Therapeut hat Schweigepflicht gebrochen

sporadischer Gast 5 Deutschland W, 26

hallo

ich habe vorhin um 18 uhr mein all montägiges therapie gespräch gehabt.
nur damit ich verstanden werde die ex- freundin meines vaters geht und meine mutter ging kurz, auch zu diesen psychotherapeut.

ich bin erst seid 3 monaten bei dieser therapie und es fällt mir sehr schwer einfach etaws zu erzählen was in meinem kopf rumschwirrt.
heute habe ich es getan und etaws von meinem vater erzählt.dem therapeuten ist dann etwas passiert wo ich nicht weiss wie es nun weitergehen soll.
er hat etwas über meinen vater geasgt was er von einer anderen person hat die dort in therapie ist und zwar hat er nichts nettes gesagt--er hat damit seine schweigepflicht gebrochen .
zweitens : ich habe endlich mal frei raus etaws gesagt das hat er damit nieder gemacht( ich liebe meinen vater sehr muss ich dazu sagen)
er hat dann einfach weitergeredet aber ich habe ihm geasgt das es so nicht geht:
er hat etwas über meinen vater geasgt was nicht stimmt er hat schlecht über ihn geredet obwohl er ihn nicht kennt und er hat eine behauptung aufgestellt die gelogen ist.
wie soll ich diesem therapeuten denn nun noch vertrauen, wer weiss was ihm gegenüber anderen die mich kennen, rausrutscht.
dann traue ich mich endlich mal was zu sagen und er macht da so was von.
er hat übrings selber zugegeben das er damit die schweigepflicht gebrochen hat und das er nun etaws gesagt hat was er hätte nie sagen dürfen.

ich weiss auf jeden fall nicht ob ich da noch mal hin gehen soll

Forums-InsiderIn 164 W, 29

Hallo moonshine!

Das klingt schon ziemlich ungewöhnlich. Im ersten Moment dachte ich noch, vielleicht hat dein Therapeut so ein 'typisches Statement' abgegeben, um damit irgendetwas bei dir hervorzurufen/bewirken. Wenn er allerdings selber sagt, er habe die Schweigepflicht gebrochen..., dann ist das ein merkwürdiges Verhalten!
Außerdem ist es ungewöhnlich, dass er Personen behandelt, die zur selben Familie gehören. Normalerweise macht das ein guter Therapeut meines Wissens nach nicht. Wie kam es denn dazu? Wolltest du das so haben?

lg lili

Forums-InsiderIn 311 Irgendwo im Nirgendwo W, 21

Ich kann Fanta das nur zustimmen. Ich würde sagen, ihr solltet es mit einem klärednen Gespräch versuchen, und wenn dann das Vertrauen zu ihm nicht mehr hergestellt werden kann, dann solltest du dir einen anderen Thera suchen.
Desweiteren finde es auch nicht gut, wenn Freunde oder Bekannte beim selben Thera behandelt werden, denn man sieht es ja an deinem Beispiel sehr gut, dass der Thera nicht objektiv an dich ran gehen kann. Stelle dir mal vor, die Ex-Freundin hätte auch etwas schelchtes in der Therapie über dich erzählt. Nach dem, was ich so höre über deinen Thera, glaube ich nicht, dass er in diesem Fall ohne Vorurteile an dich ran gehen würde.
Viel Kraft bei dieser Entscheidung,
Ann

Moderatorin 1682 Oberösterreich W, 45

Liebe moonshine,

wahrscheinlich ist es für einen Therapeuten schwierig, mehrere Menschen aus einer Familie zu therapieren. Womöglich hat er verwechselt, mit wem er über was gesprochen hat. Ich kann mir gut vorstellen, daß es nun besonders für Dich schwierig ist, diese Therapie fortzusetzen.

Aber zu bedenken wäre doch, daß Du es bei ihm geschafft hast, etwas an Vertrauen aufzubauen. Ich glaube, daß es schade drum wäre, so was Kostbares einfach aufzugeben.
Zumindest, meine ich damit, wäre es zuvor wichtig, offen mit ihm darüber zu reden. Vielleicht könnt ihr damit gemeinsam eine für die Therapie passende Lösung finden? Einen Versuch wäre es doch wert ... oder? Smile

Alles Liebe und Gute Dir,
Annemarie

Psychotherapeut 1589 Wien M

Liebe moonshine,

nicht immer muß in einer Therapie alles optimal verlaufen und hin und wieder mag es durchaus auch Tiefpunkte und Herausforderungen geben, die es zu überwinden gilt - die Schweigepflicht aber stellt so etwas wie den "heiligen Gral" der Psychotherapie dar, und selbst als Systemischer Therapeut kann ich eine reihenweise oder auch parallele Behandlung mehrerer Familienmitglieder und Beziehungspartner, von Ausnahmefällen abgesehen, in keiner Weise gutheißen.

