Der Anfang einer Therapie ist schwer

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Fraupffff
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Der Anfang einer Therapie ist schwer

Beitrag Mi., 30.07.2025, 07:45

Ich war jetzt ein paar Mal dort.
Währenddessen ging es eigentlich so halbwegs. Aber die Tage danach bin ich ziemlich neben der Spur. Obwohl da jetzt kaum was schlimmes besprochen würde.
Daran kann ich mich nicht erinnern, dass das als Kind auch so war.
Ich hab schon Sorge wie sich das entwickelt wenn mehr Details aufkommen oder über härtere Themen gesprochen wird.
Ein bisschen bin ich mir auch nicht sicher ob das tatsächlich sinnvoll ist wenn man danach tagelang komisch ist.

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Sinarellas
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 07:57

Etwas bewegt sich in dir, das würde ich direkt in der Therapie besprechen. Das ist wichtig. Da gehört es hin adressiert!
..:..

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Fraupffff
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 08:26

Aber das ist ja peinlich. Also mir zumindest. Es reicht schon wenn ich am Ende der Sitzung so unkonzentriert bin dass ich nachfragen muss was sie gerade gesagt hat.

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 09:48

Ja, Therapie ist anstrengend, das ist harte Arbeit und das hat auch Nachwirkungen.
Was bedeutet denn konkret "tagelang neben der Spur"? Wie äußert sich das, wie wirkt sich das aus?

Es wird sicher nicht immer so sein, ist allerdings auch einfach ein Zeichen davon dass sich etwas tut, dass du nicht nur "plauderst", sondern an dir arbeitest. Und das ist ein gutes Zeichen! Therapie ist die Chance auf Veränderung, aber natürlich geht diese Veränderung nicht ohne jede Beteiligung und Auswirkung.

Peinlich finde ich nichts daran das einem Therapeuten zu sagen, dafür ist er da! Es wäre schon wichtig dass er weiß wie es dir nach den Stunden geht, nur so könnt ihr gemeinsam das richtige Tempo, die richtigen Inhalte finden.

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Fraupffff
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 10:05

Ich bin unkonzentriert und irgendwie gedämpft. Nicht die Laune sondern alles kommt mir die Spur zu langsam vor. Ich kann's nicht erklären. Jede Reaktion jedes Gespräch. Die Pausen sind zu lang. Das hört sich echt dumm an.

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 10:10

Es wäre sicher gut wenn der Therapeut das weiß!
Er kann nur sinnvoll mit dir arbeiten wenn er diese Hintergründe kennt. Du könntest auch bewusst für dich sorgen, dir Zeit nehmen nach der Therapie, dich etwas rausnehmen aus dem Alltag (also soweit das geht). Spazieren gehen, ausruhen, etwas Gutes tun und genau rekapitulieren was denn in der Therapie gesagt wurde. Mir hilft das immer sehr.

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Sinarellas
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 10:30

Fraupffff hat geschrieben: Mi., 30.07.2025, 10:05 Ich bin unkonzentriert und irgendwie gedämpft. Nicht die Laune sondern alles kommt mir die Spur zu langsam vor. Ich kann's nicht erklären. Jede Reaktion jedes Gespräch. Die Pausen sind zu lang. Das hört sich echt dumm an.
macht zusammen am Ende der Stunde eine Grounding-übung. Frag Sie mal danach.
..:..

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Inner_hero
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 11:46

Hallo, das erste halbe Jahr habe ich in der Nacht nach meiner Therapiesitzung grundsätzlich wenig geschlafen, war früh wach, habe intensiv geträumt und Gedankenchaos im Kopf gehabt, das sich in der Zeit wie "sortiert" hat. Ich fand das einerseits extrem unangenehm, andererseits hat es in mir große Veränderungen bewirkt und gehörte wohl dazu. Inzwischen habe ich das immer noch nach intensiven Situationen in der Therapie, aber nicht mehr so ausgeprägt. Ich würde es als Zeicgen sehen, dass etwas stark auf dein System wirkt und dieses sich "neu kalibriert". Liebe Grüße

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Fraupffff
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 11:58

Sinarellas hat geschrieben: Mi., 30.07.2025, 10:30
Fraupffff hat geschrieben: Mi., 30.07.2025, 10:05 Ich bin unkonzentriert und irgendwie gedämpft. Nicht die Laune sondern alles kommt mir die Spur zu langsam vor. Ich kann's nicht erklären. Jede Reaktion jedes Gespräch. Die Pausen sind zu lang. Das hört sich echt dumm an.
macht zusammen am Ende der Stunde eine Grounding-übung. Frag Sie mal danach.

