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frauke
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Post Mon, 28.Apr.03, 9:49      Immer gleich Sucht Reply with quoteBack to top

Liebe alle,

ich glaube man sollte vorsichtig mit dem Begriff Sucht sein, das hat so etwas negatives für mich.
Nicht jeder wird automatisch süchtig nach einer Sache.
In den Augen der Therapeuten ist es leider so. So ist zumindest mein eErfahrung.

Vor drei Jahren hatte ich eine schlimme depressive Phase mit Angstzuständen.

Per Zufall fand ich heraus, daß es mir half, ein PC-Spiel zu spielen, ein Adventure, ich glitt in diese andere Welt, alles mußte um mich herum dunkel sein, ich wurde eins mit der Titelfigur, meine Ängste schwanden, ich war für Stunden weg aus der damaligen grausamen Realität.

Meine Therapeut schimpfte mit mir, das wäre eine Flucht, sollte ich nicht machen, ich würde süchtig danach werden.
Warum ich den Computer dem Menschen vorziehen würde?
Hatte ich gesagt.

Nun ja, ich habe nicht auf sie gehört und denke mal daß ich diese Zeit wohl nicht ohne denPC überstanden hätte.

Klar hing ich jede Sekunde dran, aber das war doch besser als dieses furchtbare Leiden.

Heute hänge ich immer noch am Pc, ich spiele weil es mir Spaß macht und nicht mehr um zu flüchten.

Ich bin relativ gesund, erfreue mich meines Lebens, kann wieder arbeiten und bin nicht süchtig geworden.
Liebe Grüße
Frauke
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Post Mon, 28.Apr.03, 15:30      Reply with quoteBack to top

Hallo,

finde ich toll wie deine Therapeuten reagieren. Ich hatte da leider Pech.

Damals bin ich die Angstzustände nach ca 1 Jahr losgeworden.

Mein Arzt drängte mich auch dazu die Medis abzusetzen und eine Entgiftung zu machen. Er gab mir immer das Gefühl die Medis sind was schlimmes, nie gab er mir das GEfühl krank zu sein. Ich weiß auch nich twarum ich so lange bei dem geblieben bin.

Ich habe entgiftet, war 3 Monate lang beschwerde frei ohne Medis.
Dann gab es den Superrückfall. Nie dagewesene Ängste, vor allen Dingen kurz nach dem Einschlafen, furchtbare Depressionen aus denen ich mit allen Tricks nicht rauskam.

Ich bin zu einem anderen Neurologen. Wir haben lange über alles geredet. Er hat mir gesagt, sie bekommen jetzt Medikamente, sie haben eine Depression, eine endogene, also eine Stoffwechselstörung im Gehirn, sie sind krank und brauchen die Tabletten. Wenn sie extreme Angst haben, die sie durch ihre Tricks nicht los werden, nehmen sie ruhig eine.
Ich war wie vomDonner geschlagen.
Ich bekam eine AD Trevilor, und Lendormin, 0,25mg für den Abend.
Nach einer Woche war ich völlig beschwerdefrei. Der Arzt freute sich sehr und sagte, ob ich ein problem damit hätte mit den Medis zu leben.
hatte und habe ich nicht.
Das ist jetzt 2 Jahre her, das worunter ich jetzt ab und zu noch leide, ist nichts im Gegensatz zu den letzten20 Jahren meines Lebens.

Ich kann das Leben geniessen,mich freuen, mich konzentrieren. Ich bin so dankbar. Aber ich habe weiterhin meine kleinen Freuden, wie ich denÄngsten entkommen kann. Wie du eben dein Zeichnen. Heute hilft es mir sehr, hier im Netz zu schreiben.

Danke für deine mail
liebe grüße
Frauke
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Post Tue, 29.Apr.03, 6:48      Reply with quoteBack to top

Liebe Middle,

ich denke, du brauchst keine Angst zu haben, deine Probleme nicht in den Griff zu bekommen.
Sieh mal, ich bin 44 Jahre alt, die Ängsten traten auch schon im frühen Kindesalter auf, wußte aber lange Zeit nicht was das war, dachte immer ich wäre nur komisch.

Die Ärzte haben mich ja auch nie richtig behandelt. Damals wurde über diese Dinge nicht gesprochen.
Bekam schon mit 17 Beruhigungsmittel, Erklärungen oder das was an meinemLebengeändert werdenmüßte, davon gab es kein Wort.

Ich hatte keinerlei Hilfe von außen.
heute gibt es das Netz, die Ärzte sind anders, es gibt SElbsthilfeegruppen usw.

Dann wäre bei mir auch alles ganz anders abgelaufen.

Was mich heute tröstet, wenn mein leben nicht so verloren wäre wie es ist, hätte ich nie meinen zukünftigen Mann kennengelernt. Das gibt meinem Leidenso eine Art Sinn.

Die Medis nehme ich immer noch und werde sie auch auf Anraten meines Arztes nicht mehr absetzen.

