Zu empfindlich?

sporadischer Gast 12 ,

Hallo,

Ich beschäftige mich momentan mit der Frage nach einem Therapeutinnenwechsel. Mir fällt es ganz schwer auseinander zu halten, wo meine persönlichen Muster, Widerstand, Übertragung etc. mal wieder ganz stark zum Vorschein kommen und wo aber einfach auch das Verhalten meiner Thera nicht mehr okay ist. Ich ärgere mich grad über viele Kleinigkeiten, z.B., daß sie nicht mehr weiß (bis auf ganz Grundsätzliches) worüber wir in der letzten Stunde geredet haben,
die Stunde generell mindestens fünf Minuten zu spät beginnt, am Ende keine klare Verabschiedung stattfindet, sondern sie mir aus Behandlungsraum oder Küche gerade noch ein Tschüß zuruft etc.
Ohje, ich merke, da ist schon noch viel Verletzung und Trotz mit im Spiel aber trotzdem oder gerade dehalb hoffe ich auf eure "Außensicht", um wieder einen geklärteren Blick zu bekommen.
Vielen Dank und liebe Grüße,
Tini

Forums-InsiderIn 213 deutschland W, 30

ganz spontan:
es hoert sich doof an, was sie mit dir macht.

andere frage: hast du sie mal drauf angesprochen?
und sie sollte ne echt gute anwort haben....

gruss jeanne

das zeigt mir wieder meine ersten 2 probestunden auf, wo mich die thera 30MINUTEN! hat waren lassen, und dass in den 2 probestunden, die ich bisher bei ihr hatte. junge. ich reg mich grad auf. (ich hab auch noch nix dazu gesagt, werd aber meinen rat an dich auch befolgen muesesn...) *so ne ironie*

Forums-InsiderIn 222 deutschland W, 36

hallo tini,

hast du deine therapeutin darauf angesprochen? ihr gesagt, was dich stört, trifft, kränkt? denn das ist teil der therapie und nur so kannst du herausfinden was dein anteil ist und was ihrer und dann kannst du gegebenenfalls besser eine entscheidung treffen. bist du sonst auch, was du "empfindlich" nennst? denn in der therapie wiederholen sich die verhaltensweisen, die du sonst auch hast.

was passiert denn am ende der stunde? wer beendet sie und verabschiedet ihr euch nicht mit handschütteln? und was macht die thera in der küche?

alles liebe
dominique

sporadischer Gast 12 ,

Dank' an euch, JeannePaula und Dominique, für eure schnelle Antwort.
Also, ich hatte mit meiner Thera vor einiger Zeit ganz massiv das Thema "Wie lange dauert die Stunde" und die Frage nach dem Abschluß der Stunde. Was sich seitdem geändert hat, ist, daß ich jetzt fast immer die ganzen 50 Min. habe, was vorher im Schnitt eher 40 waren.
Das Ende der Stunde sieht immer so aus, daß meine Thera sagt, daß die Stunde jetzt um sei und wir dann einen neuen Termin ausmachen. Ich mache mich dann auf den Weg zur Tür während sie noch im Raum bleibt oder in die Küche geht. Tja, und dann kommt halt noch das nachgerufene "Tschüß", ein Händeschütteln eher nicht. Als ich meine Unzufriedenheit mit dem Abschluß der Stunden zum Ausdruck brachte , sagte sie mir, daß es sie schon trifft, daß ich mich nicht ernst genommen fühle, ihre Wahrnehmung aber eine ganz andere sei, nämlich, daß sie ganz genau darauf achtet wie ihre Klienten die Praxis verlassen. Die anderen mich störenden Punkte habe ich noch nicht thematisiert.
Überlege halt gerade, ob ich mich nicht doch mal nach jemand anderem umschaue.
Naja, aber irgendwie fühle ich micht schon jetzt verflixt abhängig von ihr, obwohl mich ihr vermeintlich gleichgültiges Verhalten kränkt, so daß ich glaube, daß selbst nach einem Wechsel die Ambivalenz ihr gegenüber mich noch weiterhin stark beschäftigen wird.
Sonnige Grüße, Tini

Helferlein 37 ,

Hallo tini

tini wrote:

Naja, aber irgendwie fühle ich micht schon jetzt verflixt abhängig von ihr, obwohl mich ihr vermeintlich gleichgültiges Verhalten kränkt

Hmmm......Frage: warum fühlt man sich abhängig von jemanden, obwohl sein Verhalten einen kränkt?

