Selbstreflexion macht alles nur schlimmer?
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zimmerpflanze
Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!

, 50 - Beiträge: 0
Selbstreflexion macht alles nur schlimmer?
Hallo,
ich bin neu hier im Forum. Ich habe ein Problem (wenig überraschend), und vielleicht hat hier jemand Ähnliches erlebt und kann seine Erfahrungen teilen? Ich wäre so dankbar. Ich weiß nämlich nicht mehr weiter.
Ich habe eine „mittelgradige depressive Episode“. Seit einigen Monaten nehme ich Termine bei einem Therapeuten wahr, und ich nehme auch ein Medikament, das unterstützen soll. Viele Jahre habe ich „funktioniert“, bis mehrere gravierende Umstände mich aus der Bahn geworfen haben. Und ich versuche nun, wieder in meine Bahn zurück zu finden.
Die bisherige Erkenntnis der Therapie ist, dass ich mich selbst hintenan stelle, mich anpasse bis zur Selbstaufgabe und nur schwer Zugang zu eigenen Gefühlen und Wünschen habe. Der Umstand, dass das keine neue Entwicklung ist, sondern mir aus meiner Kindheit schon bekannt, führte mich in Richtung „innere Kind“-Arbeit. Auch weil ich denke: mit dem Laufen zum Therapeuten ist das ja nicht gegessen, ich muss da schon selbst ran.
Ich habe also viel gelesen, Podcasts gehört: über gewaltfreie Kommunikation, Beziehungsdinge, die Benennung eigener Bedürfnisse. Überall steht: dass Kommunikation der Schlüssel ist! Andere können nicht erahnen, was ich denke und fühle, ich muss mich mitteilen. Das fällt mir schwer! Es kostet mich richtig Überwindung. (Und es fühlt sich auch nicht gut an: ich fühle mich nach wie vor egoistisch und gemein, wenn ich „nein“ sage.) Ich muss mich sozusagen verbiegen, um das zu tun. Tut mir das gut?
Denn der Punkt ist: ich habe mich zwischen all diesen Ratgebern, Therapiegesprächen und Strategien total verlaufen. Und finde nicht mehr heraus. Alles wird gerade eher schlimmer als besser. Ich bin völlig erschöpft. Wenn ich alleine bin, weine ich viel. Weil ich das Gefühl habe, alles falsch zu machen; im Umgang mit anderen Menschen vor allem. Denn die reagieren nicht unbedingt wohlwollend, wenn ich sage, wie ich mich fühle; die sind nicht verständnisvoll, wenn ich tatsächlich mal „nein“ sage. Und die nehmen mir Dinge schrecklich übel bzw. Dinge persönlich, auch wenn ich noch so sehr auf „Ich“-Botschaften und das Vermeiden von Anklage achte. Auch jetzt überm Schreiben laufen mir die Tränen. Weil ich meine Hoffnungslosigkeit zu überdeutlich spüre.
Es ist doch nicht, dass ich nicht bereit wäre, etwas zu ändern: ich hab so hart an mir gearbeitet. Pausenlos. Aber ich hab den Eindruck, das macht alles nur noch schlimmer.
Kennt das jemand?
ich bin neu hier im Forum. Ich habe ein Problem (wenig überraschend), und vielleicht hat hier jemand Ähnliches erlebt und kann seine Erfahrungen teilen? Ich wäre so dankbar. Ich weiß nämlich nicht mehr weiter.
Ich habe eine „mittelgradige depressive Episode“. Seit einigen Monaten nehme ich Termine bei einem Therapeuten wahr, und ich nehme auch ein Medikament, das unterstützen soll. Viele Jahre habe ich „funktioniert“, bis mehrere gravierende Umstände mich aus der Bahn geworfen haben. Und ich versuche nun, wieder in meine Bahn zurück zu finden.