Sie schaden ja nicht, haben keine Nebenwirkungen. Und wenn sie die hätten, da muß man abwiegeln, was ist schlimmer: die Nebenwirrkungen oder das furchbare depressive Leiden und die Ängste.

Trotzdem werde ich jetzt nochmal eine neue Therapie starten. Ich bin doch gespannt darauf, was sie da geändert hat, und vielleicht kann ich noch einiges herausfinden über mich.

Nimmst du Medis, worunter leidest du genau?

Liebe Grüße und nur Mut
Frauke
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Post Wed, 30.Apr.03, 9:46      Reply with quoteBack to top

Liebe Middle,

die Aufzählung deiner Leiden läßt mich ganz schön erschrecken, wie alt bist Du?
Magst Du mir etwas schreiben, wie du so lebst, hast du einen Partner, arbeitest du usw.
Ist bei Dir schon mal eine richtige Diagnose gestellt worden und wie ist deine Zuversicht fürs Leben?
Kämpfst Du gegen deine Krankheit?

Ich weiß, daß alles sind Albtraumsymptome, mir leider auch nicht sehr fremd.

Liebe liebe Grüße
Frauke
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Post Thu, 01.May.03, 19:39      Reply with quoteBack to top

Liebe middle,

das hat mich tief betroffen gemacht, was du geschrieben hast, und ich möchte ein wenig in Ruhe darüber nachdenken, und nicht nur irgendetwas schreiben.
Mein Gott, als ich 15 war, ja da begann die Hölle, aber du bist doch in guten Händen un dich möchte dir auch helfen so gut ich kann.
Bitte verzweifel nicht und gib nicht auf.
Ich schreibe bald ausführlich

Ich drück dich ganz fest und denk an dich

Deine Frauke
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Post Fri, 02.May.03, 18:18      Reply with quoteBack to top

Liebe Middle,

du bist 15 Jahre alt. Ich kann es kaum fassen.
magst du mir ein paar Fragen beantworten:

Wie lebst du, was sagen deinen Eltern dazu, woher kommen diese schlimmen Symptome?

Ratschläge geben, ja wenn ich das nur könnte. Ich muß sagen, ich weiss nicht wie du deinen Alltag überhaupt bewältigst.

Ich denke, wäre es nicht besser mal eine Zeitlang in Klinik zu gehen, in eine stationäre Therapie, das scheint mir alles so gewaltig zu sein.

Da müssen doch schlimme Dinge in deinem Leben passiert sein.

Ist schon okay wenn mich deine Probleme betroffen machen. Ich bin halt so und leide mit anderen, will auch nicht anders sein.
Noch mehr betroffen macht es mich dir jetzt so nicht helfenzu können.

Liebe middle, vielleicht fällt mir was ein wenn ich ein bißchen mehr über dich weiß.

Ich drück dich ganz ganz fest

Deine Frauke
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Post Sat, 03.May.03, 17:48      Reply with quoteBack to top

Liebe middle,

erstmal muss ich nochmal sagen. Ich "leide" nicht im Sinne von negativ. Mit jemandem empfinden hat für mich nichts mit schlechtfühlen zu tun. Das ist doch nur menschlich, für mich zumindest.

Ich kann die Reaktionen deiner Eltern überhaupt nicht nachvollziehen.
Selbst wenn deine Mutter ähnliches erlebt hat, dann ist sie doch wohl "schuld" daran, daß du auch so leidest. Du bist ihr Kind, sie hat dich geboren und trägt die Verantwortung für dich.
Und wenn dir das nachts passiert darf dein Vater nicht böse sein.Mein Gott,dir geht es doch schlecht, du bist gerade 15 Jahre jung.

Deine Schwester ist wohl deine Bezugsperson, das hilft dir jetzt, aber auf die Dauer ist das keine Lösung. Hätte man mir in deinem Alter gesagt,ich müsste von zu hause weg, hätte ich nie gemacht. Klar wäre dann für mich alles besser geworden, aber hinterher ist man immer schlauer.

Du mußt ja raus, aus diesen Zwängen, du bist ja auc habhängig von deiner Schwester und das wird dir auf Dauer nicht helfen und du wirst so nicht gesunden. Was gibt dir deine Schwester? Nähe, Vertrauen, Zärtlichkeit. Vielleicht überforderst du sie damit auch irgendwann.
Alle Abhängigkeiten sind gefährlich. Wird die Krankheit nicht behandelt, rutscht man von einer Abhängigkeit in die nächste. Das ist auch so bei den Ängsten, verdrängst du die eine, denkst sei ist weg, pen,dann kommt ganz schnell eine andere neue Angst dazu.
Man kann seinen Feind nur bekämpfen, wenn man weiss, wer er ist.

Du meint bei euch ist was schlimmes passiert. Redet da keiner drüber?
Oder ist die etvl. Schizophrenie vererbt von deiner Mutter.

Haben die Ärzte je mit dir und deinen Eltern gesprochen?

