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nachtwind
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Post Fri, 19.Nov.04, 16:44      borderline und koks Reply with quoteBack to top

hi,

ich selbst hab absolut keine erfahrung mit drogen (zum glück´) hab nur bei meiem bruder einiges mit bekommen und nun erfahren das jemand den ich sehr sehr gerne habe koks abhängig war . er hat lange wohl die finger davon gelassen aber vorkurzem hat ers wohl einmal wieder getan .

ich habe hier in einem beitrag von den entzugserscheinungen gelesen und das is ja doch sehr heftig .
ich bin selbst borderliner und das allein ist schon hart genug . ich kann mir nicht vorstellen wie es sein muss dazu noch den entzug zu haben . und die verlockung "nurnoch einmal" ist sicher auch sehr groß .....

weshalb ich schreibe ... ich hab ihn sehr lieb und ich möchte ihn nicht alleine lassen damit . auf der anderen seite hab ich angst ..
wie kann ich ihm helfen ?
ich weiss das er keine therapie machen will , er lehnts ja schon beim bl ab . hat schlechte erfahrung ..
aber es muss ja eine möglichkeit geben ihm zu helfen .
villeicht könnt ihr mir da mehr sagen ...


gruß,
nachtwind
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imation
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Post Sun, 05.Dec.04, 14:00      Re: borderline und koks Reply with quoteBack to top

Hallo,

die Erfahrungen von einem "Drogenentzug", beziehen sich in der Hauptsache auf das Heroin. Koks macht psychisch sehr abhängig, jedoch ist ein körperlicher Entzug, nicht die Regel ( bei Höchstkonsum sicherlich anders). Also, insofern Dein Freund hin und wieder mal Kokst, mußt Du dir über einen "starken Entzg" keine Sorgen machen. Was die "Versuchung" zum Konsum angeht, ist das ein Sachen, die nur er angehen kann. Du kannst ihm nur Deine Sichtweise immer darstellen, damit aufzuhören, liegt in seiner Kompetenz.Es ist in so einer Situation nicht leicht, einem klar zu machen, dass er ein Problem hat. Denn alle anderen haben ein "Drogenproblem", nur der Konsument selber nicht. Der erste Schritt für ein "Drogenfreis Leben", ist das Eingeständniss, damit ein Problem zu haben. Daraus entstehen Fragen, was den eigenen Konsum angeht und diese werden Voraussetzung für die Abstinenz.

Liebe Grüße, Imation !!!!
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Dust23
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Post Sun, 05.Dec.04, 17:19      Re: borderline und koks Reply with quoteBack to top

Quote:
Also, insofern Dein Freund hin und wieder mal Kokst, mußt Du dir über einen "starken Entzg" keine Sorgen machen.


da mag mein "vorschreiber" recht haben.....jedoch bleibt es meistens nicht bei dem "hin und wieder"......das kann ganz schnell zum dauerkonsum führen.....von daher pass erstmal auf, das er es nicht regelmässig nimmt, und alles noch einigermaßen unter kontrolle hat, wenn er denn doch weiter Koksen will und sich damit abfinden kann.....
Meiner Ansicht nach, kommt man vom Koks erst weg, wenn man die Nebenwirkungen zu spüren bekommt...denn die sind hart!!!!!
Denn dann weiss man, was man sich da antut!!!! Einem Kokser zu erzählen, welche folgen blabla auf ihn zukommen könnten, lässt ihn kalt.....da sprech ich aus erfahrung.....bringt gar nix!!
Wie gesagt, ein richtig schön heftiger entzug wäre die lösung, davon abzukommen....so hart es auch klingen mag.......wenn er denn dann richtig heftig ist, hat man auch nicht mehr das verlangen danach...war bei mir zumindest so!!!
Auf gut glück, das er genauso davon weg kommt, wie ich!!! Cool
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liv1
[nicht mehr wegzudenken]
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Post Sun, 05.Dec.04, 17:42      Re: borderline und koks Reply with quoteBack to top

Anm. (Annemarie): Fullquote entfernt; bitte nur jene Textteile zitieren, worauf sich die Antwort bezieht ... Danke.


