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aredm
neu an Bord!
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Post Wed, 26.Feb.03, 22:31      Was nutzen alle Tips wenn man ganz alleine ist ??? Reply with quoteBack to top

Hallo.
Ich bin ganz neu hier und weiß noch nicht viel damit anzufangen.
Es gibt so vieles darüber kann ich nur lachen.
Ich mache jetzt seit fast 10 Jahren Therapie.
Zwar muß ich wirklich zugeben, dass ich sehr viel dazu gelernt habe, aber was nutzt das alles wenn man ganz alleine ist?
Mein Leben besteht daraus morgens für 4,5 Stunden (mehr schaffe ich nicht) arbeiten zu gehen und danach gehe ich nachhause, lege mich auf die Couch und warte darauf das ich ins Bett gehen kann.
Ich habe zwar einen Lebensgefährten, der aber früh morgens arbeiten geht und erst sehr spät abend wieder kommt.
Das Problem ist, das ich gar keine, absolut null, Freunde oder Bekannte habe.
Ich bekomm zwar auch immer die tollen Tips -geh raus und tuhe etwas - das ist aber echt unmöglich wenn man Angst hat vor fremden Leuten.
Das einzige was ich "draußen" alleine schaffe ist einkaufen gehen.
Ich frage mich, ist das wirklich der Sinn des Lebens?
Morgens arbeiten, den rest tag zuhause und einen Mann der das ganze nicht ernst nimmt ??????????
Ich denke mit irgendeiner Freundin oder einem Bekannten kreis wäre das ganze leben einfacher, aber ich bin der einzige Mensch auf dieser Welt.
Es wäre so schön wenn man sich mal mit jemandem Unterhalten könnte, oder etwas unternehmen, aber doch bitte nicht ALLEINE.
Bei meinem mann kann ich nicht auf unterstützung hoffen, er versteht das ganze sowiso nicht, er versteht es auch nicht was daran so schlimm ist wenn man den ganzen tag alleine zu hause ist.
Ach entschuldigung, aber ich sitze halt auch jetzt wieder um 22.30 Uhr alleine zu hause rum, weil mein mann nach der arbeit lieber noch wieder 10 Überstunden dran hängt.
Sorry, aber gibt es denn wirklich keine anderen menschen auf der Welt. Ich brauche doch nicht unmögliches, nur ein paar Freunde.
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darius
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Post Thu, 27.Feb.03, 1:24      re:Was nutzen alle Tips wenn man ganz alleine ist ??? Reply with quoteBack to top

Hi aredm,

Zu allererst würd mich interessieren wie du deinen Mann kennen gelernt hast. Wenn du sagst du bist der einzige Mensch, wird man in so einem Fall von den Eltern verheiratet..? Verzeih die naive Frage. Aber offensichtlich hast du ja mal die Kunst der Kontaktaufnahme beherrscht. Du musst natürlich auf nichts, was du nicht willst antworten, davon abgesehen wollt ich dir nicht zu nahe treten. Und warum ist man eigentlich 10 Jahre in Therapie wenn´s nicht hilft? Dafür darfst du deinem Therapeuten von mir links und rechts eine runterhauen. Erzähl mal wenn du willst etwas von dir, damit ich ein Bild bekomm, natürlich nur wenn du magst. Würd mich aber interessieren. Dafür erzähl ich dir auch was von mir. grinsend
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darius
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Wohnort vienna
M, 28


Post Thu, 27.Feb.03, 1:26      Reply with quoteBack to top

yeah! - ich hab 10 einträge

sorry, nichts für ungut. aber das musste mal gesagt werden...
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Danse_Macabre
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Post Thu, 27.Feb.03, 1:59      Reply with quoteBack to top

lol@darius!


aredm: Du weißt selber, Du hängst in einem Teufelskreis: Wenn Du nicht raus gehst, lernst Du auch niemanden kennen, um raus zu gehen...
Hast Du Arbeitskollegen, mit denen nach der Arbeit "noch ein Kaffee" im Cafe drin wäre? Da hättest Du den wohl leichtesten Anknüpfungspunkt, schließlich kennst Du sie ja schon. Alles andere ist schwieriger...
Überleg mal, ob Du es schaffst, einen interessanten Abend-Kurs an der Volkshochschule zu belegen, da triffst Du dann Leute mit gleichen Interessen und hast gleichzeitig den Kursus, der die Vorstellung ungezwungener ermöglicht, Du kannst Dir die anderen Teilnehmer ruhig anschauen und hinterher, wenn Du magst, mit einem oder mehreren ins Cafe abdriften... oder halt nicht, freie Wahl.

