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Post Mon, 06.Dec.04, 9:57      Denkstörung-Konfliktlösungen möglich? Reply with quoteBack to top

Ich habe extreme Probleme mit meinem Mann. Versuche erst mal alles kurz zu fassen und wenn mir irgendjemand antwortet, gehe ich gerne auf weiteres ein. Es wird sonst für den Anfang etwas zu verwirrend.

Ich habe meinen Mann vor 14 Jahren kennen gelernt. Ich war damals alleinstehend mit Kind. Er hat sich von Anfang an sehr in die Beziehung eingebracht und für beide von uns war und ist auch heute klar, dass wir beide für den anderen die große Liebe sind. Leider hat mein Mann Stabilitätsprobleme, was wohl auf seine Kindheit zurückzuführen ist. Bei mir hatte er erstmals ein stabiles Leben, was nicht immer so einfach für ihn war. Aber nach seinen Aussagen, ist dies das Leben, was er sich immer gewünscht hätte. Nach 10 Jahren hatte mein Mann eine schwere Krankheit und ca. 1 Jahr danach begannen die totalen Probleme. Er zog hier erstmals aus. Seine Erklärungen dafür waren äußerst wirr. Er wüsste selber nicht was mit ihm los sei. Dann kamen Vorwürfe gegen mich, die er wieder zurückzog, sich entschuldigte und dann erklärte, mit mir hätte dies alles nichts zu tun. Die Probleme lägen nur bei ihm. Alleine hat er dann sein Leben nicht mehr auf die Reihe bekommen. Es folgten 2 Klinikaufenthalte, nach denen es ihm noch schlechter ging. In dieser Zeit waren dann auch andere Frauen im Spiel. Er fühlte sich verlassen, obwohl er mich verließ... Alles total konfus. Und für mich immer der Gedanke, da stimmt was nicht. Irgendwann gestand er mir sexuellen Missbrauch in der Kindheit. Dadurch konnte ich mir einiges erklären. Aber dieses konfuse Handeln und Reden. Nichts passte zusammen. Konfrontation ging er möglichst aus dem Wege. Wenn es dann doch mal dazu kam, dann wurde ihm alles zuviel, er sagte, da wären zu viele Gedanken in seinem Kopf. -----Ich war sauer, sah nur jemanden der immer vor mir flieht.

Nun war er dieses Jahr wieder in einer Klinik. Nun wurde ihm gesagt, er leide an Denkstörun gen. Er bekam Risperdal. Ich hatte schon das Gefühl, dass es ihm besser ging. Er sagte nur, er leide darunter, dass er so keinen Sex haben könnte. (Sex war aber vorher auch schon ein Problem. Er hatte plötzlich Angst vor Sex mit mir und er kann nicht in Worte fassen warum. Bei Frauen, die ihm nichts bedeutet haben, hatte er damit keine Probleme. Dies ist natürlich für mich ein riesen Problem.)--- Nun stieg er also auf Zyprexa um und es geht ihm wieder wesentlich schlechter. Er kann nicht schlafen, der Alltag schlaucht so natürlich. Und wenn man eh Probleme hat den Alltag zu bewältigen, kann man sich wohl vorstellen, wie es nun aussieht. Über unsere Probleme zu reden, ist also wieder ein noch größeres Problem geworden, da nun wieder zu viele Gedanken in seinem Kopf sind....

Es hat sich ein riesen Berg angehäuft in den letzten Jahren. Natürlich auch mit vielen Verletzungen. Und trotz allem muss ich sagen, dass ich meinen Mann liebe. Und das er mich liebt, dass weiß ich auch. Ich möchte nun hier auch keine Aussagen bekommen, wie trenn Dich usw. Das habe ich in den letzten Jahren genug zu hören bekommen. Und diese Gedanken kommen mir selber oft, aber ich kann es (noch?) nicht.

Ich möchte gerne wissen, wer von Euch hat Erfahrungen mit Denkstörungen? Sind Konfliktlösungen da eigentlich möglich? Ich kann doch keinen Druck auf jemanden ausüben, der evtl. gar nichts dafür kann, dass er sich nicht mit mir auseinandersetzen kann. Ich habe auf Tips von anderen, die Null Verständnis für mich hatten, dass ich trotz allem zu meinem Mann hielt, Dinge getan, wo ich ihn wirklich auflaufen ließ. So nach dem Motto: Werde mal erwachsen.--------- Nun muss ich erkennen, das ich ihm damit nichts gutes tat. Er konnte in seinem „wirren“ Denken (ist nicht böse gemeint) gar nicht verstehen, wovon ich rede.

