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S.
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Post Tue, 25.May.04, 10:31      Mutter ist schon seit langer Zeit erkrankt Reply with quoteBack to top

Hallo!
Jetzt weiß ich gar nicht so recht, wo und wie ich anfangen soll.
Ich bin 31 Jahre alt und habe eine Mutter, die schon seit meiner frühesten Kindheit an schwerste Wahnvorstellungen hat.
Nur um einige Beispiele zu nennen:
Als ich 9 Jahre alt war, unterstellte sie mir, Sex mit unserem Hund gehabt zu haben, später habe ich ihr angeblich Gift in den Wein gegeben etc...
Ich habe viele Jahre und eine Therapie gebraucht, um mich von ihrem "Würgegriff" zu lösen. Zumindest dachte ich, dass ich mich innerlich davon gelöst hätte.
Sie hat jahrelang sehr weit weg gewohnt und wir hatten glücklicherweise so gut wie keinen Kontakt, wodurch ich mich auch endlich weiterentwickeln konnte.
Da sie dort, wo sie gewohnt hat, durch ihre Wahnideen und Beschuldigungen der Nachbarn wieder einmal so große Probleme bekommen hat (sogar eine Verleumdungsklage wurde verständlicherweise eingereicht), "musste" sie dort weg und mein Vater hat sie seit der Scheidung zum 2. Mal aus falsch verstandener Liebe wieder "aufgenommen". Da ich zu meinem Vater sehr engen Kontakt habe, ist nun alles wieder näher an mir dran. Ständig höre ich, wie sie ihm das Leben zur Hölle macht, wie sie mit ihm umgeht (aggressiv) und welche Dinge sie ihm unterstellt (er würde angeblich Gift in ihr Zimmer sprühen usw.). Vor kurzem hat sie mir nun ihr "Leid geklagt" , dass mein Vater gefählich und sie als Opfer "auserkoren" sei und mir mitgeteilt, dass sie "zu ihrer Sicherheit" in meine Nähe ziehen wolle.
Mich hat sofort eine unglaubliche Panik überfallen, da ich weiß, in welch kurzer Zeit sie einen kaputt machen kann und ich habe mich bei Gedanken ertappt wie: "Kann sie nicht endlich tot sein? Das wäre für alle eine Erleichterung!", wofür ich mich auch schäme, aber andererseits weiß ich mir in solchen Momenten nicht anders zu helfen.
Oh Mann, ich weiß, dass die Länge meines Beitrages erschlagend ist, aber es musste endlich mal raus und ich hoffe so sehr auf Antworten von euch, die ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht habt und die ihr mir evtl. in irgendeiner Weise weiterhelfen könnt!
Ich danke schon jetzt 1000 Mal!
Sanhin
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Incah
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Post Tue, 25.May.04, 13:58      Re: Mutter ist schon seit langer Zeit erkrankt Reply with quoteBack to top

die Länge ist nicht erschlagend...sieh dir mal die Posts im Bereich "Lange Beiträge" an...

Helfen kann ich dir leider auch nicht. Vielleicht hat es ja schon ein bisschen geholfen dass du dir hier alles von der Seele schreiben konntest?

Es ist sicher total schwer, weil jedes Kind seine Mutter doch vergöttert und sie nichts falsch machen kann. Sie hat aber vieles falsch gemacht (aufgrund ihrer Krankheit natürlich, sie würde es sicher niemals absichtlich machen), und dafür liebst du sie nicht sondern du hasst sie.
Verständlich, wer würde das nicht tun? Ich kanns jedenfalls nachvollziehen.
Weisst du, ich würde dir gerne raten, dass du deinen Vater da rausbekommst, aus diesem Kreislauf von falsch verstandener Liebe und vielleicht auch Schuldgefühle, sie ganz ihrem Schicksal zu überlassen. Aber da wirst du wohl auch Schuldgefühle haben (nachvollziehbare), weil dann ist sie ganz auf sich gestellt und hat gar keinen mehr.
Gibt es denn eine Möglichkeit, sie in ein Heim zu geben, wo sie angemessen betreut wird? Oder ist sie dazu nicht "krank" genug? (sorry, klingt total blöd, ich weiss)

