Freundin mit starker Psychose -Ratlos- (w)

Helferlein 44 Österreich W, 31

Hallo,
Weiß nicht so recht wo ich anfangen soll , die geschichte ist ein wenig verzwickt und trifft mich auch persönlich.

Letztes Jahr im Herbst ist meine Freundin von sich selbst aus wegen Depressionen in Behandlung gegangen, anfangs beim Therapeuten dann in eine Klinik ca. 3 Monate.
Ihr ging es dann besser und dachte die Depression ist vorbei.
Vor 1,5 Monaten aber ist sie vom 1. Stock aus dem Fenster gefallen erzählte sie mir , doch ihrer anderen Freundin sagte sie , das es absicht war. Ich muss dazu sagen , daß sie sich zum Glück nicht verletzt hatte.

Auf alle Fälle war ihr Vater in der Nähe der ihr auch gleich helfen wollte, doch sie schrie ihn nur an und gab ihn die Schuld das es ihr so schlecht ginge. Sie wurde im endeffekt , zwangseingewisen. ( Diagnose:starke Psychose.)

Das was ich jetzt echt nicht normal finde: Sie durfte nach 2 Wochen wieder Heim.???
Ich habe sie auch regelmäßig mit ihrer anderen Freundin besucht auch als sie im vorjahr in der Klinik war.

Die andere Geschichte die noch dazukommt das sie seit ca. 8 Jahren nichts arbeiten will. Geld hat sie keines.

Noch dazu ist sie die Cousine vom meinem Ex-Freund über den Sie nie ein gutes Wort fallen hat lassen.
Jetzt braucht sie ihn aber weil ihr Auto kaputt ist und sie ja kein Geld hat.
Natürlich ist er jetzt der Liebe Verwandte weils ja nichts kostet.
Und keiner der Verwandten auch ihr Vater nicht , haben sie nie Besucht als es ihr schlecht ging und keiner wollte was wissen von ihr.

Sie behandelt mich aber wie wenn ich Luft wäre, und hasst mich sogar.
Grund weiß ich leider keinen. ( Noch nicht )

Ich weiß nicht ob ich noch länger ihre Freundin sein möchte , anscheinend sind grad die Leute interessant für sie , die ihr weiterhelfen können wenn sie es momentan braucht.

Weiß nicht weiter, wie ich mit ihr umgehen soll ?
L.G.
sonnenblume1975

Forums-InsiderIn 152 Dortmund M, 35

Hallo Sonnenblume,

Ich habe auch eine gute Freundin, die ich seit klein auf kenne. Wir sind immer gut miteinander ausgekommen und ich hab mitgekriegt, wie sie sich verändert hat und irgendwann in eine stationäre Therapie ging wegen einer Psychose.
Sie hat sich immer nur dann gemeldet, wenn es ihr sehr schlecht ging, wenn sie Hilfe brauchte usw.
Der Umgang mit ihr war zudem sehr kräftezehrend und es hat mich auch sehr belastet.
Ich musste mich von ihr distanzieren. Wir halten weiterhin Kontakt, aber halt sehr sporadisch, denn es frisst mich sonst auf... und ich kann ihr nicht helfen...

Kannst Du mit ihr reden?
Falls nicht, würde ich auf mein Bauchgefühl hören und mich vielleicht eine Zeitlang zurückziehen.
Ich finde den Umgang mit einem psychotischen Menschen nicht einfach und es ist ein Abwägen, wieviel man bereit ist zu investieren und auch zu ertragen, dabei zu sehen, dass man sich selber nicht verliert (meine Freundin hat mich mit ihren seltsamen Ideen zum Teil fast wie angesteckt, kann ich heute, da ich wieder Distanz zu ihr habe, nicht mehr verstehen...)...

Viel mehr kann ich Dir nicht sagen, tut mir leid!

Extraterrestrische Grüsse

Alien

Helferlein 44 Österreich W, 31

Hallo Alien,

Mir geht in der Sache genauso , anfangs hab ich mich mit ihr noch gerne unterhalten und bin auch drauf eingegangen.
Mit der Zeit hatte ich das Gefühl das sie mir die Energie raubt und ich war etwas geschlaucht nach diesen Gesprächen.

Ich versuchte immer in der Realität mit ihr zu bleiben und erzählte ihr was ich heut so getan habe meistens über die Arbeit da ich Selbsttändig bin und mir alles selbst einteilen kann.
Als sie als Antwort darauf gemeint hat das sie heut in ihrem Unterbewußtsein war und weiß Gott was gefunden hatte wurde mir klar das ich abstand brauche um mir das nicht immer anhören zu müssen, denn ihr Thema dauerte schon 1/2 Jahr und vom Arbeiten möchte sie nichts hören.

Bis jetzt hab ich mit ihr noch nicht Klartext gesprochen aber mitlerweile platz ich eh bald , denn sie behandelt mich auch wie einen Gegenstand nur wenn sie mich braucht so auf die Art oder sie ist extrem beleidigt wenn ich keine Zeit für sie hab.

Ich werde jetzt mehr distanz halten und beim nächsten Treffen probier ich sie mal drauf anzusprechen ,also mit der Realität.

Danke für deine Antwort. Very Happy

L.G.
Sonnenblume1975

Forums-InsiderIn 152 Dortmund M, 35

Hallo nochmal Sonnenblume,

Ich denke halt schon, dass man an einen Punkt kommen kann, an dem man sich auch selber schützen muss, ein bisschen egiostisch sein.

Meine Freundin hatte ein grosses Problem, die Realität und ihre Phantasie auseinander zu halten, ihr Inneres vom Aussen abzugrenzen und sich selber von anderen Personen abzugrenzen.
Sie war sehr extrem in ihren Gedankengängen, ich konnte ihr kaum/nicht folgen, da war keine Logik mehr, kein roter Faden, da waren esoterische sphärische Dinge, die sie sah (und ich nicht).
Und ich versuchte die ganze Zeit mir vorzustellen, was davon, was sie mir erzählt, ist real und was nicht und was mach ich mit diesen Informationen und nach ein-zwei Stunden war ich jeweils erschöpft.
Wenn ich von mir und meiner Realität (meinem Studium, meinem Freund, Familie usw) erzählt habe, ging sie zwar darauf ein, aber irgendwie band sie es gleich in ihre Welt ein, dass es für sie passte (und man sicher selber schon zu hinterfragen begann...)

Hat denn Deine Freundin, nachdem sie nun entlassen worden ist, noch eine ambulante Therapie?
Oder wie sieht sie denn ihre Zukunft?
Ich würd auf jedenfall versuchen, mal in einer ruhigen Minute mit ihr zu reden und ihr auch Deine Auffassung von der Situation aufzeigen, damit sie Deine Postition kennt
und auch wenn es vielleicht nichts ändert, aber eventuell tut es Dir nur schon mal gut, ihr gegenüber diese Dinge, die Dich im Zusammenhang mit ihr beschäftigen, auszuformulieren und auszusprechen.

Oder hast Du schon mit ihr gesprochen und wenn ja, wie hat sie denn reagiert, wie steht ihr zwei jetzt zu einander?

Weiterhin alles Gute

Extraterrestrische Grüsse

ALIEN

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