Die bisherige Erkenntnis der Therapie ist, dass ich mich selbst hintenan stelle, mich anpasse bis zur Selbstaufgabe und nur schwer Zugang zu eigenen Gefühlen und Wünschen habe. Der Umstand, dass das keine neue Entwicklung ist, sondern mir aus meiner Kindheit schon bekannt, führte mich in Richtung „innere Kind“-Arbeit. Auch weil ich denke: mit dem Laufen zum Therapeuten ist das ja nicht gegessen, ich muss da schon selbst ran.
Ich habe also viel gelesen, Podcasts gehört: über gewaltfreie Kommunikation, Beziehungsdinge, die Benennung eigener Bedürfnisse. Überall steht: dass Kommunikation der Schlüssel ist! Andere können nicht erahnen, was ich denke und fühle, ich muss mich mitteilen. Das fällt mir schwer! Es kostet mich richtig Überwindung. (Und es fühlt sich auch nicht gut an: ich fühle mich nach wie vor egoistisch und gemein, wenn ich „nein“ sage.) Ich muss mich sozusagen verbiegen, um das zu tun. Tut mir das gut?
Denn der Punkt ist: ich habe mich zwischen all diesen Ratgebern, Therapiegesprächen und Strategien total verlaufen. Und finde nicht mehr heraus. Alles wird gerade eher schlimmer als besser. Ich bin völlig erschöpft. Wenn ich alleine bin, weine ich viel. Weil ich das Gefühl habe, alles falsch zu machen; im Umgang mit anderen Menschen vor allem. Denn die reagieren nicht unbedingt wohlwollend, wenn ich sage, wie ich mich fühle; die sind nicht verständnisvoll, wenn ich tatsächlich mal „nein“ sage. Und die nehmen mir Dinge schrecklich übel bzw. Dinge persönlich, auch wenn ich noch so sehr auf „Ich“-Botschaften und das Vermeiden von Anklage achte. Auch jetzt überm Schreiben laufen mir die Tränen. Weil ich meine Hoffnungslosigkeit zu überdeutlich spüre.
Es ist doch nicht, dass ich nicht bereit wäre, etwas zu ändern: ich hab so hart an mir gearbeitet. Pausenlos. Aber ich hab den Eindruck, das macht alles nur noch schlimmer.
Kennt das jemand?
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Weltengänger
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, 63 - Beiträge: 119
Hallo, Zimmerpflanze!zimmerpflanze hat geschrieben: Fr., 05.09.2025, 08:26 Es ist doch nicht, dass ich nicht bereit wäre, etwas zu ändern: ich hab so hart an mir gearbeitet. Pausenlos. Aber ich hab den Eindruck, das macht alles nur noch schlimmer.
Du willst dich immer ändern? Immer angepasst sein? Manchmal kehren sich die Dinge im Leben einfach herum, wie man es nicht wollte. Warum? Funktioniert hast du, wie du dich beschreibst, bis dann eine Umkehr durch gravierende Umstände eintrat. Es ist ein Umschwung von heiß nach kalt, könnte man sagen. Die harmonische Mitte findet sich nicht, wenn die Seele sich nach den Extremen ausrichtet und quasi für die Welt brav und gehorsam sein will, bis es dann passiert. Man findet nicht die ausgewogene Mitte und damit nicht sich selbst. "Ich bin ich" sollte man sich bewusst sein und vielleicht hilfsweise sich immer wieder zu sich selber sagen. Jederzeit "Ich sein" ohne Hochmut entwickeln, aber selbstverständlich mit Verantwortung und eigenem Gewissen!
Viele Grüße von
Weltenwanderer
Hallo zimmerpflanze
Sollten das deine Erwartungen und Hoffnungen sein, ... die gehen leider an der Realität vorbei.
Egal, wie du etwas formulierst, was du sagst oder nicht sagst, ... Du wirst dein ganzes Leben lang auf Menschen stoßen, die ein Nein akzeptieren können und anderen, die es nicht können,
die es interessiert, wie es dir geht und anderen, die es nicht interessiert,
die Worte nicht persönlich nehmen und anderen, die sich angegriffen fühlen,
...
