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Amélie
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Post Fri, 28.Feb.03, 0:18      Freund hat Selbstmordgedanken - was tun? Reply with quoteBack to top

Ich hab schonmal gefragt, aber keiner hat mir geantwortet... Nur brauch ich Antwort, weil es ja irgendwann zu spät sein könnte:
Was tun, wenn sich jemand umbringen will... Mein Freund sagt, er denkt jeden Tag dran... Ich hab Angst um ihn und weiß nicht, wie ich ihm das ausreden soll...
Denn das schlimme ist, ich kann es nachvollziehen... Wenn man nur noch vegetiert und alles einen annervt und alles nur noch kompliziert ist, scheint das ja ein Weg zus sein...
Er sagt, ich solle am besten sagen, "Mach doch, ist mir egal"... Weiß nicht, was er davon hätte und außerdem kann ich das ja nicht sagen...
Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Er sagt, er sagt keinem Bescheid, wenn er es macht... Ist ja klar, aber deshalb hab ich Angst... Wie kann ich ihm denn helfen?? Ich hoffe, ihr könnt mir helfen..

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Barney Gumble
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Post Fri, 28.Feb.03, 12:34      Es Gibt Immer Einen Weg!!!!!!! Reply with quoteBack to top

Liebe Amelie!
Auch ich habe mich leider einige Zeit mit massiven Selbstmordgedanken herumplagen müssen. Was mir in dieser schwierigen Phase wieder Hoffnung gegeben hat, waren Erfahrungsberichte von Menschen, die trotz eines schwierigen Schicksals ihr Leben gemeistert haben. Ich möchte hierzu einige Beispiele anführen.
Christopher Reeve wurde vorallem durch seine Darstellung des Superman ein international bekannter Schauspieler. Reeve war ein äusserst sportlicher Typ bis er im Jahr 1995 bei einem Reitunfall schwerst verletzt wurde. Reeve ist seither vom Hals abwärts gelähmt und kann nichteinmal mehr selbstständig atmen. Reeve hat aber seinen Lebensmut dennoch nicht aufgegeben und ist mittlerweile sogar schon soweit daß er seine Zehen wieder bewegen kann, was als medizinische Sensation gilt.
Er hat auch ein Buch geschrieben, mit dem er anderen Menschen Hoffnung geben will: Immer noch ich. Mein zweites Leben. von Christopher Reeve
Droemer Knaur (2002)
Das zweite Beispiel, das ich anführen möchte betrifft den Amerikaner Erik Weihenmayer. Dieser ist seit seinem 13. Lebensjahr blind, was ihn allerdings nich daran hinderte, Extrembergsteiger zu werden und als erster Blinder die Seven Summits, die höchsten Gipfel jedes Kontinents (also auch den Mount Everest) zu bezwingen.
Der englische Physiker Stephen Hawking ist das andere Beispiel, daß ich anführen möchte. Hawking leidet seit seinem 22. Lebensjahr an einer sehr seltenen Nervenkrankheit mit dem schwer aussprechlichen Namen amyotrophische Lateralsklerose. Aufgrund dieser unheilbaren Krankheit ist Hawking in seinem eigenen Körper gefangen und kann sich nur über einen speziellen Computer mit seinen Mitmenschen unterhalten. Hawking hat sich dennoch nicht unterkriegen lassen und ist mittlerweile einer der bedeutensten Wissenschafter unserer Zeit.
Michael White und John Gribbin haben eine Biographie über diesen genialen Wissenschafter geschrieben: Stephen Hawking. Die Biographie
Rowohlt, Reinbek 1997.
Last but not least möchte ich noch auf den leidvollen Lebensweg eines faszinierenden Menschen aus Österreich hinweisen: Viktor Frankl. Viktor Frankl war ein weltweit anerkannter Neurologe und Psychiater und Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse. Die Logotherapie und Existenzanalyse betrachtet die Suche nach Sinn im Leben als Hauptmotivation des Menschen. Viktor Frankl wusste, was es bedeutete, einem scheinbar zwecklosen Leben einen Sinn zu geben: Er musste nicht weniger als vier Konzentrationlsager überstehen und dann, nach seiner Befreiung, feststellen, dass er fast seine gesamte Familie im Konzentrationslager verloren hatte. Trotz dieser unvorstellbar grausamen Erfahrungen hat Frankl seinen Humor behalten und hat es geschafft seinem Leben wieder einen Sinn zu geben.
Viktor Frankl hat ein sehr berührendes Buch über seine Erlebnisse im KZ geschrieben: trotzdem Ja zum Leben sagen. Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager. von Viktor E. Frankl
Dtv (1998)
Des weiteren gibt es eine sehr interesssante und bewegende Biographie über Viktor Frankl und seiner zweiten Frau: Das Leben wartet auf Dich. Viktor und Elly Frankl. von Haddon Klingberg
Deuticke, Franz, Verlagsgesellschaft mbH (2002).

