Schreckliche Zukunftsangst

sporadischer Gast 5 Deutschland W, 24

Ich bin ehrlich gesagt nicht sicher, was ich genau schreiben soll, um zu erklären, was ich fühle. Doch ich möchte es versuchen.
Ich habe vor allem Angst. Der Vergangenheit, der Gegenwart, der Zukunft. Vor allem die Zukunft bereitet mir große Ängste.
Ich habe Angst, meinen Partner zu verlieren (muss ich eigentlich nicht fürchten), ich habe Angst vorm Sterben und gleichzeitig vorm Leben.
Ich habe Angst vor der beruflichen Veränderung, die mir leider zwangsweise in diesem Jahr bevorstehen wird. Ein geschäftlicher Ortswechsel (Umzug), Firmen werden zusammengelegt, ich weiß nicht, wo ich dort stehen werde, was passieren wird. Ich bin ein Mensch, der sehr große Angst vor Neuem, vor Änderungen hat. (Das hat auch seine Gründe, die hier jetzt aber denke ich nicht hingehören). Ich brauche meine gewohnte Umgebung. Meine gewohnte Couch zu Hause, mein gewohntes Bett, mein gewohntes Bad. Und ich brauche meinen gewohnten und "normalen" Arbeitsplatz. Da soll ich rausgerissen werden. Noch in diesem Jahr. Unter neue, fremde Menschen gemischt in einem anderen Gebäude an einem anderen Ort. Alleine der Gedanke daran treibt mir Tränen in die Augen. Aber woanders bewerben? Womit? Ich hab nix besonderes. Realschule und was die Noten angeht ein mittelmässiger Berufsschulabschluss. 2 VHS-Englischkurse zur Weiterbildung, die ich nie gebraucht habe. Ich kann nichts besonderes, bin aber - um ehrlich zu sein - auch nicht motiviert, weitere Kurse zu machen. Habe auch gar nicht das Geld. Gleichzeitig frage ich mich: möchte ich Kinder? wann? bin ich überhaupt fähig dazu, ein Kind großzuziehen? hab ich nicht mit mir selbst schon genug zu tun? kann ich das einem kleinen menschen antun?
fragen über fragen.
versteht jemand, was ich meine?
bin um jeden rat und jede erfahrung dankbar.

lonely.

Helferlein 132 NRW M, 19

Früher hatte ich auch Angst vor der Zukunft, heute mache ich mir eher sorgen weil ich keine Angst mehr davor habe. Stattdessen eher Gleichgültigkeit.

Ich würde dir raten das du Optimist wirst. Das kann man ändern, dass ist nur eine Einstellungssache. Außerdem solltest du dir ein Ziel suchen, dass du auch erreichen kannst wenn es beruflich und finanziell nicht mehr so gut läuft. Du weißt ja, was dir Probleme bereitet. Wenn du daran arbeitest und zuversichtlich bist du es schaffst, sind dir andere Dinge nicht mehr ganz so wichtig und du musst dir darüber keine Sorgen machen.
Außerdem versuch Dinge die vor dir liegen, die dir Angst machen und an denen du momentan nichts an daran ändern kannst zu verdrängen

neu an Bord! 4 Deutschland W, 33

Hallo,

mir gehts auch so. Ich stehe fest im Leben, habe eine gute Arbeit, ein entzückendes Kind, voriges Jahr ein Haus gekauft. Mein Mann kümmert sich rührend (18 Jahre älter).

Aber trotzdem habe ich ständig Angst: Angst um die Arbeit; Angst krank zu werden; Angst, dass meinem Kind etwas zustoßen könnte; Angst, den Partner zu verlieren (unbegründet); Angst, dass ihm was passiert und ich das Haus verkaufen muss...usw.

Ich kann mich einfach nicht fallen lassen und das Leben genießen. Hinzu kommt, dass meine Familie mir mein gutes Leben neidet. Ich weis nicht mehr weiter. Embarassed

LG Idi

sporadischer Gast 19 Oberhausen / NRW / Deutschland M, 27

Hi,

hatte auch mal einige Zeit lang ziemlich Angst um meine Zukunft. Aber
irgendwann ist es mir fast egal geworden.

Noch ein Schritt tiefer und ich bin obdachlos, von daher.... viel verlieren
kann ich nicht mehr.
Also mit "noch einen Schritt" tiefer meine ich, weil ich keinen Job habe,
´ne sehr kleine Wohnung nicht mal mit Küche, Wäsche muss ich bei
meinen Eltern waschen (mit 27!!) weil in diesem sche*ss Haus kein
Waschmaschinenanschluss für mich da ist, eine Freundin habe ich auch
nicht und will auch keine (was soll ich ihr auch bieten?).

Nun ja, fange zwar gerade einen Aushilfsjob nachts an (wo ich in ca.
einer halben Stunde hin muss), aber irgendwie checke ich die ganze
Arbeit da nicht....... keine Ahnung, jeder Depp in der Firma hat meine
Arbeit vor mir gemacht, nur in meinem Hirn geht das nicht rein......
Naja, viel habe ich von dem Job sowieso erst Mal nicht, da ich HartzIV-
Empfänger bin und mir meines Wissens nach der 400-Euro-Job voll
angerechnet wird.

Meine Hoffnung ist ja, vielleicht wird eine Festanstellung draus (falls
ich die Arbeit irgendwann mal kapiere).

Grüße
Irgendjemand1977

neu an Bord! 1 NRW M, 25

Hallo zusammen,

wie ich Euren Artikeln entnehmen kann, ist das Geschriebene schon über 2 Jahre alt. Dennoch hoffe ich, dass mir einer von Euch helfen kann.
Meine Mutter leidet unter ähnlichen Symptomen wie Idi. Sie hat Angst davor, mich oder meinen Vater zu verlieren (obwohl dazu kein Grund besteht) und dann ganz alleine dazustehen. Sowohl psychische Betreuung als auch Entspannungstherapien haben ihr nicht geholfen.
Meine Frage gilt nun Idi: Da Dein Beitrag nun 2 Jahre alt ist (und meine Mutter fast das Gleiche hat wie Du) wollte ich Dich fragen, ob Du mittlerweile "geheilt" bist, und wenn ja wie?
Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du mir antworten würdest, da die Angst meiner Mutter nicht nur sie selbst, sondern auch meinen Vater belastet.

Viele Grüße
Olli

neu an Bord! 4 Deutschland W, 33

Hallo Olli,

ich habe mehrere Bücher gelesen, z. B. "Heute ist mein bester Tag" oder "Sorge Dich nicht - lebe". Darin heißt es z. B. "99 Prozent aller Sorgen treten gar nicht ein." Ich denke zwar immernoch dran, wie es ist, wenn ich mal alleine bin... aber so stark ist es nicht mehr. Ich erfreue mich an kleinen Dingen, wir reisen gerne... usw. Die Bücher haben schon einen großen Teil dazu beigetragen, die kleinen Sorgen nicht groß zu machen...

Ich hoffe, Dir ein bisschen geholfen zu haben.

LG

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