Therapeutin loslassen, aber wie?

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extrano
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Therapeutin loslassen, aber wie?

Beitrag Do., 21.10.2010, 17:56

Hallo allerseits,

es ist nun knapp 8 Wochen her, als ich meiner Therapeutin aufgrund der Übertragungsproblematik mitteilte, dass ich die Therapie beenden möchte. 2 Wochen darauf bin ich schwach geworden und bat sie erneut um einen Termin, den ich auch bekam. Doch auch dieses mal wurde mir nur wieder klar, dass es keinen Sinn mehr macht, das ich ohne sie klar kommen muß.
Aber ich komme nicht klar! Es geht mir schlechter denn je und ich habe das Gefühl, der Therapieschaden ist enorm. Ich habe niemanden an den ich mich wenden kann und das Bedürfnis sie zu kontaktieren wird von Tag zu Tag größer. Aber es ist der falsche Weg. Wie kann ich weitermachen ohne daran zu zerbrechen?

extraño

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chandelle
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Beitrag Do., 21.10.2010, 18:08

Hallo extrano!

Du hattest ja schon über einen Wechsel der Therapieform nachgedacht. Was ist denn daraus geworden?

Woher weißt Du, dass Du eine Übertragungsproblemtik hast? Und wieso hast Du deswegen die Therapie abgebrochen?

Ich halte die VT dafür eine recht gute Therapieform, weil sie so praktisch im Hier und Jetzt greift.

Und was hast Du für einen Therapieschaden? Oder ist das eine andere Geschichte?

Ich denke, der Weg sich etwas mit Gewalt zu verweigern, ist immer der falsche.

Gruß!
chandelle

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extrano
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Beitrag Do., 21.10.2010, 19:17

Hallo chandelle,

ja ich suche bereits nach einem Therapeuten der TP macht. Leider nicht so einfach, da es hier im Umkreis nur 7 Stück gibt, 5 davon nehmen niemanden mehr auf. Bei einer bin ich auf der Warteliste (4-6 Monate), bei der anderen soll ich mich Anfang November nochmal melden.

VT hab ich ja nun sehr lange gemacht, da wird bei einem neuen Thera vermutlich keine Verlängerung mehr drin sein.

Da ich mittlerweile weiß, dass sie für mich sowas wie ein Mamaersatz ist, denke ich schon, dass es sich um Übertragung handelt. War ja wegen der Sache sogar teilstationär, dort wurde das auch thematisiert. Leider haben meine Therapeutin und ich es nicht geschafft, diese Übertragung zu bearbeiten. Es wurde sozusagen von beiden Seiten vermieden, darüber zu sprechen. Und nun steh ich da, allein mit meiner Problematik und Depression und weiß nicht weiter. Deswegen schrieb ich von Therapieschaden. Sie hat in der letzten Sitzung zugegeben, dass sie mit der Sache wohl etwas überfordert sei und von daher ist es sinnlos, wieder zu ihr zu gehen

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chandelle
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Beitrag Do., 21.10.2010, 20:05

Ja, wenn sie überfordert ist, brauchst Du einen neuen Therapeuten. Warum gehst Du in der Krise nicht zu einem anderen Therapeuten?

chandelle

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extrano
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Beitrag Do., 21.10.2010, 20:16

Ich würde ja gerne, aber wo soll ich so schnell einen herbekommen? Die Wartezeiten sind überall lang, auch für VT

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chandelle
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Beitrag Do., 21.10.2010, 21:02

Ja, deshlab würde ich als Überbrückung andere Hilfen in Anspruch nehmen. Es gibt in Kliniken Sprechstunden oder ich war bei einer Psychologin alle 2 Wochen zur Krisenberatung. Möglichkeiten gibt es doch viele. Selbsthilfegruppe wäre doch vielleicht auch was?

chandelle

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stern
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Beitrag Do., 21.10.2010, 23:21

Sie hat in der letzten Sitzung zugegeben, dass sie mit der Sache wohl etwas überfordert sei und von daher ist es sinnlos, wieder zu ihr zu gehen
Mittel- und langfristig macht es daher vermutlich in der Tat wenig Sinn bei ihr zu bleiben. Nur was ich noch nicht ganz verstehe:
es ist nun knapp 8 Wochen her, als ich meiner Therapeutin aufgrund der Übertragungsproblematik mitteilte, dass ich die Therapie beenden möchte.
Verstehe ich dich richtig, dass es ein Abbruch deinerseits ist... oder habt ihr noch irgendeinen Abschied/Abschiedgespräch hingekriegt? Wie stand sie zu der Beendigung und wie seid ihr verblieben? Gut, jeder tickt anders, aber ich kann mir schon vorstellen, dass sowas wichtig ist, um irgendwann auch wirklich damit abschließen zu können. Den abruptesten Weg halte ich jedenfalls nicht unbedingt für den schmerzlosten.
Ich habe niemanden an den ich mich wenden kann und das Bedürfnis sie zu kontaktieren wird von Tag zu Tag größer. Aber es ist der falsche Weg.
Wieso falscher Weg? Sehe ich nicht unbedingt so. Ich weiß nun nicht, inwieweit Möglichkeiten bestehen, dass du noch ein paar Termine wahrnehmen kannst (immerhin hattest du ja einen weiteren erhalten, so dass die Türen nicht ganz verschlossen zu sein scheinen)? Nicht wegen der Übertragungssache, weil das wird sich nicht auf die Schnelle für dich lösen lassen (da du eh beenden willst, sie damit überfordert zu sein scheint, und -so wie es wirkt- dir auch die Tagesklinik insoweit nicht wirklich geholfen hat). Aber zum einen, dass ihr noch zumindest ein Abschlussgespräch führen könnt, was wichtig sein kann, um irgendwann loslassen zu können. Und um zu klären, wie es für dich nun weiter gehen kann, also welche Möglichkeit offenstehen. Ggf. zur Überbrückung bis du einen anderen Thera hast bzw. zur Stabilsierung/Krisenintervention. Direkt zerrüttet scheint eure Beziehung ja nicht zu sein, so dass vielleicht auch diese Möglichkeiten noch in Betracht kommen. Hm, welche Möglichkeiten gibt es noch: Vgl. chandelle, Warteliste von anderen Therapeuten, nochmals teil- oder vollstationär (halt je nachdem wie es dir ergeht).
Liebe Grüße
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extrano
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Beitrag Fr., 22.10.2010, 13:42