Egal, wie du etwas machst, du wirst es nie allen Recht machen können.
Das muss man akzeptieren lernen. Wenn jemand dein Nein nicht akzeptiert, dann ist das so. Dann muss du dir überlegen, wie du damit umgehen kannst. Du könntest Erwartungen runterschrauben, ..., bis hin zu den Kontakt abbrechen, wenn es nicht zwischen dir und dem anderen passt.
Wenn nicht jeder verständnisvoll und mitfühlend auf das, was du fühlst, reagiert, so ist das Leben. Das ist die Realität. Da kannst du noch so viele kluge Bücher lesen und Techniken lernen, du wirst nie erreichen, als alle Menschen dieser Welt auf dich verständnisvoll reagieren. Das muss man akzeptieren lernen.
Du kannst noch so oft "Ich" sagen. Du wirst immer auf den ein oder anderen stoßen, der sich angegriffen fühlt und etwas persönlich nimmt.
Du darfst eins nicht vergessen: Wie andere reagieren hat nicht nur mit Dir zu tun und auch nicht damit, wie oft Du "Ich" sagst. Wenn andere nicht zwischen "Dir" und "Mir" unterscheiden können, dann ist das deren Problem. Auch andere Menschen haben Probleme in sozialen Kontakten, sei es, dass sie sich nicht in andere reinversetzen können, sei es, dass sie alles persönlich nehmen, was andere sagen, ...
Das ist die Realität. Mit dieser muss man umgehen lernen.
Du könntest Dir z.B. selber sagen "Ich verstehe selber auch nicht alle Menschen dieser Welt", oder "Bei diesem Menschen kann ich besser mitfühlen, als bei dem anderen", ...
Das wären so Methoden, die einem dabei helfen können zu akzeptieren, dass andere Menschen sich nicht immer so verhalten, wie man es sich wünscht.
Das klingt so, als würdest du nach der einen perfekten Methode suchen; so als würdest du erwarten, "Wenn ich „Ich“-Botschaften verwende, dann werden alle Beziehungen / Kontakte harmonisch und romantisch verlaufen"; "ich muss nur Anklagen vermeiden, dann wird mein Leben schön", ...Weil ich das Gefühl habe, alles falsch zu machen; im Umgang mit anderen Menschen vor allem. Denn die reagieren nicht unbedingt wohlwollend, wenn ich sage, wie ich mich fühle; die sind nicht verständnisvoll, wenn ich tatsächlich mal „nein“ sage. Und die nehmen mir Dinge schrecklich übel bzw. Dinge persönlich, auch wenn ich noch so sehr auf „Ich“-Botschaften und das Vermeiden von Anklage achte.
Sollten das deine Erwartungen und Hoffnungen sein, ... die gehen leider an der Realität vorbei.
Egal, wie du etwas formulierst, was du sagst oder nicht sagst, ... Du wirst dein ganzes Leben lang auf Menschen stoßen, die ein Nein akzeptieren können und anderen, die es nicht können,
die es interessiert, wie es dir geht und anderen, die es nicht interessiert,
die Worte nicht persönlich nehmen und anderen, die sich angegriffen fühlen,
...
Egal, wie du etwas machst, du wirst es nie allen Recht machen können.
Das muss man akzeptieren lernen. Wenn jemand dein Nein nicht akzeptiert, dann ist das so. Dann muss du dir überlegen, wie du damit umgehen kannst. Du könntest Erwartungen runterschrauben, ..., bis hin zu den Kontakt abbrechen, wenn es nicht zwischen dir und dem anderen passt.
Wenn nicht jeder verständnisvoll und mitfühlend auf das, was du fühlst, reagiert, so ist das Leben. Das ist die Realität. Da kannst du noch so viele kluge Bücher lesen und Techniken lernen, du wirst nie erreichen, als alle Menschen dieser Welt auf dich verständnisvoll reagieren. Das muss man akzeptieren lernen.
