Medis gefährlich bei falscher Diagnose?

Helferlein 67 Amstetten W, 20

Hallo,

ich bin zum ersten Mal hier und hoffe, dass mir jemand von euch helfen kann.

Vor zwei Monaten hab ich mich endlich getraut, einen Psychiater aufzusuchen, da ich mit meinem Leben schon seit Jahren einfach nicht mehr klar kam. Ich habe schon seit meiner Kindheit starke Stimmungsschwankungen und öfters Phasen der Manie oder Depression. Aber nicht langanhaltend, sondern eher kürzere Phasen.

In einem ausführlichem Gespräch mit dem Psychiater meinte der, ich hätte die manisch-depressive Erkrankung und soll Depakine einnehmen. Zusätzlich riet er mir aber noch zu einem Psychotest bei einer Psychologin, bei dem auch MDK rauskaum, außerdem sei ich ein extrem ängstlicher und unsicherer Mensch. Ich nehme jetzt diese Medi's schon ca. 1,5 Monate, habe keine mansichen Phasen mehr, aber alle anderen Probleme blieben gleich.

So, deswegen hab ich im Internet weitergesucht, was ich denn haben könnte und bin da auf höchst interessante Sites gestoßen zum Thema Borderline. Ich habe sehr viel darüber gelesen und muss sagen, dass ich an wesentlich mehr Symthomen des BL leide, als an MDK.

Ich habe einfach Angst, dass ich die Medi's die mir mein Arzt verschrieben hat nun umsonst nehme. Ich meine, die Nebenwirkungen sind ja nicht ohne, außerdem möchte ich in bald mal ein Kind haben und das soll ja sehr risikobehaftet sein, mit diesem Medikament. Mein Arzt ist längere Zeit im Urlaub und ich spiele mit dem Gedanken die Medikamente abzusetzen.

Kann mir jemand den genauen Unterschied zwischen BL und MDK nennen? Die Symthome sind ja ziemlich ähnlich (vor allem im Anfangsstadium von MDK).

Vielen Dank und liebe Grüße

Confused

Angie

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

hallo angie,

Angie_1984 wrote:

Ich habe einfach Angst, dass ich die Medi's die mir mein Arzt verschrieben hat nun umsonst nehme. Ich meine, die Nebenwirkungen sind ja nicht ohne, außerdem möchte ich in bald mal ein Kind haben und das soll ja sehr risikobehaftet sein, mit diesem Medikament. Mein Arzt ist längere Zeit im Urlaub und ich spiele mit dem Gedanken die Medikamente abzusetzen.

setz die medikamente bitte nicht eigenmächtig ab, sondern kläre deine unsicherheiten mit dem arzt nach seiner rückkehr vom urlaub. für niemanden ist es angenehm, medikamente nehmen zu müssen, aber der arzt hat sie dir sicher nicht gundlos verschrieben, er ist fachmann auf diesem gebiet und hat deine diagnose auch überprüft. er kann dir auch am besten deine unklarheiten erklären.

es spricht nichts dagegen, dass du dich weitergehend informierst, aber fang bitte nicht an, eigenmächtig "herumzudoktern", damit könntest du dir im endeffekt sehr schaden. außerdem können bei verschiedenen krankheitsbildern ähnliche oder gleiche symptome auftreten, sei also bitte vorsichtig, und wenn du unsicher bist, dann such doch bitte noch einen arzt/ärztin auf um dir eine zweite meinung einzuholen. aber nimm doch bitte die medikamente weiterhin, wenn sie dir verschrieben wurden, denn sie helfen dir ja auch wie du in deinem eingangspost schriebst. die manischen phasen treten nicht mehr auf. und "wunder", in dem sinn, dass plötzlich alles in ordnung ist, kannst du dir auch von medikamenten nicht erwarten. machst du eigentlich auch psychotherapie?

lg, naomi

Helferlein 67 Amstetten W, 20

Hallo Naomi,

erstmals, danke für deine Antwort!! Ich glaub du hast recht, es wäre keine gute Idee, die Medikamente abzusetzen, soll ja auch gefährlich sein von einem auf den anderen Tag keine mehr zu nehmen... Ich werde einfach abwarten bis mein Arzt wieder da ist und es dann mit ihm besprechen.

