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Melancholie
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Post Sat, 05.Feb.05, 14:18      Sonnenbergklinik Stuttgart Reply with quoteBack to top

Hallo!

Wer war schon mal in der dieser Klinik?? Würde mich über Berichte freuen und besonders über die Abteilung für Adoleszente und junge Erwachsene.

Schönen Gruß,
Melancholie
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sternchen 84
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Post Sat, 05.Feb.05, 21:42      Re: Sonnenbergklinik Reply with quoteBack to top

Hallo Melancholie.

Ich war in der Sonnenbergklinik in Stuttgart, in der Abteilung für junge Erwachsene.

Jede Abteilung hat seinen eigenen "Stundenplan". Wir hatten Gruppentherapie, Einzeltherapie, Körpertherapie, Dreidimensionales Gestalten (Holz oder Stein bearbeiten) und Sozialtherapie.
Die Gruppe bestand bei uns aus 10 Patienten.
Jede Gruppe hat auch sein Behandlungsteam, das aus den verschiedenen Therapeuten und einer Bezugsschwester besteht, bei der man sich melden kann, wenn man Probleme oder Beschwerden hat.

Zum Ablauf allgemein: Morgents gibt es immer ein Morgeninterview, das heißt dass man sich bei seiner Bezugsschwester meldet und einfach kurz sein Befinden schildert. Dann über den Tag verteilt, am Tag meist 2 Therapiearten, die man besuchen sollte. Seine Freizeit kann man nach Belieben gestalten. Es gibt auch Freizeitangebote, wie z.B. Bogenschießen. Einen Gestaltungsraum, Musikraum, Bücherei gibt es dort auch und für die Kaffee oder Kakao süchtigen auch einen Automaten (sehr lecker der Kakao dort!). Eine große Liegewiese für den Sommer natürlich auch.
Abendes dann wieder Abendinterview bei der Nachtschwester, dort bekommen die Patienten Medikamente oder eben etwas für den Schlaf oder eben einfach nur nochmal ein Gespräch wie der Tag verlaufen ist.

Am Anfang wirst du vermutlich ein Zimmer mit einer anderen Person teilen müssen, es seidenn du bist privat Krankenversichert, aber nach ca. 4 Wo. müsstest ein Einzelzimmer bekommen.
Die ersten Wo. solltest du, auf Empfehlung der Therapeuten, keinen Besuch empfangen und auch nicht nach Hause gehen zum schlafen übers Wochenende. Ist aber nur eine Empfehlung, zwecks schnellerem Eingewöhnen, also kein muss.

Die Sonnenbergklinik kann ich nur weiterempfehlen, ist manchmal hart, aber wirklich sehr gut dorte!

Falls du noch Fragen hast, einfach melden!

Gruß sternchen 84
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Melancholie
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Post Sun, 06.Feb.05, 13:23      Re: Sonnenbergklinik Reply with quoteBack to top

Hallo Sternchen,

ich freue mich über deine Antwort! Hätte nicht gedacht, dass mir so schnell jemand schreibt...

Hört sich ganz gut an was du da von der Klinik schreibst. Das heißt also, dass man jeden Morgen alleine mit einer Schwester ein Gespräch hat und auch am Abend? Das würd ich gut finden. Denn in der Klinik,in der ich mal war, da mussten wir vor der ganzen Station sprechen und das waren 26 Leute Confused . Da ging das dann immer reihum...

Was für Erkrankungen hatte die denn da und in welchem Alter waren die Patienten? (Unter Adolsezente kann ich mir nicht so richtige was vorstellen...)

Wie lange bleibt man da in der Regel?

Wie oft war da die Gruppe und wie oft Einzel?

Wie du siehst überschütte ich dich doch noch mit einigen Fragen Very Happy

Hm was meinst du genau, dass es dort manchmal hart war?

Bis dann,
Melancholie
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sternchen 84
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Post Sun, 06.Feb.05, 14:18      Re: Sonnenbergklinik Reply with quoteBack to top

Hallo Melancholie.

