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Post Fri, 17.Dec.04, 13:43      Vorbestimmtheit der Lebenswege Reply with quoteBack to top

Hallo,

die Pisa Studie hat, meiner Meinung nach eine niederschmetternde, Tatsache hervorgebracht. In kaum einem anderen Land, ist der finanzielle und gesellschaftliche Status der Eltern so ausschlaggebend für den schulischen Erfolg der Kinder wie in Deutschland. Jetzt wird auch noch von einigen "Experten" gefordert, diesen Zustand durch Studiengebühren zu zementieren, immer mit dem Hinweis, dass hochbegabte Kinder armer Eltern, davon ausgenommen sein sollen. Da stellt sich natürlich die Frage, was das denn für einen Sinn hat, wenn finanziell schlecht gestellte Kinder das Abitur nur selten absolvieren. Das ist der rein finanzielle/Materielle Aspekt des Problems.

Eine ganz anderes Problem ist die Einschärfung, die ein begabtes Kind durch seine "erfolglosen" eltern erhält. Kann jemand von euch etwas mit der Skripttheorie (Eric Berne) anfangen? Das ist eine Theorie nach der im prinzip, das gesamte Leben wie das Skript eines Theaterstücks vorherbestimmt ist. In diesem Sinne hätten die Kinder von Akademikern ein anderes Skript erhalten als die Kinder von erfolglosen Eltern. Was haltet ihr davon?
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Post Fri, 17.Dec.04, 16:52      Re: Vorbestimmtheit der Lebenswege Reply with quoteBack to top

Ich denke, dass sowieso jeder ein anderes "skript" erhalten hat bei seiner Geburt, welches nicht nur durch seine Eltern oder besser gesagt, den Ausbildungsstand seiner Eltern, sondern zusätzl. durch seine genetische Veranlagung, seinem Umfeld (Land, Stadt, Vorstadt, Flüchtling, Europa, Entwicklungsland...), seinem sozialen Umfeld usw. abhängt, klar hängen die Dinge alle zusammen, aber ich denke nicht, dass man alleine an erfolgreichen oder erfolglosen Eltern festmachen kann, was aus jemandem wird, stürzen genug Kinder sogenannter erfolgreicher Kinder ab und viele Kinder sogenannt erfolgloser Eltern erreichen viel.
Nur weil man nicht Akademiker ist, bedeutet das ja lange nicht, dass man erfolglos ist (????)

Auch wenn man ein Skript kriegt, kann man es umschreiben, korrekturen anführen, Szenen streichen und erweitern und den Protagonisten etwas völlig anderes erleben lassen.

Ich denke, wichtiger als der Ausbildungsstand der Eltern ist die Liebe und geborgenheit, die Anerkennung und Fürsorge, das Sich Wohl- und Zuhausefühlen. Das man durch die Eltern ein Selbstbewusstsein aufbauen kann, Selbstvertrauen usw...

Zudem fänd ich es schade, wenn Kinder sog. erfolgloser Eltern auf Grund des "niedrigen" Ausbildungsstandes der Eltern nicht versuchen würden, einen akademischen Grad zu erreichen, wenn sie das wollen. Die Skripttheorie könnte man dazu missbrauchen zu sagen, ich kann nichts dafür, es ist so vorbestimmt. Natürlich wird es dann auch so, weil man ja nichts versucht anders zu machen als was man denkt, dass eh geschehen wird...
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Post Sat, 18.Dec.04, 12:57      Re: Vorbestimmtheit der Lebenswege Reply with quoteBack to top

Alien wrote:

Nur weil man nicht Akademiker ist, bedeutet das ja lange nicht, dass man erfolglos ist (????)


Also erstens steht Erfolg bei mir immer in Anführungszeichen. Ich würde Erfolg damit gleichsetzten, ob ein Mensch glücklich oder unglücklich ist mit seinem Leben. Beides ist, völlig unabhängig seines Gesellschaftlichen Status, möglich.