Ich war bisher nur 3 mal beim Psychiater und einmal bei einer Psychologin (die den Test mit mir machte). Aber das einzige was der Psychiater immer fragte war: "Wie geht es Ihnen?"

Ich hab aber das dämliche Problem, dass ich auf solche Fragen (wenn ich persönlich mit jemanden spreche) immer mit "Danke, gut" antworte und wir somit nie weiter kommen werden (meine Meinung). Ich kann es ihm nicht sagen, wie ich mich wirklich fühle.

Ich war schon mal bei einer Psychotherapie - dasselbe Problem, ich habe es geschafft meine Probleme auf irgendwas anderes zu schieben, was nur vorübergehend wäre. Leider mache ich das nun schon 7 Jahre so, deshalb konnte mir noch niemand helfen. Diesmal hab ich eben die Diagnose manisch-depressiv, wobei ich bezweifle, dass es stimmt. Ich weiß, ich bin absolut keine Frachfrau für sowas und sollte mich nicht selbst diagnostizieren, aber ich weiß doch am besten was in mir vorgeht.

Weißt du zufällig eine andere Möglichkeit als ein pers. Gespräch bei der Psychotherapie? Ich kann nicht über meine Gefühle sprechen, keine Chance, mein Hals schnürt sich zu, ich fange an zu lächeln und es abzuwerten...

Liebe Grüße
Angie

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

hallo angie,

Angie_1984 wrote:

Ich war bisher nur 3 mal beim Psychiater und einmal bei einer Psychologin (die den Test mit mir machte). Aber das einzige was der Psychiater immer fragte war: "Wie geht es Ihnen?"

Ich hab aber das dämliche Problem, dass ich auf solche Fragen (wenn ich persönlich mit jemanden spreche) immer mit "Danke, gut" antworte und wir somit nie weiter kommen werden (meine Meinung). Ich kann es ihm nicht sagen, wie ich mich wirklich fühle.

ich finde es gut, dass du die medikamente weiter nimmst.

was das reden betrifft: vielleicht kannst du es ja vor dem jeweiligen termin aufschreiben, was in dir vorgeht, oder das was du hier geschrieben hast, ausdrucken und zum termin mit dem psychiater mitnehmen? oder du sagst ihm einfach, dass du ihm auf diese frage nicht so recht antworten kannst.

hmmm, wurde bei dir früher auch schon mal was anderes als MDK diagnostiziert? wenn ja, alle befunde dem psychiater mitbringen, denn das sind sicher wertvolle informationen für ihn.

Angie_1984 wrote:

Weißt du zufällig eine andere Möglichkeit als ein pers. Gespräch bei der Psychotherapie? Ich kann nicht über meine Gefühle sprechen, keine Chance, mein Hals schnürt sich zu, ich fange an zu lächeln und es abzuwerten...

also, psychotherapie ist an sich die beste möglichkeit zum persönlichen gespräch. vielleicht kann dir ja dein arzt einen psychotherapeuten(in) empfehlen, wichtig ist ja auch, dasss du persönlich einen guten draht zu ihm (ihr) hast. wenn du anfangs nicht so gut reden kannst, könntest du ja auch hier anfänglich die sachen aufschreiben. und auch wenn du nicht so viel redest, kann es dir was bringen, sofern du dich auf den therap. prozess einläßt. ich habe am anfang auch nicht viel geredet, dafür öfter geweint, aber das reden wurde mit der zeit immer mehr. du musst halt auch selbst dran glauben, dass veränderungen möglich sind, dann wird das schon. auch wenn´s am anfang gaaanz schwierig ist.

