Ich würde mich total über Meinungen/Erfahrungen zu folgender Sache freuen:
Ich bin seit etwas mehr als 1 Jahr in Behandlung bei einer Heilpraktikerin für Psychotherapie und wir haben ein sehr gutes und vertrauensvolles Verhältnis und schon viel erreicht. Da ich chronisch suizidal bin, haben wir heute mal wieder über das Thema Suizidgedanken gesprochen und hatten vor, einen Anti-Suizid-Vertrag zu schließen. Ich sollte mir im Vorhinein überlegen, welche Inhalte für mich passend und gut wären. Dabei habe ich etwas recherchiert und eigentlich immer gelesen (und das finde ich auch total gut), dass man (z.B. bevor man sich an eine Klinik wendet) in Akutsituationen den Therapeuten anrufen/kontaktieren darf. Wir haben dann auch tatsächlich einen Vertrag formuliert, sie wollte aber nicht, dass dieser Punkt da auftaucht. Wenn die in der Therapie erarbeiteten Strategien nicht reichen, soll ich bis zur nächsten Sitzung aushalten oder in der Klinik vor Ort anrufen. Ich habe dann gefragt, warum ich sie nicht kontaktieren darf: Da meinte sie, dass wir uns ohnehin 2 mal die Woche sehen und sie darüber hinaus zwischendrin nicht erreichbar sei. Das sei engmaschig genug für ein ambulantes Setting.
Mich hat das vor allem vor dem Hintergrund enttäuscht und verunsichert, dass sie mir vor ca. einem halben Jahr sagte, dass ich sie bei Suizidgedanken anrufen soll. Es fühlt sich an, als hätte ich in der Zwischenzeit etwas falsch gemacht...und als würde nicht mal die Person, die ich bezahle, um Hilfe zu bekommen, mir in der Situation helfen wollen...als wäre ich egal.
Ich habe ihr auch gesagt, dass mich das sehr traurig macht, dass sie sich "rauszieht", da ich mich abgewiesen fühle und mich das nur in meiner Einsamkeit, die u.a. zu den suizidalen Gedanken führt bestätigt. Sie meinte dann, sie zieht sich nicht raus, da wir ca. alle 3 Tage in den Sitzungen darüber sprechen können. Und sie sagte etwas wie: "Manchmal fühlen sich Dinge erst ganz schlimm an und man merkt erst später, dass sie doch zu etwas gut waren".
Was meint ihr dazu? Ist es richtig so, wie sie es macht? Ich weiß gar nicht mehr, wie ich mich in der Therapie jetzt verhalten soll, da ich mich irgendwie unwohl fühle und nicht weiß, ob ich auf sie zählen kann. Das belastet mich sehr, da ich sie eigentlich wirklich mag und gerne und produktiv mit ihr arbeite. Aber trotzdem wünsche ich mir auch ein wenig Sicherheit, gerade wegen der Suizidalität.
Vielleicht habt ihr ja selbst Erfahrung mit solchen Verträgen und habt Lust, davon zu erzählen!
Ich danke euch wirklich für jeden Gedanken hierzu! Habt einen schönen Tag!
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