Ich denke, du solltest schleunigst in eine Klinik gehen und dir helfen lassen. Klar habe ich damals auch gesagt,aber erst die SChule, und von dem will ich nichtweg. Das sind nur Schutzbehauptungen, weil man Angst hat,Angst vor Veränderung,Angst vor dem was kommt,ws man nicht kennt. Auch wenn dein jetziger Zustand schlimm ist, aber du weisst ja was mit dir passiert und wie alles abläuft. Was wenn aber alles noch schlimmer wird?

Hol dir Hilfe! Du hast gute Chancen ganz gesund zu werden bei den heutigen Möglichkeiten.

Ich an Depressionen und Ängsten.Das heisst, seit 2 jahren dank neuer Medikamente und meiner neuen Beziehung bin ich das erstemal glücklich und zufriedenin meinem Leben. Die Medis haben mir die Grundlage gegeben mein Leben grundlegend zu ändern, umzudenken. Das war nötig. Ich musste lernen wo meine Grenzen sind und die Werte in meinem Leben verändern. Viele Dinge kann ich nicht ändern, aber meinen Standpunkt zu den Dingen.

Ab und zu bekomme ich noch depressive Phasen, die kenne ich aber, kann damit um und weiss daß sie vorbei gehen. Ich habe keine Angst mehr vo rmeiner Krankheit, dadurch hat sie die Macht über mich verloren.

Die Angst unter der ich seit 15 Jahre leide, letztes Jahr war es der blanke Horror: Spitze Kinderschreie vom Spielplatz oder von den Nachbarn.
Letztes Jahr warenwir in Portugal in Urlaub. Alles war toll, dann abends, das Licht aus,wir wollten schlafen,Stimmen von nebenan. Ich bin total ausgeflippt,habe geschrien, wollte weglaufen. Mein Freund bekam furchtbare Angst, so hatte er mich noch nie erlebt. Wir sind am nächsten Tag gleich nach hause. letztens morgens im Bus. Hinter mir sitzt ein Mädchen, die redet mit soeiner furchtbaren Stimme. Ichdachte, ich müsste platzen, raus,raus, weg, Ruhe.... Auf der Arbeit angekommen wra ich schweissgebadet und fertig.
Ich werde jetzt aber eher aggressiv als das ich Panik bekomme. Ich kan es nicht aushalten,daß Menschen mir ihre Geräusche aufzwingen.
Ruhige angenehme Stimmen stören mich nicht. Auch nich tTiergeräusche.
Kommt alles von meiner Kindheit. Es war die Hölle. Mein Vater kenne ich nur besoffen,hat immer gepöbelt, immer vom Zimmer nebenan.
Es war die Hölle, nurStreit, Geschreie usw.
Das steckt mir wohlheute noch in den Knochen. Ich brauche die Ruhe um gesund zu bleiben.
Doch ich arbeite immer noch daran auch diese Panik los zu werden.
Es belastet mich und meinen Partner sehr.

Letztes Jahr schlief ich ein, eine halbe Stunde später fuhr ich schreiend hoch, Panik, Angst, weiss nicht wovor, hatte ich mein Leben lang. Ich denke, einfach Angst vor dem Leben schlechthin.
Bei meinem Freund fühle ich mich geborgen und sicher und ich habe die richtigenTabletten, deshalb geht es mir besser.
Aber ich habe grosse Angst,das sowas wieder losgeht. Die letzten 20 Jahre meines Lebens habe ich nicht gelebt. Das einzige schöne Erlebnis war, als ich meine beiden Hunde bekam, sonst war da nichts.
Mit Menschen hatte ich immer Probleme. Es gibt da leider auch einige ziemlich miese Charakter. Heute suche ich mir die Leute aus mit denen ich mich abgebe. Ich will keine Freunde mehr, mein Freund auch nicht. Wir sind mit uns allein so glücklich, und wir sind beide so oft enttäuscht worden von den anderen. Menschsen können so gemein sein,wenn man schwach ist oder anders als die übrige Masse. So will ich auch gar nicht sein. Früher wollte ich immer so sein wie die anderen. Nein, ich bin ich, und ich bin einzigartig, genau wie du.

hast du Probleme mit deinen Mitmenschen? Fühlst dudich allein?
Gehe doch mal in eine Selbsthilfegruppe. da findest du viele Menschen denen es so geht wie dir.

Halte denKopf hoch und ich freue mich bald wieder von dir zu hören.

Liebe liebe Grüße

Deine ich drücke dich ganz fest
Frauke
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Post Sun, 04.May.03, 19:01      Reply with quoteBack to top

Liebe Middle,
danke für deine Antworten.
So recht kann ich mir noch immer kein Bild machen, aber ich überlege noch.
Wirst du aggressiv wenn du deine Depressionen und deine Ängste bekommst? Meine letzten depressionen waren überfüllt von Aggressionen. Das wr sehr anstrengend aber auch befreiend. Ich habe meinen Freund angeschrien, geschlagen. Irgendwann wusste ich,ich meinte nich tihn, sondern Menschen, die mir mal in der Vergangenheit etwas schlimmer angetan haben, mit denen ich mich aber nie "ausgesprochen" habe oder es auch nicht ging. Ich denke jetzt bin ich durch damit. Hoffentlich.
Gott sei dank hat mein Freund das alles ausgehalten. Er sagt weil er mich über alles liebt. Ich denke nur Liebe macht sowas möglich.

