ich stecke gerade in einer nahezu unerträglichen Situation. Fast alle Lebensbereichen sind große Herausforderungen für mich und ich fühle mich überfordert. Bin lustlos, innerlich zum Zerbersten unruhig; habe Gefühle der Hoffnungslosigkeit → Gedanke: Es wird sich nie etwas ändern
Es ist so, dass meine Oma im Sterben liegt. Nach langem Leidensweg ist sie in ein Hospiz gekommen und kann nicht wirklich loslassen...sie kann nicht mehr sprechen, hat seit sehr langem nichts mehr gegessen. Meine Familie und ich dachten schon vor einer Woche, dass es so weit ist. Aber sie sieht immer gequälter aus und scheint irgendwie nicht loslassen zu können. Die Beziehung zwischen mir und meiner Oma war immer doppelbödig und wir haben uns nicht ausgesprochen. Zwar war ich einen ganzen Tag am Bett meiner Oma und ich habe ihr auch verziehen. Das kam sehr plötzlich als ich ihren Zustand gesehen habe, war mein Groll plötzlich verflogen und ich war sehr, sehr traurig. Ich denke viel an diese Geschichte, zumal das Versterben meiner Oma Familienthemen an die Oberfläche gebracht hat; Dinge, die zwischen mir und meinen Eltern passieren. Plötzlich ist mir bewusst, dass ich mit meinen Eltern reden muss. Eine Aufgabe, die mir nicht leicht fällt und bei der ich Angst habe, dass Dinge schief gehen oder ich mich nicht gut genug ausdrücke...
Dann habe ich diese Woche einen neuen Job angefangen. Ich betreue eine kranke Frau und kenne bereits aus Erfahrung, dass hier das Thema Abgrenzung wichtig ist. Weil sich privates und berufliches leicht vermischen und diese Dame redet bis der Arzt kommt, befürchte ich, dass ich das ein oder andere Mal sehr direkt werden muss und je nachdem wie narzisstisch sie ist, meinen Arbeitsplatz damit riskieren könnte. Grundsätzlich bin ich froh, dass ich wieder einen Job habe, aber auf der andren Seite merke ich, dass ich total angespannt bin und Angst vor gewissen Situationen habe, die eintreten könnten.
Nächster Punkt: Ich bin 25 und habe immer noch nicht angefangen, eine Ausbildung zu machen oder zu studieren. Ich bin vor einem Jahr in eine psychosomatische Klinik gegangen, um dieses Thema zu bearbeiten. Es ist dabei rausgekommen, dass ich ein Medizinstudium beginnen wollte. Ich habe für dieses Jahr auch eine Chance angenommen zu werden. Aber – wie ihr vielleicht erahnen könnt – meine Zweifel sind riesig. Ich höre/lese über 80 % Schlechtes über das Studium und den Beruf als Arzt oder Therapeut. Ich fange mich an zu fragen, ob es sich lohnt, mich so zu verheizen (Lernaufwand im Studium; Stress im Beruf). Ich begegne so vielen Leuten, die enttäuscht von Ärzten sind und auch ich habe eigens erleben dürfen, dass meine Therapeutin, die Therapie nicht mit mir verlängern wollte, weil sie oft ratlos bei mir war und es schwierig fand, mit mir zusammen zu arbeiten. Diese Zweifel machen mich wahnsinnig, da ich so gerne aufhören möchte, mir bezgl. Geld und Zukunftsperspektive Gedanken zu machen.
Dann kommt leider noch hinzu, dass ich kein gutes Geschick in der Auswahl von Männern erweise. Ich bin frustriert, weil ich bisher mit allen Männern an einen Punkt gekommen bin, wo wir nicht nur auf unüberwindbare Differenzen gestoßen sind, sondern wo ich mich mich in meinem Wesen als Frau oder Mensch erniedrigt gefühlt habe. Der letzte Versuch ist vor ein Paar Tagen gescheitert, was meinen Leidensdruck gerade erhöht, weil ich einen Menschen weniger habe, von dem ich mir Halt und Zuversicht erhofft habe.
Und der vorletzte Punkt ist der, dass ich mich absolut unwohl in meiner Wohnung fühle. Mein Mitbewohner löst die Wohnung zum 1.7 auf. Was zum einen gut ist, weil ich nicht gerne mit ihm zusammengewohnt habe und ich die Wohnung sogar übernehmen kann. Jedoch frage ich mich, wie ich es schaffen soll, jemanden für diese WG zu begeistern, wenn ich mich selber nicht so wirklich wohlfühle. Leider ist es so, dass ich vielleicht in 5 Monaten die Stadt wegen eines Studienplatzes verlassen muss von daher lohnt es sich nicht, jetzt alle Wände zu streichen, neue Möbel zu kaufen usw. Es wirkt alles Übergangsweise, so provisorisch und unpersönlich, nicht wirklich gemütlich. Obwohl ich gerne mit jemandem zusammen wohnen würde, der Lust an Gemütlichkeit und Heimeligkeit hat.
Ich fühle mich oft nicht so wirklich erwachsen, sondern eingeengt vom Leben. Habe das Gefühl, dass ich so vieles vom Leben verpasse und dass es so kurz ist. Zum Glück habe ich einen guten Freund, der auch wirklich immer zuhört und hilft. Leider ist diese Unstetigkeit Nährboden für eine Essstörung – ich lebe manchmal nur von Schokolade u.ä. Habe schon überlegt, ob ich mich beim sozialpsychiatrischen Dienst melde, weil sich in meinem Körper manchmal alles verkrampft und ich einfach wünschte, dass alles vorbei ist. Zumal ich jetzt auch keine therapeutische Unterstützung mehr habe, obwohl diese echt wünschenswert wäre.
Es tat echt gut, das alles mal aufzuschreiben. Würde mich dennoch über Kommentare freuen, falls jemand eine Meinung zu meinem Beitrag hat
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