Ich finds gut dass du mithilfe einer therapie den nötigen Abstand gefunden hast. Vielleicht solltest du noch in eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von psychisch Kranken gehen? Sowas gibts bei uns, also wahrscheinlich auch in jeder grösseren Stadt. Es könnte dir helfen, dich mit Gleich-Betroffenen auszutauschen
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S.
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Post Wed, 26.May.04, 8:10      Re: Mutter ist schon seit langer Zeit erkrankt Reply with quoteBack to top

Hallo Incah!
Zunächst einmal vielen Dank für deine Antwort!
Ein bißchen hat es schon geholfen, mir mal alles von der Seele zu schreiben.
Was meinen Vater betrifft, habe ich mit ihm, als er sich von ihr hat erweichen lassen, sie zu holen, bereits heftigste Diskussionen gehabt. Ich habe alles Menschenmögliche versucht, ihn davon abzubringen. Einerseits seinetwegen, weil ich, wie bereits erwähnt, weiß, wie sehr und wie schnell sie einen fertig macht, und andererseits, weil ich wusste, dass ich dann wieder mit in diesen Sog gezogen werde. Und ich hatte so Recht! Das weiß und sagt mein Vater zwar auch, aber er meint immer wieder, dass er nicht anders könne, schließlich habe er sie mal aus Liebe geheiratet und er hätte Schuldgefühle, wenn er es nicht tun würde.
Bei mir hält sich das mit den Schuldgefühlen dagegen in starken Grenzen.
Ich habe ihr auch mal gesagt, dass sie so, wie sie mit meinem Vater umgeht, mit mir niemals umgehen könne und dass sie meinetwegen dann lieber unter einer Brücke landen könne.
Aber egal, wie deutlich man auch wird, sie setzt sich über solche gesetzten Grenzen hemmungslos hinweg, denn schließlich geht es ja um sie.
Sie ist mehr als extrem krank. Sie lebt inzwischen ausschließlich in ihrer Wahnwelt (ich könnte endlos darüber berichten, was sie sich jeden Tag aufs Neue leistet, aber wenn man sowas nicht "live" erlebt hat, wird man es kaum glauben bzw. sich kaum vorstellen können).
Aber um sie einweisen zu lassen, müsste sie untersucht werden, und das ist ein Ding der Unmöglichkeit, denn sie ist sich ihrer Krankheit in keinster Weise bewusst. Sie sieht es so, dass sie auf dieser Welt das auserkorene Opfer ist und die Welt sich gegen sie verschworen hat. Sie geht inzwischen zu überhaupt keinem Arzt mehr, da mein Vater angeblich alle (!) Ärzte manipuliert hat. Und mein Vater würde sie sowieso nie einweisen lassen, lieber geht er mit ihr zusammen kaputt!
Manchmal ertrage ich es fast nicht mehr, sie als Mutter zu haben.
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Herndi
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Post Wed, 26.May.04, 8:50      Re: Mutter ist schon seit langer Zeit erkrankt Reply with quoteBack to top

@Sanhin
Ich kann Dich gut verstehen. Meine Kindheit ist so ähnlich wie Deine verlaufen. Zwar hat mich meiner Mutter nie "beschuldigt", jedoch hat sie ihren Mitmenschen alles mögliche unterstellt inkl. meinem Vater. Alle wollen ihr nur Böses usw. Bei mir hat sie sich immer ausgeweint, wie böse doch alle sind. Die hat mich schon als Kind mit ihre Verfolgungswahn-Geschichten vollgequasselt und ich wusste ja damals nicht, dass das nicht stimmte, was sie mir erzählte. Mein Vater hat das alles nicht ausgehalten und fing an zu trinken. Ihre Aussage (zu mir) war dann meistens immer "Ja die Grossmutter hat ihn gegen mich aufgestachelt und die redet bei den anderen Leute schlecht über mich ..."
Die Aussagen, die meine Mutter geliefert hatte, davon war sie immer total überzeugt.