Es ist auch möglich, sich aus seinem Skript zu befreien. Nur dazu ist es erstmal notwendig festzustellen, welche Handlungen man aufgrund der Einschärfungen durch die Eltern begeht. Viele Menschen denken sich aus dem Einfluss ihrer Eltern befreit zu haben, in dem sie einfach das Gegenteil dessen tun, was ihre Eltern gewollt hätten (Gegenskript). Wenn z.B. jemand nicht studieren möchte, weil seine Eltern das schon seit seiner Geburt für ihn geplant hatten.

Auf gar keinen Fall sollte man sich natürlich darauf ausruhen zu sagen: "ich kann eh nichts änder, es ist eh alles vorherbestimmt.".
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Post Sat, 18.Dec.04, 13:13      Re: Vorbestimmtheit der Lebenswege Reply with quoteBack to top

Pille

Ich denke das, dass finanzielle nur eine Nebensache ist. Es sollte keinen Eltern in Deuschland ein Problem sein ihren Kindern eine gute Schulbildung zu finanzieren. Eher ist die Bildung der Eltern und deren Gesellschaftliche Stellung entscheident. Dadurch da so früh selektiert wird kann die Leistungsfähigkeit der Kinder nicht angemessen beurteilt werden. Kinder gut gebildeter Eltern werden zuhause besser gefördert und angespornt als Kinder von ungebildeteren Eltern. Mit der Studiengebühr hat das aber absolut nichts zu tun. Da die Kinder bereits eine gut Schulbildung brauchen um überhaupt die Möglichkeit zu haben zu studieren. Die mehrzahl der Kinder aus finanziell schwächeren und ungebildeteren Familien hört mit der Schule nach der 10. auf. Sie treten dann in den Fußstapfen ihrer Eltern und geben sich mit niedrigen Jobs zufrieden.

Ich kann man dieser Theorie nichts anfangen. Aber es ist klar das sich unterschiedliche Perspektiven aus der Bildung der Eltern und deren soziale Stellung ergeben. Kinder von Akademikern haben zur Universität ein viel engeres Verhältniss als Kinder von Truckern. Sie werden versuchen mindestens das gleiche zu erreichen wie ihre Eltern. Wobei der Druck für Kindern aus Akademiker Familien natürlich viel höher ist. Das kann als Vorherbestimmung oder Script sehen. Aber es ist nicht der einzige Faktor.
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Post Sat, 18.Dec.04, 19:39      Re: Vorbestimmtheit der Lebenswege Reply with quoteBack to top

Balkanführer wrote:
Ich denke das, dass finanzielle nur eine Nebensache ist. Es sollte keinen Eltern in Deuschland ein Problem sein ihren Kindern eine gute Schulbildung zu finanzieren. Eher ist die Bildung der Eltern und deren Gesellschaftliche Stellung entscheident.


Also eine gute Schulbildung zu finanzieren ist kein Problem, ganz einfach desswegen, weil die Schule nichts kostet. Die Gesellschaftliche Stellung ist jedoch sehr eng an das finanzielle geknüpft. In den meisten Fällen, sind gesellschaftlich angesehende Berufsgruppen auch mit einem entsprechenden Gehalt verbunden. Bitte fangt jetzt nicht, einzelne Gegenbeispiele aufzuzählen, von gesellschaftlich anerkannten, gebildeten Menschen (z.B. Künstler), die trotzdem arm sind. Allgemein betrachtet kann man den Zusammenhang zwischen Geld und gesellschaftlicher Anerkennung kaum leugnen.

Es ist meiner Meinung nach auch so, dass für die Entwicklung eines Kindes andere Faktoren viel entscheidener sind. Ein intaktes Elternhaus, mit Eltern die das Kind fordern aber nicht überfordern. So erlangt auch ein durchschnittlich begabter Mensch das Abitur.

