Total zerstritten mit Familie

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
B22022001
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 48
Beiträge: 7

Total zerstritten mit Familie

Beitrag Sa., 27.04.2024, 22:56

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.....
Es begann alles langsam, Stück für Stück als mein Vater Pflegefall wurde...

Ich habe 3 Schwestern, plus Neffe und Nichte, plus Mutter welche alle unmittelbar in der Nachbarschaft wohnen.

Es kam langsam immer wieder zu Streitereien mit meinen beiden Schwestern wegen der Pflege von meinem Vater.
Ich war zu der Zeit 3 Jahre arbeitsunfähig wegen 2 Operationen und wegen der Psyche (ich habe schon immer mit psychischen Problemen zu kämpfen).
Weil ich so lange nicht in die Arbeit ging war ich die meiste Zeit da um für meinen kranken Vater da zu sein und meiner Mutter zu helfen. Meine beiden Schwestern gingen Vollzeit arbeiten, ich Teilzeit (als ich nicht krank war).
Eine meiner Schwestern hat das Elternhaus per Notar von meinen Eltern geschenkt bekommen.

Ich hab ständig gemacht, getan, geholfen, den Garten meiner Eltern gepflegt, meinen Vater auf Toilette gebracht usw.. Doch, wenn ich mal nicht da war... es kam wirklich sehr sehr selten vor...gab es Stress von meinem Schwestern.

Als es zB darum ging meinen Vater im Intimbereich zu waschen und zu wickeln konnte ich das nicht...Ich hatte da ein zu großes Schamgefühl. Ich wollte dass der Pflegedienst dies macht. Es kamen aber dann Vorwürfe meiner Schwestern wie zB. daß ich mich nicht um meinem Vater kümmern mag, daß ich meinen Vater in Stich lasse.

So kamen im Laufe der Jahre immer wieder Vorwürfe, Sticheleien von meiner Schwester, Streitereien. Es häufte sich und ich hab oft geschluckt, wollte keinen Streit. Nur manchmal hatte ich mich doch gewehrt, dann gabs Streit. es wurde sich aber wieder vertragen.

Mittlerweile ist mein Vater leider seit 3 Jahren verstorben und die Situation hier in der Nachbarschaft unter meinen nahen Angehörigen spitzte sich immer mehr zu. Es hat sich alles so angehäuft... Stück für Stück wurde es immer mehr an Geschimpfe mir gegenüber. Die Beschuldigungen welche ich hören musste, ich kam mir oft vor wie Aschenputtel. Ich hab den Rasen meiner Eltern gemäht während die Anderen auf der Terasse saßen.

Dann kam es letztes Jahr zum totalen Eklat: Der jugendliche Sohn meiner Nichte, wohnhaft gleich neben mir, war aggressiv meiner Schwester und Nichte gegenüber. Er schmiss Gegenstände von deren Terasse, drohte, brüllte. Ich hab das gehört und gesehen, hatte Angst dass da was passiert, dass er jemanden verletzt, und hab ich leider eingemischt. In dem ich zu meinem Großneffen sagte daß er aufhören soll sonst würde ich die Polizeit verständigen...
Dann ging der Krieg hier am Hof erst REcht los. Ich wurde übelst mit bösen Schimpfwörtern beschimpft, mir wurden fast Schläge angedroht, mein erwachsener Sohn wurde von meiner Schwester mit einer Glasflasche beworfen.

Seit dem ist der reinste Unfrieden hier am Hof bzw Nachbarschaft.
Es wurde immer wieder mal gestritten. Es kamen Vorwürfe, aber keine Entschuldigungen für die üblen Schimpfwörter.

Ich, mein Sohn und dessen Frau werden total ignoriert oder beschimpft.
Die Anderen am Hof, zwei meiner Schwestern, ein Schwager, eine Nichte, ein Großneffe ignorieren uns, drehen Musik lauf auf. Machen am Karfreitag laut Party bis morgens um 5. Benehmen sich ständig als würden sie alleine hier wohnen. Sie provozieren uns mit deren Verhalten. Sie machen auf Happy Famliy und wir sind die Dummen.

Es geht soooo sehr an die Nerven,.Es ist nicht mehr schön hier zu wohnen. Täglich sieht man die Schwestern oder Nichte. Es haben sich alle gegen uns hier verbündet. Es wird nur noch gehetzt und geschimpft. Ich bin für alles der Sündenbock.

Wenn ich wenigstens einen Sichtschutz anbringen könnte um wieder mehr Ruhe und Harmonie zu Hause zu spüren.
Aber, Sichtschutz geht nicht weil die weiter oben wohnen, Hanglage.