chandelle hat geschrieben:Ja, deshlab würde ich als Überbrückung andere Hilfen in Anspruch nehmen. Es gibt in Kliniken Sprechstunden oder ich war bei einer Psychologin alle 2 Wochen zur Krisenberatung. Möglichkeiten gibt es doch viele. Selbsthilfegruppe wäre doch vielleicht auch was?
chandelle
In unserer Klinik wird ambulant niemand mehr aufgenommen, alles schon abgeklärt. Könnte mich stationär aufnehmen lassen, aber auch das ist nicht so einfach zu handhaben, da ich eine kleine Tochter habe. Selbsthilfegruppe finde ich jetzt nicht so geeigenet. Ansonsten, keine Ahnung

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extrano
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Beitrag Fr., 22.10.2010, 13:58

stern hat geschrieben: Mittel- und langfristig macht es daher vermutlich in der Tat wenig Sinn bei ihr zu bleiben. Nur was ich noch nicht ganz verstehe:

Verstehe ich dich richtig, dass es ein Abbruch deinerseits ist... oder habt ihr noch irgendeinen Abschied/Abschiedgespräch hingekriegt? Wie stand sie zu der Beendigung und wie seid ihr verblieben? Gut, jeder tickt anders, aber ich kann mir schon vorstellen, dass sowas wichtig ist, um irgendwann auch wirklich damit abschließen zu können. Den abruptesten Weg halte ich jedenfalls nicht unbedingt für den schmerzlosten.
Ich habe niemanden an den ich mich wenden kann und das Bedürfnis sie zu kontaktieren wird von Tag zu Tag größer. Aber es ist der falsche Weg.
Wieso falscher Weg? Sehe ich nicht unbedingt so. Ich weiß nun nicht, inwieweit Möglichkeiten bestehen, dass du noch ein paar Termine wahrnehmen kannst (immerhin hattest du ja einen weiteren erhalten, so dass die Türen nicht ganz verschlossen zu sein scheinen)? Nicht wegen der Übertragungssache, weil das wird sich nicht auf die Schnelle für dich lösen lassen (da du eh beenden willst, sie damit überfordert zu sein scheint, und -so wie es wirkt- dir auch die Tagesklinik insoweit nicht wirklich geholfen hat). Aber zum einen, dass ihr noch zumindest ein Abschlussgespräch führen könnt, was wichtig sein kann, um irgendwann loslassen zu können. Und um zu klären, wie es für dich nun weiter gehen kann, also welche Möglichkeit offenstehen. Ggf. zur Überbrückung bis du einen anderen Thera hast bzw. zur Stabilsierung/Krisenintervention. Direkt zerrüttet scheint eure Beziehung ja nicht zu sein, so dass vielleicht auch diese Möglichkeiten noch in Betracht kommen. Hm, welche Möglichkeiten gibt es noch: Vgl. chandelle, Warteliste von anderen Therapeuten, nochmals teil- oder vollstationär (halt je nachdem wie es dir ergeht).
Richtig, ich habe die Therapie beendet. Ein richtiges Abschlußgespräch gab es nicht, aber in der letzten Sitzung haben wir schon darüber gesprochen, wie ich weitermachen kann. Geplant war nochmal Tagesklinik, aber dadurch das ich die Schulbetreuung unter dem Jahr nicht mehr ändern kann, fehlt mir für nachmittags eine Betreuung. Zudem hat die TK auch Wartezeiten von bis zu 8 Wochen. Nochmals um ein Abschlußgespräch bitten, tja ob das so gut wäre, nach den ganzen Wochen, ich weiß nicht. Ich würde ja schon gerne zur Überbrückung zu ihr gehen, bis ich einen neuen Thera habe. Das war ja auch mein Anliegen im letzten Gespräch. Aber sie sagte mir klipp und klar, dass sie mir nicht mehr helfen kann (und es scheinbar auch nicht für gut hält). Habe sie dennoch heute früh per SMS kontaktiert, ob sie mich mal anrufen könnte. Nun, mal abwarten. Ich bezweifel, dass sie sich meldet

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