Das Studium ist wieder eine ganz andere Sache. Wenn ein junger Mensch studieren möchte ist er ganz einfach auf finanzielle Hilfe angewiesen. Es gibt vieleicht Personen die sich ihr Studium vollständig selbst finanzieren, das halte ich aber für einen durchschnittlich begabten Menschen für zu schwer. Durchhalteparolen wie: "das ist nicht zu schwer, wenn man es nur wirklich will..." sind hier völlig fehl am Platz. Noch ist das in Deutschland mit staatlicher Hilfe möglich (Bafög, obwohl man sich auf das Bafögamt kaum verlassen kann). Ich denke jedoch, dass wir in Deutschland auf eine Zeit zusteuern, in der sich der Staat aufgrund von Geldmangel aus der Versorgung seiner Bürger zurückziehen wird, sei es bei der Altersversorgung oder bei der Bildung. Da ist dann der einzelne auf sich gestellt. Das bedeutet dann, dass reiche Eltern ihren Kindern das Studium finanzieren können und ärmere Eltern eben nicht. So wird die Schere zwischen Arm und Reich in Zukunft noch weiter auseinanderklaffen. Es tut mir leid wenn ich das so schwarz sehe, aber ich denke Bildung wird auch in unserem Land mehr und mehr zu einem Privileg der reichen werden.
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Post Sat, 18.Dec.04, 20:25      Re: Vorbestimmtheit der Lebenswege Reply with quoteBack to top

Durchschnittlich begabte Menschen müssen auch nicht studieren Wink
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Post Sun, 19.Dec.04, 11:46      Re: Vorbestimmtheit der Lebenswege Reply with quoteBack to top

Balkanführer wrote:
Durchschnittlich begabte Menschen müssen auch nicht studieren Wink


Auch ein durchschnittlich begabter Mensch ist in der Lage das Abitur zu absolvieren und zu studieren, wenn er im ausreichenden Maße gefördert wird.
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Post Sun, 19.Dec.04, 13:18      Re: Vorbestimmtheit der Lebenswege Reply with quoteBack to top

Pille wrote:
...Auch ein durchschnittlich begabter Mensch ist in der Lage das Abitur zu absolvieren und zu studieren, wenn er im ausreichenden Maße gefördert wird.


Die Frage ist ob man es will das jeder studieren kann oder ob es nur Personen mit Talent machen sollten
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Post Sun, 19.Dec.04, 17:22      Re: Vorbestimmtheit der Lebenswege Reply with quoteBack to top

Natürlich wird ein durchschnittlich intelligenter Mensch Abi machen und auch studieren können, wahrscheinlich mit einem Mehraufwand und vielleicht auch mit mehr Frustration oder Misserfolgen, vielleicht gelingt es ihm aber sehr gut. Wer weiss dass schon, schliesslich ist die Intelligenz einer der Faktoren die über den Studiumserfolg entscheiden.

Aber wenn Erfolg das glücklich sein darstellt und nicht der Ausbildungsgrad, dann spielt es ja keine Rolle, ob jemand studiert oder nicht, am wichtigsten ist dann, dass er erkennt, was er machen möchte und dass er dann damit glücklich wird. Abhängig von seinem Traum wird er es sicher einfacher haben, wenn seine Eltern ihn unterstützen können.

Es geht ja nicht darum, allen das Abi und Studium zu ermöglichen, im Sinne von jeder kann es machen, unabhängig von seiner intelligenz, aber es sollte unabhängig vom finanziellen Status der Eltern möglich sein, denn je nach Studium ist eine Eigenfinanzierung praktisch unmöglich.
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Post Sun, 19.Dec.04, 17:34      Re: Vorbestimmtheit der Lebenswege Reply with quoteBack to top

[quote="Balkanführer"]
Pille wrote:
Die Frage ist ob man es will das jeder studieren kann oder ob es nur Personen mit Talent machen sollten


