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Abeona
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W, 21


Post Wed, 20.Oct.04, 23:29      "Normales" Essverhalten? Reply with quoteBack to top

Bin seit ein ca. 4 Jahren essgestört, so genau kann man das ja nicht sagen, und eigetnlich auch auf dem Weg der Besserung. Was mr sehr geholfen hat: Möglichst wenig schlechtes Gewissen haben, das macht alles nur noch schlimmer, wenn man sich städig Vorwürfe macht ("Oh Gott, schon wieder gek..." oder "Nein, schon wieder ien Fressanfall")
Aber ich hab das trotzdem noch ein Problem: Ich denke es geht vielen so, dass man mit der Zeit völlig das Gefühl für normales Essverhalten, normale Portionsgrößen (das normal bitte immer unter Anführungszeichen verstehen!), für Hunger/Sättigung,... verliert.
Ich weiss, der Sinn dieses Forums sind keine Rezeptvorschläge oder so, aber es würde mir trotzdem sehr helfen, wenn mir jemand, der die Es schon überwunden hat oder auch so schon wieder ein Gefühl dafür hat, sagen könnte, was man denn so durchschnittlich isst an einem Tag.
Wie auch immer, es ist irrsinig befreiend zu sehen, dass man nicht allein mit dem Problem ist und, dass es dieses Forum gibt.

Alles Liebe
Abeona

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Lasst uns immer mit einem Lächeln begegnen, das ist der Anfang von Liebe...
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Kathi
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Wohnort Köln
W, 23


Post Fri, 22.Oct.04, 11:22      Re: "Normales" Essverhalten? Reply with quoteBack to top

Theoretisch wissen wir ja, wie man normal isst! ein ausgewogenes frühstück, eine kleine zwischenmahlzeit, dann mittagessen, noch eine zwischenmahlzeit und abendbrot. ich würde dir jetzt gerne was aufschreiben, aber ich habe selbst überhaupt kein normales verhältnis zum essen. wenn ich mir vorstelle, 5 mahlzeiten am tag zu mir zu nehmen, dreht sich mir der magen um. ich bilde mir ein, das sei viel zu viel. aber lass mich dir eines sagen: das ist nicht zu viel!!! ich mache jetzt eine ernährungsberatung, wo ich wieder lernen kann, was "normal" ist. mir hat auch immer geholfen, wenn ich mir die teller der anderen angesehen habe. meine portionen warren dagegen immer etwas mickrig.....wenn es vom kopf her passte, hab ich mich dann angenähert. und mir fällt "normales" essen in gesellschaft leichter! ein gutes gespräch und atmosphäre lenken ab.
ich schätze, eine psychotherapie und ein starker wille ist auf lange sicht das einzige, womit wir es wieder zum "normalen" schaffen!
ich wünsche dir viel glück, Kathi
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LiiLa
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Wohnort Bad Godesberg
W, 25


Post Tue, 26.Oct.04, 17:53      Re: "Normales" Essverhalten? Reply with quoteBack to top