Kann mir jemand Infos geben?

Danke im Voraus.
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Post Mon, 06.Dec.04, 10:03      Re: Denkstörung-Konfliktlösungen möglich? Reply with quoteBack to top

Bevor jemand anderes mich darauf stossen will, weil ich dazu nicht soviel gesagt habe, nehme ich die Antwort gleich vorweg:

Ja, mit geht es äußerst mies mit all dem. Das geht nun schon Jahre so. Deshalb bin ich hier. Es ist inzwischen ein Teufelskreis. Und mein Mann und ich fragen uns oft, warum können wir nicht einfach "normal" miteinander leben. Warum müssen wir beide so sehr leiden, wo wir uns lieben......

Es ist ein riesen Leiden.
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Post Mon, 06.Dec.04, 10:10      Re: Denkstörung-Konfliktlösungen möglich? Reply with quoteBack to top

Hallo hope62,

Ich find`s klasse, dass du zu deinem Mann hältst.

Macht dein Mann eine Psychotherapie?

Und hast du schon mal daran gedacht, eventuell auch selbst eine zu beginnen?

Du schreibst ja, dass sich im Laufe der Jahre auch bei dir viele Verletzungen angesammelt haben.
Eine Psychotherapie könnte dir helfen, deine Bedürfnisse in der Situation besser wahrzunehmen und gleichzeitig lernst du auch neue Kommunikations/Interaktionsmuster.

lieben Gruß

Nele
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Post Mon, 06.Dec.04, 10:19      Re: Denkstörung-Konfliktlösungen möglich? Reply with quoteBack to top

Danke Nele, dass Du so schnell antwortest.

Ich habe eine Therapie gemacht. Zu dem damaligen Zeitpunkt wusste ich nicht, was mit meinem Mann ist. Mein Therapeut sagte damals zu mir, dass es sich wie eine Borderlinetendenz anhöre. Es ging in der Therapie dann nur darum, ob ich mich trenne. Wie lange ich das noch aushalte usw. In anderen Bereichen hat mir die Therapie geholfen, aber nicht für die Dinge mit meinem Mann.

Mein Mann macht Therapie. Hat eine neue Therapeutin seit einigen Monaten, dann der Klinikaufenthalt und dann die Diagnose: Denkstörungen.

Was mich beschäftigt ist, wie können wir miteinander umgehen? Was muss ich nun bedenken. Wo muss ich umdenken? Was kann ich von ihm erwarten?

Und vorallem, was kann ich mir unter dieser Denkstörung vorstellen? Mein Mann hört keine Stimmen o. ä. Ich empfinde ihn nur so, dass er alles auf sich bezieht. Und Konflikte von ihm am liebsten verdrängt werden. Macht auf mich jedenfalls den Eindruck. In seinem Kopf schwirrt ja alles rum, aber er will darüber nicht reden...
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Post Mon, 06.Dec.04, 10:28      Re: Denkstörung-Konfliktlösungen möglich? Reply with quoteBack to top

Ich wollte noch anfügen, dass ich meine Bedürfnisse schon sehr genau wahrnehme. Das macht ja alles noch mehr zum Problem. Meine Bedürfnisse erzeugen bei meinem Mann einen Druck. Er meint unfähig zu sein, meine Bedürfnisse zu befriedigen. Er sei halt schlecht, unfähig usw.
Andererseits sagt er, dass all dies in ihm ja steckt. Er nur nie wisse wie. Er wüßte nicht, wie er etwas richtig machen soll, hat das Gefühl alles falsch zu machen. Traut sich nichts zu. Sein Selbstwertgefühl sei total am Boden. Ich kann noch so lieb zu ihm sein, versuchen ihn aufzubauen, einzubeziehen... Es nützt nichts.

Dann kommt Verzweifeln in mir hoch und auch Wut. Dann fange ich an zu zweifeln: Was kann ich von ihm erwarten? Ist er einfach nur zu bequem, oder kann er wirklich nicht? Ich kann es halt nicht verstehen...
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Post Mon, 06.Dec.04, 11:01      Re: Denkstörung-Konfliktlösungen möglich? Reply with quoteBack to top

Quote:
Mein Therapeut sagte damals zu mir, dass es sich wie eine Borderlinetendenz anhöre. Es ging in der Therapie dann nur darum, ob ich mich trenne. Wie lange ich das noch aushalte usw.