Tut mir leid, aber dieses Argument kann ich nur sehr schwer nachvollziehen. Soll etwa eine gebildete Oder und eine ungebildete Unterschicht entstehen? Ich denke dass die Gesellschaft in der jeder die Möglichkeit besitzt sich zu bilden eindeutig die gesündere ist. Natürlich sind den Menschen unterschiedliche Grenzen bezüglich ihrer geistigen Fähigkeiten gesetzt. Trotzdem wird das geistige Potential der meisten Menschen nicht ausgeschöpft. Ich fände es z.B. sehr sinnvoll, wenn für jeden Schüler, ab der ersten Klasse, das Abitur als Fernziel feststehen würde. Mit der richtigen Förderung würden das auch viel mehr junge Menschen schaffen. Die Abschaffung unseres "Dreiklassenschulsystems" (Hauptschule, Realschule und Gymnasium) ist dafür eine wesentliche Vorraussetzung.
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Post Sun, 19.Dec.04, 19:46      Re: Vorbestimmtheit der Lebenswege Reply with quoteBack to top

Wenn man aber versucht, jedem das Abitur zu ermöglichen, wird automatisch das Niveau sinken und das kann ja wohl auch nicht das Ziel sein, oder?
Das Abitur würde so entwertet werden, wenn es ja eh jeder machen kann und zählt somit als Leistungsausweis nicht mehr. Es wird dann wie Primarschule, sozusagen obligatorisch.
Von der Grundidee nicht schlecht, da Allgemeinbildung für alle kein schlechter Gedanke ist, aber ich denke, es müsste anders zu lösen sein, als allen ein Abi zu ermöglichen. ZB bessere Allgemeinbildung während der Lehre im Rahmen eines berufsbegleitenden Abiturs oder ähnl.
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Post Sun, 19.Dec.04, 21:46      Re: Vorbestimmtheit der Lebenswege Reply with quoteBack to top

Genau Alien daruf wollte ich hinaus um so mehr das Abitur haben um so Wertloser wird es. Man sollte lieber allgemein die Schulbildung in der Unterstufe verbessern und für Chancengleichheit sorgen.

Es braucht nicht jedern normalbegabte studieren können. Besser ist es eine Elite zu haben die neue Wissenschaftliche Erkenntnisse bringt als eine horde Studenten die nur mit guter Förderung den Lernstoff versteht.

Es exisiert schon eine gebildete Ober und eine wenigergebildete Unterschicht. Das ist normal und auch sinnvoll für die Gesellschaft.

Und zu dem Punkt das es sich jeder Leisten können sollte zu studieren: Da kann ich dir zustimmen, aber wer soll das denn noch finanzieren ?
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Post Mon, 20.Dec.04, 15:07      Re: Vorbestimmtheit der Lebenswege Reply with quoteBack to top

Alien wrote:
Wenn man aber versucht, jedem das Abitur zu ermöglichen, wird automatisch das Niveau sinken und das kann ja wohl auch nicht das Ziel sein, oder?


Denkbar wäre folgendes Modell:

Man versucht jedem Schüler von Anfang an das Abitur als Fernziel zu offerieren. Wenn dann die zehnjährige Schulpflicht abgeleistet ist, dann sollten diejenigen, deren Leistungen das rechtfertigen und die Lust dazu haben, die Oberstufe besuchen. Alle anderen, die vieleicht lieber etwas praktisches erlernen wollen (z.B. ein Handwerk), wofür ein Abitur unnötig wäre, könnten dann mit einem qualitativ höherwertigeren Schulabschluss die Schule verlassen, als es die Abgänger der heutigen Haupt/Gesamt und Realschulen tun. Unser derzeitiges Schulsystem ist dafür aber vollkommen ungeeignet. Es entspricht mehr dem Schulsystem einer Dreiklassengesellschaft.

Die Idee, die Leute nach der Grundschule in dumm, mitteldumm und schlau einzuteilen ist absurd. Das Abitur wird keinesfalls minderwertiger, wenn es mehr Menschen aufgrund besserer Förderung absolvieren!! In einigen Bundesländern wird diese Unterteilung sogar schon nach der vierten Klasse vorgenommen. Ich denke einem begabten Menschen schadet es keinesfalls, wenn er bis zur 10 Klasse auch mit weniger begabten Menschen die Schule besucht.

