Manisch Deppressiv - Heilen Meds die Ursache?

sporadischer Gast 9 Berlin W, 16

hallo erstmal.
ich bin ganz neu hier, das ist mein erster eintrag.
im moment bin ich total verwirrt. bei mir wurde vor knapp 2 monaten md diagnostiziert. ich bekam zu erst carbamazepin und da dies nicht anschlug und mein blutbild negativ beeinflusste bekomme ich seit 2 wochen seroquel. ich kann mir aber nicht vorstellen, dass ein medikament mein denken, meine weltanschauung stabilisieren kann, das ginge doch viel eher über die psychotherepie, oder?
mein arzt ist der meinung, ich sollte ersteinmal zusehen, dass cih mich nach dieser anstrengenden psychose erholen solle und eine psychotherapie zu anstrengend für mich sei, aber das ist doch paradox! ich kann mich nicht erholen, wenn ich mit tiefgehenden problemen struggele!
am schlimmsten ist hier das essen, ich kiegs einfach nicht auf die reihe, "normal" (=regelmäßig) zu essen, entwedér ich hungere der stopf alles in mich rein. also "löung " für dieses problem hab ich einen ess und sportplan bekommen, an den ich mcih allerdings kaum oder sehr schwer halten kann. diese fressattavken kommen einfach und ich denk gar nicht erstb darüber nach! und ja, dann kommen die tage, an denen es mir schlcht wird, wenn ich das essen nur sehe und bekomme nur schwerlich was hinunter. mein gewicht hopst auch 10kg +/- hin und her, was mich auch sehr belastet.
zudem kommen noch probleme wie ritzen, selbstmordgedanken, probleme mit meinem vater, die eigensschaft nur sehr kurze und intensive beziehungen/freundschaften führen zu können und und und.
ich kann mir einfach nicht vorsdtellen, dass ein medikament diese dinge "wegheilt", was sagt hier der fachmann?
gibt es hier auch leute mit md?
was waren eure erfahrungen?

nen schönen sonntag noch

jay-dee.

Guest W

naja, einen manisch depressiven oder schizophrenen kann man irgendwie manchmal auch wie als einen zuckerkranken betrachten. es gibt erblich bedingte faktoren. was ich weiss, gibt es medikamente, die den seratonin oder dopinam haushalt im hirn regeln können. man muss das halt viele jahre durchziehen. also depression, wahnsinn oder irre gedanken können schon durch medikamente bekämpft werden, in dem sie den biochemischen haushalt wieder in "normalzustand" bringen.

Guest W

jay-dee wrote:

ich kann mir einfach nicht vorsdtellen, dass ein medikament diese dinge "wegheilt", was sagt hier der fachmann?

liebe jay-dee,

ja, warst du denn nicht bei einem fachmann ?

lg, jil

sporadischer Gast 9 Berlin W, 16

nun ja, der fachmann sagt abwarten, und wahrscheinlich hat er auch recht, ich wollte mich hier mal umhören, welche erfahrungen andere mit mdk gemacht haben.
grüße jay dee

Guest W

medikamente sind ein unterstützung, aber wegheilen können sie solche erkrankungen und die ursache sicher nicht. die ursache ist ein gendefekt, den du seit geburt mit dir rumschleppst. erst wenn die wissenschaft soweit ist, diese ursache zu beheben, gibt es wahre gesundung. das kann aber noch ewigkeiten dauern und ob wir das noch miterleben ist anzuzweifeln. Smile

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

prof. sinep wrote:

die ursache ist ein gendefekt, den du seit geburt mit dir rumschleppst. erst wenn die wissenschaft soweit ist, diese ursache zu beheben, gibt es wahre gesundung.

MDK ist keinesfalls rein genetisch bedingt. Kann auch jemand kriegen der gar keine genetische Veranlagung dazu hat. Und nicht jeder, der eine Veranlagung dazu hat, muss es auch kriegen.

Naomi

sporadischer Gast 29 Deutschland W, 25

wanderduene wrote:

naja, einen manisch depressiven oder schizophrenen kann man irgendwie manchmal auch wie als einen zuckerkranken betrachten.

falsch. dieser vergleich ist mal angestellt worden, mittlerweile aber total veraltet. zum teil mag die schizophrenie angeboren sein, zum größten teil ist sie aber erworben, woraus resultiert, dass eine unterstützende psychotherapie auf jeden fall sinnvoll wäre und garantiert nicht "anstrengender", als noch mehr zeit ohne hilfe zu verbringen.

neu an Bord! 1 uhingen M, 44

Ich habe einen Freund, der unter der manisch-depressiven Krankheit schon seit mehr als fünf Jahren leidet.
Während des Klinkaufenthaltes bekam er Ergonyl Chrono und Perazin zur Seditierung. Die Beschwerden waren aber durch Ergonyl Chrono nicht in den Griff zu bekommen. Aus diesem Grund verordnete Ihm sein Neurologe nach geraumer Zeit Lithium, von welchem er täglich morgens/abends insgesamt 450mg zu sich nimmt. Seit er Lithium mimmt, hat er keine Probleme mehr mit depressiven Perioden. Die manischen Anfälle sind deutlich schwächer geworden und gegen diese nimmt er Seroquel und Zeldox. Am besten hat sich beim Ihm bewährt, in manischen Phasen abends Seroquel (50-400mg) zu nehmen und Morgens Zeldox (40-120mg) einzusetzen.
Mit diesen Medikamenten ist es Ihm gelungen, ein unaufälliges "normales" Leben zu führen. Das einzige Problem ist, das rechtzeitige Therapieren eines sich aufbauenden manischen Anfalls mit Seroquel/Zeldox. Zum Glück hat er eine Frau, die Ihm das rechtzeitig sagt und er ist zum Glück auch einsichtig genug Ihrem Rat sofort zu folgen.