Warum wechselt du nicht den Arzt, wenn es dir nichts bringt. Ich habe etlilche Ärzte abgeklappert ehe ich einen gefunden hatte, der mich verstand, demich vertrauen konnte, nicht so ein blabla über die Vergangenheit.
Wirst du schnell aggressiv? Was empfindest du genau dabei. Versuche es mal zu schildern? Meinst du deine Angst ist berechtigt oder es kommt einfach so aus deinem Hirn geflogen?

Wie wäre es mit betreutem Wohnen mit Jugendlichen die ähnlich eProbleme haben? Hätte ich das damals nur gemacht, mein Leben wäre anders verlaufen. Aber nein, vor lauter Schiss bin ich zu hause in der Hölle geblieben. Vielleich tfühlst du dich dort nur wirklich wohl, weil du Angst vor anderem hast und nichts anderes kennst.

Dein Vater schlägt dich? Es gibt k e i n e n Grund jemanden zu schlagen. Das finde ich abscheulich. Wie schlägt er dich, wie oft? Wir kannst du ihn dann mögen? Mein Gott weisst du was für Auswirkungen das auf deine Seele haben wird, auf dein ganzes Bild in Bezug auf Männer?
Middle, das geht nicht. Trau dich was.

Ich werde meine Medis mit Sicherheit nehmen bis ich die Augen schliesse. Ich habe ja keinerlei Nebenwirkungen dadurch.
Ich sehe meine Krankheit mittlerweile als eine ganz normale Krankheit, so wie jemand der Zucker hat, der muss sic hauch sein Leben lang spritzen, Schmerzpatienten nehmen ihr Leben lang Tabletten. Keiner von denen würde auf die Idee kommen sie abzusetzen.
Warum auch, es geht mir gut, ich kann arbeiten, ich kann wieder fühlen, mich konzentrieren, glücklich sein. Warum sollte ich all das aufs Spiel setzen. Ich mag meine Tabletten, verstehst du sie sind für mich etwas sehr vertrautes ein teil von mir. Früher habe ich mich immer dagegen gewehrt, Teufelszeug, machen abhängig usw.
Naja jetzt bin ich 44 jahre alt, und nach all diesen Jahren der Versuche ohne Tabletten oder mal wieder welche und dann wieder nicht, denke ich ist es die richtige Entscheidung. Mein Doc sieht das genauso.
Ich möchte noch was von meinem Leben haben. Du doch auch?

Liebe middle, ich hoffe, daß wir uns weiterhin austauschen können, und ich dir helfen kann. Ich mag dir irgendwie sehr, manchmal denke ich, das bin ich selber mit der ich da schreibe.

Drück dich ganz fest, stürmische Grüsse aus dem hohen Norden Deutschlands.

Deine Frauke
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Post Wed, 07.May.03, 18:29      Reply with quoteBack to top

Liebe middle,
ich bin tierisch sauer, habe dir eben ausführlich geschrieben, und jetzt ist der Text hier nicht eingestellt.
Ich muss dich auf morgen oder übermorgen vertrösten, mir steht morgen eine OP beim Kieferchirurgen ins Haus, heute war ich auch lange noch beim Zahnarzt. Weiss nicht wie es mir morgen geht.

Nur eins: Alles was du schreibst kenne ich, die Unruhe, das alles zuviel ist, wenn ich Haare waschen sollte habe ich schon geheult, das Ritzen usw.
Du musst von zu hause weg. Die Ursache deiner Leiden liegt zu hause, glaube mir,du bist 15 Jahre alt, woher soll das kommen,du warst doch wohl immer zu hause?

Du sicher Angst davor in eine Klinik zu gehen, aber es geht kein Weg daran vorbei. Vor allen Dingen wenn dein Vater dich schlägt, weiss dein eÄrztin davon? Mein Vater hat mich auch mit Worten geschlagen, es war furchtbar. Ich leide noch heute darunter. Wäre ich damals gegangen,hätte mir jemand geholfen, mein Leben wäre glücklich verlaufen.

Liebe middle, ich versuche dir morgen mehr zu schreiben.
Könnte ich nur bei dir sein und dir helfen.
Ich hab dich auch lieb und drück dich ganz fest.
Ic hwünschte ich könnte dir etwas von meine rKraft und Zuversicht schicken. Alles wid gut werden. Aber es muss etwas geschehen.