Du kannst noch so oft "Ich" sagen. Du wirst immer auf den ein oder anderen stoßen, der sich angegriffen fühlt und etwas persönlich nimmt.
Du darfst eins nicht vergessen: Wie andere reagieren hat nicht nur mit Dir zu tun und auch nicht damit, wie oft Du "Ich" sagst. Wenn andere nicht zwischen "Dir" und "Mir" unterscheiden können, dann ist das deren Problem. Auch andere Menschen haben Probleme in sozialen Kontakten, sei es, dass sie sich nicht in andere reinversetzen können, sei es, dass sie alles persönlich nehmen, was andere sagen, ...
Das ist die Realität. Mit dieser muss man umgehen lernen.
Du könntest Dir z.B. selber sagen "Ich verstehe selber auch nicht alle Menschen dieser Welt", oder "Bei diesem Menschen kann ich besser mitfühlen, als bei dem anderen", ...
Das wären so Methoden, die einem dabei helfen können zu akzeptieren, dass andere Menschen sich nicht immer so verhalten, wie man es sich wünscht.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass vielleicht "die Bahn" nicht die passende war, wenn's dich da so rausgeschleudert hat?zimmerpflanze hat geschrieben: Fr., 05.09.2025, 08:26 Viele Jahre habe ich „funktioniert“, bis mehrere gravierende Umstände mich aus der Bahn geworfen haben. Und ich versuche nun, wieder in meine Bahn zurück zu finden.
Vielleicht musst du dir auch (eine) andere Bahn/en suchen.
Den Wunsch, dass alles "wie vorher" sein sollte, kenne ich auch, aber davon musst du dich glaube ich verabschieden. Es wird nie wieder genauso "wie vorher". Es wird anders werden. Und es kann gut werden, aber eben anders.
Deine Muster und Verhaltensweisen trägst du schon fast dein ganzes Leben mit dir herum. Das wirst du nicht innerhalb von ein paar Monaten los, das dauert und das ist ein Prozess. Und wenn du anfängst, dich zu verändern, dann gibt es ganz sicher Personen in deinem Leben, die etwas dagegen haben. Weil sie vom bisherigen Status Quo profitiert haben, war ja bequem und angenehm für die, dass du deine Bedürfnisse nie formuliert hast. Die werden also alles dafür tun, um dich wieder in die "alten Bahnen" zurück zu bringen. Und "die" können Freunde, Familie, Arbeitskollegen oder sonstige Menschen in deinem Umfeld sein. Da muss man auch mal genauer drauf schauen und eventuell auch mal in die Auseinandersetzung gehen. Oder auch mal bestimmte Leute für eine Zeitlang muten und auf Abstand gehen.zimmerpflanze hat geschrieben: Fr., 05.09.2025, 08:26 Denn der Punkt ist: ich habe mich zwischen all diesen Ratgebern, Therapiegesprächen und Strategien total verlaufen. Und finde nicht mehr heraus. Alles wird gerade eher schlimmer als besser. Ich bin völlig erschöpft. Wenn ich alleine bin, weine ich viel. Weil ich das Gefühl habe, alles falsch zu machen; im Umgang mit anderen Menschen vor allem. Denn die reagieren nicht unbedingt wohlwollend, wenn ich sage, wie ich mich fühle; die sind nicht verständnisvoll, wenn ich tatsächlich mal „nein“ sage. Und die nehmen mir Dinge schrecklich übel bzw. Dinge persönlich, auch wenn ich noch so sehr auf „Ich“-Botschaften und das Vermeiden von Anklage achte. Auch jetzt überm Schreiben laufen mir die Tränen. Weil ich meine Hoffnungslosigkeit zu überdeutlich spüre.
