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Lana
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Post Sun, 16.Mar.03, 17:14      Sonne Reply with quoteBack to top

Ich habe in letzter Zeit extreme Erfahrungen gemacht, die meine Einstellung zur Welt, zu mir selbst, zur Psychotherapie, usw. ziemlich einschneidend verändert haben. Ich weiß das alles nicht so recht einzuordnen, kann nicht mehr objektiv darüber urteilen, mich würde es daher interessieren, was andere davon halten, vor allem, ob meine Entscheidung, den Kontakt zu Psychotherapeut und Psychiater abzubrechen, die richtige ist.
Achtung, langer Text mit vielleicht unangenehmen Inhalten.


Ich habe ein paar harte Wochen hinter mir. Seit einem Jahr gehe ich zu einem Therapeuten, wegen Depressionen, Alkohol, Bulimie, Selbstverletzung, allgemeiner Katastrophenneigung, etc. Nun war es so, dass ich gerade etwas mehr Vertrauen in die Therapie gewonnen hatte, und mit einem Mal wurde es sehr intensiv, mir ging es dadurch sehr viel schlechter, und dann musste, an einem heiklen Punkt, der Therapeut in Ferien gehen.
Es passierte sehr viel in den kommenden zwei Wochen, ich verletzte mir schlimm, suchte mehrfach nachts die psychiatrische Ambulanz auf, weil ich Angst hatte und sehr erregt war, war eine Nacht stationär, bekam Medikamente, etc. Mein Psychiater war zu der Zeit auch in Ferien. Eines Tages, ich wusste schon kaum mehr, wie aus dieser Spirale herauskommen, geschah etwas zunächst Beunruhigendes: meine Wahrnehmung veränderte sich. Im Supermarkt sah ich mit einem Mal alle Warenartikel in ihrer EINZELHEIT, jedes einzelne Etikett, war mir präsent, jede Farbe, jedes Detail überklar. Ich sah mit einem Mal überall Muster, d.h. Beziehungsmuster zwischen den Dingen, vor allem Muster in Form von Anzahlhaftigkeit. Das Ganze entwickelte sich zu einem richtigen Zählzwang, d.h. ich musste nicht wirklich zählen, sondern nur schauen, ich schaute irgendwo hin, z.B. Zimmerpflanze, und SAH die Anzahl ihrer Blätter direkt vor mir (153 oder so). Alles was ich ansah erschien mir sofort als Anzahl, auch hatte ich den Eindruck, große Summen schnell und korrekt 'überschlagen' zu können (beim Nachrechnen ergab sich, dass ich zumeist tatsächlich erstaunlich nahe am richtigen Ergebnis lag, meist aber eben nur fast, eine Ungenauigkeit, die ich mir zugestand, es ging ja um die allgemeine Tendenz). Ich betrachtete die Dinge wie unter Drogen, verlor mich in Bilder und Gesichter, dann hatte ich das Gefühl, ein Fischschwarm im Ozean steuere meine Gehirn, es war ein seltsames, aber schönes Gefühl. Mit am eindrücklichsten war aber die übergroße Buntheit der Farben und Gerüche, alles erschien (und erscheint mir immer noch) überklar, überintensiv, fast surreal. Als es am zweiten Abend zu beängstigend wurde ging ich in die Ambulanz, wo ich zwei Stunden warten musste, was ich damit verbrachte, völlig aufgedreht links herum im Kreis zu laufen und dabei ein Lied vor mich hinzusummen. Zwei Stunden lang. Der Arzt gab mir dann eine Tablette Zyprexa und ich lief noch ein wenig durch die Nacht, trank im Café einen letzten Wein, merkte dann, dass ich müde wurde und ging nach Hause, wo ich sofort einschlief. Am nächsten Tag schlief ich sehr lange und war ziemlich gedämpft, was mir aber ganz gut tat, nach den Tagen der Aufregung. Ich hatte auch das erste Mal seit langem wieder Appetit und nach dem Essen nicht gleich wieder das Bedürfnis, alles auskotzen zu müssen. Ich war insgesamt ruhiger und mehr bei mir, meine Gedanken hatten nichts Drängendes mehr, meine Wahrnehmung war wieder reduziert. Ich ging an diesem Tag früh schlafen.