Hmm könnte ich auch selbst versuchen ohne dass wer zuschaut


Sic
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Mi., 27.08.2025, 09:51

Hallo Fraupffff,

mir geht's genau gleich und dabei bin ich schon länger in Therapie. Auch bei mir sind's keine großartigen Themen, aber anschließend und die Tage danach stehe ich komplett neben der Spur. Nicht immer, aber doch meistens. Könnte dann nur mehr heulen und sehe die Welt wie durch einen Schleier. Auch am Ende der Sitzung geht es mir so, dass ich mich nicht mehr konzentrieren kann und kann dann oft die einfachsten Fragen nicht beantworten. Liebe Grüße

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Pantoffeltierchen
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Beitrag Mi., 27.08.2025, 10:47

Das hört sich überhaupt nicht komisch an und ist auch nichts, was ein/e Thera nicht kennt. Du derealisierst, ich kenne das auch, bei mir sind es aber deutlich kürzere Zeitspannen. Das passt auch zum „unkonzentriert“ sein am Ende der Stunde, auch das wird schon so eine leichte Dissoziation gewesen sein . Deine Seele spaltet ab, um dich vor zu vielen, zu aversiven Gefühlen zu schützen. Und ja, auch ich war seltsam drauf nach der ersten Stunde, habe in der Stunde gezittert, obwohl wir „nur geplaudert“ haben. Und nach wie vor ist es so, dass ich danach oft einige Tage brauche um mich zu erholen. Ich kenne die Gedanken, „zahlt sich das aus“, aber im Endeffekt denke ich: ja, es ist vorübergehend mühsam bis schlechter, damit es auf lange Sicht besser oder idealerweise gut werden darf… Es ist wichtig, dass du das rückmeldest, noch kennt ihr euch wenig, wenn sie weiß was in dir vorgeht kann sie besser reagieren. Meiner macht dann manchmal die 3-2-1 Übung, gibt mir einen Igelball oder letztens hat er mich Kopfrechnen lassen um wieder „voll da zu sein“
Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten.

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Fraupffff
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Beitrag Mo., 08.09.2025, 12:18

Ich hab darüber gesprochen.
Zuerst soll ich das einfach mal akzeptieren. Es ist nicht schlimm und hat im Endeffekt den Nutzen mich zu "beschützen" oder so ähnlich.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 09.09.2025, 09:36

Fraupffff hat geschrieben: Mi., 30.07.2025, 08:26 Aber das ist ja peinlich. Also mir zumindest. Es reicht schon wenn ich am Ende der Sitzung so unkonzentriert bin dass ich nachfragen muss was sie gerade gesagt hat.

Das ist eine typische Folge von starkem Stress (das Stresshormon Kortisol macht im Gehirn Gedächtnisprobleme)

Da sollten Gegenmassnahmen getroffen werden, zB Entspannungserfahren lernen.

Du solltest dem Therapeuten auch auftreten wie extrem peinlich es dir ist ihm solche Dinge zu berichten. Weil zu peinlich über Probleme zu reden ist mit Sicherheit ein Teil von dem Symptomgeschehen warum du überhaupt da bist.

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Fraupffff
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Beitrag Mo., 06.10.2025, 14:11

Hallo
Ich war jetzt schon öfter dort, ich glaube 8 Mal
Gibt es Erfahrungswerte wann diese Stunden "normal" werden bzw die Nervosität nachlässt oder vl sogar ganz weg geht?

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 06.10.2025, 16:38

Was genau verstehst du denn unter "normal" ?
Therapie IST eine Ausnahmesituation. Es geht um sehr persönliche, schwierige Themen. Sicherlich lässt bei vielen die große Nervosität irgendwann nach, aber allzu lässig sollte man das sowieso nicht sehen. Ich finde es normal, dabei nervös zu sein.

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