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Yeti
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Post Mon, 16.Aug.04, 22:00      Transaktionsanalyse Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen

Mich würde mal Näheres zur Transaktionsanalyse interessieren.
Was das so im Großen und Ganzen ist, habe ich mittlerweile glaube ich zumindest theoretisch verstanden.
Habt Ihr damit Erfahrung? Welche Rolle spielt es in eurer Therapie? Und in welche Form der Therapie gehört sie?
Mal soweit diese Fragen als Einstieg...

Liebe Grüße Yeti grinsend

PS: Ich hoffe, das ist jetzt kein Doppelthread.
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Ann
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Post Mon, 16.Aug.04, 22:11      Re: Transaktionsanalyse Reply with quoteBack to top

Hallo Yeti,

Ich selbst versuche immer innere Konflikte mithilfe der Transaktionsanalyse zu lösen. Bisher habe ich es sogar geschafft einen der größten Konflikte damit zu lösen und eine sehr schwierige Situation damit zu umgehen, die schon mal in einer Katastrophe endete.
Was ich meine, ist der Neid auf meinen Freund, egal wann, wenn er krank ist und Zuneigung bekommt, wenn er Geburtstag hat, etc.
Damals gab es auch einen Thread, als ich gerade in dieser Phase steckte und es mit dieser Theorie schaffte die Situation zu meistern. Wenn du magst, dann geb ich dir den Link.
Ich finde diese Theorie sehr sinnvoll und kann sie immer gut und erfolgreich anwenden.
In meiner Terapie wurde sie aber nur 1-2 mal angesprochen.

LG, Die Ann

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Ann
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Post Mon, 16.Aug.04, 22:20      Re: Transaktionsanalyse Reply with quoteBack to top

Für die, die mit diesem Begriff nichts anfangen können, habe ich einen Text aus dem Web hier reinkopiert, da ich als Laie nun nichts falsches vermitteln wollte Mr. Green (muss ich den Link der Quelle eigentlich angeben?)
Falls jemanden die Sache näher interessiert, dann kann ich nur das Buch "Ich bin o.k. Du bist o.k."von Thomas A. Harris empfehlen.

Hier nun das im Web Gefundene:


KONZEPT:
Ab 1950 entwickelte Eric Berne in den USA ein Modell, das die menschliche Persönlichkeit und das Miteinander (Kommunikation) in verständlicher Weise auf dem Hintergrund der Psychoanalyse erklärt.

ICH-ZUSTÄNDE:
Unterteilung der Persönlichkeit in 3 Bereiche:

1.Das Kind-Ich: Wünsche und Verhaltensweisen, die spontan und impulsiv sind. Das Kind-Ich wird durch die Erfahrungen in der Kindheit geprägt: Gehorsam, Schuldbewußtsein, Abhängigkeit; Erfüllung von Erwartungen, Autoritätsgläubigkeit, Freiheit, Autonomie. Also entweder angepaßtes oder autonomes K.
"Ich will/weiß ich doch nicht/mir egal/super/stark/klasse ..."

2.Das Erwachsene-Ich: reagiert mit Gefühlen und Verhaltensweisen auf seine Um- und Mitwelt, die der jeweiligen Situation angemessen sind. Das ERW läßt den Menschen sich flexibel entwickeln, es ist geprägt von Selbständigkeit, Selbstkritik, Autonomie und Verantwortung. Das ERW ist die reife Persönlichkeit.
"Ich meine,finde,denke/W-Fragen/Lassen Sie uns in Ruhe reden "

3.Das Eltern-Ich: entsteht aus Normen, Vorstellungen, ungeschriebenen Gesetzen und Gefühlen, die die Eltern vermittelt haben. Das EL läßt den Menschen reagieren, wie er es im Lauf der Zeit von Autoritäten übernommen hat. 2 Erscheinungsweisen:
"wenn Ich Du wäre/mein lieber Mann/Schätzchen/Du solltest.."
Je nach Lebenssituation können Menschen bestimmte Ich-Zustände mit Energien besetzen, sich elterlich, kindlich oder erwachsen verhalten.