Halte durch liebe middle

Deine Freundin Frauke
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Post Sat, 10.May.03, 10:41      Reply with quoteBack to top

Meine liebe middle,

must dich noch ein wenig gedulden, es geht mir körperlich nicht gut. Muss liegen.
Die Op am Donnerstag war sehr sehr schlimm.
Die Wurzelspitzenkappung verlief problemlos doch dann sah der Arzt, das das Gewebe und die Wurzel des anderen Zahnes auch stark entzündet waren. Konnte man auf dem Röntgenbild nicht sehen.
Dann tat es so weh das ich fast ohnmächtig wurde, leider wurde ich es nicht. Ich bekam eine Spritze in den Knochen, dann wars vorbei.
Der Kiefer schmerzt etwas,die Nähte spannen bei Sprechen und Essen. alles ist geschwollen. Mir ist furchtbar schwindelig, bin einfach nur fertig und brauche etws Ruhe.
Wollte mich nur schnell melden und schreiben das ich an dich denke, und mir wünsche das es dir ganz gut geht.

Ich drück dich (ganz fest geht noch nicht)
Deine Frauke

P.S: Bei uns in der Tageszeitun gsteht heute ein grosser Bericht drinne über eine Tagesklinik für psychisch kranke Kinder, die hier betreut werden,und auch unterrichtet werden.Kinder,die Hilfe brauchen und auch von zu hause weg müssen. Man kann abends wieder nach hause oder auch dort übernachten. Ärzte, Therapeuten und Lehrer sind´da.
Flensburg ist sehr klein, ich denke sowas muss es doch auch bei euch in Wien geben.
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Post Fri, 16.May.03, 18:34      Reply with quoteBack to top

Liebe middle,

es geht mir besser, lieben Dank. Di eFäden sind gezogen, aber das Sprechen fällt schwer und vor allen Dingen das Essen. An den Kieferknochen bilden sich jetzt so dicke Knuppel, ds Knochen muss sich ja neu bilden, tut alles weh. Gott sei Dank habe ich vor her nicht gewusst was da auf mich zu kommt.
Hoffentlich ist damit alles vorbei.

Zu deinen Briefen:
Ich glaube, deine ärzte wissen alle nicht so recht was sie mit dir anfangen sollen. Ich kann nicht verstehen,daß der Arzt bei deinen Symptomen sagt, eine stationäre Therapie ist nicht notwendig, weil das Problem in deiner Familie liegt. Dann musst du da weg.
Ich habe mir mein Leben versaut weil ich auf biegen und brechen bei meiner Familie bleiben wollte, obwohl es dort die Hölle war, ich kannte ja nichts anderes und hatte auch Angst davor nicht mehr bei ihnen zu sein.
Wie soll dein Leben später mal weitergehen mit deinen Problemen. Du wirst immer Probleme mit dir und im Umgang mit anderen Menschen haben, das kann ich dir unterschreiben.
Wenn deine Mutter meint, was sollen die Verwandten sagen, das finde ich total blöde. Sie hat versagt, wer denn sonst, du bist in dieser Familie gross geworden,also woher sollen deine Ängste kommen?
Wenn du wirklich Hilfe willst, dann wende dich an das Jugendamt. Es gibt ja betreutes Wohnen, von da aus kannst du auch zur Schule gehen. Erkundige dich doch mal ob es so was gibt, was in dir in meinem letzten Brief geschrieben habe. Wien ist doch riesengross.

Vor allen Dingen das dein Vater dich schlägt... Liebe middle, du kannst es vielleicht jetztz noch nicht absehen, aber das wird katastrophale Auswirkungen auf dein Leben und dein Verhalten haben. Trunkt er eigentlich oder wrum ist er so jähzornig?
Wie alt ist deine Schwester?

Das kenne ich gut,das einem alles zuviel wird. Ein typisches Zeichen einer Depression. Die hatte ich wohl als Kind schon, aber da kümmerte sich ja damals niemand drum. Es hiess dann halt: Das kind ist aber still.
Wenn ich diese Phase hatte und wachte morgens auf kamen sofort panische Gedanken:
Oh Gott, was musst du heute alles machen. Haare waschen, einkaufen. Das wr schon zuviel. Die Tränen liefen und die Verzweiflung war riesengross.
Oder ich kam von der Arbeit nach hause und die Wohnung war unordentlich. Ich stand dann kurz vor dem Zusammenbruch im Flur und wusste nicht ws ich zuerst tun sollte, von einem Zimmer ins nächste, wieder zurück, dann Heulen,heulen, es ging nichts mehr.
Da helfen nur Antidepressiva. Und ich habe mir genaue Pläne gemacht an die ich mich gehalten habem auch wenn es schwer war. Genau nach Liste gearbeitet: Erstmal habe ich mir die Zeit aufgechrieben wielange ich wofür brauchte, das war dann schon beruhigend zu wissen. Danach erstmal eine Belohnung, 40 Minuten TV gucken oder so. Dann an einem Tag nur saugen, am andern nur abwaschen usw.
Heute klappt alles ganz gut. Wenn es mir richtig schlecht geht, lasse ich alles liegen. Ich weiß ja ds es vorbeigeht und das dann ein Tg folgt an demich voller Power bin und alles leicht wegschaffe.

