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zais
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Post Mon, 14.Feb.05, 21:13      Sprachprobleme bei Schizophrenie Reply with quoteBack to top

Es heißt ich sei Schizophren. Äußerlich würde man mir das wohl kaum anmerken. Wenn ich ganz heftige Psychosen abwickle, dann nachts. Mein Verfolgungswahn den ich angeblich habe, äußert sich eher durch Vorstellungen, die jeder andere auch haben könnte. Z.B. Beobachtet zu werden, Ängste, wenn man in einen Raum kommt u.s.w.
Das ich depressive Phasen und dann wieder eher manische Phasen habe, beobachte ich in ganz ähnlicher Weise auch bei anderen, die ich nie als "gestört" eingestuft hätte.
Tagsüber ist eigentlich alles normal bis auf seltsame Gedanken ab und zu.
Und ich glaube fest an Telepathie.
Das Einzige, was mich nach wie vor vor anderen bloßstellt, was sofort zeigt, dass ich wohl ein Problem haben muss, ist, wenn ich Sprachprobleme habe.
Eigentlich bin ich rethorisch nicht ungeschickt. Aber dann treffe ich irgentwie das falsche Wort oder ich mische oder ich verliere den Faden.
Oder ich blubbere daher, verhasple mich und am schlimmsten: ich wiederhole ein Wort mehrmals. Habe nur noch Verwirrung im Kopf.
Kennt das noch jemand?
Ich finde das sehr entblößend, gerade in der Uni, weil ich Germanistik studiere. Embarassed
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JonnyC.O
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Post Tue, 15.Feb.05, 16:02      Re: Sprachprobleme bei Schizophrenie Reply with quoteBack to top

hi Zais

wer sagt, du seist schizophren, dein psychiater??
wahrscheinlich kenne ich mich zu wenig aus, aber meiner meinung nach ist schizophrenie eine der schwersten psychosen überhaupt und was du beschreibst klingt keineswegs so bedrohlich, dass du sozial nicht mehr tragbar bist, und das ist bei einer schweren psychose doch der fall oder nicht ???

vielleicht liegt es auch daran dass dem wort "schizophren" immer noch etwas gruseliges, unheimliches anhaftet aber du klingst für mich überhaupt nicht schzophren, allerhöchstens schizoid, wenn überhaupt...
zumal du auch in der lage bist zu studieren, UND selbst über deinen "wahn" sprechen kannst und ihn als solches erkennen!!!

grüße Jonny
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Jelka
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Post Tue, 15.Feb.05, 16:13      Re: Sprachprobleme bei Schizophrenie Reply with quoteBack to top

zais wrote:
Eigentlich bin ich rethorisch nicht ungeschickt. Aber dann treffe ich irgentwie das falsche Wort oder ich mische oder ich verliere den Faden.
Oder ich blubbere daher, verhasple mich und am schlimmsten: ich wiederhole ein Wort mehrmals. Habe nur noch Verwirrung im Kopf.
Kennt das noch jemand?


Ja, ich kenne es. Aber ich habe noch nicht herausgefunden, was ich dagegen tun kann, außer den Mund zu halten. Und das kann es ja irgendwie auch nicht sein.
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Bordi_85
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Post Sun, 27.Feb.05, 1:35      Re: Sprachprobleme bei Schizophrenie Reply with quoteBack to top

Hi,

ich kenne das auch mit den Sprachproblemen. Ich gehe zur Zeit in die 12te Klasse und traue mich kaum, mal den Mund auf zu machen! Verliere auch oft den Faden und verhaspel mich. Weiß aber nicht, was man dagegen tun kann.

Dieselben Wahnvorstellungen habe ich auch, allerdings liegt es bei mir daran, dass ich Borderline habe.

Liebe Grüße
Steffi
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Traumflocke
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Post Fri, 11.Mar.05, 13:49      Re: Sprachprobleme bei Schizophrenie Reply with quoteBack to top

Hallo Leute,

vielleicht liegen eure sprachprobleme einfach in einer redeflußstörung, die ich nämlich auch habe. das äußert sich in wiederholungen, redeblockierungen, usw. ein gang zum logopäden wäre vielleicht hilfreich.

liebe grüße
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hannah
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Post Fri, 11.Mar.05, 22:22      Re: Sprachprobleme bei Schizophrenie Reply with quoteBack to top

Also ich bin schizophren und deswegen sicher nicht sozial untragbar! Das ist wirklich ein böses Vorurteil. Außerdem ist man nach mehreren Psychosen automatisch schizophren, nur so viel dazu.