DIESE MENSCHEN ZEIGEN, DASS ES IMMER EINEN WEG GIBT EIN ERFÜLLTES LEBEN ZU FÜHREN, AUCH WENN DAS SCHICKSAL SEHR GRAUSAM ERSCHEINEN MAG!!!!!

Ich würde dir empfehlen, deinem Freund eines der angeführten Bücher zu besorgen. Die beiden Bücher über Viktor Frankl würde ich dir dabei besonders ans Herz legen. Ich habe schon von mehren Leuten gehört, daß ihnen diese Bücher sehr geholfen haben.
Ich wünsche dir und deinem Freund alles Gute und viel Zuversicht
Lg Barney


Last edited by Barney Gumble on Fri, 28.Feb.03, 14:50; edited 1 time in total
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Time
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Post Fri, 28.Feb.03, 13:45      Reply with quoteBack to top

liebe amelie,

jeder mensch mit schwersten depressionen kennt wohl diese todessehnsucht.

sie ist auch nicht zu unterschätzen - aber das tust du ja auch nicht.
also MEINER erfahrung nach, gibbet 2 möglichkeiten der todessehnsucht.
1. mit dem tod wird alles BESSER
2. mit dem tod hört das schlechte auf.


das ist ein riesenunterschied - zumal man im fall nummer 2. ( auch in nummer 1 , aber da nicht so offensichtlich) was "machen kann.


magst du erzählen wonach dein freund sich innerhalb seiner todessehnsucht sehnt?

also nach VERBESSERUNG durch tod oder nach ELIMINIERUNG des derzeitigen zustandes?


hoffe es kam nicht zu verquer an
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IceScalar
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Post Fri, 28.Feb.03, 14:20      Reply with quoteBack to top

ich kann Time vollkommen zustimmen, bei Barney net so, weil ich persönlich das nie so empfunden habe...

Amélie ich denke es ist noch sehr wichtig das du immer zu ihm stehst, gerade in dieser Zeit! Auch wenn es so scheint dass du nicht viel ausrichtest, du bewegst doch sehr viel in ihm, also gib ihn bitte nicht auf, auch wenn er sich bereits aufgegeben hat!

he need a lot of love in this hard time....
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Amélie
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Post Fri, 28.Feb.03, 15:40      Reply with quoteBack to top

Erstmal ganz lieben Dank, dass ihr versucht, mir zu helfen, bin sehr erleichtert, dass mich jemand erhört!!