Ansonsten kennst Du sicherlich die klassischen Tips vom Sportverein und Fitneßstudio, Tanzschulen etc... irgendetwas gruppenorientiertes?

_________________
darkness unescapable
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aredm
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Wohnort Wuppertal
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Post Sat, 01.Mar.03, 10:56      Reply with quoteBack to top

Ich weiß noch nicht ob das mit dem beantworten so richtig ist, aber ich hoffe schon.
Also, zwangs verheiratet bin ich nicht, ich sage auch immer nur "mein Mann" richtig ist das wir seit 3 Jahren Verlobt und seit 6 Jahren zusammen sind.
Früher hatte ich Freunde ohne ende, heute habe ich keinen einzigen mehr.
Mit der zeit ist es einfach aufgrund von arbeit und meinem Lebensgefährten eingeschlafen.
Natürlich kenn ich die ganzen tollen Tips mit Volkshochschule etc. das Problem ist wirklich das ich mich alleine nirgendwo hin traue.
Ich bin einfach meinem Lebensgefährten tooooootal ausgeliefert.
Wenn er lust hat raus zu gehen, kann ich auch raus gehen. Will er zu hause bleiben, muß ich das auch. Und arbeitet er, sitzte ich alleine zu hause, weine stunden lang weil ich hoffe das er bald nachhause kommt, was aber meistens nicht der fall ist.
Auch jetzt wieder sitze ich alleine zuhause, eigentlich müßte ich für das Wochenende einkaufen gehen, habe aber mal wieder keine kraft, da ich alleine bin.
Weiß eigentlich jemand, wie es ist wenn man sich nur mal richtig mit seinem Lebensgefährten und seinem Vater unterhalten kann?
Es gibt keine anderen Leute in meinem Leben.

Ich wünsche ein schönes Wochenende, und das es hoffentlich besser wird als meins. Ich werde wieder zu hause sitzen.

Viele Grüße Ariane
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lastUnicorn
sporadischer Gast
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Posts 23

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Post Sat, 05.Apr.03, 20:05      Reply with quoteBack to top

Hallo liebe aredm

Ich kenne das Gefüh so gut, und auch teils die Umstände sind mir sehr bekannt. Im Moment sitze ich hier alleine, und warte ebenfalls darauf, daß mein Freund von der Arbeit kommt, nur um dann zu sehen wie er geschafft ins Bett geht, während ich wahrscheinlich wiedermal die Nacht durchmache.
Habe seit heute morgen den totalen Durchhänger, Panik, Einsamkeit und das volle Programm...daher aus Verzweiflung auch heute meine Anmeldung in diesem Forum.
Ich wünsche mir ebenso, daß da einfach jemand wäre, der mal anruft, fragt, na wie gehts dir denn? Da ist, einfach ein bißchen Spaß und Abwechslung. Freunde zu finden mit diesen Ängsten ist sehr schwer, deshalb suche ich jetzt Menschen, die ähnliche Probleme haben wie ich.
Da hat man auch irgendwo eine Basis, um sich zu unterhalten, und das gegenseitige Versändnis ist da, weil man das eben kennt.

Allerdings gehe ich nicht arbeiten, da Kinder und Umstände (Land, kein Führerschein) es im Moment verhindern. Also sitze ich den lieben langen Tag da, und tippse mir am PC die Finger wund, und warte darauf, daß das Leben beginnt, wenn mein Freund heimkommt... Rolling Eyes

Machst du eine Therapie? Ich stehe gerade am Anfang einer Therapie und das reden drt tut gut, vorallem, das Verstanden werden und der Zuspruch.
So wie es sich anhört, hast du ne handfeste Depression, und da schafft man es kaum alleine raus.