Meine Mutter hat wirklich mit jedem gestritten, Nachbarn, Arbeit, Schwiegereltern usw. Das war echt schlimm und bedrückend.
Sie lebt ja jetzt Gott sei Dank ca. 300 km von mir entfernt.

Du solltest das wirklich nicht anstehen lassen. Red doch mal mit einem Nervenarzt oder Psychologen, was man da tun könnte. Wäre auch mal interessant zu wissen, welche Möglichkeiten es gibt.

lg Herndi

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TauCeti
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Post Wed, 26.May.04, 9:06      Re: Mutter ist schon seit langer Zeit erkrankt Reply with quoteBack to top

Du mußt dort nicht hinschauen, wo Dein Vater und Deine Mutter sind. Dort kannst Du nicht helfen und nichts verändern. Vielleicht glaubst Du daß Du Deinen Vater unterstützen mußt. Aber wenn Du das tust, bewirkst Du das Gegenteil, denn wenn Du da bist, wird er Deiner Mutter gegenüber weiterhin unterlegen sein. Erst wenn Du auf Dein eigenes Leben blickst, und das Deiner Eltern hinter Dir läßt, wird Dein Vater die Stärke (und Notwendigkeit) finden, sich gegen Deine Mutter zu behaupten.

Es macht überhaupt nichts, wenn Deine Mutter in Deine Nähe zieht. Du brauchst sie deswegen nicht öfters zu besuchen oder anzurufen. Wenn sie zu Dir kommen will, sag Du hast keine Zeit. Wenn sie Dich anruft, halte das Gespräch kurz, oder heb gar nicht ab.

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Incah
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Post Wed, 26.May.04, 13:40      Re: Mutter ist schon seit langer Zeit erkrankt Reply with quoteBack to top

nun, zwangseinweisen kann man sie nur wenn sie für sich oder andere eine Gefahr darstellt. Ausserdem ist das natürlich schon ein gravierender Schritt...und wenn dein Vater da nicht mithält, weiss ich nicht ob es funktionieren würde.

Es ist natürlich auch Teil der Krankheit dass sie sich absolut nicht ihrer Krankheit bewusst ist bzw. krankheitseinsicht hat. Und auch wenn natürlich die ganzen Sachen, die sie tut, nicht Absicht sondern Ausdruck ihrer Krankheit sind, so sind sie natürlich trotzdem nicht aushaltbar für die Umwelt.
Es ist sogar nachvollziebar dass dein Vater lieber sie erträgt als seine Schuldgefühle; aber die würden vielleicht weniger werden, wenn man sich professionell um sie kümmern würde und sie nicht komplett auf sich gestellt ist, was meinst du?

Herndi hat Recht, erkundige dich doch mal beim Hausarzt oder gegebenenfalls in der Psychiatrie, was du für Möglichkeiten hast. Dann weisst du mehr und kannst dir überlegen was du weiter tust. Im Schlimmsten Fall halt wirklich, wie TauCeti auch schon gesagt hat, den Kontakt abbrechen.
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Post Wed, 26.May.04, 14:58      Re: Mutter ist schon seit langer Zeit erkrankt Reply with quoteBack to top

Ja, bei mir hat es auch in frühester Kindheit so angefangen, dass meine Mutter mir die schlimmsten Dinge über meinen Vater erzählt hat (z. B. dass er mich als Säugling mißbraucht habe u.v.m.). Und ich habe das alles natürlich blind geglaubt! Erst als ich dann so langsam in die Pubertät kam, wurde auch ich zum "Feindbild".
Was das Kontakt abbrechen betrifft, das ist leider etwas komplizierter.
Zum einen, weil das bei meiner Mutter echt schwierig ist, da sie einen dann überhaupt nicht mehr in Ruhe lässt und einen regelrecht tyrannisiert.
Zum anderen, weil sie ja momentan bei meinem Vater ist. Und zu dem will und kann ich den Kontakt auch gar nicht abbrechen. Der Grund hierfür ist mein achtjähriger Sohn, der seinen Opa abgöttisch liebt (das beruht auf Gegenseitigkeit). Er wächst ohne Vater auf und mein Vater ist so etwas wie seine männliche Bezugsperson. Das läuft so ganz gut, auch wenn sich die beiden nur selten sehen.
Deshalb bin ich ja manchmal so verzweifelt! Weil ich das Gefühl habe, dass ich davon nie frei sein kann, so lange es diese Frau noch gibt!
Aber ihr habt Recht, ich sollte mich wohl wirklich nochmal mit einem Psychologen oder Psychiater in Verbindung setzen, um zu sehen, was man da machen kann und wie ich besser mit der Situation umgehen könnte.
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Post Thu, 27.May.04, 8:40      Re: Mutter ist schon seit langer Zeit erkrankt Reply with quoteBack to top