Also Time, mein Freund ist glaub ich vor der Flucht... Ihm erscheinen seine Probleme zu kompliziert, um sie lösen zu können. Irgendwie wird ihm alles zu viel, sagt er. Es ist für ihn glaub viel zu anstrengend, die Probleme zu lösen. Es wäre leichter, sich umzubringen...
mmh... also ist es eher, dass mit dem Tod die ganzen Probleme einfach nicht mehr da wären...
Er redet auch oft davon, einfach "auszusteigen", wenn er das Geld hätte...
Was aber so viel wie Selbstmord ist, er will einfach die Probleme nicht mehr haben oder nen anderes Leben. Aber so nicht mehr...
Von daher ist es vielleicht Selbstmord, damit das schlechte aufhört? Ich weiß nich...
Er fühlt sich, als vegetiere er nur noch, grübelt, freut sich über nix mehr, weil auf was sollte er sich denn noch freuen, bei der Zukunft, die er hat...
So will er scheinbar nicht mehr weiterleben. Ich glaub ihm ist das alles zu viel... Er meint auch, er hätte keine Freunde, obwohl wir uns alle um ihn kümmern. Neulich hat er gesagt, er sieht sich als Opfer!
Du schreibst, er wär scheinbar schwerst depressiv... Das denk ich auch. Nur er sieht das halt gar nicht...
Also was soll ich nun machen, kannst du nun weiterhelfen, wo du jetzt etwas mehr über ihn weißt? Neulich lagen Mullbinden auf'm Bett und er sagte: "Hab schonmal vorgesorgt... Ich schneid mir dann die Pulsadern auf und schließ die Tür ab, dann läuft das Blut schön drunter durch!"
Also so bildlich beschreibt er das nicht oft... sonst will er immer mit dem Auto vor nen Baum fahren!
Man könnte ja denken, er will Anerkennung... Aber er sagt auch, wir sollen ihn doch alle einfach mal in Ruhe lassen!
Ich hoffe, du kannst weiterhelfen, TIME!?
Lieb Gruß, Kathrin

Das mit den büchern... mmh... stimmt schon, es könnte aufheitern, aber er sagt immer, er könnte nichts, hätte keine einzige Begabung, wäre in nichts gut...
Wenn er dann sieht, was selbst Behinderte schaffen, könnte es ihm da nicht noch schlechter gehen? Ich glaub so denkt er... immer nur negativ!! Trotzdem danke für den Vorschlag!!

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Post Fri, 28.Feb.03, 17:10      Reply with quoteBack to top

Es ist natürlich etwas schwierig, zielführende Ratschläge zu erteilen, ohne genauer über die Umstände, in denen sich dein Freund befindet, bescheid zu wissen. Es gäbe da einige Fragen deren Beantwortung sehr aufschlußreich wäre:
Wie lange ist er schon depressiv? Gibt es einen bestimten Grund, einen bestimmten Auslöser für die Depressionen? Ist er wegen seiner Depressionen schon einmal bei einem Arzt gewesen? Hat er schon einmal Medikamente gegen Depressionen eingenommen?
Ich glaube, es ist sehr wichtig einem Depressiven das Gefühl zu vermitteln, daß man ihn ernst nimmt. Vorwürfe jeglicher Art sind absolut fehl am Platz!!!
Depressionen kann man heutzutage sehr gut mit Medikamenten behandeln. Allerdings sollte man das nicht ohne ärztliche Anweisung machen.
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Time
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Post Fri, 28.Feb.03, 18:27      Reply with quoteBack to top

hallo amelie,


ich möchte mich gumble anschließen.
tja und dein freund SCHREIT geradezu nach hilfe. meinst du er wäre zum arzt zu bewegen?
natürlich MIT deiner hilfe und auch begleitung - denn in solch einer schweren depression kriegt man das nicht alleine hin, man lehnt es sogar ab.

wenn du für ihn einen arzttermin machst und ihn dann schnappst und ihn dorthin begleitest..?

also SO hamse mich mal zum arzt verschleppt...war genauso weit wie dein freund.

aber offenbar ist für ihn ALLES besser, als der jetzige zustand - das läßt hoffen.

magst du die fragen von gumble beantworten?
die sind wichtig.


lg Time
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Post Fri, 28.Feb.03, 20:36      Reply with quoteBack to top

Guten Abend!!