Ich weiss auch wie es ist, wenn man meint alles um einen herum verändert sich. Da spinnt einem das Gehirn was vor, es scheidet zuviel Serotonin aus,ich bekomme daher sogenannte Serotoninhemmer.

Noch bis vor einem jahr habe ich aber geglaubt, daß was ich da empfinde ist real, die Welt ist schlecht, alles ist scheisse, das war für mich die reale Welt. Erst langsam habe ich begriffen,daß das nicht so ist, daß einem dies alles vom Gehirn vorgegaukelrt wird.
Aber irgendwie habe ich mich auch sicher und wohl in diesem Zustand gefühlt. Dann war ich immer die arme, kranke Frauke, die nichts machen brauchte, keine Verantwortung zu übernehmen brauchte.

Erst durch meinen Freund habe ich gelernt, dies alles erstmal als eine Krankheit abzunehmen,ein Zustand, für den ich nichts kann, ich habe Spaß an der realen Welt gefunden, wollte erst für ihn leben dann aber auch für mich,, das ist ganz wichtig.
Wenn jetzt solche Gedanken kamen,habe ich mir gesagt, nein,die sind nicht echt, mein Zimmer fing an sich zu verändern, ich empfand alles als häßlich und schmutzig usw. Ich liess das dann einfach zu ohne gross darüber nachzudenken, weil ich wusste, es geht vorbei.
So allmählich wurden die Zustände weniger,erträglicher, ich wurde ein Gegner meiner Angst, indem ich mich nicht mehr um sie kümmerte.
Klar erlebe ich auch heute noch solche Ansätze, aber ich erkenne sie rechtzeitig und bekomme sie abgefangen oder sie dauern nicht lange. Wenn es doch mal schlimmer wird, nehme ich sofort eine halbe von meinen Beruhigungstabletten auf anraten des Arztes.
Ich erkenne diese Zustände mittlerweile genau: mir wird kälter, die Gedanken werden negativ, Dinge die mir spass machen, die ich vielleicht an dem Tag vorhatte, ne da habe ich dann keine Lust mehr zu, dann weiss ich , da ist was im Anmarsch. Das ist die erste Hilfe, das ist weiss da da was passieren kann. Wenn mein Freund da ist, sage ich es ihm sofort, dann gehen wir kuscheln, das hilft. Oder ich gucke einen Horrorfilm, hat schonimmer geholfen. Ich denke jedenfalls nicht mehr darüber nach. Und am nächsten Tag,meistens sogar abends ist es vorbei. Früher endeten solche Zustände wie bei dir mit ritzen, aggressiven Anfällen und allen möglichen schrecklichen Dingen.

Man muss an sich arbeiten, viel über die Krankheit erfahren, viel darüber lesen, immer wieder darüber sprechen, und vor allen dingen, wirklich was ändern wollen, auch wenn es versammt schwer ist.

Als ich meinen Freund kennenlernte musste ich auch ständig Körperkontakt zu ihm haben. Das wurde aber allmählich immer besser.

Allerdings kann ich nicht ohne meine kleine Hündin Emma schlafen oder leben.
Damals, als es mir sehr sehr schlecht ging, hat sie immer mit ihrem Körper auf meinem Arm gelegen, mit ihrem Kopf an meinem Hals. Sie war einfach nur da, bedingungslos ohne zu fordern. Mich beruhigte ihre Wärme,ihr Geruch, ihr Atem, einfach alles. Das ist bis heute so geblieben. Wir trennen uns nur wenn ich zur Arbeit muss. Sie schläft unten in meinem Bett, ich halte meistens einen ihrer Füße fest. In der Wohnung geht sie überall mit mir hin. Ich habe noch eine Hündin,sie heisst Paulina, die ist so niedlich wie ein kleiner Eisbär, aber sie ist mehr Hund, sie ist sehr eigentsständig, mag nicht so befummelt werden. Und ich habe noch eine dreibeinige Katze, Lisa, und zwei Meerschweinchen.
Ich liebe unseren Garten, mag Blumen,vor allen Dingen Grünpflanzen, leider fühle ich mich da ja sehr eingeschränkt, weil ich so gerne draußen sitzen mag, aber wenn Lärm ist durch die nachbarn oder Kinder, dann muss ich rein,das ertrage ich nur schwer. Ich liebe die Natur und die Ruhe. Wenn draußen Ruhe ist überträgt sich das auf mein Inneres.
Wenn ich depressic war, war ich immer auch sehr unruhig, viele Menschen werden dann ja sehr still, das hatte ich selten. Immer dieses Gefühl ruhen zu wollen,aber nicht zu können, was machen zu wollen,aber irgendwie zu nichts Spaß haben,eigentlich gar nichts machen können, weil kein Antrieb da ist.

Liebe middle, ich freue mich schon auf neue Nachrichten von dir.
Hier bei uns im Norden stürmt es und regnet es, genau mein Wetter.

