Großstadt
- Werbung
Die Großstadt bietet das Gefühl permanent und beinahe unbegrenzt verfügbarer Sexualpartner. Man erlebt und hofft, dass man inmitten der vielen Leute nie allein ist, nicht verloren gehen kann. Wenn einem ein Kofferradio auf den Kopf fällt, ist immer jemand zur Stelle, Sicherheit. Sie bietet das Gefühl von permanent und ausreichend verfügbaren Einkommensquellen, Imbisquellen und eine schnell und in ausreichendem Maße verfügbare Arzt- Hilfe-Sozialamtsstruktur und Partykultur. Die Austauschbarkeit schädlicher Beziehungen und Begegnungen bieten eine gewisse Sicherheit, wie auch die Wohnung, die sich zumeist nur über eine Haus- und Wohnungstür, seltener über Fenster, erreichen und hausfriedensbrechen lässt.
Sie bietet jedoch auch die permanente Erfordernis von Geld, um einfach an all den gebotenen Annehmlichkeiten teilnehmen zu können und sobald man das Türschloss einrasten hört, ist man dennoch allein, was mit dem Handy jedoch erträglicher geworden ist. Sobald man nicht mehr arbeits- oder partytauglich, pleite ist, nicht mehr attraktiv oder zumindest über ein paar attraktive Mützen verfügt, ist, ist man im Grunde auch überflüssig. Das ist das Hauptproblem. Inmitten einer so großen Zahl von ähnlich auf und ab laufenden Individuen mangelt es am Gefühl, etwas besonderes zu sein, herauszustechen. Eine witzige Mütze, eine teure Sonnebrille oder blaue Haare müssen her. Aber das reicht manchmal auch schon, das ist ein Vorteil der Großstadt.
Großstädter sind grundsätzlich an so viele Begegnungen gewöhnt, dass sie offen und tolerant sind. Sie müssen einfach eine dickere Haut haben und können nicht bei jedem muffelig riechenden oder abwertend schauenden Straßenbahngast gleich die Eskallation suchen oder sich den ganzen Tag versauen lassen. Das wäre einfach zu anstrengend. Sie müssen mitschwimmen, wobei die Toleranz der anderen und auch deren geduldige Wertschätzung durchaus so angenehm sind, dass sich das Mitschwimmen grundsätzlich ganz gut anfühlt. Ich bin...ist immer ein Teil des goldenen Kalbs, aber ich bin dabei oder "Ich bin Berliner" ist grundsätzlich selbst am äußersten Stadtrand angenehm. "Ich bin Bad Ödenhausener" ist für den Großstädter eine Augenrollen hervorrufende Vorstellung.
Großstädter entwickeln im Alter manchmal eine gewisse tragische Liebe zu ihrem Kiez, zu den Gesichtern, die man täglich wiedererkennt, zu den Gerüchen und zu Figuren, die man früher als Originale bezeichnete. Wer im Laufe seiner Erwerbszeit nicht an den Stadtrand umsiedeln konnte, wird auch bei unerträglich steigenden Mieten nur ungern raus wollen, aus seinem liebgewohnten Gewusel...mit dem schönen Blick und dem freundlichen, polnischen Hausmeisterservice. Und das deutet darauf hin, dass all die Versprechen und Hoffnungen für den Wald- und Wiesenbewohner zwar merkwürdig klingen, sich in der Praxis für den Großstädter jedoch oft auch erfüllen.
Sie bietet jedoch auch die permanente Erfordernis von Geld, um einfach an all den gebotenen Annehmlichkeiten teilnehmen zu können und sobald man das Türschloss einrasten hört, ist man dennoch allein, was mit dem Handy jedoch erträglicher geworden ist. Sobald man nicht mehr arbeits- oder partytauglich, pleite ist, nicht mehr attraktiv oder zumindest über ein paar attraktive Mützen verfügt, ist, ist man im Grunde auch überflüssig. Das ist das Hauptproblem. Inmitten einer so großen Zahl von ähnlich auf und ab laufenden Individuen mangelt es am Gefühl, etwas besonderes zu sein, herauszustechen. Eine witzige Mütze, eine teure Sonnebrille oder blaue Haare müssen her. Aber das reicht manchmal auch schon, das ist ein Vorteil der Großstadt.