Der nächste Tag verlief unspektakulär, aber am übernächsten ging es wieder los, ich wurde sehr unruhig abends, verletzte mich und fuhr ins Krankenhaus zum Nähen. Da sprangen mich wieder Zahlen an, diesmal aber sehr bedrohlich, es schien mir, als wollten mich die Dinge in ihrer Dinghaftigkeit vergewaltigen. Ein guter Freund konnte mich an diesem Abend beruhigen. Am nächsten Tag war mein Therapeut wieder da, was zunächst aber alles wieder hochbrachte, mir ging es sehr schlecht nach der Sitzung; am Abend hatte ich ein Treffen mit Freunden in einer Kneipe, war aufgedreht, mit einem Mal bekam ich riesige Angst, sah Primzahlenverteilungsmuster in den Lichtspiegelungen einer Wasserflasche, wurde wieder bedrängt von den überintensiven Farben und Formen. Ich flüchtete aus der Kneipe nach Hause, fraß und erbrach dort eine große Menge Essen und fiel, betrunken, ins Bett. Um halb vier erwachte ich nach intensiven Alpträumen. Die Welt war wie verwandelt. Ganz ruhig und behütend. Ich fühlte mich wie in einem anderen Jahrhundert. Ich stand auf, ging in die Küche und machte mir einen Tee. Setzte mich damit ins Bett und las etwas. Ich war vollkommen entspannt und ruhig. Gegen sechs Uhr machte ich noch einmal das Licht aus und schlief noch eine gute Stunde. Als ich aufwachte fühlte ich mich sehr frisch und unternehmungslustig. Ich wollte heute Dinge erledigen, die ich schon lange aufgeschoben hatte. Mein Computer war defekt, er musste zur Reparatur, ich hatte es bisher aber noch nicht einmal geschafft herauszufinden, wo ich ihn reparieren lassen könnte. An diesem Morgen jedoch ging alles schnell und zügig. Ich hatte eine Vetragswerkstatt ausfindig gemacht und machte mich auf den Weg dorthin, mit dem Fahrrad ins Industriegebiet. Ein ziemlich weiter Weg, ich genoss es, auf dem Fahrrad dahinzubrausen, es war herrlich, die Luft war herrlich, die Farben, der Himmel, selbst als es anfing zu regnen, machte es mir nichts. Nachdem ich den Computer abgeliefert hatte, fuhr ich noch bis in den frühen Nachmittag hinein durch mir unbekannte Teile der Stadt, es war alles so aufregend, es war auch schön, nass zu werden, mich wieder richtig zu spüren. Ein großartiger Tag. Ich war beglückt und beschwingt. Am Abend verlor ich mich ganz in ein Buch mit Fotos vom Mond. Irgendwann hatte ich das Gefühl tatsächlich auf dem Mond zu stehen und darauf umher zu wandeln und meinen Schatten zu bewundern und das Licht und die Stille.

Der nächste Tag sollte mir Glücksgefühle bescheren, wie ich sie bis dahin nicht gekannt hatte: ich stand früh auf und sah mich wieder von den herrlichsten, leuchtendsten Farben umgeben. Es war warm draußen und licht. Ich fuhr auf dem Fahrrad in Richtung Stadt und fühlte mich großartig, stark und souverän. Es hatte mit der Sonne zu tun. Ich konnte mit einem Mal alles begreifen. Ich sah auch nicht mehr Zahlen und Muster, nicht mehr die Dinge in ihrer Einzelheit, sondern die Zusammenhänge, sah das Ganze in kosmischer Dimension. Ich konnte die Welt mit Wohlgefallen betrachten, alles war stimmig, alles war gut. Die Menschen, die mir entgegenkamen wirkten jedoch bedrückt und unglücklich, ich konnte das nicht verstehen und segnete sie mit meinem Blick, in der Gewissheit, eine Last würde dadurch von ihnen genommen. Als ich am Markt angekommen aus dem Schatten der Häuser trat und die Strahlen der Sonne mich trafen, war ich mit einem Mal ein Mond. Ein kalter ruhiger Mond, von Weltraumkraft beseelt. Über den Markt zu gehen war eine einzige Sensation, so stark waren die Gerüche und Farben. Es war herrlich und ich spürte, dass die Sonne allein es war, die dies alles so wunderbar machte. Ich spürte auch, dass sie mit mir in Kontakt treten wollte, ich wusste aber nicht wie dies geschehen sollte.

