Ich lebe wieder!!!

Moderatorin 1682 Oberösterreich W, 45

Hallo, ihr liebe Leute!

Von mir gibt es im Moment hier nicht sehr viel zu Lesen. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Es liegt aber nicht daran, dass ich kein Interesse habe ... lesen tu ich ja alles ... sondern an dem, dass in mir gerade sehr viel passiert.
Deshalb möchte ich meine bisherige Erfahrung mit meinem Weg in der Psychotherapie hier beschreiben. Besonders aber möchte ich ALLEN, die merken, dass es ihnen mit solcher Hilfe besser gelingen würde, ihr Leben wieder zu ordnen, einer besseren / guten Lebensqualität entgegenzugehen, Mut machen, sich auf diese Möglichkeit, es zu realisieren, einzulassen.

Vor einiger Zeit hatte ich sämtlichen Lebensinhalt und damit den Lebenswillen verloren. Ich wollte mit niemanden sprechen, hatte Angst, jemanden zu treffen, mit dem ich ein paar Worte wechseln MUSSTE, wollte nicht mal mehr einkaufen gehen, Es war sehr anstrengend, mit meinen Kindern zu sprechen oder gar zu lachen. Ich überlegte mir oft, wie lange ich noch für meine Kinder da sein, sprich „leben“ müsste. Immer mehr verstand ich Menschen, welche ich zuvor auf´s härteste verurteilt hatte, weil sie sich aus dem Leben geschlichen hatten und ihre armen Kinder zurückließen. Da kam zum ersten Mal das Gefühl auf, wenn ich jetzt nichts mache, dann...... Ja, ich lebte AUSSCHLIESSLICH für meine Kinder. Und das nur noch an einem dünnem Faden.
Dann kam der Gedanke, meinen Körper zu zerstören. Ich wünschte mir Krebs! Irgendwas, dass ich „unschuldig“ aus dem Leben schleichen könnte. Für die Kinder wäre es zu verstehen. Auf diese Art könnte mich keiner Verurteilen und andererseits sich auch keine Gedanken darüber machen, was er hätte tun können, um das zu verhindern....
Meine Ehe war eine völlig zerbröckelte Ruine. In diesem Zusammenhang kamen auch schlimme Kindheitserinnerungen in mir auf, welche ich das erste mal erzählte... und zwar meinem Mann. Mit seinem Einverständnis nahm ich mir vor, eine Psychotherapie bei einer Frau zu beginnen.

Am 2. August, 2002 hatte ich meine erste Therastunde. Sie erklärte mir am Ende, dass sie mir sehr wohl helfen könne und das auch wolle, wenn ich es auch will. Sie sagte auch, es wird weh tun. Ich solle dies mit einer eiternden Wunde vergleichen. In der Therapie müssen wir aus den Wunden das Eiter herausdrücken, und das tut weh. Wenn es aber heraus ist, kann die Wunde heilen. Es bleiben zwar Narben, aber die Wunde selbst ist verheilt. Diese Erklärung konnte ich ganz gut nachvollziehen und war natürlich bereit, mir helfen zu lassen. Nichts konnte mehr weh tun, als SO weiterleben zu müssen.
Nun, nach 19 Therastunden und etlichen „ups“ und „downs“ sieht mein Leben so aus:

Nach der letzten Stunde am Montag sprach mir meine Therapeutin ihre Hochachtung aus. Sie meinte, dass ich irgendwann gelernt hatte, dass Selbstmitleid nichts bringen würde und genau das mir geholfen hat, die Dinge, welche ich in der Therapie gelernt hatte, auch umzusetzen. Nicht, dass sie meinte, ich darf kein Selbstmitleid haben, im Gegenteil, aber mir hat das eben geholfen. Ich wollte einfach gesund werden.
Ihr könnt Euch bestimmt vorstellen, dass ich das nicht einfach annehmen konnte. Zu Hause dachte ich dann sehr viel darüber nach, warum. Mir ist aufgefallen, dass ich einfach Angst hatte. Angst davor, mein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Angst, dass mit meiner Gesundung auch die Therapie zu Ende gehen würde und ich diesen wundervollen Rückhalt nicht mehr genießen könnte.
Nach diesem „Bewusstwerden“ nahm ich ihre Worte vertrauensvoll an. Und seit diesem Zeitpunkt verändert sich mein Leben dermaßen positiv, dass ich es gar nicht richtig packen kann.