Was hast Du denn genau für Wahnideen? Du schreibst Du fühlst Dich beobachtet, von wem?
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zais
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Post Sun, 13.Mar.05, 13:12      Re: Sprachprobleme bei Schizophrenie Reply with quoteBack to top

ich glaube, es gibt seelenlose menschen, die die beschaffenheit der seelen anderer menschen erkennen können und die die seelen dann schädigen können.
ich habe das problem, dass ich ab einem bestimmten punkt - nach einem praktikum in einer einrichtung für behinderte ( ist weniger von bedeutung) - immer mehr das gefühl hatte, dass mir teile meiner seele geklaut werden.
menschen erkannten mich nicht wieder, brachen den kontakt ab, weil mir "irgentwas verloren gegangen sei" (wörtlich). ich habe keine emotionen mehr. ich sehe, wie die leute mich ansehen, immer nur bestimmte leute. sie verfolgen mich in supermärkte, durch die straßen, sogar bis auf öffentliche wcs. ich kann dann nicht mehr klar denken. Ich denke, sie stehlen meine seele. Zuerst dachte ich, noch andere denken so, ich habe mich nicht getraut, darüber zu sprechen, aber irgentwann habe ich darüber gesprochen;
ab da galt ich als verrückt, dabei fühlte ich mich schon wieder normaler. man sieht mir das ja auch nicht an.
zu meinem studium; ich war lange nicht mehr in der uni, will aber wieder. habe kaum scheine gemacht, die situation war zerreibend, so viele menschen, einflüsse, ablenkung, gedanken, die mir die konzentration rauben, blicke, dieses ausgesetzt sein, das hielt ich nicht mehr aus, ich war nur noch am schwitzen, hatte bauchschmerzen, die uni war wie eine dunkle burg außerhalb des sicheren terrains.
nehme neuroleptika seit einiger zeit. fühle mich noch seelenloser als zuvor. bin irgentwie schon tod. kann noch nicht mal mehr malen und nur noch schlecht dichten. Abgesehen von meiner mototik bin ich wieder normal, aber mein blick, wenn ich in den spiegel schaue; ihr solltet mich mal sehe: psycho!
Ach ja, noch zu der frage, wer gesagt hat, ich sei schizophren: meine psychaterin. aber sie meint, mir ginge es schon besser. aber ich fühle mich irgentwie immer noch so kalt. ich würde am liebsten mein leben wieder da ansetzen wollen, wo alles einmal begann, aber dann habe ich nachts nicht mehr schlafen können und habe lichter am fenster gesehen, damit fing alles an, bilder in meinem kopf, wenn ich einschlafen wollte, immer hektischere gedanken, was immer schon da war: ekel vor dreck, undefinierbarem, gegensätzliches denken, mangelndes selbstwertgefühl, hang zum borderliner, extremverhalten, ich war ein sehr lieber und dann wieder ein sehr aggressiver mensch, mit der liebe zu theorien, staatsgedanken, kunst und natürlich religion und philosophie.
tja, und ich tue immer das gegenteil von dem, was ich denke, habe mir vorgenommen nicht so viel zu schreiebn und weil ich das gedacht habe, habe ich dann aus protest ( ??gegen mich seglbst ??) noch mehr geschrieben. ich hasse, es, mich auseinanderzunehmen, dabei gehen gedanken verloren.
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hannah
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Post Sun, 13.Mar.05, 14:23      Re: Sprachprobleme bei Schizophrenie Reply with quoteBack to top

Hallo Zais!

Ich kann all das was Du schreibst gut nachvollziehen. Es ist total wichtig, dass Du Deine Medikamente nimmst, auch wenn sie Dich im Moment dämpfen. Glaub mir ich habs mit und ohne Medis probiert und es ist beides nicht optimal, aber mit Medikamenten kann ich nun ganz normal leben, auch wenn ich schon viele Nebenwirkungen davon hatte und auch noch immer habe. Und ich habe trotzdem zeitweise Gedanken die nicht normal sind, also ich beziehe sehr viel auf mich. Das kann ich mir meistens aber wieder selbst ausreden indem ich versuche logisch zu denken.

Du hast eine schwere Zeit hinter Dir und einen großen und anstrengenden Weg vor Dir. Aber Du wirst sicher bald wieder klarer denken können, die Wahnideen werden auch verschwinden. Du musst versuchen, dass was Du erlebt hast nicht zu verfluchen sondern denken, dass Du es geschafft hast, da wieder rauszukommen. Und bezeichne Dich nicht selbst als Psycho. Ich meine, was ist schon normal? Sind die Menschen, die zwar nicht schizophren sind, wirklich immer normal? Ich kenne so viele, die irgendeine Marotte haben. Ich denke jeder hat irgendein Problem oder mehrere. So normal sind die Menschen auch nicht. Wink