Ich hoffe dir geht es gut, und ich glaube dir, das du dich so schnell nicht unterkriegen läßt.

Ich drück dich und sga dir, ich hab dich lieb

Deine Frauke
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Post Mon, 19.May.03, 9:55      Reply with quoteBack to top

liebe middle,

bin noch im Dienst, muss dann nochmal zumZahnarzt, dann melde ich mich.
Kenne alles was du schreibst, wollte auch nie von zu hause weg und auch nie meine Ängste loslassen,weil das alles Dinge waren die ichkannte, die mir vertraut waren.
Aber glaube mir: das ist nicht das wirkliche Leben!
Das Leben ist schön, glaube mir doch!
Doch nur du selbst kannst dir wirklich helfen, es wird sonst alles noch viel schlimmer werden.
ich hab dich lieb,meine arme kleine middle
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Post Mon, 19.May.03, 15:21      Reply with quoteBack to top

liebe middle,

möchte dir noch ein paar Worte senden, bevor ich michvomZahnarzt erhole.
Erstmal wieder: ich kenne alles was du schreibst, deine Nöte, deine Sorgen,deine Ängste.

Mein Vater war wie deiner, nur daß er halt trank, aber auch seelisch total kaputt, meine Mutter hat sich alles gefallen lassen. Genau wie deine Mutter hat sie die Verantwortung für dich und deine Schwester,und sie weiss wie du leidest, es ist ihre Pflicht zu helfen, und zwr dadurch, daß sie euch zumindest von dem aggressiven Vater wegbringt.
Warum geht sie nicht?
Ich habe meiner Mutter bis heute nicht verziehen,daß sie uns Kindern nicht geholfen hat. Ich habe als Kind auch immer Angst gehabt von meiner Mutter weg zu müssen,das ist ganz normal. Aber hätte ich das wissen von heute und die chance noch einmal, ich wär ganz schnell weggewesen. Du hast nur e i n Leben!
Wie stellst du dir Hilfe für dein Leben wenn du dort bleibst. Ich meinte kein Kinderheim, sondern eine therapeutische Stätte für psychischkranke Kinder. Dan kannst du deine Mama und deine SChwester auch sehen, und glaube mir, du schaffst es auch alleine zu schlafen. Irgendwann musst du es.
Aber liebe middle, kein Arzt, keine Medikament, niemand wird dir jemals helfen können,wenn du es nicht willst. Wenn du,wie ich damals lieber in deiner vertrauten Welt völler Ängste leben willst, in einer kaputten Familie, so ist das deine Entscheidung, und dann ist es auch in Ordnung. Aber dann musst du auch akzeptieren, daß dein Leben so schlimm weiter verläuft und daß sich nichts ändern wird.

Ich fantasiere mal: wie willst du eine gesunde Beziehung zu einem Man aufbauen, bei dem Verhältnis zu deinem Vater, und dem Bild von einem Mann, das dir dein Vater vorlebt?
Wie willst du jemals eine gute Mutter sein können, bei so einer Mutter, die scheinbar selber krank ist, und deren Aufgabe und Pflicht es wäre, sich um ihre Kinder an erster STelle zu kümmern, und wenn sie das nicht kann muss sie sich Hilfe holen.
Wie kann sie glücklich in so einer Familie lieben,mit einem Vater der ihr eigenen Fleisch und Blut quält? Was glaubst du wie du deine Kinder mal erziehen wirst. Sicher wie sie.
Wie willst du jemals ein glückliches Leben führen? Wie?

Deine Welt und deine Mutter und deine SChwester sind dir vertraut, deshalb glaubst du sie zu lieben und zu brauchen. Das ist einfach nicht wahr.
Du hast Angst vor dem Neuen, einem anderen leben, aber die wirkliche Welt ist schön wenn man sie nur zu lässt. Doch dann musst du kämpfen und aufhören deinen Körper zu bestrafen. Die Strafe steht ihm nicht zu, du hast nicht gebettelt um auf die WElt zu kommen, dich trifft keine "Schuld" zu leben und krank zu sein, du bist ein Opfer!

Liebe middle, ich höre dir gerne weiter zu aber ich werde mich auch jedesmal furchtbar darüber aufregen wie Eltern mit ihren Kindern umgehen. Ich habe 25 Jahre meines Lebens vergeudet, bereue jeden Tag an dem ich nicht gelebt habe.
Deine Schwester geht irgendwann aus dem Haus,vielleicht bindet sie sich, wie die meisten aus solchen Familien, früh an einen Freund, meistens, wie bei mir an den falschen.
Was wird aus dir?Verstehst du, du kannst Hilfe bekommen, aber nur wenn du sie auch annimmst und zuläßt. Leicht ist es nicht, aber findest du dein Leben jetzt vielleicht leicht.
Ich war 22 jahre als ich endlich von zu hause auszog zu so einem miesen Typen, der war wie beim Vater. Ich hatte von nichts eine Ahnung, stand total blöde da im Leben, voller Hass und Wut und Angst.