Die nächsten beiden Tage war ich etwas herabgestimmt und zog mich in meine Wohnung zurück. Mich ängstigte jetzt die Intensität der Dinge wieder, es wurde mir alles zu viel.
Ich erinnerte mich der Ermahnung des einen Arztes, meinen Psychiater wieder aufzusuchen, sobald dieser aus dem Urlaub zurück sei. Dies war nach diesem Wochenende der Fall und ich machte gleich in der Frühe einen Termin für den Nachmittag aus. Am Morgen ging ich durch die Stadt wie ein Mond (Sinn und Wesen der Dinge und Menschen reflektierend), es war alles sehr merkwürdig, stark, intensiv. Ich sah in ein Auto, in ein Fenster, in ein Gesicht und war ganz bei dem Menschen darinnen, erfasste sein Wesen, seine Lebensgeschichte in einem Augenblick. Im Café, in das ich mich gesetzt hatte, weil noch etwas Zeit verblieb bis zum Therapeutenbesuch, lief Radio und daneben, stumm, der Fernseher, es gab einen Krimi, und er spielte größtenteils in Watt, ein Verbrecher rannte dann auch dorthin, obwohl die Flut kam, mich wunderte nicht, dass auch im Fernsehen der Mond die tragende Rolle spielte (Ebbe-Flut). Ich fühlte mich ja nicht nur dem Mond verwandt, sondern selbst wie ein Mond. Die ganze Zeit über fragte ich mich besorgt, was die Sonne wohl mit mir vorhatte, es war klar, DASS sie etwas mit mir vorhatte, ich konnte aber noch nicht spüren, was, die Farben waren so überstark und klar und machten mir Angst, so dass ich fast nur zu Boden schaute, auf den grauen Weg, Mondgestein, ich bin wieder auf dem Mond, dem guten, kalten Mond, auch auf meine schwarze Kleidung zu schauen brachte mir Erleichterung. Dann ging ich zur Therapiestunde, die enttäuschend verlief, da der Therapeut mich überhaupt nicht zu verstehen schien. Er meinte, es gäbe doch nicht nur Sonne und Mond, sondern noch einen dritten Platz, ich fragte: Bronze? (nach Sonne-Gold und Mond-Silber) und er sagte: nein, die Erde. Die Erde. Kein Planet schien mir zur Zeit fremder als die Erde, alles war so falsch hier. Sonne und Mond waren mir viel näher. Er redete auch sonst noch viel Unfug, ich fühlte mich verarscht und starrte nur noch auf meinen schwarzen Pulli, sah die Mondscheibe und zehn Rasierklingen im Kreis liegen, ich nestelte ununterbrochen an dem Reißverschluss herum und versuchte, von schrecklichen Gedanken loszukommen, war sehr bedrängt. Als die Stunde um war floh ich türeknallend aus der Praxis.