Großstädter sind grundsätzlich an so viele Begegnungen gewöhnt, dass sie offen und tolerant sind. Sie müssen einfach eine dickere Haut haben und können nicht bei jedem muffelig riechenden oder abwertend schauenden Straßenbahngast gleich die Eskallation suchen oder sich den ganzen Tag versauen lassen. Das wäre einfach zu anstrengend. Sie müssen mitschwimmen, wobei die Toleranz der anderen und auch deren geduldige Wertschätzung durchaus so angenehm sind, dass sich das Mitschwimmen grundsätzlich ganz gut anfühlt. Ich bin...ist immer ein Teil des goldenen Kalbs, aber ich bin dabei oder "Ich bin Berliner" ist grundsätzlich selbst am äußersten Stadtrand angenehm. "Ich bin Bad Ödenhausener" ist für den Großstädter eine Augenrollen hervorrufende Vorstellung.
Großstädter entwickeln im Alter manchmal eine gewisse tragische Liebe zu ihrem Kiez, zu den Gesichtern, die man täglich wiedererkennt, zu den Gerüchen und zu Figuren, die man früher als Originale bezeichnete. Wer im Laufe seiner Erwerbszeit nicht an den Stadtrand umsiedeln konnte, wird auch bei unerträglich steigenden Mieten nur ungern raus wollen, aus seinem liebgewohnten Gewusel...mit dem schönen Blick und dem freundlichen, polnischen Hausmeisterservice. Und das deutet darauf hin, dass all die Versprechen und Hoffnungen für den Wald- und Wiesenbewohner zwar merkwürdig klingen, sich in der Praxis für den Großstädter jedoch oft auch erfüllen.
Hiob, hier mal ein Experiment wie du aus deiner Sicht den Text verfassen könntest. Mich stört das nämlich bzw. spricht mich gar nicht an. Schade, sonst würde ich etwas schreiben...
Sie bietet mir jedoch auch die permanente Erfordernis von Geld, um einfach an all den gebotenen Annehmlichkeiten teilnehmen zu können und sobald ich das Türschloss einrasten höre, bin ich dennoch allein, was für mich mit dem Handy jedoch erträglicher geworden ist. Seit ich nicht mehr arbeits- oder partytauglich und pleite bin, nicht mehr attraktiv oder zumindest über ein paar attraktive Mützen verfüge, bin ich im Grunde auch überflüssig. Das ist das Hauptproblem. Inmitten einer so großen Zahl von ähnlich auf und ab laufenden Individuen mangelt es mir am Gefühl, etwas besonderes zu sein, herauszustechen. Eine witzige Mütze, eine teure Sonnebrille oder blaue Haare müssen her. Aber das reicht mir manchmal auch schon, das ist ein Vorteil der Großstadt.
Ich als Großstädter bin grundsätzlich an so viele Begegnungen gewöhnt, dass ich offen und tolerant bin. Ich müsste einfach eine dickere Haut haben und nicht bei jedem muffelig riechenden oder abwertend schauenden Straßenbahngast gleich die Eskalation suchen oder mir den ganzen Tag versauen lassen. Das wäre für mich einfach zu anstrengend. Ich muß mitschwimmen, wobei die Toleranz der anderen und auch deren geduldige Wertschätzung durchaus so angenehm sind, dass sich das Mitschwimmen für mich grundsätzlich ganz gut anfühlt. Ich bin...ist immer ein Teil des goldenen Kalbs, aber ich bin dabei oder "Ich bin Berliner" ist grundsätzlich selbst am äußersten Stadtrand angenehm. "Ich bin Bad Ödenhausener" ist für mich Großstädter eine Augenrollen hervorrufende Vorstellung.
Ein Großstädter wie ich entwickele im Alter manchmal eine gewisse tragische Liebe zu meinem Kiez, zu den Gesichtern, die ich täglich wiedererkenne, zu den Gerüchen und zu Figuren, die ich früher als Originale bezeichnete...