Hab da mal noch 'ne kleine Frage:
Kann man hier im Rahmen dieses Forums auch einen Rat von einem Psychologen bekommen?
Eure Sanhin
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Herndi
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Post Thu, 27.May.04, 8:55      Re: Mutter ist schon seit langer Zeit erkrankt Reply with quoteBack to top

Ja, Du kannst ja dem Herrn Fellner eine private Nachricht schicken !!!!

lg Herndi

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Post Thu, 27.May.04, 9:13      Re: Mutter ist schon seit langer Zeit erkrankt Reply with quoteBack to top

Vielen Dank für deinen Tip, Herndi!
Liebe Grüße,
Sanhin
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r.l.fellner
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Post Thu, 27.May.04, 9:21      Re: Mutter ist schon seit langer Zeit erkrankt Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich muß das dahingehend relativieren, daß ich an mehreren Stellen des Forums immer wieder ersucht habe, mir Anfragen nur über meine Kontaktseite (email bzw. Kontaktformular) zu senden, nicht per PM, da meine PM-Box manchmal überfüllt ist.

Und auf dieser Kontaktseite wiederum ist angeführt, daß ich Antworten auf derartige Anfragen nicht versprechen kann, und ich das Angebot dzt. aus Zeitgründen auf Anfragen aus Österreich beschränken muß.

Im eigenen Interesse sollte ein persönliches Gespräch mit einem(r) Psychotherapeuten(in) vereinbart werden, eine Anfrage per email kann ja nur allergröbste Orientierungsmöglichkeiten bieten, da der persönliche Eindruck und damit eine genauere Einschätzung der Situation nur bedingt möglich ist.

mfg
Fellner

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Herndi
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Post Thu, 27.May.04, 11:56      Re: Mutter ist schon seit langer Zeit erkrankt Reply with quoteBack to top

ins Fettnäpfchen getreten verweis
Rolling Eyes

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Trinity
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Post Thu, 27.May.04, 14:32      Re: Mutter ist schon seit langer Zeit erkrankt Reply with quoteBack to top

Hi...

ich bin hier durch Zufall auf die Site gestoßen, da ich auf der Suche nach Rat und Unterstützung bin.
Mein Bruder ist seit vielen Jahren an paranoider Schizophrenie erkrankt, und nun seit knapp zwei Monaten mal wieder zur stationären Behandlung nach einem weiteren Suicidversuch.
Ich habe immer einen sehr engen Kontakt zu meinem Bruder gehabt, evtl. gerade weil er 10 Jahre älter ist als ich. Wir haben fast jeden Tag telefonischen Kontakt, doch in letzter Zeit fällt es mir immer schwerer ihn anzurufen. Ich weiss nicht was ich ihm sagen soll, bzw was davon überhaupt von ihm aufgenommen wird. Er ist sehr introvertiert und hat seit dem letzten Rückfall große Kommunikationsschwierigkeiten. Ich weiss einfach nicht mehr was ich tun soll...wie mit der Situation umgehen? wie ihm helfen?
Ich möchte für ihn da sein, aber glaube manchmal nicht mehr genügend Kraft zu haben. Ich kann meine Angst nicht besiegen, das jedes Telefonat evtl das letzte sein könnte. Jedesmal breche ich in Tränen aus wenn wir geredet haben, weil ich das Gefühl habe ihm noch so viele Dinge sagen zu müssen!

