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Magali
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Post Wed, 16.Apr.03, 21:43      Vertrauen Reply with quoteBack to top

Gestern war Therapie und ich habe etwas wichtiges über meine Ängste gelernt.

Angst hat der Mensch, der kein Vertrauen ins Leben hat.

Einen Mangel an Vertrauen ins Leben hat derjenige, der als Kind nicht genug beschützt, umsorgt wurde.

Erlebt ein Kind Eltern die ihm immer wieder Mut machen, auch wenn etwas schief gegangen ist, dann fast das Kind vertrauen ins Leben und wird stark.
Wird das Kind nieder gemacht, weil etwas schief gelaufen ist, vielleicht sogar bestraft, dann entwickelt es automatisch Angst und wiederholt sich das in verschiedenen Situationen, dann baut man einen Turm voller Ängste auf.

Und so war mein Leben. Drohungen, Strafen, ja auch Prügel statt Zuspruch und Geborgenheit.

Ich lerne jetzt erst Vertrauen ins Leben zu bekommen. Es ist als könnte man immer ein bißchen tiefer einatmen.

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wakatonka
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Post Wed, 16.Apr.03, 23:38      Reply with quoteBack to top

Genau das hab ich nie erlebt.
Kein Missbrauch ,keine Unterdrückung, keine Drohungen, nein nichts dergleichen.
Ich hatte nie wirklich Angst, war nur immer vorsichtig.
Kannte keinen Mangel an Zusruch und Ermutigungen, alles war Super.
Meine Kindheit, mein Leben eben alles.
Und nun kommt sie plötzlich diese Angst, ich weiß nicht einmal genau wovor.
Aber sie schleicht sich ein und wird zunehmend mehr. Warum?
Ich habe Selbstvertrauen.........aber auch zunehmend Angst.

wieso beschleicht sie mich dann trotzden? wakatonka

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Jedes gütige Wort ist ein von einem Sonnenstrahl getroffener Tautropfen
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Kupfer
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Post Fri, 18.Apr.03, 10:59      Reply with quoteBack to top

Das erinnert mich ein bißchen an die Diskussion "Religion und Seelenfrieden".

Ich denke, wenn man an einen "gütigen Gott" glaubt (glauben kann), bildet man automatisch ein Vertrauen ins Leben. Schließlich gibt es eben diesen Gott, der einem beschützt, noch eine Chance gibt und sicherstellt, dass "am Ende alles gut wird".

Very Happy
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Magali
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Post Fri, 18.Apr.03, 17:02      Reply with quoteBack to top

Hallo Wakatonka!

In der Selbsthilfegruppe haben wir auch eine Frau die meinte ihre Ängste wären aus dem nichts entstanden, denn sie hätte Selbstvertrauen und wäre stark gewesen undundund.

Nach vielen Stunden sagte sie uns, dass ihre Ängste daher kämen, dass sie meint immer alles selber in die Hand nehmen zu müssen. Dass heisst, dass sie auch kein Vertrauen ins Leben hatte. Dass sie einfach nichts nur so geschehen lassen konnte ohne ihren, wie sie selber sagte, "Senf" dazu zu geben.

Sie lernt jetzt los zu lassen und die Dinge geschehen zu lassen und es fällt ihr immer noch sehr schwer, doch sie wird ruhiger und zuversichtlicher.

Kann es sein, dass es eventuel bei dir das selbe ist?

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wakatonka
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Post Fri, 18.Apr.03, 19:49      Reply with quoteBack to top

Nein, denn ich habe immer alles losgelassen.
Ich kannte eben früher nur niemals Angst.
Wenn Kinder sich in der Nacht fürchteten, erzählte ich ihnen immer:
In der Nacht gibt es nichts anderes als am Tage.........außer Angst.
Dann waren sie sehr erleichtert und auch ihre Angst verschwand.
Sicher ging ich nicht unbedacht an Dinge heran, war manchmal vorsichtig,
aber Angst kannte ich nicht.
Mit einem Leben voller Verantwortungen,viel Stress und auch schweren Erkrankungen gab es für mich niemals Probleme.
Vielleicht war was dann zusätzlich an Schicksalsschlägen kam einfach zuviel.
Zudem wurde ich maßlos enttäuscht.
Da hab ich mich unmerklich zurückgezogen und mein befinden änderte sich grundlegend.
Ich wurde irgendwie depressiv...........
Nun weiß ich was mir so zugesetzt hat und versuche es zu verarbeiten.
Das gelingt mir auch ganz gut. Nue nun merke ich das mich Angst beschleicht........einfach so, fast ohne Grund.

Egal, wollte nur bemerken das jeder einmal im Leben wohl Angst kernnenlernt. Ist kein schönes Gefühl.

Danke für alles sagt wakatonka

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Magali
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Post Sat, 19.Apr.03, 9:23      Reply with quoteBack to top

Es ist doch verrückt, wie Angst in so verschiedenen Arten plötzlich auftreten kann.

Wirklich kein schönes Gefühl, da hast du recht.

Trotzdem wir lassen uns nicht runterkriegen.