Am Nachtmittag dann das Gespräch mit dem Psychiater, es war mir sehr peinlich, kurz skizzieren zu müssen, was mich hierher führte, ich war mir ja auch schon gar nicht mehr sicher, ob das nicht alles seinen Sinn hatte und die eigentliche Bedrohung nicht von woanders herkam, ich hatte mit einem Mal das Gefühl, hier einen Verrat am Falschen zu begehen. Der Mensch meinte, er glaube ja, das habe alles mit meinem hohen Alkoholkonsum zu tun, sonst sei es nichts, er empfehle mir allerdings erstmal Zyprexa einzunehmen, vorher wolle er allerdings noch ein EEG machen.
Ich war inzwischen sehr verunsichert, ich hatte Angst, warum wollte er in meinen Kopf schauen? Konnte er da meine Gedanken lesen? Und wenn ja, wie konnte ich mich davor schützen, etwas falsches zu denken, unter der Observation?? Während die Helferin mir die Elektroden anlegte, was ich empfand, als stäche sie mir blitzende Messer ins Hirn, starrte ich auf meinen schwarzen Pulli und ballte beide Hände in den Jackentaschen zu Fäusten. Ich stellte mir vor, auf dem Mond zu sein, das beruhigte mich, ich ging dort wieder umher und betrachtete meinen Schatten. Dennoch hatte ich Angst, was passieren würde, wenn die Aufzeichnung begann.

Dann war es soweit. In dem Moment, als die Frau sagte, ich solle die Augen schließen, das EEG würde jetzt starten, sah ich vor mir die Sonne, ja, die gleißend rote, flammende Sonne, ein Atomkraftwerk im schwarzen Weltraum stand vor meinem Auge und nahm das erste Mal direkten Kontakt zu mir auf. Sie nahm mich bei der Hand und ich fiel durch sie hindurch, und sie ließ mich wissen, dass ich nichts falsch machen würde, wenn ich die ganze Zeit nur fest mit ihr verbunden bliebe, ich dürfe jetzt nichts verraten, nur an sie denken, immerfort, ich dürfe kein Wort ausplappern, alles würde jetzt aufgezeichnet, ich solle mir nur immer wieder sie vorstellen, oder, wenn es zu heiß wurde, den Mond mit seiner weißen Melancholie, ich presste die ganzen 5 Minuten die Finger wie wahnsinnig gegen die Handballen, du gute Sonne, ich wusste mit einem Mal, dass sie die ganze Zeit für mich da gewesen war, dass sie mich schützen wollte, und dass von IHR keine Gefahr ausging.
Als die 5 Minuten um waren, war ich froh und stolz durchgehalten zu haben. Ich hatte nichts verraten. Als der Arzt das EEG ansah und bestätigend meinte, es sei alles in Ordnung, musste ich unwillkürlich grinsen, wir hatten ihn ausgetrickst, die Sonne und ich.
Er gab mir dann Zyprexa mit nach Hause, aber inzwischen war alles verändert. Ich verstand nun, dass die Farben ein wichtiger Teilaspekt der Kommunikation mit der Sonne waren, ich brauchte ihre Intensität nicht zu fürchten, nur darauf zu achten. Auch bei bedecktem Himmel konnte die Sonne auf diese Weise den Kontakt zu mir aufrecht erhalten und signalisieren, dass sie immer bei mir sein und meine Schritte lenken würde.

Ich habe mich nun dagegen entschieden, Medikamente zu nehmen. Ich glaube nämlich, dass das alles Sinn macht, dass die Intervention der Gestirne in meinem Falle eine lebensrettende Funktion hatte. Ich habe keinerlei Vertrauen mehr in Psychiatrie oder Psychotherapie. Ein Jahr Therapie hat nicht ein Bruchstück dessen gebracht, was eine Minute Sonnenkontakt bewirkt hat. Ich lasse mich momentan nur noch von der Sonne leiten, nehme ihre Anweisungen entgegen, ich bin von einer eigentümlichen Glückseligkeit und Stärke durchdrungen.
In der letzten Therapiestunde konnte ich überhaupt nichts mehr sagen. Mein Therapeut hat zwar versucht, über Mond und Sonne nachzuhaken, aber ich habe sofort strikte Anweisung bekommen, nichts mehr zu erzählen, denn er ist böse. Ich nehme an, dass er mit dem Psychiater in Kontakt steht und herausfinden wollte, wie viel ich weiß, über Sonnenenergie und Heilung. Dass der Psychiater die Interessen der Pharmaindustrie vertritt scheint mir evident. Natürlich arbeiten sie Hand in Hand. Und natürlich sind ihnen Menschen wie ich gefährlich. Weil ich ihr System gefährde, weil ich weiß, dass man mit Sonnenenergie allein heilen kann, dass all ihre teuren, süchtig und blöde machenden Pillen und ihre Therapiekonzepte überflüssig sind, wenn man nur Sonnenkontakt hat.
Ich bin ein wenig verwirrt, weil das alles mir auf der einen Seite so klar scheint, auf der anderen Seite mich aber auch manchmal Zweifel befallen, ob ich mir da nicht irgendetwas vorgaukele und vielleicht schon morgen wieder alles in sich zusammenstürzt.