Im Moment geht es ihm wieder besser...aber ich lebe in ständiger Angst...
Evtl könnt ihr mir ja etwas helfen um neue Kraft zu sammeln...denn ich will meinen Bruder nicht aufgeben! Ich will das er lebt! Und ich will mit keine Vorwürfe machen - nicht genügend für ihn da zu sein!

Danke für euer "Zuhören"
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dirty hary
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Post Wed, 29.Sep.04, 7:21      Wie mit wahnhafter Störung meine Mutter umgehen? Reply with quoteBack to top

Hallo! Meine Mutter (63j) leidet schon seit ihrer Kindheit an Depressionen, eine gescheiterte Ehe hat dazu weiter beigetragen. Auch eine krankhafte Beziehung zu ihrer Mutter hat sie immer weiter in ihre Krankheit getrieben. Jetzt war sie in Behandlung bei einer Psychologin die mir dann mitgeteilt hat, dass zu diesen Depressionen (als ob das nicht reichen würde) meine Mutter auch noch eine Paranoia ausgebildet hat und ich als ihr Sohn der bin, der, zumindest in ihrer Wahnidee, gegen sie ist, ihr alles Schlechte wünscht.................
Daher sind die Konflikte zwischen uns vorprogrammiert, da ich es jetzt einfach nicht mehr aushalte mit den Aggressionen, falschen Anschuldigungen, Untergriffen etc und ich nicht mehr weiß, wie ich mich verhalten soll. Meine Mutter tut mir leid und ich möchte ihr auch gerne helfen, aber ich weiß nicht mehr wie und leide sehr unter dieser Situation, weil es auch für mich keinen Ausweg bzw keine Lösungsmöglichkeit gibt. Ich möchte den Kontakt zu ihr nicht abbrechen, da sie mir leid tut, aber ich halte es einfach nicht mehr aus. Ich wäre für Hinweise, Anregungen oder sonstige Hilfe sehr dankbar.

mfg dirty hary
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Anna-Lena
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Post Wed, 29.Sep.04, 12:34      Re: Wie mit wahnhafter Störung meine Mutter umgehen? Reply with quoteBack to top

Hallo Dirty Hary Smile ,

"Ich möchte den Kontakt zu ihr nicht abbrechen, da sie mir leid tut, aber ich halte es einfach nicht mehr aus."
Das scheint mir ein gesunder Selbstschutzmechanismus Exclamation .

Mein Vater war seit er 20 ist paranoid Schizophren und meine Mutter depressiv und Alkoholkrank. Den Kontakt zu meinem Vater musste ich vor 3 Jahren abbrechen, weil er nur noch allergisch auf mich reagiert hat. Er ist dann auch ungefähr zu diesem Zeitpunkt von einem schlimmen psychotischen Schub erwischt worden, so das ich eine Betreuung beantragen musste, damit er nicht völlig verwahrlost und obdachlos wird.
Gesund war er nie, zwischendurch gabs immer Schübe, wenn er die Medikamente oder später Spritzen abgesetzt hat.
Er lebt nicht mehr.
Die Verantwortung für die eigenen Eltern können die Kinder nicht übernehmen, das ist zu schwer. Dahinter stecken bei Dir evt. ja auch schlimme Kindheitserfahrungen mit Deiner deppressiven Mutter.
Du kannst nur darauf achten, das sich jemand um sie kümmert, dem Du voll vertraust. Du musst sie nicht sehen, sie ist ja gar nicht bei sich!

Braucht sie auch eine Betreuung? Wohnt sie gut? Du kannst Dich darum kümmern das sie gut aufgehoben ist.
Mitleid hilft keinem von Euch beiden. Das ist eine harte und traurige Geschichte, ich wünsch Dir viel Kraft und das Du auch daran denkst was das mit Dir macht und wie Du Dir selber Hilfe holen kannst.

alles Liebe

Anna-Lena Wink
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