Ich würde Ihnen deshalb anraten, zum nächstmöglichen Zeitpunkt - nach einem klärenden Abschlußgespräch allerdings - eine(n) neue(n) Therapeuten(in) zu suchen und in einer neuen Therapie gleich von Beginn an darauf achten, daß Sie sich möglichst wohl fühlen (denn Ihr Vertrauen ihm gegenüber scheint ja schon seit längerer Zeit beeinträchtigt gewesen zu sein).

Alles Gute und freundliche Grüße
Fellner

sporadischer Gast 5 Deutschland W, 26

hallo

ich danke euch wirklich für dich antworten.
ich habe mit meinemvater darüber gesprochen und auch er glaubte erst der therapeut wollte mich locken.
aber er hat es selber zugegeben das er die schweigepflicht verletzt hat.
und er sagte: er hat sich nun aber sehr vergaloppiert mit dem was er gesagt hat.
abgesehen von der schweigepflicht die er gebrochen hat bin ich auch sehr von seinem menschlichen entäuscht: das er sich so eine meinung bildet und sie auch noch kund tut.

es kam so dazu das ich auch zu ihm in die therapiegegangen bin:
da die mittlerweile ex- freundin meines vaters ja auch dort ist und sagte es wäre sehr gut da und mein vater( er arbeitete bei einer krankenkasse) auch nur gutes von ihm gehört hatte, bin ich dort hin gegangen.

ich kenne mich nicht gut genug damit aus mit therapie. und ich dachte nciht das sich der therapeut eine meinung bildet über die personen über die man spricht sondern das er neutral bleibt um eine bessere sicht der dinge zu haben.

ich war mir sehr unsicher ob ich da noch mal hingehen sollte, finde mich nun aber in meiner meinung bestätigt das es wohl besser ist zu wechseln oder aufzuhören. ich kann noch verstehen das es für ihn schwer sein mag auseinander zu halten mit wem er über was spricht aber er regierte sehr sauer als ich von meinem vater etwas sagte und meinen vater in den himmel lobte( also nur gutes über ihn sagte) so als würde er ihn nicht leiden können---obwohl er ihn nicht kennt.
ich muss echt die ganze zeit an das gestern denken.

muss ich denn da wirklich noch mal hin kannich da nicht irgendwie anders absagen?

danke für eure meinung

Psychotherapeut 1589 Wien M

Liebe moonshine,

Sie "müssen" nicht nochmal hin", nein. Es wäre aber guter Stil und vor allem auch für ein "rundes" Therapieende wichtig, zumal Sie sich bei diesem Therapeuten ja bereits einige Zeit lang in Therapie befanden und diese ja wohl auch nicht ausschließlich aus Problemen bestand (nur dann wäre es adäquat, den Kontakt so abrupt abzubrechen). Sicherlich widmete sich ein Hauptteil der Therapie ja anderen Themen... gerade über die und was sich diesbezüglich in der Therapie entwickelte, wäre es sicherlich sinnvoll, gemeinsam zu reflektieren und rückblickend den stattgefundenen Prozeß zu beleuchten. Vermutlich wäre es ja auch ganz interessant für Sie, seine diesbezüglichen Wahrnehmungen und Eindrücke über Sie zu erfahren?

Und: es kann aus verschiedensten Gründen (nicht zuletzt z.B. die eigene Psychohygiene) auch wichtig sein, eine derartige Enttäuschung, wie Sie sie zuletzt erlebten, von Angesicht zu Angesicht zu klären.

Herzliche Grüße
R.L.Fellner

Forums-Gruftie 917 Deutschland W, 35

Hallo Moonshine,

ich sag da zwar nichts anderes, aber trotzdem. So von meinem Gefühl her würde ich an Deiner Stelle da lieber auch noch mal hingehen, es bleibt sonst sicher so ein schales Gefühl zurück.

Ich kann mir vorstellen, daß er darüber auch noch einmal nachgedacht hat und vielleicht auch versuchen wird, einen Spagat zu machen, einerseits Dir begreiflich zu machen, warum er das beim letzten Mal gesagt hat (obwohl es nicht in Ordnung war) und andererseits Dir das Gefühl zu geben, daß Deine Meinung von Deinem Vater schon berechtigt ist.

Ob das tatsächlich so eintritt, weiß ich natürlich auch nicht, aber ich finde es schon plausibel.

Alles Gute
Stöpsel

sporadischer Gast 5 Deutschland W, 26

hallo

ich habe meinen therapeuten in der vorletzten sitzung gefragt ob er sich schon etaws denken könnte warum mir schwindelig und und warum ich dieses problem habe.
er denkt ja das es was mit meinem vater zu tun hat. er meint mein vater würde mich unterdrücken.
ich habe allerdings in der therapie gar nicht übermässig über meinen vater gesprochen.
ich denke nun auf jeden fall auch noch das er mich vielleicht die ganze zeit falsch gesehen hat und beurteilt hat, da er ja von meine vater auf grund seiner ex freundin und evtl. auch durch meine mutter , kein gutes bild von ihm hat.
deshalb möchte ich mit ihm eigentlich nicht noch mal reflektieren, denn er hat mich mit diesem was er getan hat schon genug durcheinander gebracht.

oki vielleicht denke ich morgen schon anders darüber, aber eigentlich will ich gar nicht mehr darüber nachdenken, mir gehts immer schlechter je mehr ich nachdenke

Guest W

Ich möchte dir nur nochmal raten - mach das, wovon du das Gefühl hast, es ist das Beste für dich. Das schale Gefühl nach einem unergiebigen Therapieabbruch könnte sich noch sehr verstärken, wenn du ohnehin mit ihm zu keinem befriedigenden Gespräch findest. Was fast anzunehmen ist. Kein Mensch kann dich dazu zwingen, da nochmals hin zu gehen. Tu's nur, wenn du dir selbst davon etwas versprichst! Wenn nicht, lass es. Wunder werden wohl keine passieren.
LG
F.