Hallo erst einmal! Noch eine Neue unter euch...
"Normales Essverhalten"- Wie oft musste ich in letzter Zeit nur an diese 2 Wörter denken?!
Vielleicht sollte ich kurz etwas zu meiner Situation sagen: Ich bin 25 und war niemals dünn. Einmal in meinem Leben habe ich bei einer Körpergröße von 1.70, 73 kg gewogen. War also "noch" im Normal-Bereich. Das hat ca. 2 Monate gehalten.Mgersucht... ich denke nicht, dass ich magersüchtig bin oder war, da ich es weiterhin "liebe" zu essen.
Vor einem Jahr, im September hatte ich damit angefangen, mich gesund zu ernähren. D.h., ich aß tatsächlich ausgewogen, habe auf nichts verzichtet, aber auf die Menge geachtet. Viel Wasser, wenig Fett, abwechslungsreich und langsam essen....alles was dazu gehört eben. Da ich extrem übergewichtig gewesen bin, musste ich bis auf weiteres auf Sport verzichten. Da mein Körper das ohnehin nicht mitgemacht hätte. ( Ich habe 141 kg gewogen bei 1,70m)
Die ersten 2-3 Monate ging auch alles sehr gut. Ich habe mindestens 16 kg weniger auf die Waage gebracht; was mich natürlich auch stolz und ehrgeiziger gemacht hat. Mein Fehler war allerdings von Anfang an, dass ich mir eine feste Vorstellung davon gemacht habe, was ich wann wiegen würde/wollte. Ich habe wirklich alles durchmachen müssen, was übergewichtige Menschen so im Alltag erleben. Außerdem hasse ich den Gedanken, noch weitere Jahre dick sein zu müssen. Ich wollte/will halt endlich mit mir im Reinen sein...
Unter Zeitdruck ( damals hatte ich tatsächlich die naive Idee, jeden Monat mindestens 5-6 kg abzunehmen, was natürlich auf Dauer nicht funktioniert hat, indem ich gesund aß), vergingen weitere Monate. Dann habe ich aus Frust damit angefangen, immer weniger zu essen. Ich denke, das werden die meisten, die das selbe durchgemacht haben, verstehen. Heute sehe ich ein, dass es völlig verkehrt ist, an einem bestimmten Zeitpunkt, weiß ich nicht wieviel Kg zu wiegen. Man muss halt ne Menge Geduld mitbringen, um sein Ziel zu erreichen.
Fazit = Ich nahm innerhalb von einem Jahr 57 kg ab. Heute wiege ich 84 kg, womit ich immernoch einen zu hohen BMI-Wert habe; aber ich will und werde auf keinen Fall zulassen, dass sich meine ES in meinem Leben breitmacht. Ich habe ein für allemal genug !!! Dass die Leute anders reagieren, wenn sie mich jetzt sehen, interessiert mich nicht weiter. Ich grinse nur und geh´meinen Weg. Ich will ja nicht,dass Menschen mir sagen, wie gut ich aussehe, nein. Sie sollten nur niemals damit angefangen haben, mir beizubringen, wie eklig, wie absolut unästetisch ich ausgesehen habe. Da helfen die Komplimente jetzt halt auch nicht weiter. Unangenehme Erfahrungen vergess ich leider nie. Wie auch immer, mein Problem war und ist weiterhin, dass ich gestört bin, was mein Essverhalten angeht. Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke, es heißt latente Esssucht.
Wenn ich gestern zu viel gegessen habe, esse ich heute entweder gar nichts, oder einen Milchreis und im Verlauf des Tages evtl noch Obst. Das Problem ist ja, ich esse mittlerweile nie "normal". Entweder schlinge ich alles in mich rein, bis ich kaum noch atmen kann, oder schlafe im Rhythmus zu meinem Magenknurren.
Meine Familie macht sich unheimliche Sorgen darüber, dass ich magersüchtig werden könnte, wenn ich so weitermache. Aber ich werde sie eines besseren belehren grinsend Dessen bin ich mir vor 2 Tagen sicher geworden. Ich will keine krankhafte esssüchtige sein, die ständig nur daran denkt, was sie essen soll, ob sie essen soll!
Das wichtigste, was ich mir auf meinen weiteren Weg mitnehme, wird sein: Geduld Geduld Geduld !
Abeona wenn du magst, schreibe ich nächste Wo nochmal, und berichte dann von meinem WIEDER-"normalem" Essverhalten.
Ich hoffe, ihr drückt mir die Daumen grinsend
Lasst es euch gut gehen, alle , die ihr euch Zeit nimmt, um auch meinen Beitrag zu lesen. Ich danke euch !

LiiLa U.
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Abeona
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Wohnort Österreich
W, 21


Post Tue, 26.Oct.04, 18:27      Re: "Normales" Essverhalten? Reply with quoteBack to top

Ja, da kannst du dir sicher sein, dass ich dir die Daumen drücke. Und ich hoffe, es hilft. Wenn man so ein schweres Vorhaben vor sich hat, wie sein Essverhalten wieder in den Griff zu kriegen, dann kann man echt jede Unterstützung brauchen und alle aufmunternden Worte, die man kriegen kann. Zumindest bei mir ists so.
Darf ich was fragen? Also, wenn dus erzählen willst: Was war denn vor 2 Tagen, dass dir so klar gemacht hat, dass du was ändern musst? Hst du einfach lange drüber nachgedacht oder ist etwas vorgeallen oder... ?
Na gut, also nochmal, ich wünsch dir und uns allen natürlich viel Glück auf dem Weg zu etwas, das eigentlich das normalste der Welt sein sollte (aber zur Zeit leider noch nicht ist) Aber ich glaub fest daran, dass wir das schaffen. Auch wenn ichs jetzt schon lang probier und immer wieder auf die Nase falle, ich will genausowenig wie du mein sonst so schönes Leben von Essen bestimmen lassen.
Alles Liebe
Abeona

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LiiLa
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W, 25


Post Tue, 26.Oct.04, 19:42      Re: "Normales" Essverhalten? Reply with quoteBack to top