Scheinbar seit ihr ja davon überzeugt, dass er depressiv ist... Mein Freund weiß das nämlich nicht... In gewisser weise ist er auch gar nicht mein richtiger Freund, denn er hat vor einem Monat Schluss gemacht, weil er nicht sagen kann, dass er mich noch liebt... Aber er hat auch sonst keine Gefühle, kann auch nicht weinen und so... von daher glaub ich das nicht so richtig...
Das ganze hat er im Mai letzten Jahres schonmal gesagt... Zu der Zeit haben sich auch seine Eltern getrennt oder waren auf dem Weg sich zu trennen. Ich glaube da find das ganze an...
Hinzu kam, dass er nicht weiß, was er beruflich machen soll. Das fing da auch an... Also denke ich, dass das da alles anfing, seit dem ist er jedenfalls irgendwie anders und schlecht gelaunter und pessimistischer!
Beim Arzt war er noch nicht. Seine beiden Eltern sind depressiv, haben beide Therapie mitgemacht und kamen voll egoistisch nach Hause. Er hält also von sowas gar nichts! Trau mich deshalb gar nicht, den Vorschlag zu machen, weil er schon oft erzählt hat, dass er sowas niiiie machen würde, er sehe ja bei seinen Eltern, wozu das führt! Soviel also dazu!
Im Moment scheint es ihm mal wieder etwas besser zu gehen, aber ich denke, so schlecht wie es ihm ging, mit den täglichen Selbstmordgedanken und dem Vegetieren, ist die nächste Phase sicher nicht weit entfernt... Das geht doch nicht so schnell weg... Und ihm ging es schon öfter etwas besser, bis ein paar Tage später wieder son mega Tief kam!

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Post Fri, 28.Feb.03, 20:39      Reply with quoteBack to top

*seufz* amelie,


klar ist das depressiv, kann man ferndiagnostisch wirklich sagen.

aber wenn er so ups und downs hat, dann sind das depressive stimmungsschwankungen. macht auch keinen unterschied- behandlung ist angesagt.

nun gut - er will nicht.

aber dann lass DU dich nicht emotional erpressen.
verstehste?

du hängst ZU stark drin, mag ich behaupten.

alles liebe

Time
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Post Sat, 01.Mar.03, 18:39      Reply with quoteBack to top

Du magst Recht haben, muss aufpassen, dass ich mich nicht zu sehr mitreinziehen lasse! Ich versuch's...
Vielen Dank für die Hilfe... Scheinbar muss er zu nem Arzt und wenn er nicht will, dann kann ich wohl nicht viel machen außer bei ihm zu sein und Verständnis aufzubringen..
Aber sag mal, ist es in diesen Situationen besser,zu versuchen, ihm die Gedanken auszureden, Verständins zu zeigen oder beides... (wahrscheinlich, was?) Oder soll ich es so tun als wär es mir egal..? Wie verhalte ich mich in so akuten Situationen richtig??? Wär lieb, wenn du mir bei dieser Frage nochmal helfen könntes. Wie gehe ich damit um, wenn er sich einfach nicht zu nem Arzt zu bewegen lässt?
Auch allgemein mit seinen extremen depressiven Stimmungsschwankungen?? Lieb Gruß, Amélie!

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Post Sat, 01.Mar.03, 18:48      Reply with quoteBack to top

ja klar BEIDES. DEUTLICHE grenzen ziehen:

"ich fühle mit dir mit, aber letztlich bist DU für dich verantwortlich"! und das ding auch genau so vermitteln.
es ist doch auch so?!!


Quote:
Wie gehe ich damit um, wenn er sich einfach nicht zu nem Arzt zu bewegen lässt?


gar nicht damit ungehen. das hört sich fies an? es hört sich nur so an.

wenn er merkt, dass ER selbst verantwortlich ist ( weil du ihm den arztbesuch dringendst ans herz legst, aber DAS wars auch schon..), dann begibt er sich entweder in ärztlich hilfe ODER er stirbt.

ich behaupte: ER WIRD NICHT STERBEN


aber sei DU vorsichtig amelie, ruck zuck bist du involvierter als du je wolltest und ruck zuck kommst du die nächsten 40 jahre nicht mehr da raus.

hey! hilfe is voll in ordnung, aber nicht zu JEDEM preis.

du bist DU und hast ein wunderbares leben vor dir.

das hat ER auch...aber wenn er NICHT will - dann will ER nicht.
verstehste?


ich drück die daumen amelie

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Post Mon, 03.Mar.03, 8:20      Reply with quoteBack to top

