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Morgaine
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Post Mon, 08.Nov.04, 7:42      Psychotherapeutische Ambulanz? Reply with quoteBack to top

Hallo!

Ich habe mal eine ganz dringende Frage...

In letzter Zeit fühle ich mich häufig wieder sehr schlecht....oft ist es unerträglich und ich habe das Gefühl, diesen inneren Druck nicht länger auszuhalten...Ich bin dann zeitweise richtig verzweifelt...Hinzu kommt, dass ich seit ein paar Wochen umgezogen bin und nun alleine wohne....

Wenn dieser innere Druck manchmal so stark ist, weiß ich teilweise einfach nicht, was ich machen soll. Vor kurzem stand ich in einem solchen Moment auch vor der Psychotherapeutischen Ambulanz....aber ich habe mich dann doch nicht getraut, hineinzugehen.

Und nun meine Frage: Was tut man in einem solchen Notfall? Was sagt man den Leuten in der Ambulanz/Psychiatrie...etc. ? Wird man dann gezwungen, dort zu bleiben? Kann man selbst entscheiden, wann man wieder gehen möchte?
Ich wüsste es nur gern, weil ich mich dann in einer aktuen Situation eher dazu entschließen könnte, Hilfe zu suchen...Aber so, weiß ich nicht, was mich erwartet und das macht mir Angst...

Ich hoffe, dass es nicht zu verwirrend war, was ich geschrieben habe, aber ich stehe zur Zeit leider selbst etwas neben mir...

Liebe Grüße und schonmal danke!

Morgaine
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Jelka
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Post Mon, 08.Nov.04, 20:02      Re: Psychotherapeutische Ambulanz? Reply with quoteBack to top

Ich durfte bisher immer gehen, wenn ich wollte. Und das obwohl ich einmal sogar auf der geschlossenen war. Da hatte ich mit einer Krankenschwester gesprochen und gefragt, ob sie es für möglich hält, dass ich am nächsten Tag gehen darf und sie sagte, dass es schon sein kann, dass die mich übers Wochenende noch zur Beobachtung drinbehalten möchten, aber das sollte ich dann lieber machen. Denn wenn ich das nicht freiwillig mache, kann es sein, dass sie mich zwangsweise dabehalten und das kann dann richtig lange dauern. Ich hatte aber Glück und durfte gehen.
Ich habe allerdings auch sonst immer brav bis zur Visite gewartet und das dann angesprochen. Einfach so tagsüber gehen wollen hätte wohl eher zu Problemen geführt. Ich habe das auch bei anderen mitbekommen, dass die nachts um 2 gekommen sind um am nächsten Morgen schon wieder gegangen sind.
Ich war auch schon mal mit einer Freundin da, die nur ein Gespräch wollte. Das hat sie auch bekommen, danach durfte sie wieder gehen.
Soweit ich weiß, kommt es vor allen Dingen darauf an, wie suizidgefährdet du bist. Besagte Freundin wurde auch schon mal zum Bleiben gezwungen, weil es dem Klinikpersonal zu gefährlich erschien, sie wieder gehen zu lassen. Allerdings musste sie meistens nicht lange bleiben, weil sie einen Psychiater hatte, der sie dann auf ihre Bitte hin immer wieder dort rausgeholt hat.

Was hältst du denn davon, wenn du mal tagsüber hingehst, wenn es dir gerade nicht so schlecht geht und einfach mal den Arzt vom Dienst befragst? Vielleicht kann er dich informieren, wie die das da handhaben.
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Morgaine
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Post Mon, 08.Nov.04, 20:51      Re: Psychotherapeutische Ambulanz? Reply with quoteBack to top

Hallo Jelka!

Vielen Dank für deine Antwort Smile.

Die Idee, einfach tagsüber mal hinzugehen, ist an sich gut, aber mein Problem ist, dass ich mich dann nie traue. Ich denke mir dann immer, dass es mir in dem Moment ja gar nicht so schlecht geht und ich doch keine Hilfe brauche...Vielleicht denken die dann in der Klinik, dass ich mir das alles nur einbilde...und nur etwas vorspiele...

Und dann noch diese Angst, dass die mich sofort nach dem ersten Gespräch gegen meinen Willen dort behalten werden...

Dieses Eingesperrtsein löst bei mir sofort Panik aus...auch wenn es sicher nur zu meinem Besten wäre...

Vielleicht schaffe ich es ja mal, mich zu überwinden...Bisher hab ichs immer nur bis zum Eingang geschafft...habe lange auf die Tür gestarrt ...und bin dann wieder gegangen...

Hinzu kommt noch, dass meine Mutter meinte, dass ich da doch nicht hingehen bräuchte, weil ich das auch so schaffen würde...Sie hat das zwar nicht böse gemeint..aber irgendwie beschäftigt mich das doch....
Ich würde so gern mit meiner ehemaligen Therapeutin reden...Aber ich traue mich nicht, sie anzurufen, weil ich Angst habe, dass ich ihr in letzter Zeit auf die Nerven gegangen bin....(habe sie öfters mal angerufen...) ...und außerdem habe ich ja jetzt eine neue Therapeutin...aber bei ihr weiß ich nicht, wie sie reagiert, wenn ich sie anrufe...