Ich lebe gerne, finde es sogar superspannend, was jetzt passiert. Ich fange an, mir selbst Gedanken zu machen und selbst zu spüren, was für MICH gut ist. Ich kann plötzlich selbst hinter mir stehen und da sogar meinem Chef gegenüber. Mit dem Gedanken: „ Ich arbeite sehr gerne hier, arbeite gut, aber ich werde diese Arbeitsstelle NICHT um jeden Preis behalten wollen. Wenn mein Chef damit nicht umgehen kann, dass ich mich nicht schlecht behandeln lasse, muß er mich eben kündigen.“
Und jetzt fängt´s an! Plötzlich werde ich ernst genommen. Hatte ein Gespräch mit meinem „obersten“ Chef. Wir machten uns einen Zeitraum aus, in dem ich Vorschläge ausarbeite, um dem Umsatztief entgegenzuwirken.....
Und das Allerwichtigste. Unser Familienleben ist OK! Ich nehme den Platz ein, auf dem ICH gut leben kann und nicht den, der mir zugeteilt wurde.
Meine Ehe, daran muß ich mich selbst erst gewöhnen, ist sogar eine in die Richtung geworden, die Liebe und Verständnis in sich birgt.

Ich könnte noch lange schreiben, aber ich denke, es war das Wichtigste von dem, was ich über das „wirkliche“ Leben erfahren durfte. Wenn sie es auch nicht weiß, aber auf diesem Weg möchte ich mich sehr herzlich bei meiner Therapeutin bedanken, dass sie mir so gefühlvoll geholfen hat, wieder leben zu lernen!

Ich wünsche Euch ALLES GUTE und den Mut, die richtige Entscheidung zu treffen .... nämlich die, ZU LEBEN !!!

Alles Liebe Euch allen!

*Es drückt Euch ganz lieb* Eure Annemarie!

PS.: Meine Therapieform ist die „Individualpsychologische“

[nicht mehr wegzudenken] 2687 Deutschland W, 70

WOW

du hast jetzt also ein echtes selbstwertgefühl!

ich gratuliere dir sehr herzlich und umarme dich

deine
Angela

Moderatorin 1682 Oberösterreich W, 45

DANKE, liebe Angela! Very Happy

Aber ohne Euch und besonders DICH müßte ich um so manche Erkenntnis weiterhin kämpfen! Das ist mir SEHR bewußt!

Und genau dafür danke ich DIR / EUCH !!!

*Ich hab´ Euch lieb*

Eure Annemarie!

Helferlein 32 Baden-Württemberg W, 40

Hallo Annemarie,

das klingt klasse. Alles.
Und es macht Mut.

Alles Liebe
Kara

Moderatorin 1682 Oberösterreich W, 45

DANKE, liebe Kara!

Ich freue mich, wenn ich damit ein wenig Mut machen konnte.

Alles Liebe und Gute auch Dir auf Deinem Weg!

Ganz liebe Grüße, Annemarie

Helferlein 106 Im Ländle BW. ,

..................liebe Annemarie-------------------

Laughing

Einfach HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH
ich freue mich mit DIR.

ES tut so gut, und gibt so viel Hoffnung für einen selbst, wenn man sowas liest!!!!!!!!

Sei ganz lieb umarmt
von heidi-anne Very Happy

Moderatorin 1682 Oberösterreich W, 45

.....liebe Heidi Very Happy

Es ist soooo schöööön hier bei Euch!

Alles, alles Liebe, Annemarie

Liebe Annemarie!
Ich freu mich so für Dich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Und danke, daß Du uns, die noch nicht so weit sind, Mut gibst weiter zu machen!
Alles Liebe für Deine Zukunft!
omegaboomer

Moderatorin 1682 Oberösterreich W, 45

Danke liebe Omegaboomer Very Happy

Ich wünsche auch Dir alles Gute und daß Du nie aufhörst,
auf Dich selbst zu vertrauen!

Ganz liebe Grüße und gute Nacht,
Annemarie

sporadischer Gast 21 ,

ich bin tooootal gerührt von deiner geschichte!!!

Solche Leute wie du, beweisen es immer wieder, dass es bergauf geht!!!

Wink

sporadischer Gast 16 München ,

Liebe Annemarie
ich freue mich für Dich, doch es weckt auch ängste und Sorgen bei mir...
Nämlich aus folgendem grund:Wie ich schon geschrieben habe...mach ich viel selbst...
ich habe aber auch mal eine Therapie begonnen....Körperorientiert und es ging viel auf,und als es mir dann richtig gut ging, nach 3 monaten, meinte meine Therapeutin das es gut wäre und zog weg....sie musste wegen ihrer Tochter umziehen....
Das ist jetzt 3 Jahre her....und ich habe das Gefühl trotz dem ganzen Taiji und Meditation doch irgenwie im kreis zu laufen...so als ob sich nicht wirklich was ändert....und ich überlege immer was ich tun soll und wie und ob ich soll oder nicht...ich weiss auch nicht mit der Bezahlung und wie ich einen guten Therapeuten finde....könnt ihr mir helfen bitte...ich trau mich nciht...irgendwie....Uuups Sorry ich sehe gerade das ich damit hier wahrscheinlich falsch bin....tut mir leid....
Naja mach ich alleine weiter oder gehe ich zu einem Therapeuten....wie lange soll ich noch warten ob sich was ändert.....
Bin nicht selbstmitleidig eigentlich garnicht aber ich habe einen Punkt ich bin total unsicher....
Liebe annemarie ich will nicht egoistisch sein...ich frag Dich jetzt und euch was ihr denkt....fühle mich als ob ich versagt hätte wenn ich zu einem therapeuten gehe, dachte ich schaff es allein....Sorry wenn ich euch nerve aber ich komme hier auch nicht mehr weg....von diesem Forum....
Fragend Embarassed