Hallo Dust23,
wenn ich Dich recht verstehe, hast Du es (bisher) geschafft, vom Koks wegzukommen ... das ist ja super!!

Wovon sprichst Du denn, wenn Du von schweren Entzugserscheinungen schreibst? Ist es die Schläfrigkeit, das Kribbeln an Armen und beinen... ??? Also ICH habe Koks sehr lange gespritzt und hatte bisher (ein/zwei Monate) davon keine Entzugserscheinungen. Das läuft doch alles im Kopf ab! Alles!! Bei Heroin oder (wie ich es habe) Methi, ist das denn schon etwas anderes. DA haste einen derben Entzug! Da wirklich!!!

WIE zeigt sich denn ein körperlicher Koks-Entzug??

Alles Liebe und einen lieben Gruss, liv
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Nymphe
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Post Sun, 05.Dec.04, 18:32      Re: borderline und koks Reply with quoteBack to top

Kokain macht im engeren Sinne nicht körperlich abhängig. Demgegenüber ist das psychische Suchtpotential erheblich.
Eine Kokainabhängigkeit unterscheidet sich in ihrem Erscheinungsbild in der Regel deutlich von der klassischen Alkohol- oder Opiatabhängigkeit. D.h.: Der ständige Konsum im Sinne eines Spiegel Haltens ist eher seltener, dafür um so häufiger der episodische Substanzgebrauch in immer dichter werdenden Abständen und exzessiverer Ausformung.
Das heftige, häufig sehr plötzliche Verlangen nach der Droge tritt immer intensiver und öfter auf, die nicht beabsichtigten sozialen und finanziellen Folgen werden immer gravierender.
Besonders typisch für eine sich entwickelnde Kokainabhängigkeit sind immer schwerwiegendere und länger anhaltende depressive Verstimmungen danach, teilweise auch die Entwicklung paranoider Gedanken (Verfolgungsängste) und ein zunehmendes inneres Ungleichgewicht.
Die sozialen Beziehungen werden oft immer weniger gepflegt und flachen ab, es tritt häufig ein sozialer Rückzug ein mit Vernachlässigung der Freizeitgestaltung, Nichteinhalten von Verabredungen und emotionaler Unerreichbarkeit.
Kokainabhängigkeit wird oft über lange Zeiträume geheimgehalten, bis
der Teufelskreis der Sucht (..zunehmende innere Brüchigkeit bei steigender Energieaufwendung zum Aufrechterhalten der Fassade, Zunahme des Konsums zum Betäuben der Schuld- und Leeregefühle bei Abnahme der positiven Wirkung der Droge...) irgendwann unsanft unterbrochen wird, z.B. durch drohenden Verlust von Partnern oder Arbeitsplatz, Schuldeneskalation, Auftreten schwerer Depressionen oder Paranoia, völlige Vereinsamung oder auch strafrechtliche Probleme.

Psychische Auswirkungen von Kokainkonsum
Kokain ist von seiner Wirkweise her zunächst eine scheinbar omnipotente Droge:
Kurzfristig:
· Steigerung des Selbstwertgefühls und des subjektiven Kompetenzerlebens (Probleme jedweder Art lösen zu können)
· Steigerung des Erlebens eigener sozialer Fähigkeiten
· subjektive Steigerung der Konzentrationsfähigkeit / Ausdauer
· Steigerung der (psychischen) sexuellen Erlebnisfähigkeit
· drastischer Abbau von Scham, Skrupeln und Moralvorstellungen
· Verminderung der (negativen) Symptome des Betrunkenseins
· Verminderung von Hungergefühlen
· u. U. deutlich erhöhtes Aggressionspotential
Nach dem Rausch:
(je nach Häufigkeit, Exzessivität und Dauer des Konsums)
· Ausgeprägte depressive Verstimmungen (1 Tag bis 1 Woche)
· Erschöpfungszustände verbunden mit Schlafstörungen
· Konzentrationsstörungen, erhöhte Gereiztheit
· Schamgefühle, Angst, entdeckt zu werden
· u. U. paranoide Verfolgungsideen
Langzeitwirkungen:
· Zunehmende Schwierigkeiten, die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen
· die psychischen Energien sind vorwiegend auf Bewältigung des vorangegangenen Konsums bzw. Vorfreude/Angst bzgl. des nächsten Konsums bezogen
· gehäufte Symptome von Streß, Erschöpfung und depressiven Verstimmungen (da die Einbrüche immer wieder wettgemacht werden müssen und die Konflikte mit dem Umfeld zunehmen)
· sozialer Rückzug und Reduzierung der Freizeitaktivitäten; die Bereitschaft, das soziale Umfeld aktiv zu gestalten, sinkt
· Verlust des Vertrauens in die Fähigkeit, sich selbst zu steuern; Selbsterleben als gespalten in zwei Persönlichkeiten.
Wirkweise von Kokain

