Gefühl zu sterben sobald ich aus dem Haus gehe.

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Therapyisascam
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Gefühl zu sterben sobald ich aus dem Haus gehe.

Beitrag Mo., 06.10.2025, 14:35

Ich habe schon seit mehr als zwei Jahren Angst das Haus zu verlassen. Jedes mal wenn ich raus gehe geht mein Puls auf rund 160-170bpm. Ich habe das gefühl ich bekomme keine Luft mehr über. Ich muss überall wo ich hingehe gefahren werden.

Ich bekomme Panikattacken sobald ich aus dem Haus gehen muss. Ich will nicht ewig die Aussenwelt meiden. Ich war auch bei einem Psychologen dem ich absagt habe weil, es mir zu anstrengend wurde aus dem Haus zu gehen. Ich habe auch mit Krafttraining aufgehört, weil ich nicht mehr gefahren werden konnte.

Ich habe es satt so zu leben.

Danke im Voraus fürs lesen.

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MerleX
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Beitrag Mo., 06.10.2025, 17:06

Therapyisascam hat geschrieben: Mo., 06.10.2025, 14:35 Ich habe es satt, so zu leben.
Das ist schonmal der wichtigste Schritt, finde ich.
Aus deinen Sätzen lese ich heraus, dass du zwar nicht aus dem Haus herausgehen kannst, aber gefahren zu werden ist grundsätzlich möglich für dich. Wäre es da nicht möglich, dass du mit einer Vertrauensperson vereinbarst, dass sie dich regelmäßig zu einer Therapie fährt?

Wenn das nicht geht, dann gäbe es immer noch die Möglichkeit, dass du online mit einem Therapeuten oder einer Therapeutin über dein Problem sprichst. Da gibt es ja vielfältige Angebote im Internet. Hauptsache, du beginnst, dich innerlich auf den Weg zu machen.
Nur Mut!

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Weltengänger
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Beitrag Mo., 06.10.2025, 19:24

Therapyisascam hat geschrieben: Mo., 06.10.2025, 14:35 Ich habe es satt so zu leben.
Wie auch @MerleX finde ich, dass dies mit dem "so" schon mal ein erster Schritt ist. Was befürchtest du denn, wenn du das Haus verlässt? Die Menschen, denen man begegnet, tun einem ja nichts - oder fürchtest du das etwa?

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Beitrag Mo., 06.10.2025, 21:18

Agoraphobie ist ja behandelbar. Du musst ja auch nicht so leben und schon gar nicht, da ganz alleine durch.

Ich kenne das nur in sehr, sehr abgeschwächter Form. Bei mir ist es nicht die Angst vor irgendwas Konkretem. Sondern je weiter ich von meiner Wohnung entfernt bin, desto größer wird die Angst. Einfach weil ich mit Sicherheit nur die Wohnung verknüpfe.

Bei solchen Ängsten stelle ich mir immer vor, dass der Teil des Gehirns der für diese Angst zuständig ist, nicht mit dem Teil des Gehirns verknüpft ist, der nach draußen sehen kann. Es ist ein ursprüglicher Instinktteil im Gehirn ohne direkten Bezug zur Außenwelt. Dieser Teil ist abhängig vom den Infos des Bewusstseins, also vo dir, Infos die du ihm auf der Gefühlsebene gibst.
Wenn du also so reagierst als ob du draußen tatsächlich in Lebensgefahr bist (Flucht, Vermeiden, Stress erhöhen etc. pp.) ist es für dein Gehirn, für diesen Teil real, weil dieser Teil nichs sieht, quasi.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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Beitrag Di., 07.10.2025, 11:47

MerleX hat geschrieben: Mo., 06.10.2025, 17:06
Therapyisascam hat geschrieben: Mo., 06.10.2025, 14:35 Ich habe es satt, so zu leben.
Das ist schonmal der wichtigste Schritt, finde ich.
Aus deinen Sätzen .........
Das geht so leider nicht mit Therapie. Es könnte mich niemand fahren. Ich habe schon an einer Studie teilgenommen wo es um sozial Phobie ging. DIe Studie war online und ich habe sie nie abgeschlossen.

Ich habe für einen Monat online therapie versucht. Jedoch musste ich es beenden. Danke für die Antwort.
Zuletzt geändert von Pauline am Sa., 18.10.2025, 04:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Di., 07.10.2025, 11:51

Weltengänger hat geschrieben: Mo., 06.10.2025, 19:24
Therapyisascam hat geschrieben: Mo., 06.10.2025, 14:35 Ich habe es satt so zu leben.
Wie auch @MerleX finde ich, dass dies mit dem "so" schon mal ein erster Schritt ist. Was befürchtest du denn, wenn du das Haus verlässt? Die Menschen, denen man begegnet, tun einem ja nichts - oder fürchtest du das etwa?
Ich habe angst wenn ich dass Haus verlasse werde ich beleidigt und verprügelt.