Das Problem scheint mir, dass dein Problem eher weniger mit dem Thema Großstadt als mit deiner mentalen Verfassung zu tun hat.
Viele Grüße
candle
mir das Gefühl permanent und beinahe unbegrenzt verfügbarer Sexualpartner. Ich erlebe und hoffe, dass ich inmitten der vielen Leute nie alleine bin, nicht verloren gehen kann. Wenn mir ein Kofferradio auf den Kopf fällt, ist immer jemand zur Stelle, Sicherheit. Sie bietet mir das Gefühl von permanent und ausreichend verfügbaren Einkommensquellen, Imbisquellen und eine schnell und in ausreichendem Maße verfügbare Arzt- Hilfe-Sozialamtsstruktur und Partykultur. Die Austauschbarkeit schädlicher Beziehungen und Begegnungen bieten mir eine gewisse Sicherheit, wie auch die Wohnung, die sich zumeist nur über eine Haus- und Wohnungstür, seltener über Fenster, erreichen und hausfriedensbrechen lässt.
Sie bietet mir jedoch auch die permanente Erfordernis von Geld, um einfach an all den gebotenen Annehmlichkeiten teilnehmen zu können und sobald ich das Türschloss einrasten höre, bin ich dennoch allein, was für mich mit dem Handy jedoch erträglicher geworden ist. Seit ich nicht mehr arbeits- oder partytauglich und pleite bin, nicht mehr attraktiv oder zumindest über ein paar attraktive Mützen verfüge, bin ich im Grunde auch überflüssig. Das ist das Hauptproblem. Inmitten einer so großen Zahl von ähnlich auf und ab laufenden Individuen mangelt es mir am Gefühl, etwas besonderes zu sein, herauszustechen. Eine witzige Mütze, eine teure Sonnebrille oder blaue Haare müssen her. Aber das reicht mir manchmal auch schon, das ist ein Vorteil der Großstadt.
Ich als Großstädter bin grundsätzlich an so viele Begegnungen gewöhnt, dass ich offen und tolerant bin. Ich müsste einfach eine dickere Haut haben und nicht bei jedem muffelig riechenden oder abwertend schauenden Straßenbahngast gleich die Eskalation suchen oder mir den ganzen Tag versauen lassen. Das wäre für mich einfach zu anstrengend. Ich muß mitschwimmen, wobei die Toleranz der anderen und auch deren geduldige Wertschätzung durchaus so angenehm sind, dass sich das Mitschwimmen für mich grundsätzlich ganz gut anfühlt. Ich bin...ist immer ein Teil des goldenen Kalbs, aber ich bin dabei oder "Ich bin Berliner" ist grundsätzlich selbst am äußersten Stadtrand angenehm. "Ich bin Bad Ödenhausener" ist für mich Großstädter eine Augenrollen hervorrufende Vorstellung.
Ein Großstädter wie ich entwickele im Alter manchmal eine gewisse tragische Liebe zu meinem Kiez, zu den Gesichtern, die ich täglich wiedererkenne, zu den Gerüchen und zu Figuren, die ich früher als Originale bezeichnete...
Das Problem scheint mir, dass dein Problem eher weniger mit dem Thema Großstadt als mit deiner mentalen Verfassung zu tun hat.
Viele Grüße
candle
Now I know how the bunny runs! 

Warum zieht es junge, gut ausgebildete, hippe, arme, ausländische, reiche oder bildungsferne Menschen, gleich wo sie sich befinden...in die Großstadt, liebe Candy. Das ist doch die Frage. Irgendetwas muss es doch dort geben, wofür man Heimat verlässt, Freunde, Eltern und Vertrautheit. Ich würde deine Einschätzung sehr schätzen, liebe Candel. Vielleicht könntest du deine Worte noch etwas schärfen.
- Werbung
-
ExtraordinaryGirl
- [nicht mehr wegzudenken]
![[nicht mehr wegzudenken] [nicht mehr wegzudenken]](./images/ranks/rank_phpbb_5.gif)
, 33 - Beiträge: 4782
Hallo Hiob, ist dir bewusst, dass nicht alle Eltern gut sind? Und vielleicht neigt man auf dem Land dazu, wegzusehen und nicht zu helfen.