Hab im Internet eine Seite über den richtigen Umgang mit selbstmordgefährdeten Personen entdeckt: http://www.depressions-sprechstunde.de/Suizid/DSS_suizid.htm
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Kupfer
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Post Mon, 03.Mar.03, 10:17      Aussprechen lassen Reply with quoteBack to top

Meiner Erfahrung nach ist das wichtigste, ihn einfach reden zu lassen. Zuhören und ernst nehmen, aber Ratschläge nur geben, wenn danach gefragt wird.
Lass ihn reden, ... vielleicht will er erst gar nicht, aber wenn er merkt, jetzt hat er die Gelegenheit dazu, dass ihn jemand zuhört, wird er das (vermutlich) auch machen.

Und wie gesagt, versuche die Grenze aufrecht zu halten. Mein Freund, wird - wenn er wieder mal in einem Stimmungstief ist - oft sehr ungerecht, "die ganze Welt ist schlecht" und damit auch Dinge, die ich tue oder sage. Das verletzt natürlich. Aber das kann man dann ja auch sagen in so einer Situation, nur sich selbst davon runterziehen lassen darf man nicht.

Und ich denke, ganz wichtig ist, dass er sieht, dass ER DIR wichtig ist, du ihn nicht im Stich lässt und du für ihn da bist, wenn es ihm wieder schlecht geht. Dann gibt es immer noch etwas woran er festhalten kann. Aber wie gesagt, schaut auch auf dich. Versuche viel mit anderen Freunden zu unternehmen, Dinge zu tun, die dir Spaß machen, und dabei abzuschalten (von seinen Problemen), damit du einen Ausgleich hast.
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Tristesse
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Post Mon, 03.Mar.03, 10:36      Reply with quoteBack to top

Hallo Amelie,

ich habe auch sehr oft Suizidgedanken und spreche diese auch aus; gegenüber meiner Therapeutin, gegenüber Freunden. Das Resultat ist, dass sich diese Personen hilflos und überfordert fühlen.
Ich persönlich weiß, dass es mir in dem Moment, wo ich die Gedanken habe, sehr ernst damit ist und ich tatsächlich lieber tot wäre, doch dann weiß ich aber auch, dass ein Teil in mir leben möchte.
Meine Suizidgedanken entstehen zum größten Teil aus einer tief empfundenen Hilflosigkeit heraus.
Meine Freunde sagen, sie nehmen mich ernst und gerade deswegen akzeptieren sie jede meiner Entscheidungen. Ich denke, diese Art der "Behandlung" ist die einzig richtige; du mußt deinem Freund zu verstehen geben dass du ihn ernstnimmst, aber gleichzeitig auch eine Grenze ziehen können.
Solange er sicher sein kann, dass du alamiert bist, sobald er Suizidgedanken äußert, solange wird sich nicht viel ändern.
Wenn er wirklich seinen Leidensdruck nicht aushält, dann muß er sich entscheiden, entweder in eine Klinik gehen oder sonstwo Hilfe suchen. Wenn er dazu nicht bereit ist, solltest du überlegen, inwieweit dieser Zustand für dich weiter tragbar ist.
Ich weiß aber, dass dies alles sehr schwer umzusetzen ist.

Liebe Grüße,
Tristesse Rolling Eyes

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I just want to feel safe in my own skin, I just want to be happy again.
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Post Mon, 03.Mar.03, 12:49      Reply with quoteBack to top

Ich danke euch allen ganz doll...
Die Internet-Seite werde ich mir mal ausführlich durchlesen!! Werd versuchen, mich nicht anstecken zu lassen und für ihn da zu sein, wenn er mich braucht. Er sagt oft Dinge, die er eigentlich gar nicht so meint... Ich muss versuchen, diese Dinge nicht immer so auf mich zu beziehen, um mich nicht jedes mal von seinen Stimmungen runterziehen zu lassen! Hab ihn lieb und werd ihm das weiter zeigen, aber gleichzeitig etwas abgehärteter werden, um seine depressiven Phasen aushalten zu können! Viiielen lieben Dank nochmal für eure Hilfe!!!
Haltet die Ohren steif!

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