Helferlein 62 Dortmund W, 44

Moonshine schrieb:
muss ich denn da wirklich noch mal hin kannich da nicht irgendwie anders absagen?

Hallo Moonshine,

ich finde es schon sehr ungewöhnlich Surprised

, dass Du von Diesem Thera angenommen wurdest (vorausgesetzt er kannte die fam. Beziehungen). Aber egal, jetzt, wo er es weiß, müsste er die Therapie von sich aus beenden. Ich denke, Du musst nicht unbedingt wieder hingehen. Exclamation

Möglich wäre doch auch ein kurzer Brief, mit dem Du die Therapie beendest und Deinen Entschluss kurz begründest. Anfangen und nicht richtig aufhören ist irgendwie keine Lösung. Exclamation

Die von Dir gewünschte Neutralität kann ein Thera (schließl. ich er doch "auch nur ein Mensch") meiner Meinung nach nicht leisten. Such Dir eine/n neue/n Thera. Das Urteil anderer (die jemand für gut oder schlecht halten) ist m.E. nicht so ausschlaggebend. Wichtig ist, dass Du mit dem/der Thera "kannst" und Vertrauen da ist. Verlaß`Dich auf Dein Gefühl. Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute und laß`Dich von der ersten "Enttäuschung" nicht entmutigen. Es gibt viele nette und fähige Thera`s. Wink

Gruß
Dackel

sporadischer Gast 5 Deutschland W, 26

hallo

ich war am montag noch mal da und habe ihm gesagt das ich nicht mehr weiter machen möchte.
er hat sich nochmals endschuldigt und geasgt das es ihm leid tut usw.
nun gehe ich auf jeden fall nicht mehr hin.

danke das mir so viele geantwortet haben

Forums-Gruftie 917 Deutschland W, 35

Hallo Moonshine,

hat Dir das Gespräch denn nun noch etwas gebracht? Hat er Dir erklären können, warum er so gehandelt hat trotz besserem Wissen? Also, wenn Du dazu noch was sagen magst...

Ansonsten wüsnch ich Dir viel Erfolg bei der Suche nach einem neuen Therapeuten.

Viele Grüße
Stöpsel

Forums-InsiderIn 339 Die emotionale Hölle M, 22

ein Familienmitglied hat bei meinem Ex-Therapeuten angerufen und unter Angabe, dass es sich Sorgen machen würde, erfragt, ob ich denn auch "brav" meine Therapie machen würde. Mein Ex-Therapeut gab die Information weiter, dass ich diese Therapie beendet habe und hat sogar detailliert gesagt, dass ich nur fünfmal bei ihm war. Das Beste kommt noch! Weder das Familienmitglied noch der Therapeut haben mich gefragt, ob ich damit einverstanden bin. Überdies ist das eine private Therapie, die ich mir selbst bezahlt habe! Angenommen das würde jeder machen, dann könnte ich bei einem beliebigen Therapeuten anrufen und fragen, ob der oder die bei ihm in Therapie ist. Der Therapeut kann sich als angezeigt ansehen, denn das ist eine Verletzung der Schweigepflicht. Die Frage bleibt, wo ich das mache. Wie seht ihr das? Ihr müsst wissen, dass ich schon sehr schlechte Erfahrungen machen musste, was unfreiwillige Therapie betrifft, deswegen trifft mich das gleich doppelt, weil ich diese Therapiestunden gewollt habe. Zur Information: ich bin weder entmündigt, noch minderjährig, sodass das gerechtfertigt hätte sein können. Wäre euch das Recht, wenn ein Familienmitglied ohne eure
Zustimmung bei eurem Therapeuten anruft und dazu noch Informationen erhält oder übertreibe ich da? Das besagte Familienmitglied hat sich schon bei mir entschuldigt und eingesehen, dass man nicht in die Privatssphäre einer Person eindringen darf auch wenn man sich Sorgen macht.

Forums-InsiderIn 262 Hessen W, 30

Moin Oi,

das ist ja schon der Hammer. Normalerweise hätte er dich kontaktieren müssen und eine Erlaubnis einholen müssen. Da er dies nicht getan hat, kann man sehen, daß er es mit seiner Schweigepflicht wohl nicht so genau nimmt. Erkundige dich mal bei der Ärztekammer, die können dir da genaustens auskunft geben.

LG
Melanie

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Therapeut hat Schweigepflicht gebrochen