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Post Sun, 20.Apr.03, 9:44      Reply with quoteBack to top

Hallo Watakonta!

Ich habe in deine HP rein gesehen und bin total beeindruckt, muss dir gleich noch etwas dazu sagen, aber erst......

Du bist 10 Jahre älter als ich, meinst du nicht, dass deine Ängste auch mit den WJ zu tun haben könnten? Wir haben viele Frauen in deinem Alter in der Selbsthilfegruppe bei denen die Ängste in der Zeit aufgetaucht sind so aus heiterem Himmel. Manche haben sie durch Hormone wieder ganz in Griff gekommen, andere haben sich damit abgefunden und wissen, irgendwann gehen sie vorbei, denn das haben wir ja bei so mancher Teilnehmerin erlebt.
Ich wünsche dir fast, dass es das ist.

Bei mir hat es übrigens genau mit dem Beginn der WJ angefangen. Aber.... ich weiss heute, dass es einfach war, weil ich zuvieles geschluckt habe und nie in mir richtig aufgeräumt habe.
Ich hatte schon leichte Ängste vorher, aber mit den WJ wurden sie verstärkt, deshalb die jetzige Therapie.
Und ob du es glaubst oder nicht, ich bin fast dankbar, dass es so gekommen ist, denn ich habe so das innere Gefühl, dass ich eine starke Alte werde, die nichts mehr umhauen kann. Natürlich ist es bis dahin noch ein langer Weg, aber was solls.


So nun zu deiner HP.

Ich war 20 Jahre lang Pfadfinderleiterin. Wir haben Lager für Lager Indianerstämme durchgenommen, Indianerweisheiten auseinandergenommen, undundund.. Es war eine soooooooo schöne Zeit.
Durch deine HP kamen diese ganzen Erinnerungen in mir hoch und ich danke dir, das war mein Osterhase denn: Meine Seele lacht. Very Happy

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Post Sun, 20.Apr.03, 12:12      Reply with quoteBack to top

Hallo!
Darf ich das
Quote:
Einen Mangel an Vertrauen ins Leben hat derjenige, der als Kind nicht genug beschützt, umsorgt wurde.


mal umdrehen?

Ich kann mich wakatonka anschliessen: hatte in meiner Kindheit (und immernoch) auch liebende Eltern, viel Zuspruch und Unterstützung. Trotzdem frißt mich die Angst auf. Ich denke, gerade weil ich in jeder Lebenslage Unterstützung bekommen habe, habe ich selten die Erfahrung gemacht Dinge alleine zu bestehen. Das macht auch Angst und bringt kein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, kein "Kontingenz-Erfahren".
Diese Erklärung hat mein Analytiker zwar noch nicht "abgesegnet" Wink , aber ich bleib immer wieder an diesem Gedanken hängen. Was meint ihr dazu?
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Post Sun, 20.Apr.03, 16:09      Reply with quoteBack to top

Hallo Nina!

Kann man sich auch gut vorstellen.

Vielleicht wäre ein gesunder Mittelweg für uns alle das beste gewesen.

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Post Sun, 20.Apr.03, 16:49      Reply with quoteBack to top

Jep! meine Eltern würden dazu sicher sagen: "Wie man's macht ist es verkehrt!" Very Happy
angstfreie Tage und
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wakatonka
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Post Sun, 20.Apr.03, 18:30      Reply with quoteBack to top

Schade, das ich immer nur die Hälfte von dem sage, was Fakt ist.
Ich hoffe ihr verzeiht es mir.
Ich habe sehr früh in meinem Leben die Verantwortung, nicht nur für mich, sondern auch für Familienmitglieder übernommen.
Bin also schon sehr früh selbstständig gewesen. Wenn es irgendetwas wichtigs zu erledigen galt, war ich da.........
und bin es wohl auch nüchtern betrachtet immer noch.
Habe gemerkt, wann jemand Hilfe brauchte und sie auch geleistet, oder veranlasst das Hilfe zur Verfügung stand.
Niemals habe ich erwartet dafür gelobt zu werden, oder gar belohnt.
Selbst als ich dann sterbenskrank wurde...war ich immer bereit....auch vom Krankenlager zu helfen.
Nun mein Zustand hat sich im laufe der letzten Jahre nicht gerade verbessert.
Nun da ich dachte ich könnte ein wenig kürzer treten und mich auch einmal zurüchzuziehen, fällt mir auf das man meint, ein Recht auf meine Anwesenheit zu haben. Mit fadenscheinigen Einladungen versucht man mich zu sich zu locken.
Dabei ist der Weg von A nach B genauso weit wie umgekehrt.
Ist ja auch einfacher mich dort hin zuzitieren als selbst zu kommen.
kostet ja auch sonst deren Zeit und Sprit.
Durch die WJ bin ich übriegens durch *freu*
So entschuldigt bitte das ich das ich meinem Frust hier freien Lauf lies.

sorry sagt wakatonka

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Post Mon, 21.Apr.03, 9:56      Reply with quoteBack to top