Freut mich, dass ich dir ein wenig helfen konnte.
Also, wie schon gesagt, man hat morgents und abends ein kurzes Gespräch mit der Schwester. Meist so 3 Minuten, da wird dann eben kurz angesprochen wie die Nacht war, wie man geschlafen hat, was man an dem Tag alles geplant hat und am Abend eben ob man ohne Medikamente denkt einschlafen zu können und wie eben der Tag war.
Aber hauptsächlich wird bei der Gruppentherapie über deine Probleme gesprochen und da waren wir ca. 10 Patienten und 1 Therapeut/in.
Da hat dann eben jeder über sein Anliegen gesprochen, z.B. über seinen Traum in der Nacht oder über seine Ängste oder eben was einen gerade bewegt. Die anderen hören zu und schildern ihre Erfahrungen zu dem Thema und versuchen dir zu helfen oder Ratschläge zu geben. Der Therapeut/in versucht dir dann auch eben Denkanstöße zu geben.
Also bei mir war es so, dass ich meistens nur dagesessen bin und zugehört habe, weil ich eben Problem habe mit dem Reden in der Gruppe, ich trau mich da nicht so, aber nach einiger Zeit wirst du sehen, dass alle im selben Boot sitzen und alle ähnliche Probleme haben.

Wir waren alle so im selben Alter, also von 18-23 Jahre.
Unsere Gruppe war damals mal die Angstgruppe, nun aber Adoleszenten. Bei uns ging es hauptsächlich darum, das loslassen von unseren Eltern. Also erwachsen werden, selbstständiger werden, loslassen vom Elternhaus, eventuell auszuziehen und ein eigenes Leben zu führen. Natürlich ist das alles eben mit Ängsten verbunden, bei mir zumindest und darüber haben wir geredet. Dass mich mein erster Freund verlassen hat macht mir auch Schwierigkeiten und auch soetwas kann man dort bearbeiten.

In der Regel wird einem geraten mind. 3 Monate dort zu bleiben. Ich war aber nur 6 Wo. dort, weil es wegen meiner Ausbildung nicht anders ging, aber man sollte schon länger bleiben, damit das alles auch wirken kann, denn du brauchst auch erst mal eine gewissen Eingewöhnungsphase. Eine andere Patientin aus einer anderen Gruppe war z.B. sogar 6 Monate dort. Aber du selbst kannst entscheiden wie lange du bleibst, du wirst zu nichts gezwungen, sind alles nur Empfehlungen von den Therapeuten dort.

Wir hatten jeden Tag Gruppentherapie (alle 10 Patienten von der Gruppe zusammen) und einmal in der Woche Einzeltherapie (also nur du und dein/e Therapeut/in)

Für mich war es sehr hart, dass ich erstens von Zuhause weg war und kaum Kontakt zu meinen Eltern hatte, zweitens mich mit anderen in einer Gruppe auseinandersetzen musste, da ich echt große Probleme habe etwas in der Gruppe zu machen oder mich zu unterhalten.
Das dumme war halt, dass ich gerne mit anderen was gemacht hätte, aber zu viel Angst vor denen hatte.

Hast du denn schon einen Aufnahmetermin bekommen? Hattest du schonmal ein Gespräch dort mit einem Therapeuten, ob du denn für diese Klinikart geeignet wärst?

Lieben Gruß sternchen 84
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Melancholie
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Post Thu, 10.Feb.05, 19:15      Re: Sonnenbergklinik Reply with quoteBack to top

Hi!

Hmmm also dann liegt da wohl auch der Schwerpunkt auf Gruppentherapie. Waren das jeden Tag Gespräche oder auch andere Therapien in der Gruppe?
Ich fand nämlich in der Klinik in der ich war schon 3x die Woche Gespäche in der Gruppe viel. Da lag auch der Schwerpunkt.
Ich konnte mich genauso wie du in den Gruppen nicht öffnen und hab fast immer nur zugehört... Mir fällt es echt schwer vor einer Gruppe zu reden. Vor allem, weil da noch ne Patienten war, die ich gar nicht leiden konnte und die echt unangenehm war.

Also es gibt nur eine Gruppe für junge Erwachsene mit 10 Patienten auf einer Station?

Nee ich hab noch gar keinen Termin dort. Ich bin nur grad dabei eine passende Klinik zu finden. Meine Ärztin hat da leider auch nicht so Ahnung, deshalb suche ich selber. Will halt nicht wieder auf so eine komische Station.

ähm du hattest noch was von nem Musikraum und Werkraum (oder so) geschrieben. Kann man die immer benutzen oder nur für die Therapien?

Liebe Grüße,
Melancholie
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sternchen 84
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Post Sat, 12.Feb.05, 17:06      Re: Sonnenbergklinik Reply with quoteBack to top

Hi.