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Beitrag Di., 07.10.2025, 11:54

~~~ hat geschrieben: Mo., 06.10.2025, 21:18 Agoraphobie ist ja behandelbar. .......
So wie du dass beschreibst kenne ich es gut. Zuhause habe ich diese Sicherheit, ausserhalb nicht.
Zuletzt geändert von Pauline am Sa., 18.10.2025, 04:53, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote entfernt. Bitte lies die Netiquette. Danke.

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Beitrag Di., 07.10.2025, 13:28

Therapyisascam hat geschrieben: Di., 07.10.2025, 11:51
Weltengänger hat geschrieben: Mo., 06.10.2025, 19:24

Wie auch @MerleX finde ich, .......
Ich habe angst wenn ich dass Haus verlasse werde ich beleidigt und verprügelt.
Unter üblichen Umständen wird solches nicht geschehen. Auf eine mögliche Beleidigung braucht man nicht zu reagieren. Eine Beleidigung ist eher ein Zeichen einer Schwäche des Beleidigenden.

Verprügelt wird man schon gar nicht. Wenn es dir Sicherheit verschafft, besorge dir einen Taschenalarm.

Zudem würde ich dir empfehlen, einem Verein beizutreten, denn in Vereinen ist man immer sozial eingestellt - wie wär's mit Boxen?

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Beitrag Fr., 17.10.2025, 16:01

Weltengänger hat geschrieben: Di., 07.10.2025, 13:28
Therapyisascam hat geschrieben: Di., 07.10.2025, 11:51

Ich habe angst wenn ich dass Haus verlasse werde ich beleidigt und verprügelt.
Unter üblichen Umständen wird solches nicht geschehen........
Logisch macht es natürlich keinen Sinn. Jedoch ändert es meinen Gedankengang nur vorübergehend.

In einen Boxverein könnte ich auch nicht gehen. Ich würde mir zu sehr gedanken machen was die anderen über mich denken.
Zuletzt geändert von Pauline am Sa., 18.10.2025, 04:53, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote entfernt. Bitte lies die Netiquette. Danke.

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Beitrag Fr., 17.10.2025, 17:41

Therapyisascam hat geschrieben: Fr., 17.10.2025, 16:01 Logisch macht es natürlich keinen Sinn. Jedoch ändert es meinen Gedankengang nur vorübergehend..
Ja, ok, wenn es so ganz konkrete Gedanken sind: Was hindert dich dann mit den Gedanken und mit der Angst, die sie auslösen trotzde rauszugehen?
Also mit Gedanken und Angst kann man ja trotzdem laufen und rausgehen. Klar, unangenhem, stressig, aber nicht unmöglich, wenn man es wirklich will.
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Beitrag Fr., 17.10.2025, 18:08

Therapyisascam hat geschrieben: Fr., 17.10.2025, 16:01
Logisch macht es natürlich keinen Sinn. Jedoch ändert es meinen Gedankengang nur vorübergehend.
Du hast Ängste und Panikattacken. Die gehen aber nicht weg durch immer weitere Vermeidung.
Es wäre sehr wichtig dass du die Therapie wieder aufnimmst, auch und gerade wenn das für dich schwierig und mühsam und unangenehm ist. Ginge das denn überhaupt? Es ist wichtig da reale Termine wahrzunehmen, nicht nur online und sich auch an die Schritte, Übungen etc. zu halten.
Du könntest zusätzlich einer Selbsthilfegruppe beitreten, die es zu dem Thema sicher gibt.

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Weltengänger
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Beitrag Sa., 18.10.2025, 10:21

Therapyisascam hat geschrieben: Fr., 17.10.2025, 16:01
Weltengänger hat geschrieben: Di., 07.10.2025, 13:28

Unter üblichen Umständen wird solches nicht geschehen........
Logisch macht es natürlich keinen Sinn. Jedoch ändert es meinen Gedankengang nur vorübergehend.

In einen Boxverein könnte ich auch nicht gehen. Ich würde mir zu sehr gedanken machen was die anderen über mich denken.
In einem Verein - sei es ein Boxverein - ist man gegenüber den anderen Mitgliedern in aller Regel sozial eingestellt, was natürlich nicht heißt, dass es dort nicht auch zu Konflikten kommen kann und vermeiden kann man auch dort nicht, was andere über einen denken mögen. Denn sie haben ja auch ihre Freiheit, denken zu dürfen, was sie wollen - nur tun darf man nicht alles.

Einen Boxverein habe ich empfohlen (es kann natürlich auch ein ganz anderer Verein sein), weil die Empfehlung auch eine sinngemäße ist, denn man boxt sich durchs Leben. Wie man das praktisch macht, liegt am eigenen Geschick. Es gilt, eine Haltung zu entwickeln, die gegenüber anderen eine offene und respektvolle ist, ganz gleich, was sie denken mögen. Man kann das im näheren Umkreis seines Lebens in kleinen Schritten planen und einüben. Auch wenn man den Kürzeren zieht, bleibt man stets aufrecht und respektvoll.

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 18.10.2025, 12:18

Der Tipp in einen Verein zu gehen ist sinnfrei bei den starken Ängsten, Störungen und Panikattacken die der TE hat. Das ist zwar gut gemeint und grundsätzlich nicht falsch, aber hier halt nicht hilfreich und nicht angebracht.

Ich denke hier wäre eine Therapie zunächst mal der richtige Anfang um aus der Situation herauszukommen


theweirdeffekt
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Beitrag Mo., 20.10.2025, 07:04

Du könntest auch versuchen jeden Tag einen Schritt mehr zu machen. Vor der Haustüre. Nur ein Schritt. Um deinen Bewegungsradius langsam zu erweitern.

Alles Gute!
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