Ich vermute mal, dass du Konflikten lieber aus dem Weg gehst. Und dass du eine Idee in dir trägst, dass du nur alles "richtig" machen musst, und dann ist alles gut (und es entsteht kein Konflikt). Dieses "zu sich selbst finden" und die eigenen Bedürfnisse auch in den Raum hineinbringen wenn man vorher lieber unter dem Radar geblieben ist, ist ein Prozess, und der geht nicht linear immer aufwärts, sondern in Zickzack und zwei Schritte vor und manchmal eben auch drei zurück (und dann auf einmal fünf Schritte vorwärts...).
Nein-sagen und everybody's darling sein wollen sind nicht miteinander kompatibel. Ich würde dir empfehlen, dir genau das in deiner Therapie weiter anzuschauen, warum du es brauchst, dass alle "gut" mit dir sind. Denn das ist eigentlich ziemlich unrealistisch und du fängst ja jetzt an spüren, wie sehr dich das auch verbogen hat, weil du dich selbst dann ignorierst.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
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Rosenstock
- Forums-Insider

, 50 - Beiträge: 171
Servus,
ich denke, du solltest den Druck da ein bisschen rausnehmen. Änderungen sind nicht von heute auf morgen da. Vielleicht kannst du in der Therapie auch mal ansprechen, dass es dir so schlecht geht, dass du viel gelesen hast, und jetzt meinst, noch mehr ändern zu müssen.
Nur ein kurzer Gedanke: Vielleicht musst du dich nicht ändern, sondern dich erstmal finden und ernstnehmen.
lg Rosenstock
ich denke, du solltest den Druck da ein bisschen rausnehmen. Änderungen sind nicht von heute auf morgen da. Vielleicht kannst du in der Therapie auch mal ansprechen, dass es dir so schlecht geht, dass du viel gelesen hast, und jetzt meinst, noch mehr ändern zu müssen.
Nur ein kurzer Gedanke: Vielleicht musst du dich nicht ändern, sondern dich erstmal finden und ernstnehmen.
lg Rosenstock
Hallo zimmerpflanze,
eigentlich steht schon alles da, ich finde da hast du sehr schöne Worte bekommen. Zum „Verlaufen“ fällt mir noch ein, dass es genau zu besagtem Prozess gehört, eine für dich authentische Art und Weise zu finden. All die Methoden, Tipps, Ratgeber etc., die sich eventuell logisch und sinnvoll anhören, dienen mMn lediglich dazu Anstöße zu bekommen, wo für einen selbst die Reise hingehen kann.
Das ist dann am Ende nicht DIE eine Methode, die man quasi nur anwenden braucht (das wäre ja nur eine neue Art sich dem Funktionieren zu widmen), sondern es sortiert sich beim Beschäftigen nach und nach in dir heraus wie du dich authentisch fühlst. Das ist schwer, eben wegen besagt Erlerntem und wo es dich hinführt wohnt in dir, in keinem Podcast oder Buch, sie dürfen dich lediglich in Bewegung bringen. So ist das Verlaufen etwas Gutes, wenn die Alternative wäre, nicht in Bewegung zu sein.
Ich wünsche dir viel Mut, Geduld und alles Gute.
eigentlich steht schon alles da, ich finde da hast du sehr schöne Worte bekommen. Zum „Verlaufen“ fällt mir noch ein, dass es genau zu besagtem Prozess gehört, eine für dich authentische Art und Weise zu finden. All die Methoden, Tipps, Ratgeber etc., die sich eventuell logisch und sinnvoll anhören, dienen mMn lediglich dazu Anstöße zu bekommen, wo für einen selbst die Reise hingehen kann.
Das ist dann am Ende nicht DIE eine Methode, die man quasi nur anwenden braucht (das wäre ja nur eine neue Art sich dem Funktionieren zu widmen), sondern es sortiert sich beim Beschäftigen nach und nach in dir heraus wie du dich authentisch fühlst. Das ist schwer, eben wegen besagt Erlerntem und wo es dich hinführt wohnt in dir, in keinem Podcast oder Buch, sie dürfen dich lediglich in Bewegung bringen. So ist das Verlaufen etwas Gutes, wenn die Alternative wäre, nicht in Bewegung zu sein.