P.s. Ich selbst war bis zur 5 Klasse grottenschlecht in der Schule. Hätten sich bei mir nach der vierten Klasse die Weichen gestellt, dann wäre ich auf der Hauptschule gelandet. So habe ich erst meinen Realschulabschluss gemacht und bin danach bis zum Abitur weitergegengen. Ob mir das von der Hauptschule aus auch gelungen wäre, ist fragwürdig.
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Post Tue, 21.Dec.04, 16:20      Re: Vorbestimmtheit der Lebenswege Reply with quoteBack to top

Bei uns war es ab der sechsten Klasse, dass eine ähnliche Unterteilung stattfindet, es war aber eine Empfehlung, die die Eltern und das Kind (was man mit 12 ja noch ist) nicht befolgen mussten und das Kind konnte trotzdem in die höchste Stufe.
Die meisten (99%), denen angeraten wurde, nicht in die Sekundarstufe einzutreten und dies trotzdem taten, mussten nach ein paar Wochen in die Realschule übertreten, was für die Kinder meisten schlimm war, wieder neue Klasse, neue Lehrer usw.
Es ging so weiter mit dem Gymnasium, bei uns kann man noch mit relativ tiefen Noten ins Gymnasium eintreten, wenn man das will, obwohl wie nach dem Grundschulwechsel, den jeweiligen Schülern davon abgeraten wird. Viele versuchen es trotzdem und bleiben ein, zwei Jahre im Gymnasium, bevor sie es dann verlassen, weil sie überfordert sind und/oder die Leistung nicht bringen können, die gefordert wird.

Bei uns kriegen so unter dem Strich sehr viele die Chance, ins Gym eintzutreten, ganz unabhängig vom Geld der Eltern, da bis dahin alles der Staat bezahlt.

Landet man bei uns in der Reakschule, muss man drei Jahre dort machen, dann kann man eine Lehre machen oder noch ein Jahr Sekundarschule und dann ins Gym. Selbst wenn man also einen schlechten Übergang von der Grundschule hatte, ist noch nicht alles verloren.

Ich finde aber, dass man nicht nur die weniger begabten gut fördern soll, sondern auch die begabteren.
Wenn man beide zusammen nimmt, kann daraus ein Nachteil für beide entstehen, die einen sind über und die anderen unterfordert.
Nicht das Abi sollte meiner Meinung das fernziel für alle sein, sondern die dem jeweiligen Individuum bestmögliche Ausbildung und das ist nicht für alle das Abi.
Es sollte dabei nicht darum gehen, weniger begabte Auszugrenzen, sondern ihnen das in ihrem Rahmen mögliche zu verwirklichen. Die Weichen aber zu stellen und das nicht erst mit 20 find ich nicht falsch.
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Post Wed, 22.Dec.04, 14:39      Re: Vorbestimmtheit der Lebenswege Reply with quoteBack to top

Alien wrote:
Nicht das Abi sollte meiner Meinung das fernziel für alle sein, sondern die dem jeweiligen Individuum bestmögliche Ausbildung und das ist nicht für alle das Abi.


Natürlich ist nicht alles verloren wenn man nicht von Anfang an auf dem Gymnasium gewesen ist. Das mit dem Abitur als fernziel ist, wie du es richtig erkannst hast, nicht unbedingt die richtige Ausbildung für jeden. Es stellt sich mir jedoch an dieser Stelle die Frage, on unser Bildungssystem nicht grundlegend umgestellt werden sollte. Ich bin zwar der Meinung, dass man die Pisa Studie nicht überbewerten sollte, trotzdem hat Finnland hier ausserordentlich gut abgeschnitten. In Finnland gibt es ein integriertes Schulwesen, welches in etwa so funktioniert, wie ich es weiter oben beschrieben habe (natürlich noch mit wesentlich mehr Besonderheiten. Ich kann nur nochmals betonen, dass man unser dreigliedriges Schulsystem abschaffen sollte.
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