TRANSAKTION:
Jeder Austausch zwischen Menschen kann als TA bezeichnet werden. Oft handeln wir nach ganz bestimmten Mustern, also stereotyp aus immer gleichen Ich-Zuständen heraus. Z.B. kann jemand aus dem Eltern-Ich heraus mit dem Kind-Ich des anderen sprechen; der als K Behandelte wird entweder sich brav fügen oder rebellieren. Sprechen 2 Menschen aus ihrem EL heraus, gehen sie sachlich ohne Verlierer oder Gewinner zu sein miteinander um. Sprechen Menschen auf der gleichen Ich-Ebene miteinander, so wird von einer komplementären TA gesprochen. Bei gekreuzten TA (crossover) verläuft die Kommunikation auf verschiedenen Ebenen, z.B. spricht jemand aus dem ERW beim anderen auch das ERW an, der antwortet aber aus dem K einem EL.
Berne nennt unsere Lebensgestaltung Skripte (Drehbücher).
Menschen übernehmen in ihrem Leben Rollen und spielen darin ihr individuelles Lebensskript. Diese Skripte bestehen aus erstarrten, unflexiblen und unlebendig gewordenen Mustern im Denken, Fühlen und Verhalten. Welche Verhaltensmuster Erwachsene in ihrem Leben bevorzugen, hängt mit Kränkungen und Verletzungen in der Kindheit zusammen. Typische Skripte:

ICH BIN OK.- DU BIST NICHT OK.
ICH BIN NICHT OK.-DU BIST OK.


Die TA will dem Menschen zu einem gelingendem Dasein helfen, indem sie die in der Kindheit erworbenen Muster aufdeckt und zu einer komplementären Kommunikation befähigt.


LG, Die Ann

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fühlmich
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Post Fri, 11.May.07, 7:29      Re: Transaktionsanalyse Reply with quoteBack to top

Ich finde auch, daß der durch sich die Umstände der ersten Lebensjahre gebildete "Lebens-script" sehr zu den sozialen und sonstigen Schwierigkeiten späterer Jahre beitägt.

Bernes bzw. Harris TA-Erkenntnisse, daß der Lebens-script: Ich bin o.k.-Du bist o.K. letztlich nur durch die bewuste Einschaltung des Erwachsenen-Ichs möglich ist, find ich sehr tröstend. Und als mutmachende Aufforderung!

Wenn die Nicht-o.k. Einstellung, sowohl bei einem selbst, als auch bei dem anderen, nicht zu leugnen ist, dann ist Harris/Bernes Hinweis auf ein nachträgliches Umlernen (Neuschaffen neuronaler "Schaltungen" im Gehirn)
bzw. Nachlernen, eine nicht abzustreitende Möglichkeit.

Harris spricht auch von einer psychischen bzw. sozialen Geburt...

Nur wie sieht das in der Praxis aus?

Wie kann man das lernen? Die festsitzenden Verhaltensschemata arbeiten kontraproduktiv:
Ein Ich bin nicht o.k.-Du bist nciht o.k.-Typus, der sein Verhalten änderen möchte, hat ja gar keine Chance die Anfangshürde, der Kontaktaufhnahme zu anderen zu überspringen, nachder ja erst soziale Intimität möglich wird.

Ja... wie geht man das an?

Den lakonischen Hinweiß auf eine Therapie kann ich nciht mehr hören...

Irgendwann geht das Geld aus... wenn man nicht über den Luxus einer gesetzlichen Rundumkrankenversicherung verfügt... wirkungsvolle Langzeit- Sitzungen die wirklich was in der Script-strukturierung änderen (Erfolgskontrolle!), sind selten. Eine Abhängigkeitsbeziehung des Therapeuten zum Klienten (Finanziell) darf nie thematiesiert werden... dieses Thema scheint ablolut tabu.

Trotzdem bleibt das Problem...
... und meine persönliche Frage: wie gehe ich das an?

Besonders die Thematik der "Intimität" (nach Harris)?
Der Ich bin o.k.-Du bist o.k. Script alleine bringt's nicht... also ich scheitere mittlerweile gutgelaunt und dem anderen sympatisch, an der sozialen "Hürde" der "irgendwie ablaufenden Handlungsschemata" meiner Gegenüber. Irgendwie läuift Nähe und Intimität auf einer Ebene ab, die , so scheint es mir, nur dann zu lernen ist, wenn man einem Anderen bereits näher gekommen ist, also schon diese Hürde genommen hat...

Wie gehe ich das an?

Vielleicht kommt rüber was ich meine... Also bitte keine Hinweise auf ne Therapie.. Therapeuten MÜSSEN den Kontakt an der "Intims-grenze" abbrechen... an einem Punkt wo's eigendlich erst ineressant wird... der Punkt, an dem man nämlich einem anderen wirklich näher kommt... dem Punkt, wo man nähe vielleicht wirklich nach-lernen könnte...? Wink
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r.l.fellner
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Post Fri, 11.May.07, 9:30      Re: Transaktionsanalyse Reply with quoteBack to top

Lieber fühlmich,

viele Wege führen nach Rom, Psychotherapie ist nur einer davon - und zwar einer, der versucht, dies auf möglichst wissenschaftlicher Basis zu tun. Um Missbräuche der Verantwortung zu vermeiden, die mit derartiger Begleitung verbunden ist, sind Regelungen bezüglich des Überschreitens der "Intimgrenze", wie Sie das nennen, meines Erachtens nach unumgänglich. Und, seien wir ehrlich - es wäre doch kein seriöser Therapieerfolg, wenn es Ihnen durch die Therapie bereits besser ginge, aber immer noch der Rock- oder Hosenzipfel der/des Therapeutin/en die einzige Option wäre, glücklich zu werden oder Intimität zu erfahren ...