Hm, dann hat in der Therapie wahrscheinlich etwas Entscheidendes gefehlt. - Nämlich genau das, was du jetzt wissen möchtest, wie ihr damit positiv umgehen könnt und gut leben könnt.

Ich denke schon, dass das möglich sein muss. Warum auch nicht? Die Frage ist nur wie. Und ein bisschen Zeit wird es auch brauchen.
Aber es hat sicher nicht nur Schwierigkeiten und Nachteile, sondern auch Chancen.

Quote:
(..)dass ich meine Bedürfnisse schon sehr genau wahrnehme.
Das macht ja alles noch mehr zum Problem. Meine Bedürfnisse erzeugen bei meinem Mann einen Druck.


ok. Das Wahrnehmen allein ist es aber nicht. Es geht ja auch um die Befriedigung deiner Bedürfnisse.
Mir kommt bei manchem, was du schreibst, ein bekanntes Gefühl.
Ich hatte vor 14 Jahren auch eine Psychose und war als Kind von Mb betroffen.
(bin seit 12 Jahren verheiratet.)

Ich habe im Alltag sehr viel mehr Probleme als mein Mann gehabt, mich auch oft überfordert gefühlt und dabei blieben dann seine Bedürfnisse auf der Strecke. Nicht ganz, aber doch oft.
Wir haben dann auch öfters "Problemgespräche" geführt und ich habe mich oft überfordert gefühlt, weil ich selbst solche Schwierigkeiten hatte
und ich dann auch noch Vorwürfe herausgehört habe etc.
Außerdem wusste ich auch selbst nicht, warum ich so abgeblockt habe etc.

Mein Mann hat dann auch wieder Therapie begonnen und es war für mich entlastend, dass er jemanden hatte in der Thera, der ihm bei den Problemen hilft, die mich überforderten.
Ich konnte das abgeben.
Gleichzeitig hat ihm die Therapie natürlich auch gut getan mehr Kraft gegeben etc.


Quote:
er meint unfähig zu sein, meine Bedürfnisse zu befriedigen. Er sei halt schlecht, unfähig usw.


Aber es geht in der Beziehung nicht nur darum Bedürfnisse des anderen zu befriedigen.
Außerdem ist es immer gut, wenn jeder auch seine eigenen Bedürfnisse befriedigen kann, finde ich.

Quote:
Er wüßte nicht, wie er etwas richtig machen soll, hat das Gefühl alles falsch zu machen. Traut sich nichts zu.


Was kann/ muss er denn richtig machen?
Er kann nichts richtig machen, - falsch im Übrigen auch nicht.
Wichtig ist, dass er da ist. Dass es ihn gibt, oder?

Quote:
Ich kann noch so lieb zu ihm sein, versuchen ihn aufzubauen, einzubeziehen... Es nützt nichts.


Vielleicht tust du auch manchmal zuviel? (Weiß ja nicht..)
Einfach da sein ist gut.
Und ab und zu, das muss gar nicht so aufwändig sein, mal die "Hand reichen" und etwas auf die Sprünge helfen.
Wenn er es annimmt, Ok - wenn nicht, auch Ok. Dann vielleicht wann anders.

Quote:
Was kann ich von ihm erwarten?


Hm, das mit dem Erwarten ist immer etwas schwierig.
Erwarten ist das Gegenteil von Liebe, eigentlich..

Frag ihn! Führe kurze Gespräche mit ihm, kein ellenlanges Breitwälzen, teile klar mit, was du willst, sage die Sachen einmal gezielt und versuche es zu schaffen, es zu akzeptieren, wenn eben oft auch nichts geht. Vielleicht geht es, wenn es ihm besser geht.

lieben Gruß

Nele
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Post Mon, 06.Dec.04, 11:19      Re: Denkstörung-Konfliktlösungen möglich? Reply with quoteBack to top