lg, naomi

Helferlein 67 Amstetten W, 20

Hallo,

naja also beim Thema reden bin ich wirklich ein harter Fall. Ich bin mit meinem Freund jetzt 5 Jahre zusammen und nicht mal er weiß, was ich mir denke. Ich kann sowas nicht sagen, ich kann nicht über mich sprechen, nur schreiben, aber darauf darf mich dann auch niemals mehr jemand ansprechen. Liegt wahrscheinlich in der Familie, denn bei uns wurde nie über Gefühle gesprochen. Sowas ist total tabu.

Ich habe keine Befunde, du musst wissen mein Leben bestand daraus, mich immer und immer wieder so anzupassen, dass nie jemanden auffiel, dass ich nicht "richtig ticke", wenn dies doch geschah, versuchte ich es zu vertuschen oder brach den Kontakt ab. Es kennt mich niemand. Darum kann ich auch die Aussagen div. PsychologInnen nicht ernstnehmen, da ich es immer so "hingedreht" habe, dass diese oder jene Krankheit rauskam. Ich weiß, irre kompliziert, aber das passiert ganz unterbewusst, irgendwie, naja, Selbstschutz.

Den Text audrucken ist eine gute Idee, aber ich hoffe ich trau mich auch, es ihm dann zu geben. Ich versuch nämlich ständig allen vorzuspielen (auch dem Psychiater) dass alles in Ordnung sei mit mir. Ich versteh mich ja wirklich gut mit ihm, er hat eine sehr angenehme Art (witzig). Auch die Psychologin ist sehr, sehr nett. Aber manchmal denke ich, ich hätte sie unter Kontrolle und kann ihnen beweisen es stimmt alles mit mir, doch warum wäre ich denn dann dort? Eben, das denke ich mir auch und aus Scham, wechsle ich dann immer den Arzt. Ach, so eine sch*****, ich komm da nicht mehr raus, ein Teufelskreis...

Ok, ich werd mich zusammenreißen, den Text ausdrucken und ihm den dann geben und anschließend in den Erdboden versinken....

lg, angie

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

liebe angie,

Angie_1984 wrote:

Den Text audrucken ist eine gute Idee, aber ich hoffe ich trau mich auch, es ihm dann zu geben. Ich versuch nämlich ständig allen vorzuspielen (auch dem Psychiater) dass alles in Ordnung sei mit mir. Ich versteh mich ja wirklich gut mit ihm, er hat eine sehr angenehme Art (witzig). Auch die Psychologin ist sehr, sehr nett. Aber manchmal denke ich, ich hätte sie unter Kontrolle und kann ihnen beweisen es stimmt alles mit mir, doch warum wäre ich denn dann dort? Eben, das denke ich mir auch und aus Scham, wechsle ich dann immer den Arzt.

du schaffst das bestimmt, dass du den text ausdruckst und ihm gibst, nur mut! naja, vielleicht hast du sie ja in irgendeiner hinsicht "unter kontrolle" Wink

, aber ein bisschen eine ahnung haben die schon auch, bleib jedenfalls nur schön dran, dann wird es dir schon schön langsam besser gehen, das ist eine step-by-step arbeit.

die kennen sehr vieles, es gibt also wirklich keinen grund dazu, im boden zu versinken (ich weiß, leichter gesagt als getan), im gegenteil, wenn du es geschafft hast wirst du mächtig stolz auf dich sein.

ich wünsch dir viel kraft und mut!

lg, naomi

Helferlein 67 Amstetten W, 20

Ja ich hoffe, ich schaff das! Confused

Es bleibt mir ja nichts anderes übrig, denn so weitermachen hat auch keinen Sinn mehr, es macht mich nur noch merh fertig!

Danke für deine Ratschläge und fürs Zuhören!

Liebe Grüße
Angie

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