Ich kann dir empfehlen versuche diese Therapie und sprich mit einem Facharzt über diesen Therapieansatz.

Einen schönen Tag noch und viel Erfolg!

Gunter

Helferlein 35 München M, 19

Liebe Jay-Dee,

Ich hatte lange Zeit ähnliche Symptome (außer der Essstörung) und war in der selben Situation: Die Ärzte erlaubten mir keine Psychotherapie. Und weißt du wieso? Weil ich total ausgetickt bin! Eine Gruppen-Psychotherapie-Programm ist belastend und oft nicht unbedingt ratsam. Einzelgespräche mit Psychologen dagegen sind hilfreich und meistens sehr locker. Kann ich dir nur empfehlen.

Zu der Frage, ob Medikamente das was du gesagt hast heilen können kann ich nach meinen Erfahrungen nur sagen: ja! Ich hatte kaum Psychotherapie und bin praktisch alle Symptome losgeworden.

Jedenfalls Liebe Grüße

D.K.

sporadischer Gast 9 Berlin W, 16

nun ja... jetzt nehm ich schon seit etwas mehr als einen monat seroquel (400mg) und manisch bin ich definitiv nicht geworden. dafür aber beobachte ich immer häufiger meine altbekannten depressiven symtome (fressanfälle, rückzug, antriebslosigkeit, gleichgültigkeit, großer schlafbedarf usw.) und dabei soll doch seroquel eine antidepressive wirkung haben! mein arzt sagt (wie immer) ich solle noch 2-3 wochen warten. das soll ich immer... dass ich das ziemlich beschissen finde, weiß er, aber um mir etwas anderes zu sagen ist ja die mdk zu wenig untersucht. trotzdem danke für die ermutigung grinsend

alles liebe jay-dee

Helferlein 35 München M, 19

Lieber Jay-Dee,

mach dir keinen Kopf. Bei mir hats ein Jahr gedauert. Bei mir wars genauso. Es fielen erst die Hochphasen weg, was ich als ziemlich doof empfand, weil ich noch unausgeglichener wurde... ich wurde dann auf Antidepressiva eingestellt. Vielleicht wär das auch für dich was? Das heißt jetzt nicht, dass es ein Jahr dauern muss. Soweit ich weiß ist es aber normal dass die Minus-Symptomatik langsamer verschwindet.
Aber um dich zu ermutigen... ich nahm Seroquel gerade den 2. Monat als es anfing mir besser zu gehen.
Wird schon.

lg D.K.

Helferlein 64 W, 24

Wie vertragt ihr das Seroquel? Ich habe daraufhin Ohnmachtsanfälle gehabt mit Aussetzer von bis zu mehreren Stunden und nach langfristiger Einnahme habe ich Akathisie bekommen weswegen ich sie dann letztendlich abgesetzt habe.

Ach ja, noch was: Psychose kann jeder bekommen. Es ist schon auch erblich bedingt, aber es kann auch ohne erbliche Vorbelastung dazu kommen.

sporadischer Gast 9 Berlin W, 16

hi. nochmal was klarzustellen, ich bin eine liebE Jay-dee grinsend

...also weiblich.
Bin grade beim Absetzen von Seroquel. Jetzt nehm ich nur noch 150mg von 400. Mir gehts 1000 mal besser, die Bulemie bin ich jetzt (zumindest wie es aussieht, ich glaube nicht, dass man sowas entgültig wegkriegen kann) losgeworden, bin auch nicht mehr so antriebslos. Und hab sogar fast wieder mein Normalgewicht! grinsend

ich werd jetzt erstmal weitergucken. falls ich wieder manisch oder irgendwas in diese Richtung werden sollte, werd ich n andres Meikament (oxcarbamazepin-...) bekommen. dass ich das nehmen muss (ich weiß, wenn es so weit kommen sollte, würde ich nicht einsehen "manisch" zu sein) war die bedingung, runterzugehn.
wie ich auf Seroquel reagiert hab... zuerst hab ich total viel zugenommen, obwohl ich (aus angst gerade davor) fast nichts gegessen hab, und wenn ich "musste" wieder ausgekotzt. das hat man natürlich nach ner weile genmerkt (war ja inner Klapse) und so musste ich wieder essen. so hat das auch langsam mit der Bulemie angefangen. Dann hab ich noch ab und zu Krämpfe bekommen un war natürlich immer müde. und immer schlecht drauf. alptraum-zusatand.
alles liebe, judith

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