Jetzt hab ich so viel geschrieben und konnte den Thread doch nicht abschicken, weil ich mich zum x. Mal einloggen musste Evil or Very Mad
So vergesslich wie ich bin, will ich kurz versuchen, mich an meine Antwort zu erinnern:)
Also, zunächst einmal vielen herzlichen Dank Abeona! Ich wünsche dir, und auch allen anderen, die dasselbe vorhaben wie wir, auch sehr viel Glück auf ihrem Weg!
Um zu deiner Frage zu kommen, was mich dazu bewegt hat, jetzt endgültig wieder auf den richtigen Weg zu kommen...
Vor 3 Tagen hatte ich wieder einmal etwas zu viel gegessen, was natürlich dazu geführt hat, dass ich am Folgetag gar nichts aß. Mein Körper reagiert mit den üblichen Symptomen wie Schwindelgefühl, Mattheit, Kraftlosigkeit u.s.w. Ich kann nicht verstehen, wie ein Mensch sich das antuen kann, aber ich tu´s mir an! An einem Tag, wo alle anderen Menschen um mich herum fröhlich und ausgelassen zu sein schienen, ging ich ganz früh ins Bett, weil ich nicht daran denken wollte, dass ich krank bin. Ich kann es nicht ertragen, wenn Menschen nichts anderes als Selbstmitleid zum Ausdruck bringen. Und gerade ich musste in letzter Zeit immer wieder daran denken, was ich doch für eine Idiotin bin. Und kein Wunder, dass alles schief geht... u.ä.Da ich im Hungerzustand ehe nicht besonders gut einschlafen kann, war ich froh, dass meine Heul-Phase nicht allzu lange gedauert hat. Also schlief ich, unruhig, so als ob etwas schlimmes passieren würde, aber ich schlief. Bis ich dann auf ganz eigenartige Weise von meiner Mutter wach "beweint" wurde. Sie rief ständig meinen Namen, ich hatte Angst, dass ihr oder jemandem aus unserer Familie etwas zugestoßen wäre. Aber sie fragte mich immer nur " warum tust du mir das an?"
Ich war völlig benebelt, wusste gar nicht, worum es geht, hatte keinerlei Vorstellung! Ich hab sie gefragt, was ich denn getan hätte Neutral Da erinnerte sie mich an eine ehemalige Freundin, die fast an Magersucht und späterer Bulemie beinahe gestorben wäre. Damit hatte ich nicht gerechnet, nicht zu dieser Zeit und überhaupt.... wieso sprach sie denn von so´was ? Ich war doch nicht krank ? Ich meine, doch nicht soooo in Gefahr, dass man sich Sorgen um mich machen müsste.. Oder ?
Bis zu dem Zeitpunkt hat ja immer etwas in mir gesagt, nein nein, du bist eigentlich nicht krank, so kann man das nicht nennen, du hast halt nur ein kleines Problem, macht ja nichts weiter. und so bald du die nächsten 10 .15..20 kg und mehr abgenommen hast, wird eh´alles wieder "normal". Der Monolog meiner Mutter dauerte ungefähr 10 Minuten glaub ich. Danach war sie weg, weinte die ganze Nacht durch. Am nächsten Tag wollte sie dafür sorgen, dass ich auf keinen Fall alleine bleibe, egal was ich tue. Ich muss dazu sagen, dass ich mit 17 Jahren einen Suizid-Versuch überlebt habe. Ich kann kaum in Worte fassen, wie das einen sein Leben lang verfolgt. Manchmal denk ich, ich könnte es vergessen, aber ich bin mir sicher, dass Eltern so etwas niemals vergessen können. Lange Rede kurzer Sinn; ich fühlte mich aufgrund ihrer Worte so, als wär ich gegen ´ne Wand gestoßen. Im wahren Sinne des Wortes ! Ich hab nicht denken können, nicht antworten können. Was hätte ich denn schon sagen können ? Meine Familie, die Menschen, die immer zu mir gestanden haben, egal was für eine Dummheit ich auch tat, die Menschen, die nur mein Bestes wollten, hatten wieder einmal Angst um mein Leben. Ich dachte seit dieser ES immer nur an mich. Nur an meine Probleme, an mein völlig zerstörtes Selbstbild, an meine Ziele. Dabei war´s mir tatsächlich egal, ob ich damit meiner Gesundheit schaden könnte Sad Aber daran, dass auch andere Menschen unter meinem Wahn leiden..... Daran hatte ich nicht gedacht. Ich bin diesen Menschen sehr viel schuldig, aber auf keinen Fall weitere Trauer und Besorgnis! Außerdem möchte ich nicht weiter wie ein gerade aus dem Grab gekrochenes Etwas aussehen, wenn ich in den Spiegel schaue. Ich seh´echt blaß aus!
Alles Liebe und hoffentlich hör ich wieder von dir !
LiiLa
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