Wo wohnst du denn?
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criseldis
Guest




W


Post Thu, 17.Apr.03, 0:11      Reply with quoteBack to top

warum?

warum nur denkt jeder, man muss gesellig sein? warum denkt jeder, er wird nur glücklich wenn er viele freudne hat?

allerdings muss ich sagen, ihr seid mir eine lehre. wie aus meinen thrads herauskommt war ich scheinbar auf direktem weg, in eure isolation zu geraten. abgefangen - gerade noch - hoffentlich.

euer problem ist, dass ihr nicht euer eigenes leben lebt sondern das eurer männer. das hat nicht das allergeringste damit zu tun ob ihr freunde habt oder nicht. weil freunde haben leute die leben. ihr lebt nicht, ihr wartet. ihr wartet auf eure männer und irh wartet auf freunde und ihr wartet auf euer leben und ihr wartet auf euren tod.

das leben fängt nicht erst an wenn ihr freunde habt sondern die freunde kommen wenn ihr ein leben habt. es ist nicht verwerflich, dass ihr euch nicht den kontakt zu anderen aufnehmen traut. das erfordert verdammt viel mut und courage - damit haben manch viel mutigere und lebenslustigere menschen auch probleme. dinge tun. herausfinden wer oder was ihr seid und was ihr wollt. und vor allem: nicht ja und amen sagen. eurem mann gegenüber schon mal "nein" gesagt? schon mal NICHT verfügbar gewesen? weiß er eigentlich wie man sich fühlt wenn man daheim ist und keiner ist da? weiß er wie es ist zu warten? warum nicht? und vor allem: wie sollte er euch dann verstehen?

in dem moment in dem ihr beginnt euch für euch selber zu interessieren, werdet ihr für andere interssant. dazu braucht man kein auto und man muss nicht in irgendwelche kurse gehen die einem nicht interessieren. einfache spaziergänge reichen schon mal. ruhig alleine. radfahren. die zeit alleine mal sinnvoll genutzt kommen viele ideen von selber. aus dem haus gehen mit dem vorsatz, menschen kennenzulernen (anzusprechen) würde so ziemlich jedem angst machen, glaube ich. na den meisten zumindest. hinausgehen um sich selber gutes zu tun aber ist etwas anderes.

ich kann nicht sagen was euch gut tut. bei mir ist es eben spazierengehen, dabei vielleicht fotografieren (jeden blödsinn wenns sein muss) oder radfahren. man muss nichts grandioses machen oder so. es geht eigentlich nur darum, dass man am abend schöne erinnerungen an den tag hat, und das leise gefühl: ja, das sollte ich öfter machen. irgendwann lernt man auch die leute kennen, die man kennen lernen soll. das kommt schon. krampfhaft suchen bringt nix - das verscheucht menschen nur. und euch selber ja auch.

das ist das was ich euch zurückgeben kann.
Mara
neu an Bord!
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Posts 3

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Post Sun, 20.Apr.03, 9:02      Reply with quoteBack to top

Liebe Ariane !

Wie sieht es mit Tieren aus ?

Wenn Du nur am VM arbeiten bist, könntest Du Dir zb einen Hund anschaffen, mit dem MUSST Du raus und triffst auch andere Hundebesitzer.
Oder aber Kleintiere, wie Kaninchen oder Meerschweinchen - da gibst sicher auch sowas wie Kleintierzüchtervereine.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass Du Dir über das Internet Bekannte in Deiner Umgebung suchst....die Du dann auch real triffst.

Oder Du könntest eine Art Besuchsdienst in einem Altersheim machen...

Irgendetwas soziales, wo Du gebraucht wirst, gefordert wirst.
Dadurch baust Du dann vielleicht langsam die Kontaktängste ab.


Alles Gute
Mara
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Charlot
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Post Tue, 22.Apr.03, 11:14      Reply with quoteBack to top

Hallo aredm!

Noch ein Tipp, der vielleicht auch nicht hilft...
Aber man kann das Internet nicht nur als Fluch sehen. Hier kann man toll Leute kennenlernen und die Hemmschwelle ist nicht ganz so groß.

Es gibt nette Chatrooms, auch regional begrenzte, in denen man eventuell Leute kennenlernen kann. Und (denke ich) es ist einfacher als im "echten" Leben.