Deshalb bin ich in die Großstadt gezogen (unter anderem). Hier ist im Zweifel immer jemand da, der hilft.
Deshalb bin ich in die Großstadt gezogen (unter anderem). Hier ist im Zweifel immer jemand da, der hilft.
"Charakter zeigt sich in der Krise."
(Helmut Schmidt)
(Helmut Schmidt)
Hiob, ich kann dir deine Frage nicht beantworten, weil ich eine gebürtige Großstadtpflanze bin.
Stelle dich ein paar Stunden auf deinen Kiez und befrage die Leute.
candle
Stelle dich ein paar Stunden auf deinen Kiez und befrage die Leute.
candle
Now I know how the bunny runs! 

Das kann ich nachvollziehen, danke dafür. Wer in einer Großstadt aufwächst, scheint ebenso wie jemand, der in einem Wohnblockgebiet aufwächst, eine gewisse Liebe dazu entwickelt zu haben. Es gibt auch eine Art Stolz auf "seine Hood", Stolz auf die Lebensumstände, Stolz, sich nicht unterkriegen zu lassen. Eine starke Identifikation. Heute wichtig? Diese Liebe und diese Verbundenheit scheint über den recht rauhen Schulalltag, Nachmittagsalltag, die vielen Begegnungen und den Überlebenskampf, der in dicht besiedelten Regionen zweifellos anspruchsvoller ist, hinweg zu wirken. Wenn man es also geschafft hat, im Großstadtrevier zu überleben, dann bleibt man dabei, das kann ich nachvollziehen.
Kairo und Mexicocity sind zu riesigen Menschenansammlungen herangewachsen. Die Arbeitssuchenden zieht es in die Großstadt, die ganz armen von den Plantagen und Dörfern, die Abiturienten zieht es in Großstädte zum Studieren, die Absolventen zu einer bedeutenden IT-Firma, auch die Afghanen zieht es nicht nach Tauberbischofsheim, es zieht sie nach München. Ist die Aussicht auf Erfolg, die Aussicht auf amoröse Abenteuer, die Aussicht auf Buddies in einer Großstadt größer? Hier bei mir lungern sie in Spielhallen herum, aber wirklich weil sie dort Geld gewinnen oder nur Geld gewinnen könnten? Das ist die Frage nach der guten Quote. Brauche ich eine gute Quote oder brauche ich einen Partner oder zwei gute Freunde. Diese Frage wird selten bearbeitet und hier im Bekanntschaftsfaden sieht man immer wieder, dass sie auch von verzweifelter Suchenden nicht bearbeitet wird. Hat die gute Quote einen direkten Einfluss darauf, ob ich sie finde oder du ihn findest? Nein, aber du fühlst dich besser dabei, wenn der Misserfolg ersetzbar und der kleinere Erfolg reproduzierbarer erscheinen. Oder verhindert es deine Kompromissbereitschaft?
Wie ist es mit den Gekündigten und den Erwerbsunfähigen? Bleiben sie in der Stadt oder gehen sie aufs Land? Meist bleiben sie eher in der Stadt, aber warum? Wirklich keine Lust mehr nachzudenken?
Kairo und Mexicocity sind zu riesigen Menschenansammlungen herangewachsen. Die Arbeitssuchenden zieht es in die Großstadt, die ganz armen von den Plantagen und Dörfern, die Abiturienten zieht es in Großstädte zum Studieren, die Absolventen zu einer bedeutenden IT-Firma, auch die Afghanen zieht es nicht nach Tauberbischofsheim, es zieht sie nach München. Ist die Aussicht auf Erfolg, die Aussicht auf amoröse Abenteuer, die Aussicht auf Buddies in einer Großstadt größer? Hier bei mir lungern sie in Spielhallen herum, aber wirklich weil sie dort Geld gewinnen oder nur Geld gewinnen könnten? Das ist die Frage nach der guten Quote. Brauche ich eine gute Quote oder brauche ich einen Partner oder zwei gute Freunde. Diese Frage wird selten bearbeitet und hier im Bekanntschaftsfaden sieht man immer wieder, dass sie auch von verzweifelter Suchenden nicht bearbeitet wird. Hat die gute Quote einen direkten Einfluss darauf, ob ich sie finde oder du ihn findest? Nein, aber du fühlst dich besser dabei, wenn der Misserfolg ersetzbar und der kleinere Erfolg reproduzierbarer erscheinen. Oder verhindert es deine Kompromissbereitschaft?