Hanli

Forums-InsiderIn 222 deutschland W, 36

lieber hanli,

bin zwar nicht annemarie Wink

, aber ich kann nur bestätigen, dass eine therapie sehr hilfreich und erkenntnisreich ist und das leben positiv verändert.

hanli wrote:

....fühle mich als ob ich versagt hätte wenn ich zu einem therapeuten gehe, dachte ich schaff es allein....

hast du das gleiche gefühl, wenn du an deine Taiji und Meditation ausbildung/ training denkst? ist es nicht im gegenteil, sehr klug zu einem "meister" zu gehen und mit/ von ihm zu lernen, unter aufsicht, geführt, sicher, vom vertauen getragen? bei der therapie geht es darum, über dich selbst zu lernen und herauszufinden, was dich im kreis laufen läßt. das geht mit professioneller unterstützung einfach besser. du schreibst selbst, dass dir deine zurückliegende therapie gut getan hat.
die frage ist ganz einfach: willst du noch jahre so wie jetzt weitermachen (und das gefühl haben, es alleine zu schaffen) oder möchtest du wirklich etwas ändern?

hier sind zwei links, da kann man therapeuten nach ort, methode und anderen kriterien suchen.

http://www.psychotherapiesuche.de/Suchen.asp
http://www.therapie.de/

ich empfehle dir, da einmal zu schauen und einfach verschiedene therapeuten anzurufen. dann erfährst du auch mehr über ihre methode, kostenübernahme (hängt u.a. von der therapieform, deiner krankenkasse, ob privat versichert, deinem "krankheitsbild" etc ab) und was du sonst so wissen möchtest.

trau dich lieber hanli!! vom warten allein ändert sich gar nix!

dominique

Moderatorin 1682 Oberösterreich W, 45

Lieber Hanli,

danke, daß Du Dich mit mir freust Very Happy

. Es ist schon eine Weile her, seit ich das geschrieben habe. Inzwischen bin ich schon 2 Monate nicht mehr in Therapie und mir geht es nachwirkend immer besser. Ist ein total gutes Gefühl, kannst mir glauben.

Ansonsten möchte ich mich Dominique anschließen und Dir unbedingt Mut machen, diesen Schritt in eine Therapie nochmals zu gehen.

Weißt Du, irgendwo (vielleicht sogar in diesem Forum Embarassed

) habe ich mal den Spruch gelesen : Es ist keine Schande hinzufallen, aber nicht wieder aufstehen ist eine Schande. Mir hat er sehr gefallen.

Ist ganz klar, Du hast Angst davor, diesen Schritt zu machen. Es bedeutet Veränderung. Ich denke, es gibt KEINEN hier, der das Gefühl NICHT kennt. Aber Du hast die Folgen dieser Veränderung schon einmal spüren dürfen ... und sie waren gut, nicht?

An Adressen solls auch nicht scheitern. Die erfährst Du z. B. bei "Psychosozialen Beratungsstellen, beim Hausarzt, Psychiater,...)

Hey, Arbeit war noch nie eine Schande ... warum soll es ausgerechnet eine Schande sein, wenn Du an DIR arbeitest? ... Und DAS IST Arbeit, mit der Belohnung, daß Leben wieder lebenswert zu empfinden.

Wenn Du noch irgendwelche Fragen hast, ich werde sie Dir nach meinen Erfahrungen sehr gerne beantworten.

Alles Liebe,
Annemarie

PS.: Würde mich sehr interessieren, wie es Dir weiterhin ergeht.

Moderatorin 1682 Oberösterreich W, 45

Liebe destiny,

entschuldige, Deine lieben Worte habe ich erst jetzt gesehen Embarassed

Vielen lieben Dank dafür! Very Happy

Forums-Gruftie 626 wohnort W, 50

zwar erst reingestolpert, aber dein bericht ermutigt mich...ob mein partner mit mir so viel geduld hat???...nein!!! ob ich mit mir so viel geduld hab????

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