Also der Schwerpunkt liegt da schon auf der Gruppentherapie. Wir hatten jeden Tag Gruppentherapie und dann noch eine andere Therapieart in der Gruppe.
Aber gerade wenn es dir so schwer fällt in der Gruppe zu reden, dann ist das das beste für dich, denke ich. Also gerade das wovor man Angst hat sollte man machen. Sich damit konfrontieren, denn so lernt man damit umzugehen. Ok, ich habe immernoch Probleme damit, aber dort in der Klinik ist es mir nach 4 Wochen nicht mehr so schwer gefallen etwas zu sagen, zwar habe ich jetzt nicht einen rießen Schwenk von mir erzählt, aber ich habe mich getraut wenigstens ein bischen etwas zu sagen zu den Anliegen der anderen und wenn es nur der Satz war "Das kenne ich auch".

Bei uns gab es nur eine Gruppe für Adoleszenten. Natürlich gab es noch andere Gruppen in der Klinik, z.B. Traumagruppe. Aber frag mich nicht wie dene ihr Plan aussah oder was die für Therapiearten hatten, denn ich war ja in der Adoleszentengruppe.

Also den Werkraum/Malraum kann man immer selbstständig nutzen, auch ohne Therapeuten. Wie es bei dem Musikraum ist weiß ich nicht, denn da war ich nie drin. Allerdings haben die jeden Freitagabend eine Disco darin veranstaltet. Da hat jeder CD's mitgebracht und einer hat den DJ gespielt und dann konnte man dazu auch tanzen. Ich weiß aber nicht ob das noch so ist dorte.

Noch weitere Fragen offen?
Dann her damit! Very Happy

Lieben Gruß sternchen 84
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Rainbowgirl
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Post Thu, 17.Feb.05, 17:32      Re: Sonnenbergklinik Reply with quoteBack to top

Hallo Melancholie und sternchen 84

ich bin total überrascht endlich mal was über die sonnenbergklinik zu hören. Bin nämlich ebenfalls auf suche von informationen oder leuten die mir bisschen was erzählen können. ich mach momentan eine therapie und bin mir noch nicht ganz sicher, obich einen besuch in eine klinik wagen soll. meine therapeutin hat mir eben mal die sonnenbergklinik genannt. sie soll anscheinend nen ganz guten ruf haben.

an sternchen, ich hätte da auch mal ne frage, findest du es hat was für dich gebracht? oder glaubst du das sowas öfters notwendig ist?
und sag mal wie waren die patienten so während deiner zeit, sind das leute mit denen man sich gut anfreundet kann oder fandets du die meisten eher komisch und seltsam?!
manchmal denkt man ja das sind vielleicht dort einfach so "nesthocker" die nichts tun, nichts mit mode zu tun haben und so...

liebe grüße rainbowgirl
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Post Thu, 17.Feb.05, 17:34      Re: Sonnenbergklinik Reply with quoteBack to top

ach was ich vergessen habe, man soll ja relativ lange wartezeiten haben, bis zu einem platz, falls sie ienen nehmen? wie lang musstest du warten? zwinkernd..
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sternchen 84
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Post Sun, 20.Feb.05, 11:41      Re: Sonnenbergklinik Reply with quoteBack to top

Hallo Rainbowgirl.

Also mir hat es in der Zeit dorte sehr geholfen, eben weil ich mal von dem Ganzen hier Zuhause weg war und nicht arbeiten musste und die Ganzen Sachen die mich eben im Alltag zusätzlich belasten ausgeschaltet waren. Leider war für mich der Besuch dort sehr kurz, also ich würde jedem raten die 3 Monate Mindestaufenthalt zu nehmen.
Das dumme an der Sache ist eben, wenn man nach Hause kommt ist das alles wieder da und man erleidet sehr schnell einen Rückfall, so geht es mir jetzt zumindest. Klar, wäre ich länger geblieben wäre ich auch stabiler aus der Klinik gegangen und mir wäre das nicht passiert. Mir wurde ja auch geraten nochmals einen Klinikaufenthalt zu machen, zu einem besseren Zeitpunkt (wegen Ausbildung).
Aber eins kann ich schon sagen, wenn man dort hingeht geht die Zeit die man da verbringt nicht spurlos an einem vorbei, sondern man nimmt auf jeden Fall was mit!
Die Leute die dort sind sind eigentlich ganz ok. Wie schon gesagt, es sind jüngere und ältere dort vertreten. Ich hab zum Beispiel Socken stricken von zwei etwas älteren Damen gelernt. Mit zwei Mädels aus meiner Gruppe habe ich heute noch Kontakt und die eine werde ich auch wieder in der Klinik besuchen gehen. Es sind Kids in deinem Alter da und mit genau den gleichen Interessen wie du sie hast. Also man kann schon mit denen super gut auskommen.
Das stimmt, dass die Wartezeiten sehr lang sind, ich musste glaub ich 6 Monate auf einen Platz warten. Wenn man ein "Notfall" ist kann es natürlich kürzer dauern (wenn man überhaupt nicht mehr mit seinem Leben klar kommt und auch keine ambulante Therapie gerade macht)

Hoffe ich konnte dir helfen.