Ich habe viele nette Menschen im Netz gefunden, mit einigen verbindet mich eine richtige, gute, Freundschaft. Sie sind Berater, Freunde, und Zeitvertreiber.
Ist nur eine Idee.

Sonst schließe ich mich criseldis an, man muss nicht gesellig sein. Ich bin auch kein Partytier, was man nur in Menschenmassen findet. Aber ich kann gut verstehen, dass man auch mal mit anderen Menschen reden mag. Andere Meinungen hören...
Ich kann dir gern auch ein paar URL's von netten, kleinen Chats geben, wenn du magst. Ist keine endgültige Lösung, aber man kann versuchen, aus seiner Isolation kommen, auch wenn man damit umzugehen wissen muss. Internet kann einen auch noch einsamer machen.

Und 10 Jahre Therapie... frag mal, deinen Thera, warum das so lange dauert, welche Ziele er hat, ihr habt... Wink

Liebe Grüße
Charlot

_________________
Madeleine was my first love.
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AnaLogiC
Helferlein
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Wohnort Wien
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Post Sun, 25.May.03, 15:49      Reply with quoteBack to top

Bin auch neu hier - und mir kommt die Situation recht bekannt vor...

Auch ich hör schon Zeit meines Lebens immer den goldenen Tip, "geh einfach raus, tu irgendwas, komm mit jemandem ins Gespräch, ..." - nur, allein bockts mich absolut nicht - und fremde Menschen, in ner Großstadt sind zumeist viele davon auf einem Fleck, sind etwas an das ich mich gewöhnt hab - getreut dem Motto "ich tu dir nix, und du tust mir nix" - aber ansprechen meinerseits, niemals...

Freunde hab ich zwar, doch fallen die alle in folgende Bereiche:
a) wohnen 300km entfernt, treffen is nur mit viel Aufwand möglich, und sowas wie spontan gemeinsam was unternehmen, weil einem grad danach is, is net drin...
b) hocken selber nur daheim rum, sind entweder selber einsam oder haben nen 'ausreichenden' Freundeskreis, und sehn net viel Grund drin, nach draußen zu gehn
c) haben selber genug Streß im Leben, und keinen Bock, mich irgendwohin 'mitzuschleifen'

Somit muß ich die Sache also selbst in die Hand nehmen - klarer Fall, auch insofern weil ich lang genug auf ein Wunder gewartet hab...

Indes, wenn ich mir vorzustellen versuche, nen fremden Menschen anzusprechen und mehr als zwei Sätze mit dem zu reden, vielleicht sogar ein längeres Gespräch zu führen - das wirkt für mich absolut unrealistisch, das ich das schaffen könnte - ich kann mir nicht vorstellen, was für ein Gefühl das sein muß, soetwas zu können...

Vor allem weiß ich aus Erfahrung, ich tendiere dazu, mich auf einzelne Menschen zu konzentrieren - ganz extrem bei ner Beziehung - dann bin ich froh, diesen Menschen zu haben, und mich mit dem Rest der Welt nicht konfrontieren zu müssen...
...ein schwerer Fehler, denn geht dieser eine Mensch dann verloren, bin ich wieder allein auf dieser Welt - ein ewiger Teufelskreis...

Und jetzt sag ich mir, ich muß raus - unter Menschen gehn, einfach ausprobieren, wurscht was - nur, die üblichen 'Abschlepp-Buden' interessieren mich nicht, und naturgemäß hab ich nur Hobbies mit denen man sich allein super beschäftigen kann, wo keine andren Menschen involviert sind, somit komm ich hier auch nicht weiter...