Danke für die Antworten. Ich habe sicher sehr viel für meinen Mann getan und ich denke auch zuviel. Da aber das nächste Problem. Wenn ich dies nicht tat, war es auch falsch. Dann fühlte er sich im Stich gelassen. Dann gab es eine Zeit, dass er das was ich für ihn tat als, als Druck empfand, als Kontrolle. Es gab also nichts mehr was ich richtig machen konnte. Ich habe dann auch lange Zeit nur meins gemacht. Habe versucht auf die Beine zu kommen. Kind, Arbeit, ich habe ja auch andere verpflichtungen. Bin auch mit meinem Kind in den urlaub geflogen, habe Pläne gemacht, Wohnung umgeräumt. (Mein Mann hat ja seine Wohnung).---- Dies alles war die Katastrophe für meinen Mann. Dies bedeutete für ihn, dass ich ihn nicht mehr will. Er verliert aber immer wieder aus den Augen, dass er gegangen ist.------- Es ist ein ständiges Hin- und Hergeschiebe von Schuld. Da bin ich oft drauf angesprungen. Habe dies Muster aber durchschaut. Wenn er sich schlecht fühlt, er etwas nicht bewältigen kann, dann überträgt er seinen Ärger auf mich. Da sind wir dran hinzuschauen. Ihm ist das garnicht so bewusst. Ist halt ein Muster.

Du hast von psychotischer Phase in Deinem Leben gesprochen. Ist dieses wechselhafte ein Zeichen davon? Kann so eine Phase über Jahre dauern, wenn sie nicht behandelt wird und auch in dieser Zeit ohne Medis mal extremer und dann wieder kaum sichtbar sein?

Ich bin so, dass ich einfach Dinge verstehen können möchte. Ich will wissen, was da vor sich geht.

Übrigens war für meinen Mann es nicht so schön, als ich Therapie machte. Das macht ihm alles Angst. Das ich aufgehetzt werde gegen ihn usw.

Er hat auch ein ziemlich unersättliches Bedürfnis nach Zuwendung. Ich weiß, er hatte das vorher nicht. Aber ich denke schon, das ich sehr viel gebe. Es es scheint auch nicht zu reichen. Er sagt, er wisse das eigentlich, dass er so viel hat, aber irgendwie schnallt er es ab und zu nicht mehr.

Kriege ich dann die Unzufriedenheit ab, die eigentlich jemand anderen zugeschrieben werden sollte (den Eltern). Wir hatten schon so oft das Thema, dass ich nicht die Mutterrolle übernehmen will für ihn. Und da scheine ich teilweise reinzurutschen.
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Post Mon, 06.Dec.04, 12:43      Re: Denkstörung-Konfliktlösungen möglich? Reply with quoteBack to top

Oje, es kreist in meinem Kopf. Meine Fragen, Deine Antworten Nele.

Das mit dem Erwarten. Was kann man von einem Partner erwarten? Eine Beziehung sollte doch irgendwie ausgewogen sein. Und es ist bei uns halt ein unheimliches Ungleichgewicht. Hätte ich meine Probleme nun in einen Thread unter "Beziehungsprobleme" gestellt, hätte ich doch wohl antworten bekommen wie: "Trenn Dich, das hat doch keinen Sinn. Dieser Mann gibt sich keine Mühe. Außer Worten kommt von dem nicht viel."

Verstehst Du wie ich das meine. Ich muss mir doch wohl erstmal klar machen, was ist mit meinem Mann, was bedeutet das für eine Beziehung. Mit was kann ich erwarten, meine ich auch, wieviel kann er sich einbringen in eine Beziehung.

Das Problem ist oft, dass er irgendwas machen will (übernehmen will). Dann schafft er es nicht (Schlafmangel, kann keine Zeit einteilen usw.). Dann kommt doch nicht nur Frust bei mir auf. Für ihn ist das doch auch eine Katastrophe, das Gefühl nichts bewältigen zu können. Schon hängt das Selbstwertgefühl noch mehr im Keller..... Dabei ist meine Reaktion schon ziemlich egal. Denn er hat dann erstmal ein furchtbares Problem mit sich. Ich weiß nicht, ob ich das richtig ausdrücke.

Dann macht mir zu schaffen, die schlimmen Dinge die in der Vergangenheit so vorgefallen sind. hat das mit einer psychotischen Phase zu tun gehabt. Mir kam er völlig abgedreht vor. Und er sagt heute, er wisse garnicht warum er so manches getan hat.

Für mich stand damals fest: Ich scheine den Charakter meines Mannes nicht gekannt zu haben. Er ist ein Schw.... Und ich habe ihn gefragt: "Habe ich mich so sehr in Dir getäuscht?" Und er sagte:" Nein, ich bin nicht so".