Gruß sternchen 84
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Moonstruck
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Post Mon, 21.Mar.05, 21:08      Re: Sonnenbergklinik Reply with quoteBack to top

Hallo
Ich war auch in der Sonnenbergklinik, allerdings wegen Essstörungen und einem Trauma.
Ich war 7 Monate dort und wollte am Ende gar nicht mehr dort weg gehen. Ich hab mich dort sehr wohl und geborgen gefühlt. Bei uns war es so, das wir ausschließlich Gruppentherapie hatten. Anfangs hat mir das auch Angst gemacht, aber nach einer Weile lernt man die Gruppe kennen und auch schätzen. Mir hat es viel geholfen zu wissen das man eine Gruppe hat die hinter einem steht. Nach 7 Monaten wächst man zusammen und vertraut sich gegenseitig. Mir viel es sehr viel leichter über schwere Themen zu reden, wenn ich wusste das neben mir meine Mädels sitzen auf die ich mich verlassen kann. Ich wusste das sind noch 7 andere und mir konnte nichts passieren.
Die Zeit in der Klinik hat mir viel gebracht und ich würde jeder Zeit (wenn es nötig ist) wieder hingehen.
Ich habe auch ein intensives Verhältnis zu meiner Bezugsschwester aufgebaut, ich hatte jeder Zeit die Möglichkeit einen Termin mit ihr auszumachen. Man kann immer zu den Schwestern gehen, auch wenn man nicht so recht weiß was man sagen soll.
Was mir persönlich immer sehr geholfen hat, waren die Nachtschwestern. Ich hab glaub in meinem ganzen Leben nie so ruhig geschlafen wie dort.
Man kann beim abmelden sagen, wenn man es möchte, das eine Schwester Nachts kommt und schaut ob alles in Ordnung ist.
Ich hatte viele Nächte in denen die Schwester oft mehrmal gekommen ist.
Die Therapeuten und die Therapien sind auch wirklich gut dort.
Wir haben viele abende im Gestaltungsraum verbracht, wo wir Specksteine bearbeitet haben oder gemalt haben.
Auch das Meditativetanzen einmal in der Woche, die Musikmeditation oder die Vorträge einmal im Monat waren sehr gut.
Kurz bevor ich weggegangen bin, war dann auch das Schwimmbad wieder offen. Ach ja und eine Sauna gibt es auch.

Ohje ich könnte echt noch ewig weiter erzählen

Wenn ihr noch fragen habt, dann einfach raus damit.

Achja zu den Wartezeiten, ich war nach einer Woche warten schon dort...

Viele liebe grüße
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Wunderblümchen
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Post Wed, 23.Mar.05, 0:35      Re: Sonnenbergklinik Reply with quoteBack to top

Hallo

Mein Psychiater hat mir auch dazu geraten in die Sonnenbergklinik zu gehen. Ich habe allerdings irgendwie sehr große Angst davor alle Zelte abzubrechen und von zuhause fort zu gehen...
Ausserdem fängt im Oktober mein Studium an und das möchte ich auf alle Fälle durchziehen.

Wie wird denn die Aufnahme in die Klinik durchgeführt? An wen wendet man sich? Wie wird entschieden wie schnell man aufgenommen wird?

LG
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Post Mon, 28.Mar.05, 13:45      Re: Sonnenbergklinik Reply with quoteBack to top

Hallo Wunderblümchen.

Also bei mir war es so, dass meine Therapeutin es mir empfohlen hat in die Sonnenbergklinik zu gehen. Dann habe ich dort angerufen und mal nachgefragt wie das abläuft, wie ich mich um einen Platz dort bewerbe. Die Dame mit der ich dann gesprochen hatte hat mir eine Broschüre zugeschickt.Ich musste einen Erfahrungsbericht schreiben in dem ich meine Situation geschildert habe und warum ich unbedingt in die Sonnenbergklinik wollte. Dann brauchte ich noch einen Bericht von meinem behandelndem Arzt also meiner Therapeutin. Irgendwann kam dann eine Einladung zu einem Gespräch dort mit einem Arzt damit er sich selber ein Bild von mir machen konnte. Und dann wurde das im Ärzteteam besprochen und entschieden ob ich aufgenommen werde oder nicht.