Kokaingebrauch kann zu starker psychischer Abhängigkeit führen. Anders als beim Heroin entsteht keine körperliche Abhängigkeit. Kokain stimuliert das dopaminerge - d. h. das Belohnungssystem im Gehirn. Es erzeugt, wenn es geraucht oder injiziert wird, schlagartig Wohlempfinden, Selbstvertrauen und Euphorie.

I
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Nymphe
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Post Sun, 05.Dec.04, 18:33      Re: borderline und koks Reply with quoteBack to top

Im Tierversuch übersteigt die suchterzeugende Wirkung von Kokain die des Heroins deutlich.

Nebenwirkungen:
· Der Blutdruck steigt, die Pupillen erweitern sich.
Bei sehr hohen Kokaindosierungen können folgende Symptome auftreten:
· zusammenhangloses Reden
· starke Kopfschmerzen
· Atemstörungen
· wahnhafte Beziehungs- und Verfolgungsideen
· Ohrengeräusche
· akustische und sensorische Halluzinationen
· extreme Aggressionen werden manchmal empfunden und z. T. ausagiert
Im Entzug sind typisch:
· ausgeprägte Niedergeschlagenheit
· Reizbarkeit
· Störungen der Konzentration
· Schlafstörungen und
· Suizidgedanken
Schwere psychische Störungen, wie Depressionen, extreme Angst und/oder Psychosen entwickeln sich gewöhnlich innerhalb von Stunden zurück, können aber auch über Wochen andauern.

Bei Kokain-"Sniefern" entstehen oftmals Nebenhöhlenentzündungen und Reizungen mit Blutungen der Nasenschleimhaut, die beim exzessiven "Sniefen" zum Durchbruch der NasIenscheidewand führen können.

Kokain-"Raucher" erkranken häufig an einer Reizung oder Entzündung der Bronchien und nicht selten an einer Lungenentzündung.

Spezielle Inhalationstechniken (basen) der Kokain-User können zum Einreißen des Lungenfells führen (Pneumothorax) mit akuten lebensbedrohlichen Folgen.

Bei längerem Mißbrauch kann es durch die appetithemmende Wirkung des Kokains zur Mangelernährung kommen.

Kokain ist eine Substanz, die stark auf den Blutkreislauf wirkt. Selbst bei jungen und gesunden Personen wurden Herzinfarkte und Schlaganfälle beschrieben.

Auch Todesfälle durch plötzlichen Atem- und Herzstillstand im Zusammenhang mit Kokaingebrauch wurden beobachtet.

Auszug: von http://www.seehaus-hh.de/seiten/kokain.htm

Dort gibt es auch noch mehr Hinweise in Bezug auf Therapie etc.

N
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imation
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Post Sun, 05.Dec.04, 19:35      Re: borderline und koks Reply with quoteBack to top

da bleiben nach diesem Beitrag zum Kokain, keine Fragen mehr offen !!!
Oder? Liebe Nymphe, respekt für Deine Ausführung.