Ziemlich irre machend für einen Angehörigen...

Ich muss einfach wissen, wie wirkt sich so eine Denkstörung aus. Was ist das eigentlich genau. Wie lange dauert sowas?

Als mein Mann in der Klinik die Tabletten bekam, sagte er mir, er bekäme ein Neuroleptikum. Das bekäme man auch bei Schizophrenie. Er solle aber deshalb keine Angst bekommen. Wenn ich im Netz unter Denkstörung schaue, stosse ich immer auf Schizophrenie. In welchem Zusammenhang steht das denn alles. Ich werde da nicht schlau draus.

Desweiteren fühle ich mich ziemlich alleine unter seinen engsten Bezugspersonen. Seine Eltern und Geschwister wollen garnicht wissen, was er hat, Hauptsache es geht ihm besser. Da ist auch viel Unverständnis da, weil sie nicht wissen was ist. Bei denen soll immer alles nur schön sein. Es wird über nichts gesprochen. Das tut mir für ihn auch so leid.

Am schlimmsten war die Zeit, in der die Familie garnicht sehen wollte, dass er extreme Probleme hat und am liebsten mich mundtot machen wollten, weil ich diese Dinge angesprochen habe. Es konnte sich bei uns nur um ganz normale Beziehungsprpbleme handeln. Nichts weiter.......

Ich denke, ich werde ihn fragen, ob ich mal zu seiner neuen Therapeutin (ist auch Ärztin) mitgehen kann. Ich möchte Infos und Hilfe für UNS.
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Post Mon, 06.Dec.04, 22:05      Re: Denkstörung-Konfliktlösungen möglich? Reply with quoteBack to top

Quote:
Oje, es kreist in meinem Kopf. Meine Fragen, Deine Antworten Nele.


friend Oh-je, das war nicht meine Absicht – es für dich (noch) komplizierter zu machen..

Quote:
Ich habe sicher sehr viel für meinen Mann getan


Ja, so hört sich das für mich auch an.

Quote:
Wenn ich dies nicht tat, war es auch falsch. Dann fühlte er sich im Stich gelassen. Dann gab es eine Zeit, dass er das was ich für ihn tat als, als Druck empfand, als Kontrolle. Es gab also nichts mehr was ich richtig machen konnte.


Ja. Es ist schwierig, wenn man mit sich selbst so uneins ist. Und für dich ist das natürlich dann auch schwierig.

Quote:
habe Pläne gemacht, Wohnung umgeräumt. Dies alles war die Katastrophe für meinen Mann. Dies bedeutete für ihn, dass ich ihn nicht mehr will. Er verliert aber immer wieder aus den Augen, dass er gegangen ist.


Zum einen kenne ich das so (von mir), dass Veränderungen erst mal Angst machen und dass es auch schwierig ist, wenn der Partner zum Beispiel was „in die Hand nimmt“ und ändert. Gerade wenn man selbst „nichts auf die Reihe kriegt“ und auch so Schwierigkeiten hat, sich für etwas zu entscheiden. Das können ja manchmal ganz einfache Dinge sein, die im Alltag schwierig sind, wenn es einem schlecht geht.

Das andere kenne ich auch sehr gut. Man selbst geht weg, bevor der andere einen „verlässt“ und ist dann hinterher
verletzt, weil einen der Andere ja schließlich nicht daran gehindert hat, dass man ihn verlässt. – Also hat er einen selbst verlassen. Vom Gefühl her ganz logisch, vom Kopf natürlich nicht.

Quote:
Es ist ein ständiges Hin- und Hergeschiebe von Schuld.


Das muss aufhören. Keiner hat Schuld.

Quote:
Wenn er sich schlecht fühlt, er etwas nicht bewältigen kann, dann überträgt er seinen Ärger auf mich.


Ja, das ist bei mir auch oft passiert. Mein Mann ist da toleranter. Er lässt mich einfach, sieht es einfach als das an, was es ist, dass es mir grad schlecht geht und wartet drauf, dass ich mich wieder einkriege. Irgendwann tue ich das auch wieder und dann entschuldige ich mich kurz und er lacht.

Quote:
Du hast von psychotischer Phase in Deinem Leben gesprochen. Ist dieses wechselhafte ein Zeichen davon?


