Helfersyndrom oder etwas anderes?

sporadischer Gast 8 München W, 31

Hallo alle zusammen!

Ich war die letzten Tage kurz vor dem Zusammenbruch, und muß wohl einiges in meinem Leben ändern. Seit einiger Zeit kümmere ich mich darum, ehrenamtlich Leuten bei Ihren Problemen zu helfen, die zwar bunt gemischt, aber alle in den Bereich der psychischen Erkrankungen gehen. Also von Depressionen, über Selbstmordrohungen, Liebeskummer, Borderline-Syndrom .... Ich werde von den Leuten einfach angesprochen (meistens im Messenger oder Chat) oder angemailt, und sie schütten mir ihr Herz aus, mittlerweile habe ich mich so daran gewöhnt, daß mir etwas fehlt, wenn sich mal keiner rührt, da ich gerne helfe.

Nur in der letzten Zeit habe ich leider feststellen müssen, daß ich mich damit selbst belaste, d.h. den anderen geht es zum Großteil besser, aber mich reißt es runter, raubt mir Kraft. Kann man da schon vom Helfersyndrom sprechen, oder ist es etwas anderes?

Was kann ich tun, um mir selbst zu helfen? Selbst wenn ich mir fest vornehme, meinen PC mal nicht einzuschalten, dauert es meistens nicht lange, bis ich ihn dann doch einschalte, die genauen gründe weiß ich selbst nicht genau, ist es Ablenkung von mir selbst, oder etwas anderes?

Über Tips und Denkanregungen wäre ich Euch dankbar, so darf es auf jeden Fall nicht weitergehen, da ich von Tag zu Tag weniger Kraft habe.

Liebe Grüße,
Kristin

Moderatorin 1117 Wien W, 24

hallo

ich denke nicht, dass man es als helfersyndrom bezeichnen kann... das bedeutet ja das man sich von seinen problemen ablenkt, was bedeutet würde das es einem nicht schlechter dadurch geht...

mein hinweis lautet.... du kannst niemandem helfen, bevor du nicht dir selbst geholfen hast

grüße fallen angel

Forums-Gruftie 638 Osnabrück W

mich Fallen Angel anschliessen möchte.
wakatonka

keine ahnung, ob das dazu gehört-
kannst du dich entspannen?
mußt du immer mit menschen zusammensein-
immer etwas tun?
dann hast du irgendein problem, wieviele andere auch?

was ist dir wirklich wichtig
lg

Forums-Gruftie 638 Osnabrück W

Ja ich muß immer mit Menschen zusammensein. (Arbeit)
Entspannen kann ich sehr schlecht und bin auch selbst wenn ich gerade einmal außer der Reihe schlafe immmer telefonisch erreichbar.wakatonka lächelt müde

ich war auch ständig erreichbar- für jeden und alles hatte ich zeit- nur mich hab' ich dabei vernachlässigt...
aber das rächt sich,- irgendwann
lg
denk' auch mal an dich

Forums-Gruftie 638 Osnabrück W

Hmm
war einige Zeit krank.... schlimm....mußte das Bett hüten
trotzdem war ich telefonisch zu erreichen.
Arbeiten konnte ich nicht *lach* jedoch vom Krankenlager die anderen Kollegen per Telefon dirigieren....
Da ich die Fahrtenplanung immer gemacht hatte, machte ich sie eben per Telefon ........ wenn das nicht verrückt ist.......alles hat geklappt.
Wir sind ein Team. Jeder ist für den Anderen da, wenn auch nur über Draht.
wakatonka hat doch echt nen knall

Hallo Wakatonka

Quote:

selbst per telefon erreichbar

versuch' es doch einfach maal, wenigstens für eine stunde!
handy abzuschalten...und beobachte dich,
was pasasiert dann mit dir und ist es wirklich schlimm? hast du angst vor kontrollverlust- oder denkst du vielleicht, andere brauchen/ lieben dich dann nicht mehr?
ich kann nur vermuten, da ich deine geschichte nicht kenne, auch ziemlich neu hier bin...
lg

Forums-Gruftie 638 Osnabrück W

Hallo AH
Ich habe keine Angst vor Kontrollverlust, auch mache ich mir keine Gedanken darüber was und wie die Anderen über mich denken.
Es ist einfach so das Alle wissen, das ich sehr krank bin, aber mich auch so als vollwertige Person nehmen.
Da wir kleine Schulbusse für behinderte Kinder fahren, und zwar jeden Tag wechselnde Touren, zu allen möglichen Zeiten zwischen 7Uhr und 16 Uhr.........muß jemand diese Fahrten koordinieren *lach* und das bin nun einmal ich.
Darum auch vom Bett aus, per Telefon.....

wakatonka lächelt dir zu

Forums-Gruftie 506 W, 15

Hallo Kristin!

Weißt du was mir geholfen hat.... als ich mit einem Freund wiedereinmal über seine Probleme gesprochen haben, hab ich einfach angefangen über meine zu reden und er ist darauf eingegangen. Dadurch habe ich bemerkt das es schön ist auch über seine eigenen Probleme zu reden, miteinander.... vielleicht könntest du es auch einmal probieren ...

neu an Bord! 1 Weimar M, 35

Ohne dir zu nahe treten zu wollen, denke ich schon, daß du darunter leidest.
Und zwar aus dem einfachen Grund: Eigentlich hilfst du je gern, aber da diese Hilfe meist nicht so auf gegenseitigkeit beruht, bleibt da immer ein loch, was du versuchst mit noch mehr hilfe zu stopfen.
helfer-syndrom setzt sich immer zusammen aus dem gekränkten kind in dir (läßt sich im eigenen leben ziemlich leicht finden) und einem von dir verfolgten ideal (von einer besseren welt oder so).
das wichtigste, denke ich ist zu lernen "nein" zu sagen oder eine adäquate gegenleistung zu fordern. das schmälert die hilfe nicht, sondern macht sie umso wertvoller. hilfe muß zu einer gleichberechtigten gegenseitigkeit werden, damit du daran nicht erkrankst.
Irgendwann schaff ich das auch, da ich denke auch betroffen zu sein. nicht aufgeben und einen gesunden egoismus erarbeiten.[/b]

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