Wie ist es mit den Gekündigten und den Erwerbsunfähigen? Bleiben sie in der Stadt oder gehen sie aufs Land? Meist bleiben sie eher in der Stadt, aber warum? Wirklich keine Lust mehr nachzudenken?
Weil sie einen Umzug nicht bezahlen können?
candle
Now I know how the bunny runs! 

Verallgemeinerungen sind Verallgemeinerungen sind Verallgemeinerungen...
Es ist eine Krankheit der Menschen, dass sie ihr eigenes Feld vernachlässigen, um in den Feldern der anderen nach Unkraut zu suchen.
Victor Hugo
Victor Hugo
-
chrysokoll
- [nicht mehr wegzudenken]
![[nicht mehr wegzudenken] [nicht mehr wegzudenken]](./images/ranks/rank_phpbb_5.gif)
, 45 - Beiträge: 4472
Weil sie in der Stadt die besseren Chancen haben. Weil sie dort ihre Familie, ihre Freunde, ihre sozialen Kontakte haben. Weil es in der Stadt in der Regel die bessere Versorgung gibt und Mobilität auch ohne Auto möglich ist. Weil auch Gekündigte und Erwerbsunfähige noch ein Leben außerhalb des Jobs haben und von den anderen Angeboten der Großstadt profitierenHiob hat geschrieben: Do., 13.02.2025, 15:44 Wie ist es mit den Gekündigten und den Erwerbsunfähigen? Bleiben sie in der Stadt oder gehen sie aufs Land? Meist bleiben sie eher in der Stadt, aber warum? Wirklich keine Lust mehr nachzudenken?
Ist das wieder so ein Thread, in dem Hiob eine Frage stellt, um sie selbst zu beantworten?!Meist bleiben sie eher in der Stadt, aber warum? Wirklich keine Lust mehr nachzudenken?
Liebe Grüße
stern

stern
»Die Dummheit hat aufgehört sich zu schämen«
(Heidi Kastner)
(Heidi Kastner)
Ich weiß es nicht, aber was ich weiß: Es nervt! Und irgendwie ist er/ sie für mich kein adäquater Gesprächspartner mehr oder war nie...stern hat geschrieben: Fr., 14.02.2025, 19:09 Ist das wieder so ein Thread, in dem Hiob eine Frage stellt, um sie selbst zu beantworten?!
candle
Now I know how the bunny runs! 

Du hast wohl selber keine Lust mehr nachzudenken?Hiob hat geschrieben: Do., 13.02.2025, 15:44
Wie ist es mit den Gekündigten und den Erwerbsunfähigen? Bleiben sie in der Stadt oder gehen sie aufs Land? Meist bleiben sie eher in der Stadt, aber warum? Wirklich keine Lust mehr nachzudenken?
Du kommst da schon ganz alleine drauf
Ich tippe, spätestens auf Seite 2 wird Hiob uns auch das noch erklären. 
Geht ja um "man". Und auf unbestimmte Personen passt alles.
Geht ja um "man". Und auf unbestimmte Personen passt alles.
Liebe Grüße
stern

stern
»Die Dummheit hat aufgehört sich zu schämen«
(Heidi Kastner)
(Heidi Kastner)
Wurstel
Zur Frage, warum viele Leute vom Land in die Großstadt ziehen:
Viele Leute vom Land arbeiten in der nächsten Großstadt (die Leute in meiner Gegend meistens in Wien). Das Pendeln ist ein ziemlicher Aufwand, weil man früh aufstehen muß und erst spät heimkommt. Und billig ist es auch nicht, die Monats- oder Jahreskarten gehen ziemlich ins Geld. (Die Pendlerpauschale macht nicht soviel aus, daß man damit die Fahrtkosten komplett ersetzt bekommt.) Das ist eigentlich der Hauptgrund dafür, daß die Leute vom Land meistens nach Wien ziehen. (Und mir wurde das damals auch von meinem ersten Therapeuten dringend empfohlen - der hatte ja eine Wohnung für mich in Wien gefunden, jedoch verhinderte meine Mutter meinen Auszug von daheim.)
