da ich aktuell nicht weiter weiß suche ich hier nach dem einen oder anderen Rat, falls jemand Erfahrung damit hat.
Wie ich hier anfangen soll weiß ich nicht, aber ich versuch's einfach Mal. Ich bin Ende 20, habe keinen nennenswerten Abschluss (Pflichtschule) und weiß seit letztem Jahr, dass ich an AD(H)S leide, da es im Rahmen einer Testung offiziell diagnostiziert wurde.
Gewissermaßen habe ich wie man so schön sagt ein "Packerl" zu tragen, weil mich meine Mutter als Teenager zur Welt gebracht hat und mein Vater bis dazu unbekannt ist.
Aufgewachsen bin ich letztlich in zerrütteten Verhältnissen bei meinen Großeltern, gemeinsam mit meiner Mutter und ihren Geschwistern.
Der Wohnraum war viel zu klein und letztlich kam es zu einigen Reibungen, welche ich täglich mitbekommen habe.
Heute lebe ich gewissermaßen in einer Scheinwelt, wenn man es so nennen will. Eigentlich geht es mir ja gut, ich habe mir einen respektablen finanziellen Polster aufgebaut und bin zur Gänze unabhängig. Darüber hinaus habe ich seit Jahren einen überdurchschnittlich gut bezahlten Job und bin seit drei Jahren mit einer liebenswerten, auf ihre Weise verständnisvollen Frau zusammen. Von vielen Seiten wird mir gesagt wir wären ein "Traumpaar", es wurde schon hie und da gefragt wann wir denn endlich heiraten und dergleichen.
Tief im Inneren bin ich jedoch so unglücklich, dass ich professionelle Hilfe aufgesucht habe - so kam es letztlich auch zu meiner Diagnose. Ich habe darüber hinaus bereits zwei Psychotherapie-Anläufe bei unterschiedlichen Therapeuten hinter mir, die mir nicht wirklich geholfen haben. Beide Male habe ich nach Monaten abgebrochen und bin in diesem Zusammenhang einfach absolut ratlos.
Die Diagnose passt wie die Faust aufs Auge: Dinge die mich interessiere beherrsche ich aus dem ff, alles andere zieht an mir vorbei.
Standardisierte Prüfungen? Schule? Uni?
Das sind alles immense Stressfaktoren für mich, die ich über Jahre hinweg vermieden habe - was letztlich dazu geführt hat dass ich ein multipler Schulabbrecher mit immensen Bildungslücken bin, dem immerzu eine gewisse "Intelligenz" zugesprochen wird. Ich sei ja so klug, nur ein Spätzünder und was weiß ich hieß es immer, aber zu was hat das Ganze geführt? Zu nichts - ich stehe seit Jahren am Fleck.
Nun habe ich eine wichtige Prüfung zum vierten Mal versemmelt und verliere den Glauben an das Ganze... Es tut einfach weh, ich kann mein Spiegelbild kaum ertragen. Meiner Freundin habe ich von dieser Prüfung gar nicht mehr erzählt, weil ich weiß dass sie mit Derartigem nicht gut umgehen kann und vor einer weiteren Niederlage Panik hatte. Wem macht es schon Spaß, so negative Nachrichten zu übermitteln? Es fiel ihr immer schwer mich aufzubauen - irgendwann habe ich es von ihr auch nicht mehr erwartet, auch wenn ich sie immerzu aufbaue und bekräftige. Das ist aber eine andere Baustelle, insofern weiß ich nun dass ich nicht mehr so viel "geben" kann und mehr auf meiner Seite kehren sollte.
Sie ist der Erfolgsmensch schlechthin - eine geborene Akademikerin aus gutem Hause. Und hier ist wohl das größte Hindernis überhaupt: mein Ego. Ich kann mich nicht mehr aufbauen, ich kann dieser Frau nicht das Wasser reichen. Und dass ich das nicht muss weiß ich, mir ist bewusst worauf eine liebevolle Beziehung aufbaut... Dennoch nagt es so sehr an mir, dass ich meine Schatten nicht bezwingen kann und habe panische Angst davor, aus dieser Misere nicht herauszukommen. Eigentlich möchte ich ja nur ein "guter Mann" sein, ihr sozusagen auf Augenhöhe begegnen und scheitere an meinen eigenen Geistern, die mir immer wieder im Weg stehen.
Was kann ich denn noch machen, wenn mir Psychotherapie und medikamentöse Therapie mit diversen Stimulanzien kaum geholfen haben? Sie weiß von all Dem, es stört sie nicht... Gewissermaßen unterstützt sie mich, indem sie mir zuhört. Aber wenn ich nur von Niederlagen zu berichten habe... Wie soll sie mich respektieren, wenn ich mehr und mehr den Respekt vor mir selbst verliere?
Hat jemand Erfahrung im Zusammenhang mit AD(H)S bei erwachsenen? Weiß jemand Rat?
Ich wäre wahrhaftig Dankbar für jeden Rat
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