir ist das auch so wenn ich in mich tief hineingeh, brauch ich die auch noch so kleine Verletzung irgendwie als Bestätigung das ich noch da bin.Ja, das ich noch lebe.
Mir fällt es oft schwer zu glauben, das ich eine Person bin die Gefühle hat, sich wahrnehmen sollte etc..
Mittlerweile glaube ich, das es schon eine unbwusste Form der SV ist:
Vielleicht gibt der Körper uns ein Zeichen, das wir uns so mehr wahrnehmen können, ohne das wir uns bewusst verletzen müssen.
Grüße,
Bluna
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
Artikel und Leitfäden
PT-Forum
Online-Beratung
Kontaktaufnahme
![[nicht mehr wegzudenken] [nicht mehr wegzudenken]](./images/ranks/rank_phpbb_5.gif)
, 45