Tut mir Leid, dass ich so wirres Zeug schreibe.

Liebe Grüße

Morgaine
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Jelka
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Post Tue, 09.Nov.04, 19:56      Re: Psychotherapeutische Ambulanz? Reply with quoteBack to top

Also ich kann mir nicht vorstellen, dass die dich gleich dabehalten, wenn es dir gut geht und du dich nur mal für den Notfall erkundigen möchtest.
Es geht ja auch darum, dass es dir in dem Moment gut geht und du keine Hilfe brauchst. Schließlich ist das die beste Voraussetzung, um sich einfach mal ganz unverfänglich zu erkundigen.
So ein Gespräch würde dir doch auch Sicherheit geben, so dass du dich hintraust, wenn es dir wirklich mal ganz schlecht geht.

Deine Mutter kann doch gar nicht abschätzen, wie schlecht es dir wirklich geht, wenn es dir schlecht geht. Ich denke, sie meint es gut, sie möchte wahrscheinlich einfach nur nicht, dass es dir so schlecht geht, dass du das brauchst. Aber ihr Wunsch alleine wird dich nicht davor beschützen. Letztendlich kannst nur du wissen, wie schlecht es dir geht.

Einerseits wäre es sicherlich schön, wenn du mit deiner ehemaligen Therapeutin darüber reden könntest, nur ist sie eben deine ehemalige Therapeutin und somit nicht mehr für dich zuständig. Du musst deine neue Therapeutin ja deswegen auch nicht anrufen. Besprich das doch einfach mal mit ihr, wenn du deine nächste Stunde bei ihr hast. Vielleicht kann sie dir etwas dazu sagen, wie das bei der Ambulanz bei euch läuft. Und dann kannst du sie auch gleich fragen, wie das mit dem Anrufen ist. Dann weißt du es für die Zukunft und kannst dich darauf einstellen.
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Hypomoch
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Post Tue, 09.Nov.04, 20:04      Re: Psychotherapeutische Ambulanz? Reply with quoteBack to top

Liebe Morgaine,

ich kann dir aus eigener Erfahrung von der psychotherapeutischen Ambulanz (dt. Großstadt) berichten. Hier ist es nicht so einfach wie du und ich auch uns das erhoffen würden, von wegen einfach mal hingehen. Hier muss man einen Termin ausmachen, dauert etwa drei Wochen, bis man was bekommt. Und man braucht auf jeden Fall eine Überweisung. War damals mit meinen Schlafstörungen da, als alle ambulanten Therapeuten mit mir das Spielchen gespielt haben: "Kommen Sie her, ich mache Sie 45 Minuten lang fertig, setze Sie dann auf Nimmerwiedersehen vor die Tür und sehen sie zu, wo Sie bleiben, Sie können von mir aus auch einfach tot umfallen." Dagegen war diese Ambulanz ein Lichtblick. Ist hier übrigens nicht der Psychiatrie angegliedert, sondern der Psychosomatik. Die behalten einen also auf gar keinen Fall direkt da. Hatte dort eine kompetente, freundliche, hilfreiche Gesprächspartnerin. Allerdings dürfen sie einen dort nur fünf Sitzungen lang "behandeln", soll nur der diagnostischen Abklärung dienen und die Patienten dann den geeigneten anderen Stellen (Klinik, ambulanter Therapeut, Arzt...) zuweisen. Auch Medikamente bekommt man da nicht, höchstens eine Empfehlung, die man sich dann von einem niedergelassenen Arzt verschreiben lassen kann.
Liebe Morgaine, es kann nach meiner Erfahrung also wirklich nicht schaden, sich da mal vorzustellen. Und nimm dir ein Herz und frage deine Therapeutin oder auch Ex-Therapeutin nach der Ambulanz, sie kennen dort sicher einen Ansprechpartner, vielleicht geht es dann auch schneller. Und mach dir keine Sorgen: wenn du das dort nicht hilfreich findest, gehst du einfach nicht mehr hin nach der ersten Sitzung. Alles, was dir dort geraten wird, ist eine Empfehlung, es wird nichts gegen deinen Willen geschehen, schon gar keine sofortige Einweisung.
Ich wünsch dir sehr, dass du bald wieder ein bisschen mehr Licht siehst!
Liebe Grüße,
Hypomoch
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Morgaine
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Post Tue, 09.Nov.04, 21:45      Re: Psychotherapeutische Ambulanz? Reply with quoteBack to top

Hallo ihr beiden!

Vielen lieben Dank für eure Antworten. Das hilft mir schon sehr weiter. Ich habe zwar trotzdem noch ziemliche Angst davor, aber ich hoffe, dass ich mich bald überwinden kann.
Im Moment bin ich wieder in so einer Phase, in der ich mir denke, dass ich vielleicht doch mal eine stationäre Therapie machen sollte, weil ich so einfach nicht weiterkomme...Aber andererseits will ich auch nicht mein Studium abbrechen..Zumal es ja gerade erst angefangen hat...
Im Moment fühle ich mich ziemlich allein....Hoffentlich hört das bald auf...

Nochmal vielen Dank für eure netten Worte.

Liebe Grüße

Morgaine
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