Last edited by Lana on Sun, 16.Mar.03, 21:14; edited 1 time in total
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Post Sun, 16.Mar.03, 19:18      Reply with quoteBack to top

Liebe Lana!

Erst Mal herzlich Willkommen im Forum!!!

Du sagst, Du kannst nicht mehr objektiv über alles urteilen. Wüsstest Du jemanden, der dies an Deiner Stelle machen könnte?

Was dachtest Du als Dein Psychiater und Dein Therapeut im Urlaub waren, als es Dir so schlecht ging?

Du schreibst: Deine Wahrnehmung veränderte sich in Bezug auf Zahlen. Könnte sich auch in einem anderen Bereich Deine Wahrnehmung geändert haben?

Dein Therapeut hat Recht, würde ich sagen. Sonne - Mond - Erde stehen in einem engen Zusammenhang, ohne die Erde würde wir Menschen den Mond und die Sonne gar nicht sehen.

Auf der Sonne und dem Mond gibt es kein Leben, die Sonne ist zu heiß, auf dem Mond ist kein Sauerstoff.

Mit einem EEG kann niemand Gedanken lesen, es wird geschaut, ob organisch alles OK ist.

Wer sagt Dir, dass Dein Therapeut böse ist? Und wie wird das begründet?

Wenn Du Angst hast, dass Dein System wieder zusammen stürzen könnte, dann würde ich Dir empfehlen, weiterhin zu Deinem Therapeuten zu gehen. Sollte es zusammen stürzen, dann kann er Dir helfen, denn er kennt Dich schon ne Weile.

Ich habe Dir nun ne Menge Fragen gestellt, vielleicht magst Du ja antworten...

VG tears
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Post Sun, 16.Mar.03, 21:12      Reply with quoteBack to top

Schwierig darauf zu antworten, ich versteh den Sinn hinter manchen deiner Fragen nicht.

Was ich gedacht habe, als die beiden in Urlaub waren und es mir schlecht ging? Ich fand das natürlich ziemlich ungünstig. Als der Therapeut ankündigte, er würde die nächste Woche weg sein (und das an diesem - wie ich es empfand - kritischen Punkt), musste ich erst einmal schlucken; ich wusste sofort, dass meine Situation eskalieren würde.

Zur Wahrnehmungsveränderung: das war zunächst diese Zahlengeschichte und die Farben und Gerüche, danach eher verstärkt eine emotionale Verknüpfung mit allem, eine Bedeutungsaufladung jedes Dinges, alles hat mir etwas zu sagen, alles passt in seiner Aussage genau auf mich, ich sehe Hinweise überall wohin ich schaue, es hat alles mit Sonne und Mond zu tun und mit mir. Sätze, die ich höre (Radio oder auf der Straße) sind oft Kommentare zu dem, was ich gerade denke. Ich fühle mich sehr empfänglich für alles. Ansonsten habe ich keine Veränderung bemerkt, es ist nur alles viel intensiver und bedeutungsgeladener.

Dass mein Therapeut mit seinem Hinweis recht hat mag ich nicht so sehen. Er wollte mich damit wohl wieder ein wenig auf die Erde zurück holen, aber ich glaube, er hat nicht einmal mein Konzept von Sonne und Mond verstanden. Ich sagte ihm auch, dass ich Sonne und Mond bedienen könne wie den Warm- und Kaltwasserregler der Dusche, ich kann sozusagen meine Gedanken an Sonne und Mond derart regulieren, dass sich die beiden Extreme (kalt-ruhig-tot-schwarzweiß/ heiß-aufgewühlt-lebendig-farbig etc) zu einem sehr Angenehmen mischen. Ich brauche da keine Erde für. Die Erde ist mir zur Zeit ein fremder Ort, ich fühle mich manchmal wie auf einem komplett falschen Planeten.