Wenn du die Stunden schon selbst bezahlen musst, dann doch wenigstens bei jemandem, der dich ernst nimmt, oder?!

Und: SIE ist die Therapeutin = SIE sollte sich in den Stunden auf ihre Klienten einlassen und ihr eigenes Verhalten für die Zeit hintenan stellen!

lieben Gruß
Anti

Forums-InsiderIn 372 Österreich W, 31

hi alle zusammen!

schließ mich voll anti an.

he das ist die aufgabe der thera ihre eigenen bedürfnisse und wünsche sind nicht gefragt in der stunde. wenn sie so die stunden beenden will ist das ihre sache, aber du zahlst dafür und wenn es dir nicht passt, dann solltest du vielleicht wirklich wechseln oder es vorher nochmals ansprechen.
klingt für mich alles etwas unprofessionell.

was steckt da dahinter, dass du dich so kränken lässt und dich trotzdem abhängig fühlst???

sporadischer Gast 12 ,

Hallo Ihr,

eure Antworten regen mich immer wieder neu zum Nachdenken an. En Punkt weshalb ich mich so schlecht trennen kann ist, daß ich mich in den Stunden selbst oft schon sehr gut verstanden fühle und vieles auch nachwirkt. Und natürlich bleiben meine Zweifel, inwieweit ich da nicht doch auch alles mögliche auf sie projiziere, denn es passiert mir nicht das erste mal - wenn zum Glück auch nur in größeren Abständen -, daß ich Menschen sehr schätze (naja, wohl eher bewundere) und dementsprechend dann auch sehr genau jede Kleinigkeit beobachte und anfange zu kritisieren, wenn sie nicht mehr perfekt sind. trotzdem bleiben diese Menschen aber immer noch eine längere Zeit sehr wichtig für mich.
Habt Ihr Erfahrungen, ist es möglich die Beziehung zur alten Thera und die damit verbundenen eigenen Verhaltensmuster auch bei einer neuen Thera zu thematisieren oder wird das eher schwierig?

Ein schönes Wochenende wünscht euch,
Tini

Helferlein 37 ,

tini wrote:

Habt Ihr Erfahrungen, ist es möglich die Beziehung zur alten Thera und die damit verbundenen eigenen Verhaltensmuster auch bei einer neuen Thera zu thematisieren oder wird das eher schwierig?

Hallo tini

Das wird nicht schwierig. Im Gegenteil, du solltest es unbedingt ansprechen, weil es wichtig ist.
Und sogar auch darüber reden, dass du kleinste Kleinigkeiten bei anderen beobachtest und wie du darauf innerlich reagierst.

lieben Gruß
Anti

Forums-InsiderIn 372 Österreich W, 31

Genau Anti!!!

ANsprechen ist das wichtigste. an ort und stelle klären, dann können beider parteien etwas darauß lernen.

schöne ostern und alles liebe!!

Odie

Guest W

Hi Tini!

Gibst du dir die antwort nicht eigentlihc selbst - wenn du schon die Parallelen siehst:
"eigentlich" ist der Inhalt der Stunden okay, du fuehlst dich verstanden, es wirkt nach, das laesst darauf schliessen, dass du auch wirklich weiterkommst mit der Therapie, oder?
Und du kennst auch dein Muster schon, dass du gern bei Leuten, die du "eigentlich" bewunderst, Kleinigkeiten suchst, um dich dran aufzuhaengen.
Weil du es aus irgendeinem Grund nicht vertraegst, dass du sie bewunderst.

Warum????????

Geht es dir zu nahe?
Fuehlst du dich zu klein, wenn du jemand anderes zu gross machst?
Hast du Angst vor Tiefe oder vor Veraenderungen?

AUf jeden Fall lohnt es sich, da dran zu bleiben.

Und noch was anderes kommt mir: und wenn du dein Muster durchbrichst und statt dich hinterher zu aergern, im moment selber aktiv wirst?

Zum Beispiel: am BEginn der Thera ansprechen: !"Also ich war puenktlich hier"..

Oder am Schluss: entweder schon im Therazimmer dich verabschieden mit Haendedruck und akzeptieren, dass du allein zur Tuer gehst. Oder - wenn das Tschuess aus der Kueche ertoent, zurueckzurufen: ich wuerde Ihnen noch gern die Hand geben!

AUch im real life koennen wir nicht immer alles ansprechen und bis in die tiefsten Tiefen klaeren, aber wir koennen sehr wohl unser verhalten aendern und damit auch unsere Umwelt.

Probiers doch!

Und wechsle nicht zu frueh..........

lieber gruss

wara

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