Es ist auch nicht wahr, daß es dir eine Genugtung ist wie dein Vater leidet,
du leidest, er ist erwachsen. Man lügz sich selbst was vor wenn man meint, daß mit den Eltern macht einem nicht wirklich was aus. Das wirst du später alles am eigenen Leib erfahren,was so ein Elternhaus für Auswirkungen auf deine Seele und deinen Körper hat.

Hoffentlich geht es dir gut, ich denke an dich und drück dich ganz fest.
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Post Wed, 21.May.03, 8:52      Reply with quoteBack to top

liebe middle,

du schreibst ganz schön erwachsenfür deine 15 Jahre.
Ich durfte auch nie richtig einKind sein, irgendwie vermisse ich das immer noch.
Ich komme eigentlich am besten mit jungen Leuten klar, so die Damen in meinem Alter, da kann ich gar nicht mit.
Mir fehlt die Zeit einfach. Da war nur Angst, Krankheit,Sorge wie alles weitergeht.

Mit knapp 20 Jahren musste ich das 1.mal in eine Klinik. Ich wr vorher noch beim Friseur und habe mir eine Dauerwelle machen lassen,weil ich dachte ich müsste dort lange im Bett liegen. Ich hatte allemöglichen körperlichen Symptome, für die man keine Erklärung fand.
Ich kam in eine stationäre Therapie. Dort hörte ich das erste mal von der Psyche und demZusammenhang zwischen Körepr und Seele.

Meine Mutte war bei demVorstellungsgesrpäch dabei.
Der Arzt sagte, weil ich solche Angst hatte, ich wäre das 1.mal von zuhause weg gewesen, stell dir mal vor,mit 20 noch keine Nacht ohne Mama gewesen, also der Arzt sagte, ihre Tochter kann auch ambulant behandelt werden, dann müssen sie aber dafür sorgen,daß ihr Mann aus dem Haus kommt. Nein, das wollte sie nicht.
man hat das damals weh getan.
Sie ging und liess mich in diesem riesigen GEbäude ganz alleine zurcük. Kehrte zurück zu diesem Monster um ihmAlkohol und Zigartetten zu besorgen und ihm sein Essen zu kochen und seine vollgeschissenen Hosen zu waschen.

Tja, das Erlebnis werde ich wohl nie vergessen.
Das wr das einzige mal daß meine Mutter sich mit Worten klar gegen mich entschieden hat.
Sie ist wohl wie deine mutter so ne Art co-abhängige.

Aber wenn man Kinder hat kann man das nicht machen.

Wenn ich mir vorstelle, ich hätte kinder und die würden so leiden, auch noch mit 45,mein Gott ich könnte nicht in Frieden leben oder sterben.
Klar hat deine Mutter Angst, abe es gibt doch so viele Hilfe heutzutage. Und es geht ihr doch besser wenn dein Vater nicht da ist. Das müsste ihr doch Mut machen..
Ach liebe middle, als Kind ist manso arm dran und abhängig von den Erwachsenen.
Ich finde es toll das du Hilfe durch den Therapeuten bekommst.
Medikamente habe ich auch früh bekommen, haben mir aber nie geschadet.
Geritzt habe ich mich auch oft letztes Jahr. Ich wollte einfach daß dieser seelische Schmerz aufhört, ich dachte durch den körperlichen Schmerz würde es besser werden. Hat auch geholfen. Als mein Freund das mitkriegte war er völlig am Boden zertört. Letzten Sommer musste ich lange Hosentragen weil ich meine Oberschenkele mit einemSchrauberzieher verwüstet hatte. Seine Verzweiflung und Sorge um mich liess mich dann damit aufhören.
Das konnte ich ihm nicht antun, daß ein andere Mensch meinetwegen leidet, das kann ich nicht.
Wsas für eine Schule besuchst du? Hast du eine beste Freundin?
Laß es dir gutgehen und ich freue mich auf deine Briefe und bin froh für dich da sein zu können.
Ich habe dich lieb
Deine frauke
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Post Fri, 23.May.03, 18:45      Reply with quoteBack to top

liebe middle,

ich denke viel an dich und mach mir auch oft sorgen.
leider ist ein langer text an dich mal wieder nicht gesendet worden.
passiert oft, liegt wohl an unserem server. ich werde die texte jetzt in word speichern und dann kopieren. tut mir leid.
jetzt bin ich aber zu erschöpft um alles noch mal zu schreiben. mache mich morgen früh wieder dran.

ich hoffe, es geht dir einigermaßen, ich würde gerne bei dir sein und dich festhalten und mit dir reden. vielleicht würde ich mir auch wünschen,jetzt eine tochter in deinem alter zu haben...

liebe middle, ich melde mich morgen wieder.

finde ich total traurig, daß du dich freust weil deine eltern heute wegfahren, aber ich kann es verstehen. sieh mal wenn es dir so gut geht wenn sie nicht da sind, so könnte es euch doch immer gehen.

lass es dir gut gehen und dich drücken
deine frauke
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