Gerne schildere ich eine - komplexe - Situation, welche mich sehr belastet und aussichtslos erscheint.
Vorab: ich bin mir der Tatsache selbstverständlich bewusst, dass ich diese Situation zu verschulden habe.
Verheiratet und habe zwei wunderbare Kinder im Schul- und Kindergartenalter.
Ausgangslage:
Seit einigen Jahren haben meine noch-Ehefrau und ich begonnen, uns auseinanderzuleben. Dies hatte mehrere Gründe, wie z.B. hohe Arbeitsbelastung, falsche Prioritätensetzung, etc. Davor - im 2018 - befand ich mich in einer Burnout-Situation, kombiniert aus Arbeit und der neuen Situation mit Kind, diversen Herausforderungen war mir damals alles zu viel. Seit damals ging es tendenziell abwärts, wobei der Tiefpunkt im 2022 erreicht war.
Ich habe damals eine Person kennengelernt, mit welcher gegenseitig rein kollegialer Kontakt hätte bestehen sollen. Sie war nach langer Partnerschaft frisch verheiratet und ich ebenfalls. In dieser Hinsicht die ideale Kollegin. Daraus wurde jedoch - ungewollt und anfänglich unbewusst - mehr. Ich denke, es war eine Flucht aus der gesamten Situation, in der ich feststeckte. Hilfe hatte ich damals keine angenommen, weil ich sie nicht für nötig hielt. Heute sehe ich das anders.
Ich hatte damals das Vertrauen meiner Frau gebrochen, was ich immer zutiefst bereut habe. Irgendwie fand ich den Weg nie mehr wirklich zurück, obwohl meine Familie immer mein Stolz und immer tief im Herzen verankert ist und war.
Im Verlaufe der Zeit - langer Zeit - habe ich gespürt, in der Situation unglücklich zu sein. Ich wünschte und wünsche mir meine Familie zurück und würde alles dafür tun, gemeinsam in die zerstörte Beziehung zu investieren.
Wir haben Ende 2023/Anfang 2024 einen Termin in einer Paartherapie wahrgenommen, obschon wir damals kein "echtes" Paar mehr waren. Ich war damals zudem nicht am Punkt, an dem ich emotional erreichbar war. Ich hatte mich für alles geschämt und konnte mir selber zuwenig eingestehen...
Fakt ist:
- Zwischenzeitlich habe ich Gespräche mit einer Beratungsstelle geführt
- Zwischenzeitlich hat meine noch-Ehefrau Termine bei einer Psychologin gehabt
- Ich würde gerne für unsere "Beziehung" kämpfen, bzw. mich mit voller Energie dafür einsetzen, wieder zusammenzufinden
- Sie möchte die Scheidung und wir hatten heute den entsprechenden Termin, weil sie die Energie dazu nicht aufbringen kann und Angst hat, bei Fehlschlag wieder "in ein Loch zu fallen"
- Zwischenzeitlich hat sie einen Menschen kennengelernt, den sie schätzt und der sie schätzt, aber ob sie dies als "Liebespaar" bezeichnet, konnte sie so nicht sagen
Sie ist zutiefst verletzt und hat sich ihr Leben fast zwei Jahre lang selber gestalten müssen. Konnte nicht oder nur wenig auf mich zählen und wurde enttäuscht vom Gröbsten. Sie schützt sich emotional und selbstverständlich ist von Liebe vermutlich kaum was übrig, obschon wir vermutlich tief im Innern beide dieselben Werte und Ideen, Vorstellungen wünschten.
Zu meiner Ansicht:
Ich bin am Punkt an dem ich die Scheidungs-Thematik ihr zuliebe mitmache, damit es ihr bessergehen kann. Dennoch wünschte ich mir so sehr, anstelle der Scheidung gemeinsam daran arbeiten zu können, gegenseitiges Verständnis zu schaffen und daran zu arbeiten, das Vertrauensverhältnis wieder aufbauen zu können. Sie entgegnet, dass sie das nicht könne, weil ihr Körper und ihre Energie das nicht mitmache. Sie könne es nicht. Der Kopf sagt das Eine, der Körper das andere. Die Scheidung führt dazu, dass es ihr besser geht in der aktuellen Lage. Das ist ein Weg. Dennoch denke und wünschte ich, dass mit viel Mut, intensivsten Gesprächen (mit professioneller Unterstützung) die Situation aufgearbeitet werden könnte. Eine Garantie, dass man wieder zusammenfindet, gibt es nicht, völlig klar. Aber von meiner Seite her würde ich alles daran setzen. Ich weiss, was ich verloren habe und ich weiss, wohin ich möchte und wie ich mir meine Zukunft als Familie vorstelle. Im Grundsatz entspricht das unser beider familiären Gedankengut. Allerdings sieht sie momentan selber keine Chance, wenn überhaupt, dann in 3, 4, 5 Jahren vielleicht.
Das versuche ich zu respektieren. Allerdings habe ich es emotional noch nicht aufgegeben zu hoffen, gemeinsam einen Weg zu finden.
Nun zu meiner Frage..... Wie seht ihr das?
Ich verstehe ihre Situation so, als dass auch für sie der Traum der Familie platzt. Aber sie habe nicht die Energie, daran zu arbeiten, bzw. sich wieder auf mich einzulassen, in der Angst, dass sie wieder tief fällt. Ich wiederum bin mir seit bald 2 Monaten sicherer denn je, dass wenn nur ein kleiner Funke von ihr käme, wir in kleinen Schritten vorwärts gehen könnten. Ich hätte die Kraft dazu, mitzutragen so viel ich nur kann und würde alles daran setzen.
Ich bin gespannt auf Eure Einschätzung und Eure Inputs und Unterstützung. Herzlichen Dank!
Bei Fragen gerne fragen
Artikel und Leitfäden
PT-Forum
Online-Beratung
Kontaktaufnahme
, 40 
, 40 ![[nicht mehr wegzudenken] [nicht mehr wegzudenken]](./images/ranks/rank_phpbb_5.gif)
, 50