Das wird wieder! Glaub daran und denke, dass Du jetzt am besten Weg bist gesund zu werden!
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zais
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Post Fri, 18.Mar.05, 22:41      Re: Sprachprobleme bei Schizophrenie Reply with quoteBack to top

was hast du für nebenwirkungen?
ich nehme seit kurzem ein neues medikament, amisulpridlich. davor hatte ich ein anderes; habe stark gezittert, konnte nicht still sitzen, hatte leichte Lähmungen in Armen und Beinen, war schon heftig, meine motorik war verändert. aber ich konnte mich wieder besser konzentrieren. hatte das gefühl, zum leben dazuzugehören. es ergaben sich lebensgefühle, die vorher nie dagewesen waren. wie eine geburt. aber andererseits fühlte ich mich auch wieder abgeflacht, irgentwie mechanisch. Mir gefällt es nicht, auf teufel-komm-raus eine rolle in der gesellschaft zu spielen, meinen job zu machen, egal mit welchen mitteln, manchmal ist der preis einfach zu hoch. dann würd ich gerne den löffel abgeben oder in die almöde ziehen.
hannah, danke, dass du mir mut machst, ich wünschte, ich könnte anderen auch mut machen, aber im moment kann ich das noch nicht.
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hannah
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Post Sat, 19.Mar.05, 12:23      Re: Sprachprobleme bei Schizophrenie Reply with quoteBack to top

Also ich habe durch die Medikamente oft Übelkeit, Schwindel, niederen Blutdruck und überhaupt eine Art Schwächegefühl. Ich stelle aber gerade auf ein neueres Medikament um.

Das Medikament das Du nimmst ist wirklich gut. Ich habe es auch lange Zeit genommen, dann aber leider einen stark erhöhten Prolaktinspiegel bekommen. Aber es hat mir vor allem gegen die Depresssionen gut geholfen und ich war auch sehr motiviert und so davon.

Ja das stimmt, dass man in der Gesellschaft eine Rolle spielen muss. Aber wenn Du lieber "aussteigen" magst, z.B. auf einer Alm arbeiten oder so, dann mach das doch. Ich überlege auch oft irgendwas anderes zu machen.

Du musst ja niemandem Mut machen. Jetzt musst Du nur schaun, dass es Dir wieder besser geht. Mir hilft das oft, dass ich über meine Erfahrungen mit der Krankheit reden kann. Aber wenn es mir schlecht geht, dann kann ich klarerweise auch nicht Mut machen zwinkernd..

Also tu Dir was Gutes, sei es auch nur ein heißes Bad oder so. Aber schau auf Dich. Du kannst jetzt egoistisch sein und schaun, dass es Dir selber gut geht.

lg
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zais
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Post Sun, 27.Mar.05, 20:00      Re: Sprachprobleme bei Schizophrenie Reply with quoteBack to top

ich nehme amisulpritlich jetzt erst ein paar Tage und mir geht es schon deutlich besser. ich vermute, jetzt weiß ich erst, wie es ist einigermaßen depressionsfrei zu sein. ich habe weniger angst, misstrauen, bin offener, gesprächiger, meine mitmenschen sagen, mein blick sei ruhiger geworden, ich würde nicht mehr so unruhig in der gegend herum starren.
meine ich bin viel selbstsicherer. kann mich etwas besser konzentrieren. nehme die mitmenschen wie auf einer ebene mit mir wahr, vorher wahr ich wie in einer anderen welt.
nur wie wird es sein, wenn ich das medikament wieder absetze???
nebenwirkungen hab ich kaum, müdigkeit ein bisschen, und: meine libido ist gleich null. wahr aber vorher auch schon.
ach ja, noch eine frage; wie ist es eigentlich mit kaffe und kleinen mengen alkohol. ich hatte das gefühl, dass ich, als ich kaffee getrunken habe unruhiger wurde, irgentwie nervös, hatte mich nicht mehr unter kontrolle.
sag mal hannah, tritt das mit dem erhöhten prolaktinspiegel häufiger auf? Und was heißt das ?
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hannah
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Post Mon, 28.Mar.05, 12:13      Re: Sprachprobleme bei Schizophrenie Reply with quoteBack to top

Hallo zais!

Das freut mich sehr, dass es Dir schon besser geht!

Also bei Kaffee werde ich auch unruhiger, aber den habe ich noch nie vertragen. Mit Libido hatte ich unter dem Medi keine Probleme. Das liegt bei Dir wahrscheinlich noch an der Psychose, das dauert bis da wieder alles funktioniert zwinkernd..

Alkohol ist natürlich nicht so gut bei Neuroleptika, aber in ganz kleinen Mengen, also vielleicht ein Glas Wein am Abend, sollte nix sein. Das mit dem erhöhten Prolaktin kommt nicht so häufig vor. Ich hatte es halt. Es ist nicht weiter schlimm, nur hat man keine Mens und ist zu der Zeit auch unfruchtbar. Das muss aber keineswegs auftreten, also verunsichere Dich bitte nicht dadurch!!

Alles Liebe,
hannah
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