Ich tüftle und schmiede Pläne... - hier zu lesen und auch zu schreiben, tut mir jedenfalls gut.
Hoff ich bin jetzt nicht allzu weit vom Thema abgeschweift...
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LuckyLuke37Wien
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Post Tue, 27.May.03, 9:39      Reply with quoteBack to top

Ich hatte mal eine Zeit, da getraute ich für Monate nicht mal, aus dem Haus zu gehen, weil ich Angst hatte, was sich die Menschen denken könnten, wenn sie mich sehen oder vielleicht mich sogar ansprechen! In so einem Fall hatte ich nur Blödsinn gestammelt und mein Hirn ist "stehengeblieben".
Irgendwann bin ich einfach auf mein Rad gestiegen und weitere Strecken gefahren, mit dem Ziel an einem See - möglichst an einem stillen Fleck zu baden (das Ziel war wichtig für mich). Dabei hat es mir geholfen, in der Natur zu liegen und diese zu geniessen.
Eines Tages hatte ich auch den Mut (gottseidank, sonst wäre ich verelendet), mich ins Auto zu setzen, nach Wien zu fahren und seither lebe ich dort. Ich habe zwar immer noch häufig Depressionen, aber es geht mir trotzdem schon sehr viel besser. Vielleicht deshalb, weil ich es geschafft habe, aus meiner Umgebung auszubrechen.
Ich wünsche allen, denen es ebenso geht ein bisschen Hoffung und Zuversicht!

LG Lucky
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AnaLogiC
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Post Tue, 27.May.03, 12:12      Reply with quoteBack to top

Das interessiert mich jetzt ziemlich...

LuckyLuke37Wien wrote:
Eines Tages hatte ich auch den Mut (gottseidank, sonst wäre ich verelendet), mich ins Auto zu setzen, nach Wien zu fahren und seither lebe ich dort.


Hast du vorher auch in einer Großstadt gelebt, oder eher in ner 'ländlichen' Gegend?

Für mich klingts als würde es dir in Wien besser gehen als vorher - für mich ist das einfach deshalb schwer vorstellbar, weil ich mein ganzes Leben in Wien verbracht hab - und jedes mal, wenn ich nach draußen fahre um meine Freunde zu besuchen, geht's mir besser sobald ich die Stadtgrenze überschritten habe...
Die Menschenmassen sind's, die mir am meisten zu schaffen machen - und wenn ich mir die Leut so anschau, dürft ich da net der einzige sein.

Bisher sagte mir jeder von außerhalb, er würde freiwillig net nach Wien ziehn - bei dir dürft's umgekehrt sein - mich würd sehr intressieren, warum...?
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LuckyLuke37Wien
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Post Tue, 27.May.03, 13:10      Reply with quoteBack to top

Ich komme aus einem 3000-Einwohner-Ort in OÖ, nahe Salzburg.
Ich glaube, da es um Gefühle geht, die gestört wurden, zieht es einen immer zum Gegenteil. Ich hatte sogar längere Zeit (schon in Wien) Angst davor, in die Natur zu fahren (ein bisschen auch heute noch).
Allerdings, falls ich einmal wirklich eine liebe Frau kennenlernen sollte und/(oder) Kinder habe, würde ich sicherlich erwägen (ihr Einverständnis vorausgesetzt), wieder aufs Land zu ziehen.
Das Problem habe ich vorwiegende deshalb, weil ich alleine am Land einfach einsam war und daher immer mehr in die Isolation geschlittert bin.
Die Menschen am Land sind halt viel mehr inflexibel, was Autonomie betrifft. Logisch, Du kannst nichts machen, ohne das Gefühl zu haben, der Nachbar kriegt es mit. Da muss man schon eine ausgeprägte Persönlichkeit sein, um das zu meistern. Und das bin ich halt nicht - gottseidank.

LG Lucky
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Annemarie
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Post Tue, 27.May.03, 16:55      Reply with quoteBack to top

Hallo Lucky,

gleich mal vorweg, ich lese Deine Texte sehr gerne und kann wirklich sehr viel nachvollziehen, von dem, was Du schreibst.

Aber... ich befürchte auch, Du verrennst Dich da irgendwo.

Warum z. B. meinst Du das?

Quote:
Da muss man schon eine ausgeprägte Persönlichkeit sein, um das zu meistern. Und das bin ich halt nicht - gottseidank.


Vielleicht verstehe ich Dich einfach nicht richtig, aber ist eine ausgeprägte Persönlichkeit gleichzusetzen mit einem gefühllosen Menschen?

