Sport süchtig!

neu an Bord! 1 Wien M, 31

Es klingt vielleicht komisch, aber ich bin extrem Sport süchitg, ich hatte nachdem ich eine Trennung im März hatte und auch eine Selbstmordveruch hinter mir hatte, mich komplett den sport verschrieben, nur leider ist es vollkommen ausser Kontrolle geraten,
ich trainiere täglich mind.5 Stunden Ausdauer und Kraft, ich schlafe nur noch maximal 4 Stunden täglich ich bin ununterbrochen wie aufgeputscht,
nur zufrieden mit mir wenn ich Schweissüberströmt bis zu meiner Leistungsgrenze gehe, Muskelkater sind nur ein Teil der Nebenwirkungen
mein ganzes Leben dreht sich nur noch um Auspoweren bis zur vollkommenen erschöpfung, ich bin körperlich am Ende aber der Zwang treibt mich immer wieder an die Grenze! Ich weiss nicht wie lange ich das noch durchhalte!
grüss euch
Michael

Helferlein 102 Wien M

Hi. Michael

Klingt wirklich komisch .-). Wo ist das Problem?
Diese Sucht ist sozial verträglich. Und Sport sogar erwünscht.
Das Übermass kann einen recht leicht passieren. Wenn's zuviel wird streikt aber der Körper, da nützt dann der ganze Ehrgeiz nicht's mehr. Wenn man Pech hat zahlt man dann halt mit Dauerschäden.
Am besten viele sziale Kontakte, die holen einen dann schon wieder runter, wobei das möglicherweise dein Hauptproblem ist, dass du diese Kontakte vernachlässigst.

Hubert

Forums-InsiderIn 164 W, 29

Hallo Michael!

Du powerst dich völlig aus, bist erschöpft, schläfst zu wenig, hast starken Muskelkater, bist körperlich am Ende ... also ich kann schon verstehen, dass das ein Problem ist! Du sprichst auch von einem Zwang..

Was erwartest du dir denn von diesem Forum? Willst du fragen, ob du eine Therapie machen sollst? Oder bist du bereits in therapeutischer Behandlung (Du sprichst auch von einem Suizidversuch..)? Wäre zumindest keine schlechte Idee, denke ich. Du brauchst unbedingt Entlastung!

Als ich deinen Titel las, dachte ich mir gleich: Das will ich auch!! Smile

Ich versuche immer, mich zum Sport zu disziplinieren, aber ich schaffe es immer nur höchstens phasenweise Sad

. Ich weiß, vielleicht klingt das jetzt blöd, weil du ja darunter leidest, aber kannst du mir nicht einen Tipp geben, wie ich mehr Motivation bekomme? Nimms mir nicht übel..

lg lilian

Forums-InsiderIn 152 Tirol W, 37

Hallo Michael!

Wie du ja auch weißt, ist zuviel Sport (Sucht) natürlich auch nicht gut! Bedenke, dass irgendwann dein Körper nicht mehr mitspielt und dann kannst du wochenlang NICHTS mehr tun ........ hmm ... wie kommst du nun weg von deiner Sucht, ohne dass du (wieder) in ein schwarzes Loch fällst?
VERSUCHE ganz bewusst, an manchen Tagen nur zwei Stunden zu trainieren und dass du dir auch zwei RUHETAGE pro Woche gibst. Gehe vielleicht in an diesen Tagen in eine Sauna ........ enstpanne dich bewusst (auch wenn du ganz kribbelig wirst, ich weiß!) mit einem GUTEN Buch (will dir an dieser Stelle wirklich noch einmal die Bücher von Coelho empfehlen!). Zunächst hast du das Eine gelebt, jetzt das Andere. Versuche, einen Mittelweg zu finden. Auch wenn es zu Beginn klarerweise hart ist.
Du brauchst unbedingt ein "Gegenmittel". Fotografierst du gerne? Wenn ja, dann suche dir ganz bewusst schöne Dinge, die du festhalten und nachbearbeiten kannst. In der Langsamkeit entdeckst du mindestens genauso viel.
Bedenke doch ...... so wie beim Trainieren jeder Muskel verlangt, dass auch der Gegenmuskel trainiert werden muss ist es auch mit dem Geist. Ich hoffe sehr, du findest die Balance! Gönne dir auch Ruhezeiten (ich weiß, von "gönnen" kann man anfgangs nicht reden, weil man immer danach "strebt" zu sporteln .......... aber du wirst sehen, bald schon kannst du es mit deinem "Gewissen" sehr gut vereinbaren!). Der pers. Schmerz hat wohl schon etwas nachgelassen, jetzt kannst du dich vielleicht schon besser damit auseinander setzen, ohne dass du dazu so extrem viel Sport benötigst. Lass die Gedanken jetzt immer mehr zu.

Alles Gute
Brigitte

sporadischer Gast 11 Berlin M, 23

Ich kann dich gut verstehen, ich betreibe Bodybuilding seit drei Jahren und wenn ich einmal nicht zum Sport kann kommen sofort die Schuldgefühle. Ich stehe vor dem Spiegel, sehe meine Muskeln schrumpfen, denke sofort darüber nach wieviel Leistungeinbuße ich dafür wohl wieder haben werde. Selbst wenn ich krank bin gehe ich trainieren. Erst sag ich mir:,, Heute mal nicht so hart du bist krank" und am Ende power ich mich doch wieder voll aus.

Dagegen kannst du nur eines machen, langsam runterdosieren, d.h, statt fünf Stunden am Tag nur 4 1/2, und immer weiter, versuche aber in der kürzeren Zeit intensiver zu trainieren. bis du dann irgendwann auf einem normalen Level bist. Johanneskraut hilft gegen die Depri´s!

neu an Bord! 4 Germany M, 31

Hallo.
Also wenn ich das mit mir vergleiche, dann könnte ich die These aufstellen, dass du einfach die Trennung noch nicht verarbeitet hast. Bin ich genervt, treibe ich Sport, in meiner momentanen Trennungsphase treibe ich auch Sport wie ein Wilder. Wenn man sich auspowert, kann man sich einfach keine grossen Gedanken machen. Während dessen nicht, und danach fühlt man bzw. ich mich so wunderbar entspannt, aber in Wirklichkeit ist es wohl einfach nur Verdrängung.
Dadurch, dass du so dermassen von der Trennung umgehauen wurdest (Suizidversuch), hast du noch mehr in den Sport gesteigert. Na immerhin besser als Alkohol (auch immer gerne genommen) o.ä.
Wie fühlst du dich, wenn du an die Trennung zurückdenkst?
Kann das sein? Was meinen die anderen dazu?

LG

Forums-InsiderIn 152 Tirol W, 37

Hallo Doppelkeks!

Ich sehe das genau so! Ich hatte auch nach einer sehr großen Enttäuschung extrem viel trainiert (bis zu drei Einheiten am Tag ... Laufen, Schwimmen, Rad, meistens jedoch laufen und abends dann noch mit dem MTB) .... es hat schon sehr viel geholfen .... der seelische Schmerz wurde verdrängt (in der ersten Zeit, danach muss man sich dem eh stellen, irgendwie) ......... inwischen hat sich das auf ein normales Pensum reduziert, aber manchmal denke ich, ich wäre schon noch gerne so gut drauf und vor allem so "hart zu mir" ......... doof, nicht? Embarassed

LG
Brigitte.

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