Eine Musikerin ist seinerzeit von Kärnten nach Wien gezogen, weil man in ihrer Gegend musikalisch (sie macht Pop- und Rockmusik, auch Soul und Blues) außer volks(dümmlicher)musik)überhaupt nichts machen konnte; sie sagte, es gab in ihrer Gegend zwar etliche Gemeindesäle, die sehr gut für moderne Musik geeignet wären, die aber dafür nicht hergegeben wurden, weil die Bürgermeister Pop- oder Rockkonzerte verboten haben und es daher dort abseits von Schlager- und Volksmusik überhaupt nichts gegeben hat. (Und als ich in einem Musikerforum über die Probleme schrieb, meinten die dortigen Leute, daß ich besser nach Wien gezogen wäre und die Kulturwüste in meiner Gegend verlassen hätte sollen.)
Meine ganzen sozialen Kontakte hatte ich lange Zeit nur in Wien (mittlerweile sind das fast nur mehr Internetkontakte, in natura sehe ich diese Leute nur mehr alle heiligen Zeiten). Früher hatte ich ein paar Bekannte, die ich hin und wieder in Lokalen in der nahen Kleinstadt getroffen habe, das ist aber eingeschlafen, als ich ab etwa 2003 fast nur mehr in Wien verkehrte und kaum mehr in meine damaligen hiesigen Stammlokale ging.
Die Frau, die ich "meine Freundin" nenne, ist allerdings vor einigen Jahren von Wien in meine Gegend gezogen. Sie wurde ja in Wien nicht glücklich und wollte schon lange von Wien wegziehen, konnte sich einen Umzug aber nicht leisten. Sie wohnte dann längere Zeit in einem Wohnmobil in meiner Gegend und bat mich, ihr eine Wohnung in meiner unmittelbaren Nähe zu suchen (womit ich aber nicht erfolgreich war, denn die Wohnungen in der nahen Kleinstadt sind exorbitant teuer). Der unmittelbare Grund für ihren Umzug dürfte der sein, weil sie seit Jahren in einer Theatergruppe mitspielt, die ursprünglich im Waldviertel spielte, später jedoch in meine Gegend umgezogen ist und dort immer im Juli und August spielt und vorher monatelange Proben (so ab Februar) für die Stücke notwendig sind. (Sie sagte mir auch, daß sie die Mentalität der Wiener nicht mehr erträgt. Was genau sie da stört, ist mir unklar, außerdem ist ja auch nicht jeder Wiener gleich.)
Auf jeden Fall ist die Infrastruktur in Wien viel besser als auf dem Land. Sowohl beim öffentlichen Verkehr als auch bei den Lokalen und bei den Geschäften. Ich glaube aber kaum, daß das ein Kriterium für den Umzug nach Wien ist.
Ums Jahr 2001 herum wurde in der nahen Kleinstadt der SOMA (Sozialmarkt für sozialschwache Personen) geschlossen, weil die Stadt sämtliche Sozialförderungen eingestellt hat (die Stadt brauchte das Geld für den Bau der vielen Kreisverkehre und der Gestaltung der Donaulände und touristischer Attraktionen). Deshalb gab es danach hier auch keine Obdachlosen mehr, weil auch das Betteln in dieser Stadt unter Strafe gestellt wurde und daher diese Leute mittlerweile alle in Wien sind. (Neuerdings gibt es in der nahen Kleinstadt allerdings mit dem Soogut wieder einen Sozialmarkt.)
Wurstel
Zur Frage, warum viele Leute vom Land in die Großstadt ziehen:
Viele Leute vom Land arbeiten in der nächsten Großstadt (die Leute in meiner Gegend meistens in Wien). Das Pendeln ist ein ziemlicher Aufwand, weil man früh aufstehen muß und erst spät heimkommt. Und billig ist es auch nicht, die Monats- oder Jahreskarten gehen ziemlich ins Geld. (Die Pendlerpauschale macht nicht soviel aus, daß man damit die Fahrtkosten komplett ersetzt bekommt.) Das ist eigentlich der Hauptgrund dafür, daß die Leute vom Land meistens nach Wien ziehen. (Und mir wurde das damals auch von meinem ersten Therapeuten dringend empfohlen - der hatte ja eine Wohnung für mich in Wien gefunden, jedoch verhinderte meine Mutter meinen Auszug von daheim.)
Eine Musikerin ist seinerzeit von Kärnten nach Wien gezogen, weil man in ihrer Gegend musikalisch (sie macht Pop- und Rockmusik, auch Soul und Blues) außer volks(dümmlicher)musik)überhaupt nichts machen konnte; sie sagte, es gab in ihrer Gegend zwar etliche Gemeindesäle, die sehr gut für moderne Musik geeignet wären, die aber dafür nicht hergegeben wurden, weil die Bürgermeister Pop- oder Rockkonzerte verboten haben und es daher dort abseits von Schlager- und Volksmusik überhaupt nichts gegeben hat. (Und als ich in einem Musikerforum über die Probleme schrieb, meinten die dortigen Leute, daß ich besser nach Wien gezogen wäre und die Kulturwüste in meiner Gegend verlassen hätte sollen.)
Meine ganzen sozialen Kontakte hatte ich lange Zeit nur in Wien (mittlerweile sind das fast nur mehr Internetkontakte, in natura sehe ich diese Leute nur mehr alle heiligen Zeiten). Früher hatte ich ein paar Bekannte, die ich hin und wieder in Lokalen in der nahen Kleinstadt getroffen habe, das ist aber eingeschlafen, als ich ab etwa 2003 fast nur mehr in Wien verkehrte und kaum mehr in meine damaligen hiesigen Stammlokale ging.
Die Frau, die ich "meine Freundin" nenne, ist allerdings vor einigen Jahren von Wien in meine Gegend gezogen. Sie wurde ja in Wien nicht glücklich und wollte schon lange von Wien wegziehen, konnte sich einen Umzug aber nicht leisten. Sie wohnte dann längere Zeit in einem Wohnmobil in meiner Gegend und bat mich, ihr eine Wohnung in meiner unmittelbaren Nähe zu suchen (womit ich aber nicht erfolgreich war, denn die Wohnungen in der nahen Kleinstadt sind exorbitant teuer). Der unmittelbare Grund für ihren Umzug dürfte der sein, weil sie seit Jahren in einer Theatergruppe mitspielt, die ursprünglich im Waldviertel spielte, später jedoch in meine Gegend umgezogen ist und dort immer im Juli und August spielt und vorher monatelange Proben (so ab Februar) für die Stücke notwendig sind. (Sie sagte mir auch, daß sie die Mentalität der Wiener nicht mehr erträgt. Was genau sie da stört, ist mir unklar, außerdem ist ja auch nicht jeder Wiener gleich.)
Auf jeden Fall ist die Infrastruktur in Wien viel besser als auf dem Land. Sowohl beim öffentlichen Verkehr als auch bei den Lokalen und bei den Geschäften. Ich glaube aber kaum, daß das ein Kriterium für den Umzug nach Wien ist.
Ums Jahr 2001 herum wurde in der nahen Kleinstadt der SOMA (Sozialmarkt für sozialschwache Personen) geschlossen, weil die Stadt sämtliche Sozialförderungen eingestellt hat (die Stadt brauchte das Geld für den Bau der vielen Kreisverkehre und der Gestaltung der Donaulände und touristischer Attraktionen). Deshalb gab es danach hier auch keine Obdachlosen mehr, weil auch das Betteln in dieser Stadt unter Strafe gestellt wurde und daher diese Leute mittlerweile alle in Wien sind. (Neuerdings gibt es in der nahen Kleinstadt allerdings mit dem Soogut wieder einen Sozialmarkt.)
Wurstel
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 5 Antworten
- 2214 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von ~~~
Artikel und Leitfäden
PT-Forum
Online-Beratung
Kontaktaufnahme
, 75 
, 50