Ich wünsche dir viel Mut, Geduld und alles Gute.
"Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein." Jiddu Krishnamurti
Hallo Zimmerpflanze,
„… (Und es fühlt sich auch nicht gut an: ich fühle mich nach wie vor egoistisch und gemein, wenn ich „nein“ sage.) Ich muss mich sozusagen verbiegen, um das zu tun. Tut mir das gut?...“
das kenne ich sehr gut von mir, dieses Gefühl, dass es mir „gegen den Strich geht“, und ich mich innerlich winde, ein bestehendes Verhaltensmuster zu verändern. Das Gehirn hat neuronale Pfade für Verhaltensmuster angelegt, die durch wiederholte Erfahrungen geformt und verstärkt wurden. Genauso werden diese Muster im Laufe der Zeit geschwächt, wenn Du Dich auf diesen Pfaden nicht mehr bewegst und Dein Gehirn sich an neue Verhaltensweisen angepasst hat.
Es ist ein Prozess, der Zeit braucht, und es ist normal, wenn es mal zu einem Rückschlag kommt. Wichtig ist, dass Du am Ball bleibst und nicht aufgibst, damit sich neue Muster festigen können. Dann wirst Du merken, dass es völlig in Ordnung ist, Nein zu sagen und es sich gut anfühlt, auf Deine Bedürfnisse zu achten.
Liebe Grüße
„… (Und es fühlt sich auch nicht gut an: ich fühle mich nach wie vor egoistisch und gemein, wenn ich „nein“ sage.) Ich muss mich sozusagen verbiegen, um das zu tun. Tut mir das gut?...“
das kenne ich sehr gut von mir, dieses Gefühl, dass es mir „gegen den Strich geht“, und ich mich innerlich winde, ein bestehendes Verhaltensmuster zu verändern. Das Gehirn hat neuronale Pfade für Verhaltensmuster angelegt, die durch wiederholte Erfahrungen geformt und verstärkt wurden. Genauso werden diese Muster im Laufe der Zeit geschwächt, wenn Du Dich auf diesen Pfaden nicht mehr bewegst und Dein Gehirn sich an neue Verhaltensweisen angepasst hat.
Es ist ein Prozess, der Zeit braucht, und es ist normal, wenn es mal zu einem Rückschlag kommt. Wichtig ist, dass Du am Ball bleibst und nicht aufgibst, damit sich neue Muster festigen können. Dann wirst Du merken, dass es völlig in Ordnung ist, Nein zu sagen und es sich gut anfühlt, auf Deine Bedürfnisse zu achten.
Liebe Grüße
Siehst du einen Riesen, so prüfe den Stand der Sonne und gib acht,
ob es nicht der Schatten eines Zwerges ist. Novalis
ob es nicht der Schatten eines Zwerges ist. Novalis
Vor der Veränderung kommt die Akzeptanz.
Es ist eine Krankheit der Menschen, dass sie ihr eigenes Feld vernachlässigen, um in den Feldern der anderen nach Unkraut zu suchen.
Victor Hugo
Victor Hugo
Manchmal ist man wie vom Blitz gerührt und es wirkt sofort, das ist m.E. eher selten.
Erkenntnisse wirken oft zeitversetzt und gerade dann, wenn man das intensive Bemühen mal lässt.
Ratgeber würde ich wie den Rollator meiner Mutter verstehen. Wenn ich ihn ihr nicht irgendwann wieder weggenommen hätte, würde sie noch heute ihren Kaffee und Kuchen darauf abstellen. Mit den Turnschuhen boten sich ihr dann mehr Möglichkeiten. Was anfänglich als Witz gedacht war, hat sich doch einigermaßen realisiert. Lebensfreude stellt sich nicht ein, wenn man Vorschlägen hinterherläuft. Das ist sie doch, die alte Bahn. "Erfülle Bedingungen, dann..."