Gruß, Imation !!
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Nymphe
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Post Sun, 05.Dec.04, 19:54      Re: borderline und koks Reply with quoteBack to top

Danke für die Blumen,
aber ich habe ja nur zitiert und es sind nicht meine eigenen Ausführungen.Wink
Hab mich aber damit beschäftigt, weil mein Ex Kokser war und bin dabei auf diese SEite gestoßen. Und als Nachtwind hier so fragte, dachte ich, gerade eben für die, die das nicht konsumieren und sich mal informieren wollen, ist das ne gute Information. Ich kenne auch jemanden, der darüber eine Thera gemacht hat und in der Klinik in Bokholt war.
Es ist eben nur ne Info, habe da ja auch die Mutter von meinem Ex hingeschickt zur Beratung und da scheiterte es eben daran, dass Angehörigen etc. ja eben gesagt wird, denkt an Euch und entgegen Eurer Muttergefühle etc. ist das Gebot "nicht zu helfen", was eben oft die Sucht unterstützt, sondern eben die Menschen dazu zu bringen, sich selbst zu helfen, Eigenverantwortung etc. zu übernehmen. Was nicht heißt, sie bei der Thera und später zu unterstützen, aber eben nicht "so", also nur Versprechungen, tausend Ausreden, warum ne Thera nicht geht (obwohl es da auch wirklich mehrere Alternativen gibt von wegen ambulante Thera etc.) und wenn dann der Rausschmiss aus der Wohnung droht, vor lauter Angst, das "Kind" könnte in der Gosse landen, da wieder "helfen" und weitergehts.......
Drogensucht ist eben nicht nur ein "Problem" für den Süchtigen, sondern auch ein Riesenproblem für die emotionalen Angehörigen, die stecken eben auch in dem Teufelskreis.

ABer noch mal an alle, die entzogen haben und bisher clean sind : Hut ab und viel Erfolg beim drogenfreien Leben!
Liebe Grüße an Dust!"

N
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samantha1202
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Post Thu, 09.Dec.04, 11:50      Re: borderline und koks Reply with quoteBack to top

Hallo Nympfe

Deine Postings sind sehr gut, kann mir nicht vorstellen das jetzt noch jemand Fragen dazu hat.....
Sehe du wünscht DUST alles gute.

Ich habe es auch geschafft vom Koks loszukommen. Ich konsumierte mega viel koks und dann fing es schon mit Heroin an, echt schlimm.
Habe mich auch total verschuldet und zahle jetzt € 30.000,00 zurück, super viel von diesem Geld für Koks gebraucht, man glaubt man kann sich alles leisten und leben wie Gott in Frankreich, so ging es mir halt als ich so drauf war.
Am Schluss habe ich schon solche Depris geschoben, das ich nichteinmal mehr ausser Haus ging, weil ich Angst hatt, mega Angst das mich jemand verfolgt....
Wenn ich heute darüber nachdenke, denke ich mir wie blöd und dumm ich war. Der Mensch ruiniert sich wirklich selber, dabei kann das Leben so schön sein. Für mich ist ein Leben OHNE Drogen viel schöner und ich habe es wirklich geschafft, bin seit 1999 Sept. weg und da habe ich meine letzt Line Koks gezogen.

Und ich muss sagen das es mir heute so gut geht, bin clean, habe seit 1999 nichts mehr angegriffen und werde es auch nie mehr machen, da dich das Zeug ja total kaputt macht und die meisten Menschen es einfach nicht im Griff haben. Muss echt sagen, das Koks hat mich total im Griff gehabt und ich verlor die absolute Kontrolle über mich ..... Sad

Nur heute denke ich anders, es hinterlässt Schäden egal ob körperlich oder seelisch. Meine Angstzustände gehen nicht mehr weg, aber ich bin wieder ein ganz normaler Mensch und darüber bin ich echt froh.......

Also wünsche alles das sie es eines Tages schaffen aufzuhören. Man muss das nur in Hirn drinnen haben dann schafft man alles auf dieser Welt, glaubt mir!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

lg.
sam Razz
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Hellspawn
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Post Thu, 09.Dec.04, 14:01      Re: borderline und koks Reply with quoteBack to top

Darf ich dir mal die Frage stellen wie du nach so exzessiven Konsum weggekommen bist??? Klingt ja unglaublich, tut mir leid, dass du soviel abbezahlen musst, wie ist dann ein normales Leben überhaupt möglich? Steht man da nicht immer am Rande des Existensminimums?
Sorry dass es so persönliche Fragen sind, aber die haben sich mir aufgedrängt, musst sie ja nicht beantworten. Wink
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