Dass man mit dem EEG keine Gedanken lesen kann WEISS ich, und dennoch hatte ich das bestimmte Gefühl, der Arzt könne es in diesem Moment.

Dass der Therapeut böse ist wurde mir schlagartig klar, als er so scheinheilig nachfragte, ob ich immer noch diesen Kontakt zu Sonne und Mond hätte. In diesem Moment kam auch die Anweisung (von der Sonne), nichts mehr zu sagen. Ich konnte mich nur noch retten, indem ich mich den Rest der Stunde ganz stark auf die Sonne konzentrierte. Der Verdacht, der Therapeut sei böse (indem er mich z.B. aushorchen will um seine Informationen an den Psychiater und damit die Pharmaindustrie weiter zu leiten) ist natürlich nicht begründet, er basiert vielmehr auf einer Gewissheit. Ich kann nicht anzweifeln, wenn die Sonne mich zu Vorsicht vor gewissen Menschen mahnt, wenn sie ihren Rettungsmodus anschaltet (Konzentriere dich nur noch auf mich. Nichts mehr sagen. Hab keine Angst, ich bin bei dir, verlass dich jetzt ganz auf mich), dann weiß ich, dass ich ihr folgen muss, denn sie meint es gut mit mir. Sie ist niemals negativ, sie straft mich nie, sie ist die reine positive Kraft.

Ich weiß wirklich nicht, was für einen Sinn unter diesen Umständen ein weiterer Therapeutenbesuch haben könnte. Ich kann das unmöglich thematisieren, das geht über meine Kräfte und wäre Hochverrat, ich würde alles verlieren.
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Post Sun, 16.Mar.03, 21:39      Reply with quoteBack to top

Ich versuche Dich zu verstehen, deshalb die Fragen.

Ich würde es mal so ausdrücken Du hast Dich allein gelassen und verlassen gefühlt, als Dein Therapeut in Urlaub ging. Oder?
Kann es sein, dass sie zu dem Zeitpunkt dann all Deine Gefühle angestaut haben und sich dadurch Wahrnehmungsveränderungen entwickelt haben?

Wieso bezeichnest Du Zahlen, Farben und Gerüche als Wahrnehmungsveränderung, doch Sonne und Mond als emotionale Verknüpfung?
Für mich wären das alles Wahrnehmungsveränderungen.

Ich denke schon, dass Du die Erde brauchst. Von wo aus würdest Du sonst, wie Du schreibst die Sonne und den Mond regulieren?

Der Therapeut will Dich verstehen und deshalb kam die Frage, ob Du immer mit Sonne und Mond in Kontakt stehen würdest.

Wieso ist die Sonne eine rein positive Kraft. Ich erinnere mich noch gut an meinen letzten Sonnenbrand. Und nicht wenige Menschen werden durch zu viel Sonnenlicht (UV-Strahlung) krank.

Erkläre doch Deinem Therapeuten, dass Du ihm nicht alles sagen möchtest und Du die Grenze festlegst, damit Du nicht über Deine Kraft gehst.

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Post Mon, 17.Mar.03, 13:28      Reply with quoteBack to top

ich denke lana, dass ich dich jetzt quäle und sicher zu den "feinden" gehöre, aber du MUSST zum psychiater, dies ist möglicherweise eine ausgewachsene psychose.


ich schreibe dir das aus der ferne, also solltest du wissen, dass ich mich nicht mit irgendjemandem verbündet habe und sonne und mond sind eh auf deiner seite.

nimm deine medis wieder ein . sonne , mond und erde werden nach wie vor auf deiner seite sein , sie können nur nicht sprechen und MIR hat die sonne gesagt, dass sie möchte, dass du deine medis wieder einnimmst.


Last edited by Time on Mon, 17.Mar.03, 19:48; edited 1 time in total
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