Puh, da fragst du mich was Schweres. Ich weiß es nicht. Ich war schon immer ein ehr „luftiger“ Mensch. So ganz bodenständige Leute kriegen, glaube ich, auch nicht so schnell Psychosen. Andere nennen es „labil“ oder gefährdet.
Ehr ich-schwach und nicht gut im Körper. Ok und so ein frühes Trauma kann einen auch buchstäblich an den Rand des Wahnsinns bringen. Ich denke schon, dass so etwas über Jahre gehen kann und oft gehen der Psychose Jahre voraus, in denen sich das ganze schon abzeichnet.

Was genau abgeht, kann ich auch nicht so sagen. Schwierigkeiten und Unsicherheit, was von einem selbst kommt und was von anderen. Sehr unklares Realitätsbild/Wahrnehmung. Sich selbst ohnmächtig fühlen und Andere für ungeheuer
mächtig halten. Da kommt sicher noch viel mehr dazu.

Quote:
Das mit dem Erwarten. Was kann man von einem Partner erwarten? Eine Beziehung sollte doch irgendwie ausgewogen sein.


Hm, eine Beziehung sollte in erster Linie schön sein und für Beide so, dass sie froh sind, miteinander zusammen zu sein.
- Jedenfalls im Wesentlichen.


lieben Gruß

Nele
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Post Mon, 06.Dec.04, 22:30      Re: Denkstörung-Konfliktlösungen möglich? Reply with quoteBack to top

Hallo Nele, danke für die Antworten. Du hast mich nicht verwirrt. In meinem Kopf kreist halt nur sehr viel. Hat aber nichts mit Dir zu tun.

All Deine Antworten, sind Bestätigungen auf das, was ich halt sehe. Ich habe das nicht immer gesehen. Wie auch, ich wußte ja nicht was los war. Und da auch die Therapeuten dies wohl über Jahre nicht gesehen haben, war ich da ziemlich alleine gelassen. Aber ich wußte, da stimmt was nicht. Das hat mich an der Stange gehalten. Darum bin ich noch für ihn da.

Es für mich nicht so einfach gewesen, all das Hin- und Her von meinem Mann so hinzunehmen, wie es Dein Mann konnte. Das kann man wohl erst eher, wenn man weiß, was los ist. Ansonsten kommt man sich doch ziemlich verarscht vor.

Zwischenzeitlich haben wohl einige Leute schon an mir gezweifelt, wenn ich mein Erleben mit meinem Mann geschildert habe.

Ich habe nun doch die Hoffnung, dass es ihm mit der neuen Therapeutin besser gehen wird. Endlich scheint ja erkannt worden zu sein, dass er wirklich Hilfe braucht. Seine Erkenntnis ist da nur nicht immer so da.......

Mit der Tabletteneinnahme klappt das bei ihm ganz mies. Habe ja geschrieben, dass es ihm seit der Umstellung auf Zyprexa schlechter geht. Aber wenn ich mal in die Schachtel schaue, dann hat er in den 3 Wochen auch kaum welche genommen.

Da kommt dann wieder die Frage, wieviel Hilfe braucht er und wieviel darf ich ihm geben. (bzgl. hinweise, dass er die Tabletten nicht vergessen darf). Er ist halt auch unheimlich vergesslich. Was ist richtig?

Ja, ansonsten bin auch ich die Bodenständige. Er ist der Labile. Und wie ich hier so rumgelesen habe, geht es da sehr vielen Menschen so. Das Leben bedeutet für Sie einfach Stress. In gewisser Weise kenne ich vieles auch bei mir. Aber ich bin eher der Kämpfer und kann mich vom Kopf her oft wieder aufrappeln. Hatte auch meine Schicksalsschläge im Leben. Aber in meiner Kindheit gab es Sicherheiten, Stabilität , auch wenn emot. für mich zu wenig rüberkam. Ich hatte es halt besser als er.

Mir ging es heute tagsüber ziemlich mies. Bin zur zeit auch auf Arbeitssuche. Das kommt noch als Problem dazu. Zwei Wohnungen und nun bals nur noch ein Einkommen und Arbeitslosengeld von einem Halbtagsjob..... Aber nachdem ich gerade den Film mit Veronica Ferres gesehen habe, bin ich wieder dankbar, dass mein Kind und ich gesund sind und mein Mann damals seine schwere Krankheit überlebte. (auch wenn es ihm seitdem psychisch sehr schelcht geht.)

Gute Nacht und ich hoffe bis bald. Liebe Grüße
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