Es kommt halt drauf an wie schlimm dein Zustand ist, ob du die Wartezeit mit ambulanter Therapie überbrücken kannst oder ob du ein Notfall bist, also wenn garnichts mehr geht. Aber das entscheiden die Ärzte dort.
Was ich jetzt gehört habe ist, dass die Sonnenbergklinik gerade total voll ist. Also kann es schon sein dass du etwas länger warten musst.

Gruß sternchen 84
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Jenny Doe
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Post Fri, 01.Apr.05, 22:01      Re: Sonnenbergklinik Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen!

Ich war auch in der Sonnenbergklinik, fast 10 Monate. Ist aber schon eine ganze Weile her. Ich hatte Einzeltherapie, Tanztherapie, Psychodrama, Körpertherapie und Sozialtherapie dort. Alles in allem habe ich die Klinik als sehr positiv erlebt mit einer Ausnahme, dass ich mit der mir zugeteilten Therapeutin überhaupt nicht klar kam. Ich hätte wechseln können, aber dafür hätte ich den Aufenthalt unterbrechen müssen und das kappte aus beruflichen Gründen nicht. Mit allen anderen Therapeuten kam ich sehr gut klar und ich habe auch viel mitnehmen können für mich.
Positiv fand ich auch, dass man dort immer einen Ansprechpartner hat, auch Nachts. Und man ist da nicht alleine. Wenn man Anschluss sucht brauchte man nur die Türe zu öffnen und in den Aufenthaltsraum zu gehen. die Mitpatienten waren alle sehr nett und wir haben auch viel in der Freizeit zusammen gemacht.
Schwierig war für mich, dass ich das Zimmer mit einer Frau mit Zwängen teilen musste, die Nachts aufstand und mehrmals die Schranktüre auf- und zu knallte. Aber nach einem langen Gespräch mit einer Therapeutin wechselte sie das Zimmer.

Sehr negativ war für mich die Rückkehr ins Alltagsleben. Der lange Aufenthalt dort hatte mich sehr von der Realität entfremdet. Ich fiel erst einmal in ein tiefes Loch. Ich würde heute nicht mehr in einen mehrmonatigen Klinkaufenthalt einwilligen. Damals fand ich das toll, weil ich von zu Hause wegwollte und damals regelrecht in die Klinik geflüchtet bin.

Viele Grüße

Jenny
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Wunderblümchen
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Post Fri, 22.Apr.05, 16:53      Re: Sonnenbergklinik Reply with quoteBack to top

Hmm das ist eigentlich der Grund weshalb ich dort nicht hin möchte. Ich habe angst was passiert wenn ich aus der "heilen Welt" wieder in die Realität entlassen werde. Man sollte doch lernen im Alltag zurecht zu kommen und nicht von allem Belastenden isoliert werden...

Wie war das bei den anderen?
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Jenny Doe
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Post Fri, 22.Apr.05, 19:20      Re: Sonnenbergklinik Reply with quoteBack to top

Hallo Wunderblümchen

Lass dich von meiner Erfahrung nicht entmutigen. Es ist nicht jeder gleich. Dem einen tut es gut sich seine Probleme mal mit etwas Distanz zur Realität anzugucken, dem anderen tut es weniger gut. Dem einen tut es gut sich zuerst einmal theoretisch mit seinen Problemen auseinander zu setzen um sie dann anschließend in der Praxis umsetzen zu können. Für den anderen ist es besser sich vor Ort seine Probleme anzugucken. Was für mich besser ist wusste ich damals noch nicht, weil ich diesbezüglich noch keine Erfahrungen gemacht hatte. Heute würde ich nicht mehr so lange in die Klinik fahren. Aber das hat mit mir persönlich, mit meiner Person usw. zu tun.
Die meisten meiner damaligen Mitpatienten kamen aus der Klinikumgebung und sind dann auch schon mal am Wochenende nach Hause gefahren. Bei mir ging das nicht, die Klinik lag über 300 Kilometer von meinem damaligen Wohnort entfernt. Auch bleiben nicht alle fast ein Jahr dort. 10 Monate in der Klinik, weit weg vom Wohnort entfernt, war eine sehr lange Zeit.
Lass dich davon nicht entmutigen. Probier es einfach aus und guck, was für dich das Beste ist.

Gruß
Jenny
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