ich brauche euren Rat. Ich bin mir momentan ganz und gar unsicher, ob meine Therapie so verläuft, wie sie verlaufen sollte. Grund dafür ist, dass es mir momentan deutlich schlechter geht als vor Beginn der Therapie. Anfangs habe ich das noch als „Erstverschlechterung“ abgetan und in Zusammenhang gebracht mit der intensiven Beschäftigung mit belastenden (alten) Themen. Mittlerweile geht die Therapie seit rund einem halben Jahr und ich habe den Eindruck mir geht es immer schlechter, statt besser. Während ich am Anfang nur mit kurzen, wiederkehrenden depressive Phasen zu kämpfen hatte, habe ich momentan nur mehr sehr wenig Freude an meinem Leben, was mir wirklich große Sorge bereitet. Nach mehreren ganz schlechten Phasen, die auf Therapiestunden folgten, frage ich mich nun immer mehr ob das noch im Rahmen des „normalen“ ist. Und ich bin ziemlich verunsichert.
Auf der einen Seite habe ich Vertrauen zu meiner Therapeutin, halte sie für professionell und kompetent. Sie ist kritikfähig, hinterfragt durchaus auch ihr Vorgehen und kommt mir in vielem sehr entgegen. Andererseits ist da eben diese starke Verschlechterung, die ja durchaus mehrere Gründe haben kann (welche bei mir und meinen „Themen“ wie bspw. emotionale Gewalt/Trauma liegen können oder auch am therapeutische Vorgehen). Vielleicht ist es ja "notwendig", dass es mir jetzt kurzfristig so schlecht geht, damit es mir dann dauerhaft besser geht?
Mein Fehler war es möglicherweise zu Beginn meinen inneren Widerstand gegen die erneute Bearbeitung (ich habe als Jugendliche eine lange Therapie gemacht) meiner „alten Themen“ zu schnell aufzugeben. Möglicherweise war dieser Widerstand ja ein Schutz für mich und ich hab die Mauer einfach mal eben komplett niedergerissen und bin nach anfänglichem Zögern voll in die Thematik eingetaucht. Andererseits habe ich nach Andeutungen meiner Therapeutin sehr schnell auch Handlungen folgen lassen (Beispiel: „Es klingt als würden Sie sich jedes Mal eine Dosis Gift von ihren Eltern abholen“ worauf eine sehr starke Reduktion des Kontaktes meinerseits folgte). Es passiert natürlich auch gutes, der fast vollständige Kontaktabbruch zu meinem Vater tut mir bspw. sehr gut. Auch ein gesund abgegrenztes Verhältnis zu meinen Eltern (die ja emotionale Gewalt ausgeübt haben) hinzubekommen sehe ich als gutes Ziel.
Dennoch: mein oberstes Therapieziel ist, dass es mir durch die Therapie besser geht, dass ich nicht mehr so sehr durch diese „traurigen“ Phasen belastet bin. Mein Ziel ist es nicht, keine Freude mehr an meinem Leben zu haben und in eine Depression zu rutschen. Und momentan passiert eher zweiteres und ich weiß nicht wie ich das Einordnen soll, ich will die Therapie eigentlich nicht vorschnell abbrechen (und dann hat es am Ende was mit meinen Themen zu tun und in einer neuen Therapie taucht das wieder genauso auf
Habt ihr einen Rat für mich? Könnte es Sinn machen sich eine neutrale Meinung zum Therapieverlauf einzuholen? Wenn ja, wie könnte das aussehen? Die Zweifel in der Therapie genauso deutlich thematisieren und riskieren, dass sie die Therapie beendet (das ist definitiv eines meiner Themen…)? Ich weiß nicht so recht wie ich weitermachen soll und würde mich über "neutralere" Sichtweisen freuen.
Danke und liebe Grüße,
le_na
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