Ich bin erstaunt, dass ihr alle die Frequenz bemerkt. Ich habe mehrmals zu ihr gesagt, dass ich vier Wochen sehr lange finde bzw: "Erst in vier Wochen? Das ist aber lange." Daraufhin habe ich sie etwas verärgert wahrgenommen (was nur mein Film sein kann) und sie meinte, Urlaub kann schon mal dazwischenkommen.
Ich habe dann irgendwann zu ihr gesagt, ob sie mir von sich etwas mitgeben kann, wenn die Zeit so lang ist. Da meinte sie, in der nächsten Stunde gehen wir darauf ein, sind wir aber nicht. Momentan sehen wir uns alle zwei Wochen, deswegen habe ich es von mir aus nicht angesprochen. Aber ich merke, während ich euch schreibe, dass ich das sollte.
Ich finde es auch eine schöne Aussage von dir, Bluemoon, dass es dadurch schwerer wird, Vertrauen aufzubauen. Warum es nicht wöchentlich stattfindet, dafür sehe ich zwei mögliche Gründe, entweder sieht sie darin einen Sinn, das ist also Absicht, oder es geht nicht anders, weil zu viele Patienten. Sollte ich auch nachfragen, nicht wahr?
Ich muss gestehen, dass mich die 2-Wochen-Frequenz nicht so stört, weil ich hinterher immer so fertig bin, dass ich froh bin, dazwischen wieder Luft holen, mich fangen und mich auf meine Arbeit fokussieren zu können...
Ich nehme mir auf jeden Fall daraus mit, dass ich die angerissenen Themen aus der jeweils letzten Stunde von mir aus in die nächste trage. Ich dachte, bei TP (tiefenpsych.) ist es vielleicht so, dass man immer bei Null anfängt, wie war das aktuelle Erleben der letzten Tage usw.
Bluemoon123 hat geschrieben: Sa., 10.12.2022, 17:29
Ist das Deine erste Therapie?
Bei meiner ersten Therapie war das ähnlich, dass ich lange nicht zum Punkt gekommen bin.
Vielen Dank, Bluemoon, für deine Erfahrung, dass du auch am Anfang unsortiert warst. Es ist so unendlich beruhigend, so etwas zu hören. Ja, es ist meine erste Therapie und ich kenne mich nicht aus. Ich fühle mich falsch und ungenügend, wie immer und überall. Schriftlich lässt sich das für mich so viel leichter ausdrücken.
Bluemoon123 hat geschrieben: Sa., 10.12.2022, 17:29
Übrigens sollte es in der Therapie um Dich gehen und nicht darum die Therapeutin zufrieden zu stellen. Wenn sie Dir das Gefühl gibt, Du müsstest das tun, dann ist das wirklich nicht das Richtige für Dich.
Ja, darüber habe ich etwas nachgedacht. Ich glaube, sie gibt sich große Mühe, mir zu zeigen, dass es um mich geht. Ich bin irritiert, wenn sie sich über mich ärgert. Letztes Mal hat sie mich nicht begrüßt und verabschiedet, da mache ich mir Sorgen, dass schon etwas an der Beziehung zwischen uns einen Knacks bekommen hat und ich etwas ändern muss.
Bluemoon123 hat geschrieben: Sa., 10.12.2022, 17:29
Allerdings wäre es vielleicht doch erstmal eine Option der Therapeutin von Deinen Zweifeln zu erzählen und auch davon, wie es Dir nach den Stunden geht. Dann kann sie darauf ja reagieren. Vielleicht bekommt sie dann erst mit, dass Du etwas anderes brauchst.
Vielen Dank auch für diese Worte. Ich versuche genau das noch einmal, von meinen Zweifeln erzählen, wie es mir nach den Stunden geht. Ich habe das versucht beim vorletzten Mal. Erst sagte sie, ja, Therapie soll halt etwas hervorholen, das ist soweit normal. Dann hat sie gefragt, ob wir uns das zum Thema machen wollen, ob wir uns das genauer ansehen möchten, wenn ich ihr davon erzählen möchte. Ich habe gesagt, ja, ich möchte ihr davon erzählen. Das hat sie wieder vergessen (vermute ich, oder sich umentschieden) und mich stattdessen gleich zu Beginn stark konfrontiert mit etwas für mich sehr Schmerzhaftem (Verlustangst: "Sie jammern immer, dass keiner Sie liebt, dabei machen Sie sich das selber kaputt. Sie sind gleich eine Belastung für den anderen."). Da hätte ich sie erinnern können, nicht? Aber ich konnte da nicht mehr sprechen oder denken.
Ich finde, ich sollte ihr zuerst sagen, dass ich gern mit ihr an der Verlustangst arbeiten möchte, dann aber auch von Vertrauen sprechen, nach der Stundenfrequenz fragen und davon sprechen, wie es mir geht nach den Stunden. Das ist nicht leicht für mich, von mir aus etwas zu besprechen, weil sie quasi zu dominant für mich ist, aber ich werde das trotzdem machen.
Und dass das jetzt durch euch so klar wird, hilft mir sehr gegen den Schmerz und das Chaos im Kopf und dieses Gefühl, was mache ich nur...
Bluemoon123 hat geschrieben: Sa., 10.12.2022, 17:29
Und vielleicht auch endlich einen verlässlichen regelmäßigen Termin einmal pro Woche. Denn für weniger ist dieses Therapieverfahren nicht geeignet.
Was macht dieses Therapieverfahren aus, dass man es einmal wöchentlich machen sollte? Kannst du mir dafür ein Beispiel nennen, was nur geht, wenn man es einmal wöchentlich macht?