Man kann jedoch Momente einladen. Momente grundloser Freude können einfach nur schön sein oder Inspiration und Intuition oder Begeisterung einladen. Die Turnschuhe. Und manchmal hat man dazu ebenso viel willentliches Zutun, wie morgens, beim Aufwachen.
Erkenntnisse wirken oft zeitversetzt und gerade dann, wenn man das intensive Bemühen mal lässt.
Ratgeber würde ich wie den Rollator meiner Mutter verstehen. Wenn ich ihn ihr nicht irgendwann wieder weggenommen hätte, würde sie noch heute ihren Kaffee und Kuchen darauf abstellen. Mit den Turnschuhen boten sich ihr dann mehr Möglichkeiten. Was anfänglich als Witz gedacht war, hat sich doch einigermaßen realisiert. Lebensfreude stellt sich nicht ein, wenn man Vorschlägen hinterherläuft. Das ist sie doch, die alte Bahn. "Erfülle Bedingungen, dann..."
Man kann jedoch Momente einladen. Momente grundloser Freude können einfach nur schön sein oder Inspiration und Intuition oder Begeisterung einladen. Die Turnschuhe. Und manchmal hat man dazu ebenso viel willentliches Zutun, wie morgens, beim Aufwachen.
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münchnerkindl
- [nicht mehr wegzudenken]
![[nicht mehr wegzudenken] [nicht mehr wegzudenken]](./images/ranks/rank_phpbb_5.gif)
, 38 - Beiträge: 9898
Ich denke das ganze muss bei besserer Selbtfürsorge generell anfangen
Und ich glaube du steckst auch zu sehr in dem "ich bin defizitär" Glaubenssatz drin so wie du versuchst dir selbst eine Veränderung quasi selbst aufzuzwingen.
Und ich glaube du steckst auch zu sehr in dem "ich bin defizitär" Glaubenssatz drin so wie du versuchst dir selbst eine Veränderung quasi selbst aufzuzwingen.
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Candykills
- [nicht mehr wegzudenken]
![[nicht mehr wegzudenken] [nicht mehr wegzudenken]](./images/ranks/rank_phpbb_5.gif)
, 31 - Beiträge: 5106
Mein Psychotherapeut sagte mal: Wenn sie Grenzen setzen und der andere dann sauer auf sie ist wird ihnen das richtig gut tun, denn dann wissen sie, dass es funktioniert hat!
Ich konnte das zuerst gar nicht nachfühlen, weil ich einfach nicht in der Lage war Grenzen zu setzen oder wohl auch den Gedanken hatte, dass ich das gar nicht dürfe.
Aber irgendwann kam dann wieder ein Anlass mit einem sehr starken Übergriff mir gegenüber und da fand ich endlich deutliche Worte.
Die Person hat dann erstmal nicht mehr mit mir geredet und in mir kam wirklich eine große Erleichterung auf, weil genau das eingetreten ist, was mir mein Psychotherapeut prophezeit hat. Ich habe gespürt, dass meine Grenzsetzung funktioniert und etwas bewirkt. Die andere Person ließ mich endlich mal in Ruhe und auch nachhaltig hat es etwas bewirkt im Umgang.
Ich konnte das zuerst gar nicht nachfühlen, weil ich einfach nicht in der Lage war Grenzen zu setzen oder wohl auch den Gedanken hatte, dass ich das gar nicht dürfe.
Aber irgendwann kam dann wieder ein Anlass mit einem sehr starken Übergriff mir gegenüber und da fand ich endlich deutliche Worte.
Die Person hat dann erstmal nicht mehr mit mir geredet und in mir kam wirklich eine große Erleichterung auf, weil genau das eingetreten ist, was mir mein Psychotherapeut prophezeit hat. Ich habe gespürt, dass meine Grenzsetzung funktioniert und etwas bewirkt. Die andere Person ließ mich endlich mal in Ruhe und auch nachhaltig hat es etwas bewirkt im Umgang.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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