Liebe Watakonta!
Warum entschuldigst du dich? Wir dürfen gerade hier ehrlich sagen warum wir so sind wie wir sind.
Jaja... das kennt man alles irgendwie.
Als ich bemerkt habe, dass ich zu wenig Kraft bekam zum "immer parat zu stehen", und auch mal nein sagte, dann fragte man sich plötzlich wieso ich so zickig geworden sei. Ist das nicht schön. Keiner fragte: geht es dir nicht gut?
Irgendwann sagte mir jemand: du musst den auch mal sagen, dass es dir nicht gut geht, sie können es ja nicht riechen.
Ich tat es. Resultat: wenn ich sagte, ich fühle mich so müde und schlapp, dann kam ein Vortrag wie schlapp und wie müde mein Gegenüber doch sei. Aber niemals die Frage: kann ich dir jetzt mal helfen?
Egal, ich habe andere Menschen kennengelernt, ganz wertvolle Menschen, die mich nehmen wie ich bin, mit meinen Tiefen und Höhen.
Hast du auch diese Erfahrung gemacht? Hast du auch ganz liebe neue Menschen kennengelernt?

Irgendwie gleichen sich die Lebensgeschichten auf irgendeine Weise.
Watakonta, in der Jugend was es genauso. Meine Mutter war krank, mein Vater machte sich aus dem Staub, meine Schwester heiratete mit 17 und ich war gerade 12.
Was in ihr vorging und in mir vorging und dass wir uns gegenseitig fertig machten, war, das verstehe ich erst heute, normal.
Man hat uns hängen lassen.
Meine Mutter hat sich aufgegeben bis sie endlich, mit 57 Jahren, den Tod fand und freute sich darauf, und ich? Ich versuchte mir, mit 24 Jahren, ein Leben auf die Beine zu stellen, habe immer gekämpft ohne den inneren Müll aufzuräumen und jetzt, wo die Kraft langsam weniger wird, macht er sich bemerkbar.

Habe so oft versucht mit meinem Vater darüber zu reden, Antwort: ich lebe in der Gegenwart und der Zukunft, nicht in der Vergangenheit.
Er ist jetzt 76 Jahre alt und ich mag ihn nicht mehr aufregen, deshalb mache ich das schon wieder mit mir selber aus.

Meine Schwester? Hat sich mit meinem Vater verstritten, aber nicht wegen dem was früher war, denn davon hat sie ja nichts mitbekommen, sondern weil jeder von ihnen in einer Sache recht haben wollte. So reden sie seit 14 Jahren kein Wort mehr miteinander.

Tolle Familie.


Ach Watakonta, ich hoffe, dass ich es bei meinen Kinder besser gemacht habe, und dass sie gut durchs Leben kommen. Ich hoffe ihnen gezeigt zu haben, wie man mit anderen umgeht, wie man selbstbewusst und doch liebevoll durchs Leben gehen kann, dass es Werte gibt, die unersätzlich sind.
Mal sehen was sie, mit den Jahren daraus machen.

Dankbar bin ich, dass ich einen ganz liebevollen Mann gefunden habe, der mir in jeder Situation zu Seite steht. Komisch ist, ich habe ihn auf den Geburstag meiner toten Mutter kennengelernt. Sein Vater ist am gleichen Tag wie meine Mutter gestorben, nur 800 Kilometer weiter weg. Meine Mutter hier Georgina, sein Vater Georg. Mein Mann und ich sind uns ganz "zufällig" über den Weg gelaufen, weit weg von meinem Zuhause.

Ich habe das Gefühl, dass mir die Mama, jetzt gibt was sie mir im Leben nicht geben konnte, weil sie das bißchen Kraft was sie hatte für sich selbst gebraucht hat.

Oje, jetzt habe ich meinen Müll abgelassen und überleg ob ich es überhaupt posten soll.

(2 Stunden später). Ich mache es und hoffe von ganzem Herzen, dass ich niemanden damit belaste. Wenn es so sein sollte, dann bitte ich um entschuldigung und sagt es mir, wenn ich zu weit gegangen bin, bitte.

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Post Fri, 25.Apr.03, 7:27      Reply with quoteBack to top

die erzählung von der dame aus der selbsthilfegruppe hat mir sehr geholfen. ich denke bei mir ist es ähnlich. ich hab wohl den eindruck ich müsse alles kontrollieren udn beobachten, um ein unglück odere ien trennung verhindern zu können. in wahrheit maceh ich genau mit diesem kontrollwahn meine frau wahnsinnig, udn daher will sie sich dann wieder trennen (anfallsweise), was mein vertrauen wieder kaüputt macht udn meine angst steigert ("sie will sich also doch trennen - ich wusste es".

wie hat die dame in der gruppe gelernt loszulassen? wie gewinnt man vertrauen ins leben - zumindest genug um mal probeweise "loszulassen".

gläubig bin ich - aber offensichtlich nicht genug. ich bin praktizierender katholik geworden udn das hat mir sehr geholfen. aber im hintergrund ist noch immer die angst, daß ich mich auch darauf nciht wirklich verlassen kann.
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