Sonne hat geschrieben:Und genau das hatte ich in der Vergangenheit aber sehr oft, dass manche Menschen sich so an mich geheftet und geklammert haben und erwartet haben, dass ich alles Böse von ihnen fernhalte und ihr Leben für sie manage. Das habe ich nicht getan. Aber (sry jetzt formuliere ich es sehr sehr hart) ich habe einfach höllische Angst davor, dass wenn ich mein Innenleben so teile, ich "zu so etwas Hilflosem motiere, dass unrealistische Versorgeransprüche an seine Umwelt richtet".
Das ist bei mir auch der hüpfende Punkt.
Es war einfach von Anfang an so, dass die Erwachsenen um mich rum samt und sonders "schwach" waren, ihre Triebe und Bedürftigkeiten nicht nur unreflektiert ausgelebt haben, sondern auch noch den Anspruch stellten, dass das
ihr gutes Recht sei, sich anderer "zu bedienen", die dafür zu sorgen hatten, dass sie selber stabil blieben und irgendwie mit sich zurande kommen konnten.
Dass ich Kind war, spielte keine Rolle. "Ich" wurde gar nicht erst als Person an sich wahrgenommen, sondern war "Mittel zum Zweck", "Zapf- und Melkstelle" wenn man so will.
Ich hab ein paar Jahrzehnte dazu gebraucht, mich da rauszubekommen, dass ich "automatisch" mich anzapfen und be- bzw. ausnutzen lasse, so gewohnt war ichs, so als selbstverständlich verinnerlicht hatte ich das.
Mir geht's wie dir : "So" will ich nicht sein! "Das" will ich niemandem antun, ich weiß ja aus eigener Erfahrung, was das im "Benutzten" anrichtet.
Man könnte es grob betrachtet "Fremdschämen" nennen, was mich da so rigoros an der eigenen Autonomie festklammern lässt...
Andererseits ist es schlicht und ergreifend die fehlende (Grund)Erfahrung, wie das "geht" und was das "ist", mal schwach und bedürftig sein zu "dürfen" - und mein Gegenüber nützt das NICHT sofort und postwendend gegen mich!
Das kenn ich einfach nicht, habs mir nur "abgeschaut" von anderen um mich rum.
Und auf dieser Basis kann ich aber meine "Visionen" entwickeln, solange ich meine eigenen Bedürfnisse dazu noch gar nicht wirklich spüren kann.
Kann wenigstens die nächsten ein oder zwei Schritte danach mir rausklabüstern, die ich gehen will, ausprobieren will.
Mir geht's da ähnlich wie dir : Ich möchte aus dem Rigiden raus, dem "Absoluten".
Du nennst es "relativieren können", das beschreibt es gut!

Ich sag immer : Ich würde gerne die Wahl haben (also auch wieder was Autonomes

), ob ich mal was zulasse oder nicht und wenn ja, wie viel.
In ner TfP ist da doch viel Platz dafür, sowas zu thematisieren und auch "durchleben" zu können in deinem Miteinander mit deinem Thera. Ich würd das immer wieder aufs Tablett bringen und mit ihm "durchexerzieren" und dabei immer wieder auch mal "neue Wege" ausprobieren, nicht nur durch gedanklich-rational, sondern auch im direkten Umgang miteinander es mit einbringen. Könntest du dir das vorstellen?