Ich weiß mir keinen Ausweg mehr um mich zu Hause wieder wohler zu fühlen.

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
B22022001
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 48
Beiträge: 7

Beitrag Sa., 27.04.2024, 23:04

Ich möchte noch dazu sagen, ich fühle mich schon seit vielen Jahren als schwarzes Schaf der Familie.
Ich bin immer schon eher ruhig, schüchtern zurückhaltend. Habe Selbstzweifel. Bin eher ängstlich, nachdenklich, in mich gekehrt. Habe zwei Langzeittherapien im Leben gemacht. Fühle mich in der Familie schon immer nicht so gemocht wie andere.
Dieser ganze Familienstreit zieht mich um so mehr runter.

Benutzeravatar

Tobe
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 47
Beiträge: 526

Beitrag So., 28.04.2024, 05:29

Hallo,

Du hast ja schon einiges erleiden müssen, wie ich auch aus Deinen älteren Beiträgen lesen konnte.
Dafür erst mal meinen vollen Respekt.

Ich habe ähnliches durch und erkenne mich in einigem wieder.
Auch ich habe meinen Vater (Krebs, bettlägerig) gepflegt, obwohl ich ebenfalls psychisch am Ende war. Ich war ebenfalls schon immer das schwarze Schaf der Familie und ungewünscht, was zumindest meine Mutter mich auch immer wieder deutlich spüren ließ. Mein älterer Bruder hingegen war das Wunschkind und ich ein Unfall.
Meine Eltern leben nun seit längerem beide nicht mehr.
Als meine Mutter noch lebte habe ich den Kontakt schon auf ein Minimum reduziert, weil es mir absolut nicht gut tat und später habe ich auch den Kontakt zu meinem Bruder sehr stark reduziert. Ich habe zu ihm kaum noch nennenswerten Kontakt. Wenn es hoch kommt vielleicht noch einmal im Jahr kurz ein Telefonat.
In meinem Heimatort kann ich mich auch nicht mehr blicken lassen, weil sich alle über unsere Familie das Maul zerreißen.

Ich bin dann in eine andere Stadt gezogen zu meinem Partner.
Leider erkrankte auch mein Partner an Krebs und starb auch daran. Ihn hatte ich ebenfalls gepflegt.
Seit er im August 2021 verstarb, lebe ich nun vollkommen alleine hier und muss wieder alleine von Vorne anfangen mein Leben aufzubauen.
Aber dies ist trotz allem immer noch besser, als von dem übriggebliebenen Rest meiner Familie und anderen Menschen malträtiert zu werden.


Wäre es für Dich nicht auch eine Möglichkeit woanders und weit weg genug neu anzufangen?
Dann könntest Du einiges an “Ballast“ los werden und Dein Leben für Dich selbst und nach Deinen Wünschen neu gestalten.

L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3701

Beitrag So., 28.04.2024, 10:25

B22022001 hat geschrieben: Sa., 27.04.2024, 23:04 Dieser ganze Familienstreit zieht mich um so mehr runter.
Könntest du noch einmal eine Therapie machen und genau diese Themen angehen?

Und vor allem: Zieh da weg. Geh aus dem Umfeld, aus dem direkten Kontakt. Das lässt sich nicht wirklich zu deinen Gunsten lösen, solange du dem täglich ausgesetzt bist wird es dir nicht besser gehen

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
B22022001
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 48
Beiträge: 7

Beitrag So., 28.04.2024, 20:04

Danke euch.
Ich weiß dass Weg ziehen die beste Lösung wäre.

Allerdings...ich hänge sehr an diesem, meinem Haus und Garten. Das Haus hatten mein Mann und ich vor 30 Jahren gebaut. Mein Mann ist dann leider vor 25 Jahren an schwerer Krankheit gestorben. Mittlerweile hat mein Sohn das Dachgeschoss ausgebaut.

Es könnte alles schön hier sein. Ruhe, Dorfleben, die Natur, der Wald gleich in der Nähe. Genau so mag ich gerne wohnen und leben.
Wenn nun diese miese Stimmung mit den Nachbarn, welche zugleich Familenangehörige sind, nicht wäre.
Glaube wenn es keine Famlienangehörigen wären dann täte das nicht so weh, würde mich das nicht so belasten.

Früher saßen wir zum Kaffee zusammen, haben zusammen geredet, gelacht. Jetzt ist alles vorbei.
Die Anderen machen das nach wie vor. Aber ich und mein Sohn werden ignoriert, ausgeschlossen, dumm angemacht.