Kann man nicht einen anderen Menschen nur so viel Liebe geben, wie man auch selbst in sich hat? >Selbstliebe<

Sind es nicht genau die Menschen, die scheinbar wenig Gefühle haben, kalt sind ihren Mitmenschen gegenüber, jene die an minderen Selbstwertgefühl leiden?

Viele Fragen würde es da noch geben, aber im Grunde würde alles auf das selbe herauskommen.

Liebe Grüße,
Annemarie

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Post Wed, 28.May.03, 20:41      Reply with quoteBack to top

Nein nein, Du hast es schon richtig interpretiert.
Allerdings muss ich meine Aussage etwas mehr differenzieren.
Selbstsicher sind jene, die glauben, ihr Handeln rechtfertigen zu können. Im Grunde gibt es aber für den Menschen keine rechtfertigbare Handlung, da der Mensch ja nicht weiss, was richtig oder falsch ist. Dazu ist alles zu vergänglich, um es bestimmen zu können. Eine Handlung in diesem Augenblick kann - auch nach Einbeziehung aller menschenmöglichen Erkenntnisse - im nächsten Augenblick nach gleichen Kriterien falsch erscheinen. Ein Mörder wird nach erwiesenem Straftatbestand am elektrischen Stuhl getötet. Am nächsten Tag stellt sich seine Unschuld heraus. Dabei ist es nicht massgeblich, ob der Mann tot ist oder nicht, weil die Natur es so gewollt hat, aber die Tat (ebenso Mord) wurde auf Basis eines - vom Menschen geschaffenen Regelwerkes durchgeführt und der Mensch baut mit Sicherheit darauf auf (Selbstsicherheit). Ist eh auch wichtig, sonst könnte er nicht überleben. Aber das Leben des Mannes ist trotzdem erloschen. Es stellt sich somit die Frage: Wie weit darf der Mensch in die Natur eingreifen?
Ich meine diese Art von Selbstsicherheit, die heute auch extrem überbewertet wird. Anderes Beispiel: Amerikanische Konzerne initieren Gentechnik und preisen diese als Nutzbringer der Menschheit an (mit einer gewissen Präpotenz). Wie aber wirkt sich das auf die Menschheit aus? Einerseits werden beispielsweise resistente Pflanzen nach Afrika importiert, um unter dem Vorwand, Hungerleiden zu lindern. Allein durch die Entstehung von Monokulturen und damit verbundene langjährige Auslaugung der Ressourcen des Bodens wächst dort lange nichts mehr (abgesehen von der Tatsache, dass natürliches Wachstum sowieso nicht mehr möglich ist, weil resistente Pflanzen immer "resistenter" sind als die natürlichen, und auch die mikrobiologischen Grundlagen für natürliches Wachstum zerstören: Kleinstlebewesen, die den Boden lockern, etc. können nicht überleben - vielleicht mutieren sie aber auch - jedenfalls ist das natürliche Gleichgewicht gestört) und amerikanische Farmer exportieren jetzt mit hohem Gewinn Getreide und Lebensmittel an diese Regionen.
Bei Menschen wird ebenfalls genetisch manipuliert. Vorstellbar wäre ein kranker Mensch, dessen Erbgut verändert wird. Sein Bewusstsein bleibt aber. Dabei ist der Mensch selbst ein biologisches Lebewesen, das Krankheiten braucht, um eine ausgewogene Ökologie zu erhalten. Krankheiten entstehen ja vielleicht nur deshalb, weil der Mensch nicht naturkonform handelt oder denkt. Also folgen viel schlimmere und resistentere Krankheiten - die Natur ist stärker. Mit ein bisschen logischem Hausverstand ist das wohl nachvollziehbar, oder? Selbstbewusste Menschen - dieser Ausdruck ist vielleicht etwas missverständlich - selbstherrlich ist vielleicht besser - neigen dazu, sich über diese Dinge hinwegzusetzen, weil sie eben nicht naturkonform leben.
Das kommt jetzt etwas konfus rüber, aber mit ein bisschen kosmischem Bewusstsein sollte es nachvollziehbar sein. Abgesehen davon hole ich wohl häufig etwas weit aus und entschuldige mich bei den geneigten Lesern, die meine konfusen Gedankengänge trotzdem bis zum Schluss verfolgen.

LG Lucky
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