Zu Ihrer Frage betr. Script-Änderung: hier hat es sich nun einmal erwiesen, dass eine Außenperspektive am hilfreichsten und effizientesten ist. Meiner Erfahrung nach gelingt es manchen KlientInnen äußerst rasch, ihr Selbstwertgefühl zu steigern, manche benötigen dafür ein wenig länger. Bisher ist es aber m.E. nach noch jedem gelungen, hierbei deutliche Verbesserungen zu erzielen, sofern er/sie sich nur auf einen regelmäßigen, eine gewisse Zeit andauernden Prozess eingelassen hat. Wer sich dagegen schon nach 2, 3 Sitzungen "Wunderheilungen" erwartet, sollte dann auch besser zu "Wunderheilern" gehen..
Die Frage rund um die Therapie-Finanzierung wurde hier im entsprechenden Forumsbereich schon ausführlich diskutiert - meine grundsätzliche Position dazu ist, daß es natürlich auch gute Kassentherapeuten gibt, in unserer Preis=Leistungs-Kultur häufig gute Qualität aber halt schlicht auch ihren Preis hat (es sich gute Therapeuten also leisten können, für ihre Arbeit auch Geld zu verlangen). Wer sich selbst etwas wert sein will, sollte halt vielleicht nicht darauf warten, bis ihm ein gratis Kassenplatz vor die Füße fällt. Wink

Ich bin sicher, daß es auch Ihnen möglich ist, Ihre "Scripts zu verändern" - vielleicht braucht es aber noch ein wenig Zeit, bis Sie innerlich dazu bereit sind, sich mit der nötigen Offenheit jemandem zunächst Fremden anzuvertrauen und/oder das dafür nötige Geld [für sich selbst] aufzuwenden.
Wenn es aber unbedingt ohne Psychotherapie sein soll, dann gibt es ja auch viele Selbsthilfe-Bücher mit tausenden Tipps & Tricks, Meditation, sich einen Meister in Indien zu suchen, Tantra-Seminare, Reiki etc. etc. etc.

Lieben Gruß und alles Gute!
R.L.Fellner

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nannly
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Post Fri, 11.May.07, 11:44      Re: Transaktionsanalyse Reply with quoteBack to top

r.l.fellner wrote:
... meine grundsätzliche Position dazu ist, daß es natürlich auch gute Kassentherapeuten gibt, in unserer Preis=Leistungs-Kultur häufig gute Qualität aber halt schlicht auch ihren Preis hat (es sich gute Therapeuten also leisten können, für ihre Arbeit auch Geld zu verlangen). Wer sich selbst etwas wert sein will, sollte halt vielleicht nicht darauf warten, bis ihm ein gratis Kassenplatz vor die Füße fällt. Wink

Ich bin sicher, daß es auch Ihnen möglich ist, Ihre "Scripts zu verändern" - vielleicht braucht es aber noch ein wenig Zeit, bis Sie innerlich dazu bereit sind, sich mit der nötigen Offenheit jemandem zunächst Fremden anzuvertrauen und/oder das dafür nötige Geld [für sich selbst] aufzuwenden.


??? Question Sad fühle mich hiermit gerade jeder Hoffnung beraubt! Vielleicht verstehe ich es falsch? Vielleicht bin ich zu wenig Realist oder zu viel Träumer?
Bedeutet es, einen kassenfinanzierten Therapieplatz zu bekommen, der einem tatsächlich hilft, ist fast (bis auf wenige Ausnahmen) unmöglich? Wie konnte ich bisher nur so blind und sinnlos ins Leere laufen?
Lg (sorry- um nicht ins OT zu geraten, werde ich dann mal die Suchfunktion betätigen)
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Post Fri, 11.May.07, 12:43      Re: Transaktionsanalyse Reply with quoteBack to top

Liebe nannly,

zum einen bezog ich mich auf Österreich, wo die Kassensituation eine etwas andere ist, zum anderen schrieb ich auch dies hier:
r.l.fellner wrote:
daß es natürlich auch gute Kassentherapeuten gibt

es ist also in jedem Fall sinnvoll, weiterzusuchen und sowieso niemals sinnvoll,
Hoffnungen aufzugeben!

Lieben Gruß
rlf

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