Ich möchte mittlerweile auch diese Kontakte nicht mehr. Es ist einfach mittlerweile viel zu viel passiert.
Ich bin normalerweise nicht nachtragend. Kenne es sonst eigentlich anders von mir. Aber, nun ist es soweit daß ich nur noch meine Ruhe möchte.

Ich habe mittlerweile durch diese ewigen Beleidigungen einen regelrechten Hass in mir aufgebaut, begleitet mit Trauer.

Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Wie ich lernen kann daß mich dieser Unfrieden einfach nicht mehr belastet und nicht mehr traurig stimmt.

Immer wenn ich bemängelt wurde oder wenn Streit war dann zittere ich am ganzen Körper. Mein Blutdruck macht mir zu schaffen. Ich spüre, diese Steitereien und Ignoranz schadet meiner Gesundheit.

Ich bin sehr wütend und verärgert und zugleich bin ich sehr traurig.
Fühle mich von meinen Angehörigen gehasst, abgewiesen, gedemütigt, ungewollt, für alles beschuldigt, ungeliebt, unverstanden.
Wenn ich nur mit meinem inneren anders damit umgehen könnte. Ein Gleichgültigkeitsgefühl entwickeln könnte.

Benutzeravatar

Sydney-b
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 50
Beiträge: 3497

Beitrag So., 28.04.2024, 21:29

Als Sichtschutz könntest du auch eine große Markise benutzen.
Oder dir eine Überdachung bauen lassen.
Es gibt für solche Probleme viele Möglichkeiten, am besten lässt du dich unverbindlich in einem Fachgeschäft beraten.
Dass du nicht wegziehen möchtest, kann ich sehr gut nachvollziehen.
Vielleicht kannst du wenigstens das Beste aus der Situation machen und regelmäßig Freunde zu dir einladen?
Dadurch hättest du vielleicht wieder mehr Freude an deinem Zuhause und deiner Umgebung?
Zusätzlich noch deine Freunde in deren zuhause besuchen, oder was mit ihnen unternehmen, dadurch gerät der Zustand in deinem Umfeld etwas aus dem Blickwinkel.
Ab und zu ein Urlaub oder Kurztrip könnte dich auch auf andere Gedanken bringen…
Jede positive Ablenkung hilft dir, Abstand von der ganzen Situation zu bekommen.

Wäre eine erneute Therapie für dich vorstellbar?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
B22022001
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 48
Beiträge: 7

Beitrag Mo., 29.04.2024, 17:58

Sydney-b hat geschrieben: So., 28.04.2024, 21:29 Wäre eine erneute Therapie für dich vorstellbar?
Ja, wäre auf jeden Fall für mich denkbar. Leider dauert es ja immer monatelang Bus man einen Therapieplatz bekommt.

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3701

Beitrag Mo., 29.04.2024, 18:15

Es muss nicht Monate dauern, aber es kann sein.
Wichtig wäre JETZT mit der Suche anzufangen.
Und es ist auch immer ein Abwägen, eine Entscheidung: Ist es diese Wohnform wert, kann und will ich dort bleiben unter den Umständen? Das musst du ja nicht jetzt entscheiden.

Und ich glaube es geht auch nicht darum dass einem das alles nichts mehr ausmacht. Im Gegenteil: Es ist schlimm, es belastet dich, es macht dich traurig etc. Und diese Gefühle sind da, die müssen Raum haben, anerkannt werden, nicht weggedrängt werden

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
B22022001
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 48
Beiträge: 7

Beitrag Mo., 29.04.2024, 18:59

Vielen Dank für das Verständnis.
Ja, es belastet mich sehr.

:cry:

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9557

Beitrag Mo., 29.04.2024, 20:47

Dann würde ich da wegziehen. Ich würde zumindest mal schauen für wie viel du das Haus verkaufen könntest und ob du für das Geld etwas adäquates für dich weiter weg bekommen kannst.

Benutzeravatar

Sarana
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 29
Beiträge: 952

Beitrag Di., 30.04.2024, 01:07

Ein Urlaub wäre vielleicht eine gute Gelegenheit, dabei nochmal in Ruhe abzuwägen, wie sehr es dich in dem Haus hält. In einem anderen Umfeld ist es eben viel leichter, andere Gedanken zu haben. Du könntest auch unverbindlich einfach mal schauen, welche Möglichkeiten es gibt, wie münchnerkindl schon sagt. Damit hast du noch keine Entscheidung getroffen, aber mehr Klarheit, wie deine Optionen aussehen.
"Not doing life today. Love to. But can't."
Hoffentlich: "I think I'm at a stage of my life where I subconsciously purposefully f.uck everything up just to see if I can find a way out of it."
Untiefen des Internets

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag