Das schwere Ende einer Psychoanalyse?
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JulieWolfthorn
Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast

, 30 - Beiträge: 5
Das schwere Ende einer Psychoanalyse?
Hey ihr lieben,
ich bin neu hier und nicht sicher, ob ich einen neuen Feed eröffnen oder in einen der Vorhandenen hätte schreiben sollen, gebt mir gern Feedback.
Ich habe vor ca. 6 Monaten meine Psychoanalyse beendet, diese ging 4,5 Jahre, wir haben das Stundenkontingent von 350 Stunden ausgeschöpft. Ich habe die Therapie grundsätzlich als sehr erfolgreich wahrgenommen, habe mich sehr verändert usw, mir war aber auch zum Ende klar, das ich noch lange nicht "fertig" bin. Ich hatte bereits in der Therapie große Angst vor dem Ende und frage mich, ob ich "bereit" war, für den Abschied. Eigentlich wollte ich wenige Monate danach eine Gruppentherapie anfangen, um meine sozialphobischen und gernalisierten Ängste weiter zu bearbeiten und in Therapie zu bleiben, davon hat mir aber meine Therapeutin und auch andere, mit denen ich Erstgespräche hatte, abgeraten.
Mir geht es seit dem Therapieende unheimlich schlecht, ich habe unzählige Symptome bekommen, die ich vorher noch nie hatte, darunter auch Lebensüberdruss und schwere depressive Symptomatiken, sodass ich zwischendurch Gefühle bekam, alles ich egal, wenn es so bleibt will ich nicht mehr leben, usw., ich habe zwar seit Jahren Depressionen aber diese Sachen hatte ich nie so ausgeprägt und sie machen mir eine riesige Angst. Ich war dann zur Notfallsitzung bei meiner ehemaligen Therapeutin, hatte einen extremen, unerwarteten Wutausbruch und habe das nichtmal gemerkt, das ich eigentlich wütend auf sie bin, sie wirkte überfordert, weil es mir so extrem schlecht ging und ich so wirkte als wäre alles aus der Analyse gelernte weg. Auf ihre Empfehlung bin ich dann in eine psychosomatische Klinik für 4 Wochen, währenddessen ging es mir gut, nun danach, kehren langsam die Symptome wieder, wie ich es befürchtet hatte.
Ist es Zeit Hilfe zu suchen oder muss ich das "aushalten"? Eigentlich könnte ich ja die Notfallsitzungen (3 pro Quartal) bei meiner alten Therapeutin wahrnehmen aber mir ging es die zwei Male danach so extrem schlecht, dass ich dachte, dann vll lieber gar nicht hingehen. Deutet das darauf hin, dass was schief gegangen ist beim Therapieende? Sollte man vielleicht sogar versuchen, die Therapie wieder aufzunehmen, neue Stunden beantragen ginge wohl theoretisch, meinte meine Krankenkasse?
Ich würde es eigentlich gerne "Schaffen" und spüren ich kann es alleine, aber ich will auch nicht zu spät nach Hilfe suchen, das letzte Mal als ich zur Notfallsitzung ging, hatte ich viel zu lange gewartet und mein Freund hat mich auch schon gebeten, mir Hilfe zu suchen, weil er verzweifelt ist.
Danke schonmal für eure Zeit!
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Ich habe vor ca. 6 Monaten meine Psychoanalyse beendet, diese ging 4,5 Jahre, wir haben das Stundenkontingent von 350 Stunden ausgeschöpft. Ich habe die Therapie grundsätzlich als sehr erfolgreich wahrgenommen, habe mich sehr verändert usw, mir war aber auch zum Ende klar, das ich noch lange nicht "fertig" bin. Ich hatte bereits in der Therapie große Angst vor dem Ende und frage mich, ob ich "bereit" war, für den Abschied. Eigentlich wollte ich wenige Monate danach eine Gruppentherapie anfangen, um meine sozialphobischen und gernalisierten Ängste weiter zu bearbeiten und in Therapie zu bleiben, davon hat mir aber meine Therapeutin und auch andere, mit denen ich Erstgespräche hatte, abgeraten.
Mir geht es seit dem Therapieende unheimlich schlecht, ich habe unzählige Symptome bekommen, die ich vorher noch nie hatte, darunter auch Lebensüberdruss und schwere depressive Symptomatiken, sodass ich zwischendurch Gefühle bekam, alles ich egal, wenn es so bleibt will ich nicht mehr leben, usw., ich habe zwar seit Jahren Depressionen aber diese Sachen hatte ich nie so ausgeprägt und sie machen mir eine riesige Angst. Ich war dann zur Notfallsitzung bei meiner ehemaligen Therapeutin, hatte einen extremen, unerwarteten Wutausbruch und habe das nichtmal gemerkt, das ich eigentlich wütend auf sie bin, sie wirkte überfordert, weil es mir so extrem schlecht ging und ich so wirkte als wäre alles aus der Analyse gelernte weg. Auf ihre Empfehlung bin ich dann in eine psychosomatische Klinik für 4 Wochen, währenddessen ging es mir gut, nun danach, kehren langsam die Symptome wieder, wie ich es befürchtet hatte.
Ist es Zeit Hilfe zu suchen oder muss ich das "aushalten"? Eigentlich könnte ich ja die Notfallsitzungen (3 pro Quartal) bei meiner alten Therapeutin wahrnehmen aber mir ging es die zwei Male danach so extrem schlecht, dass ich dachte, dann vll lieber gar nicht hingehen. Deutet das darauf hin, dass was schief gegangen ist beim Therapieende? Sollte man vielleicht sogar versuchen, die Therapie wieder aufzunehmen, neue Stunden beantragen ginge wohl theoretisch, meinte meine Krankenkasse?
Ich würde es eigentlich gerne "Schaffen" und spüren ich kann es alleine, aber ich will auch nicht zu spät nach Hilfe suchen, das letzte Mal als ich zur Notfallsitzung ging, hatte ich viel zu lange gewartet und mein Freund hat mich auch schon gebeten, mir Hilfe zu suchen, weil er verzweifelt ist.
Danke schonmal für eure Zeit!
Werde der du bist - Pindar
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DiemitdemHundgeht
- Helferlein

, 25 - Beiträge: 131
Was sind denn die Gründe dafür, dass es dir schlecht geht? Vermisst du die Therapeutin? War die Beziehung ein grundlegend stabilisierender Faktor für dich? Oder sind es eher aktuelle Sachen im Außen?
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chrysokoll
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Es tut mir leid dass es dir so schlecht geht!JulieWolfthorn hat geschrieben: So., 20.04.2025, 09:26
Ist es Zeit Hilfe zu suchen oder muss ich das "aushalten"?
Wie wurde denn das Ende der Therapie gestaltet, war das für dich trotz allem ein guter Abschied?
Du warst ja auch in einer Klinik, was konntest du da für dich mitnehmen?
Und du schreibs du hast in der Therapie viel gelernt und es hat sich viel verändert. Ist das jetzt alles weg? Warum? Kannst du da auf gar nichts zurückgreifen?
Wenn es dir so schlecht geht ist es natürlich wichtig dass du dir Hilfe holst. Bei ausgeprägter Depression ist vielleicht auch erstmal ein Medikament sinnvoll.
Ich denke nicht dass es gut ist immer mehr vom "selben" (Therapie bei der alten Therapeutin) zu machen.
Wenn dann such eine andere Therapieform. Ob und wie das die Kasse jetzt genehmigt ist fraglich, aber nicht unmöglich. Wichtig fände ich auch, da eine Entscheidung zu treffen, also dass du aktiv wirst, handelst, dich um dich selbst kümmerst. Ginge das für dich?
Gegenfrage: Ist man denn jemals "fertig"? Ich glaube, gerade in lang dauernden Therapien und gerade auch Analysen besteht die Gefahr, dass man den Fokus immer auf die "Problemzonen" lenkt, und man "lernt" darüber ja auch gewissermaßen, dass man darüber dann auch "Zuwendung" und "Aufmerksamkeit" bekommt. Ich kenne es auch selbst, dass dann in dieser "Zweisamkeit" mit der Analytikerin eine besondere Art von Energie entsteht, mit der man (unbewusst?) versucht, die eigenen Mängel auszugleichen oder auf Abstand zu halten. Meiner Meinung nach wird oft viel zuwenig geschaut, was sind die Ressourcen und wie können diese und auch die eigene Selbstwirksamkeit gestärkt werden? Meine Analytikerin hat mich sehr bestimmt da immer wieder hingesteuert, aber ich weiß auch, dass sie da oft sehr "unanalytisch" unterwegs war.JulieWolfthorn hat geschrieben: So., 20.04.2025, 09:26 Ich habe die Therapie grundsätzlich als sehr erfolgreich wahrgenommen, habe mich sehr verändert usw, mir war aber auch zum Ende klar, das ich noch lange nicht "fertig" bin. Ich hatte bereits in der Therapie große Angst vor dem Ende und frage mich, ob ich "bereit" war, für den Abschied.
Auch mich würde interessieren, wie ihr den Abschied aus der Therapie gestaltet habt: War das abrupt oder habt ihr das ausschleichen lassen? War der Abschied und deine Angst davor in den Wochen/Monaten davor Thema? Und hast du eine Ahnung, warum es dir nach den Notfall-Stunden bei der Analytikerin so schlecht ging? Warum bist du wütend auf sie (und ja, interessant dass du das selbst gar nicht gespürt hast - geht dir das auch sonst oft so, dass du gar nicht richtig spürst, was bei dir gefühlsmäßig los ist?)?
Was sind denn die positiven Dinge, die du aus der Therapie mitgenommen hast? Hast du die noch präsent? Wie kannst du dir das Erreichte immer wieder bewusst machen? Und, es gehört auch dazu, dass Fortschritt nicht immer linear und nur aufwärts verläuft. Manchmal gibt es einen Einbruch, einen Knick, aber auch da kann man wieder rausfinden.
Wenn es dir jetzt so schlecht geht, dann brauchst du Hilfe. Die Frage ist, wie diese Hilfe für dich aussehen könnte. Hast du da eine Vorstellung, die über den akuten Abschiedsschmerz hinausgeht, was du jetzt brauchst? Ich denke auch, dass nicht immer noch mehr vom Gleichen sinnvoll ist. Vielleicht ist es an der Zeit für neuen Input von einer neuen Person, mit einer anderen Herangehensweise. Vielleicht auch nicht noch mehr "reden über xyz" sondern ins Handeln kommen. Gab es Dinge, die du in der Klinik als hilfreich erlebt hast, die du vielleicht auch ambulant weiterführen kannst, wie zB Kunsttherapie? Gibt es Selbsthilfegruppen in deiner Nähe? Hast du eine/n Psychiater/in mit denen du sprechen kannst und die dir evtl. auch passende Medikamente verordnen können?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Mal wieder ein klassisches Beispiel dafür, wie wenig eine Psychoanalyse nützt. Das tun anderen Verfahren oder unspezifische Therapie zwar meist genauso wenig, aber keines erfordert derartige Kosten von der Solidargemeinschaft.
Wenn schon nach so kurzer Zeit eine gravierende psychische Symptomatik besteht, hat die Therapie nichts gebracht. Einzige Ausnahme: es handelt sich um eine überwiegend endogene Erkrankung, wonach es aber nicht klingt.
Für eine Sozialphobie ist übrigens, wie für etliche andere Beziehungsstörungen, Gruppentherapie das Mittel der Wahl.
Wenn schon nach so kurzer Zeit eine gravierende psychische Symptomatik besteht, hat die Therapie nichts gebracht. Einzige Ausnahme: es handelt sich um eine überwiegend endogene Erkrankung, wonach es aber nicht klingt.
Für eine Sozialphobie ist übrigens, wie für etliche andere Beziehungsstörungen, Gruppentherapie das Mittel der Wahl.
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Philosophia
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, 39 - Beiträge: 4678
alatan, dieses Bashing von Therapierichtungen finde ich total daneben. Ich merke immer mehr, wie viel ich in meiner Analyse gelernt habe. Und jetzt auch mit den Verhaltentherapieelementen, die ich in der VT vor der Analyse gelernt hatte, auch was anfangen kann. Und auch mit Achtsamkeit. So verschieden ist das alles nämlich gar nicht, hab ich interessanterweise festgestellt. In der Analyse gings sehr um Gefühle erkennen und annehmen. Einfach genauso sein zu dürfen. Und in der Achtsamkeit ist es auch so. Nur dass da auch noch viel Fokus auf die Gedanken gelegt wird. Und in der VT wird z.B. der Gedankenstopp empfohlen. Im Grunde gehts aber immer um das Halten der Gedanken und Emotionen.
Ich möchte hinzufügen, dass manche Dinge eben erst später "rauskommen". Vielleicht war da ein Trennungstrauma und die erlebte Trennung sowohl in der Analyse als auch von der Klinik haben das berührt. Man kann über solche Dinge reden in Gesprächstherapien, wie man will - wirklich erfahrbar machts letztlich doch die Erfahrung. Merk ich immer wieder für mich. Und jeder Prozess hat seine eigene Dauer. Was sind schon 350 Stunden in Bezug auf das Leben? Ich gebe vor allem lisbeth recht, dass eine Therapie nach Ende mit einem selbst weitergeht - besonders eine Analyse. Ich gebe aber auch recht darin, dass man sich in der Zweisamkeit und dem Fokus auf den Problemzonen verlieren kann - da macht ne Trennung dann doppelt Angst. Jedenfalls glaube ich nicht, dass die Analyse selbst schlecht gelaufen sein muss, weil die Trennung jetzt Probleme macht. Ich frag mich aber auch - habt ihr das thematisiert währenddessen?
Ich möchte hinzufügen, dass manche Dinge eben erst später "rauskommen". Vielleicht war da ein Trennungstrauma und die erlebte Trennung sowohl in der Analyse als auch von der Klinik haben das berührt. Man kann über solche Dinge reden in Gesprächstherapien, wie man will - wirklich erfahrbar machts letztlich doch die Erfahrung. Merk ich immer wieder für mich. Und jeder Prozess hat seine eigene Dauer. Was sind schon 350 Stunden in Bezug auf das Leben? Ich gebe vor allem lisbeth recht, dass eine Therapie nach Ende mit einem selbst weitergeht - besonders eine Analyse. Ich gebe aber auch recht darin, dass man sich in der Zweisamkeit und dem Fokus auf den Problemzonen verlieren kann - da macht ne Trennung dann doppelt Angst. Jedenfalls glaube ich nicht, dass die Analyse selbst schlecht gelaufen sein muss, weil die Trennung jetzt Probleme macht. Ich frag mich aber auch - habt ihr das thematisiert währenddessen?
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Ich bezweifle, daß man das generell so sagen kann, Sozialphobie kann individuell sehr unterschiedlich sein. Es gibt auch einige Betroffene, die mit Gruppentherapie völlig überfordert sind.alatan hat geschrieben: So., 20.04.2025, 15:24 Für eine Sozialphobie ist übrigens, wie für etliche andere Beziehungsstörungen, Gruppentherapie das Mittel der Wahl.
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JulieWolfthorn
Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast

, 30 - Beiträge: 5
Erstmal danke für euer Feedback!DiemitdemHundgeht hat geschrieben: So., 20.04.2025, 10:21 Was sind denn die Gründe dafür, dass es dir schlecht geht? Vermisst du die Therapeutin? War die Beziehung ein grundlegend stabilisierender Faktor für dich? Oder sind es eher aktuelle Sachen im Außen?
Ich denke das Hauptproblem ist das Gefühl, allein (gelassen worden) zu sein und das es in mir starke Spannungszustände auslöst und ich teilweise das Gefühl habe, ich krieg es alleine auch nicht hin mich zu regulieren usw. So war es schon, wenn sie im Urlaub war oder mal eine Sitzung ausgefallen ist. Also so nach dem Motto, ich brauche diesen Ort wo jmd bedingungslos für mich da ist 1x/Woche.
Werde der du bist - Pindar
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JulieWolfthorn
Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast

, 30 - Beiträge: 5
Danke für deine lieben Wortechrysokoll hat geschrieben: So., 20.04.2025, 10:33Es tut mir leid dass es dir so schlecht geht!JulieWolfthorn hat geschrieben: So., 20.04.2025, 09:26
Ist es Zeit Hilfe zu suchen oder muss ich das "aushalten"?
Wie wurde denn das Ende der Therapie gestaltet,......
Wir haben viel über das Therapieende geredet, seit mitte der Therapie war das Thema für mich. Ich hatte Trauer, Wut etc. über den Abschied geäußert, aber zum Ende hin anscheinend auch das Gefühl, ich müsse einen guten Abschied hinkriegen, dürfe nicht wütend sein etc. und war da glaube ich nicht ganz frei, daher auch der Wutanfall in der Notfallsitzung. Deshalb denke ich, beim Abschied sind ein paar Gefühle auf der Strecke geblieben und da frage ich mich, muss ich die noch verarbeiten damit es besser wird? Oder passiert das nicht automatisch in dem ich das erkenne, darüber nachdenke, etc.
Also zwischenzeitlich war vieles weg, ich denke über allem lag und liegt ein Panikfilm bzw ein Spannungsgefühl, das es mir nicht erlaubt, mir a) zu glauben was ich denke/analysiere und b) an die Gefühle überhaupt ranzukommen. Seit der Klinik ist es etwas besser, also hier und da gibt es klare Momente und ruhige Tage, wo ich ganz gut einen Blick für mich habe, manche Tage dann kompletter Panikfilm, nur weinen und mental sein. Es ist aber überhaupt schwer, das einzuteilen also ich habe das Gefühl ich kann mir gerade gar nicht trauen.
Ich habe auch über Antidepressiva nachgedacht und bereits einen Termin vereinbart, die Klinik hatte mir allerdings empfohlen, keine zu nehmen. Und ich habe auch ein paar psychologische Beratungen rausgesucht und will auch die Klinik nochmal kontaktieren, ich hätte gerade gerne einfach jemanden, der das alles für mich einordnet, also ich bin da schon hinterher :/
Zuletzt geändert von Pauline am Di., 22.04.2025, 04:31, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Komplettzitat entfernt. Bitte lies die Netiquette.
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JulieWolfthorn
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Erstmal danke für deine Nachrichtlisbeth hat geschrieben: So., 20.04.2025, 11:20Gegenfrage: Ist man denn jemals "fertig"? Ich glaube, .......JulieWolfthorn hat geschrieben: So., 20.04.2025, 09:26 Ich habe die Therapie grundsätzlich als sehr erfolgreich wahrgenommen, habe mich sehr verändert usw, mir war aber auch zum Ende klar, das ich noch lange nicht "fertig" bin. Ich hatte bereits in der Therapie große Angst vor dem Ende und frage mich, ob ich "bereit" war, für den Abschied.
Ich meine auch mit "fertig" weniger, ewig weiter Analyse zu machen, sondern den spezifischen Konflikt Abschied und alleine zurecht kommen sozusagen, dass diese noch nicht geklärt sind, wenn der Abschied so einem solchen Schauerspiel wird. Tatsächlich hat meine Therapeutin immer mal wieder daraufhingewiesen, was ich eigentlich alles kann, was funktioniert und meinte auch, sie denkt ich habe das Zeug, es "alleine zu schaffen" usw, also das war schon da. Wie meinst du das mit dem Mängel ausgleichen, das verstehe ich nicht so richtig?
Zum Abschied habe ich oben schon ein paar Dinge geschrieben. Wir haben die Therapie ausschleichen lassen von 3 zu 2 zu 1 Sitzung/Woche und da sehr viel drüber geredet. Ich denke ich war so wütend, weil es sich so anfühlt als hätte sie mich alleine gelassen/rausgeworfen, ich könnte nur weiter hingehen wenn ich die Std selbst zahle und damit fühle ich mich bis heute unheimlich in eine Ecke gedrängt und erniedrigt, also da sind strong feelings. Was das Fühlen angeht, das habe ich vor allem mit Wut, dass ich sie öfter nicht erkenne/unterdrücke. Aber ich musste meine Gefühlspalette komplett lernen als ich mit der Analyse anfing, ich konnte z.B. nicht weinen und habe auch meine Angst(störung) nicht gespürt usw. Und ich glaube in Extremsituationen kommt das wieder, das ich mich nicht spüre, und der Abschied ist so eine gewesen.
Hmm, das mit dem positiven Denken fällt mir schwer, ich habe sehr viel gelernt und mich sehr verändert durch die Analyse, aber dadurch dass das gerade alles so schwer geworden ist, also zB. Gefühle analysieren und regulieren, bei mir sein usw., was vorher selbstverständlich war, ist es schwer da gerade was Gutes dran zu finden, also ich habe auch keine regrets oder so, ich bin nur gerade sehr verloren und durcheinander, warum es so schwer ist und wann/ob/wie es besser wird.
Auch zu deinen letzten Fragen habe ich oben schon etwas geschrieben. Ich werde nächste Woche eine neue Selbsthilfegruppe ausprobieren, finde die in der Regel nicht so gut, da mir die Gespräche oft zu oberflächlich sind. Einen termin beim Psychiater habe ich auch gemacht, also auf der vernünftigen Ebene ist alles geregelt.
Zuletzt geändert von Pauline am Di., 22.04.2025, 04:31, insgesamt 1-mal geändert.
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JulieWolfthorn
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Das die Analyse mir nichts gebracht hat, das stimmt definitiv nicht, ganz im Gegenteil, ich bin begeistert von dem Verfahren. Tatsächlich ist die Wirksamkeit der Psychoanalyse empirisch belegt - und hat den nachhaltigsten Effekt im Vergleich mit kürzeren Therapieformen, also das was du schreibst stimmt nicht und das passt auch gar nicht zu den fragen, die ich gestellt habe. Wenn du dich mit den wissenschaftlichen Fakten auseinandersetzten möchtest, kann ich dir einen tollen Podcast empfehlen.alatan hat geschrieben: So., 20.04.2025, 15:24 Mal wieder ein klassisches Beispiel dafür, wie wenig eine Psychoanalyse nützt. ........
Zuletzt geändert von Pauline am Di., 22.04.2025, 04:32, insgesamt 1-mal geändert.
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JulieWolfthorn
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, 30 - Beiträge: 5
Hast du schon ein Analyseende hinter dir? Bzw ihr, wenn ihr sagt, das Ende ist besonders wichtig? Ich habe mich das in den letzten Monaten öfter gefragt, aber habe Sorge, zu sehr drauf zu vertrauen, das wird schon und dann in eine Suizidalität zu rutschen, da es schon sehr auf und ab geht emotional und ich immer sehr im Moment festhänge, heißt kein gutes Big Picture bilden kann über meinen Zustand.Philosophia hat geschrieben: So., 20.04.2025, 16:54 edenfalls glaube ich nicht, dass die Analyse selbst schlecht gelaufen sein muss, weil die Trennung jetzt Probleme macht. Ich frag mich aber auch - habt ihr das thematisiert währenddessen?
Die analyse ist auch nicht schlecht gelaufen, im Gegenteil, ich habe mich sehr verändert, zu mir gefunden, mich auf die Beziehung dort eingelassen und auch das Ziel erreicht, mit dem ich sie damals angefangen hatte. Und wir haben viel über das Ende gesprochen. Ich denke ich brauchte das "echte" Ende, damit diese Gefühle hochkommen konnten.
Werde der du bist - Pindar
Also ich denke dass du eben noch Zeit gebraucht hättest. Ein Ende und eine Ablösung ist ja ein Prozess und eine Entwicklung und hat weniger mit der Anzahl der Kassenstunden zu tun. Ich hatte das damals bei meinem Analytiker auch, Panik in Pausen und bei Ausfällen. Das einzige was geholfen hat war Zeit und ich konnte selbst das Ende bestimmen. Habe aber auch immer wieder selbst gezahlt. Wäre das bei dir zumindest eine Zeit lang keine Möglichkeit? Oder alle 2 Wochen? Ich kenne deine Probleme nicht aber emotionale Abhängigkeiten und Trennungen sind mein Thema, VL ist es ja bei dir auch so. Das ist alles eigentlich ganz normal wenn man solche Themen hat.
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chrysokoll
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Ja, ich hatte mehrere Therapieabschiede, zwei unfreiwillige in den letzen Jahren, einmal durch Schwangerschaft der Therapeutin, einmal durch Umzug. Das hat mir bei allem Schmerz, allem Ärger aber am Ende auch viel gebracht.JulieWolfthorn hat geschrieben: Mo., 21.04.2025, 17:54
Hattest du denn schonmal einen solchen Abschied?
Auch zu deinen letzten Fragen habe ich oben schon etwas geschrieben. Ich werde nächste Woche eine neue Selbsthilfegruppe ausprobieren, finde die in der Regel nicht so gut, da mir die Gespräche oft zu oberflächlich sind. Einen termin beim Psychiater habe ich auch gemacht, also auf der vernünftigen Ebene ist alles geregelt.
Ich finde nämlich jetzt im Nachhinein dass Therapeutenwechsel auch sehr viel bringen, an neuem Input, neuen Herangehensweisen etc.
Damit meine ich nicht zwanghaftes "Therapiehopping". Aber schon mal ein Wechsel.
Auch du organisierst ja schon viel. Ich würde an deiner Stelle jetzt wirklich mehrgleisig fahren. Letztlich triffst DU und sonst niemand die Entscheidungen. Also du entscheidest ob du Medikamente ausprobieren möchtest, ob du eine Gruppe oder auch Selbsthilfegruppe besuchen möchtest etc.
Vielleicht fragst du auch deinen Hausarzt nach Möglichkeiten, probierst auch nonverbale Methoden aus.
Es IST aber schwer, das ist schwer auszuhalten und auch das ist wichtig es anzuerkennen. Man kann nicht alles schnell lösen, aber ich finde es wichtig sich dann Hilfe zu holen!
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Philosophia
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, 39 - Beiträge: 4678
Genau das war auch meine Erkenntnis nach meinem zweiten Abschied! Mein erster Abschied war recht vernünftig, war aber in Wahrheit doch nicht der Abschied. Mein zweiter folgte letztes Jahr - da hat sie die Grenze gezogen, weil ich kein Ende gefunden hab. Ich hab mir auch null zugetraut, es selbst hinzukriegen zu dem Zeitpunkt. Sie sagte mir, sie habe das Gefühl, mich aufzuhalten, wenn ich weiterkomme. Ich hätte selbst zahlen können, sie hätte mich weiter behandelt, wenn es mir genützt hätte. Und dieser Cut hat mich in die Psychiatrie befördert. Mir gings sehr ähnlich, wie du es beschreibst. Die Sache ist die: Die Emotionsregulation kann sie nicht für immer für dich übernehmen. Sie hat das jetzt all die Jahre übernommen, doch jetzt bist du dran. Sie hat in der Zeit deine Gefühle gehalten im analytischen Raum, sie hat dich da sein lassen. Nun ist es an dir, dich zu bejahen und sein zu lassen - mit ALLEM. Du trägst sie in dir, du kannst mit ihr innerlich reden, um das für dich zu schaffen. Ich lern das auch - mal klappts besser, mal nicht so. Aber ich habe jetzt überhaupt die Chsnce das für mich zu händeln und nicht an wen abgeben zu müssen. Ich schnuppere Freiheit mittlerweile.JulieWolfthorn hat geschrieben: Mo., 21.04.2025, 18:11 Ich denke ich brauchte das "echte" Ende, damit diese Gefühle hochkommen konnten.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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