Therapeutenteam (Supervision/ Schweigepflicht)

Forums-InsiderIn 273 weit weg W, 34

Hallo

Ich bin jetzt schon in mehreren Threads darüber gestolpert, daß Therapeuten eine persönliche Supervision haben.
Ist das immer so?
Und zweitens, wie schaut das innerhalb eines Therapeutenteams(z.B. bei Beratungsstellen) aus, gibt es da gemeinsame Supervisionen? Und kann es sein, daß ein Leiter (z.B) Einsicht in die Klientenunterlagen seiner Kollegen hat?

Mal soweit.

Liebe Grüße Yeti

PS: Natürlich hat diese Fragerei einen persönlichen Bezug, mag es aber nicht öffentlich weiter ausführen... Embarassed

Helferlein 82 NRW W, 28

Hallo Yeti!

Ich hab in der psychologischen Beratung der Uni und meiner jetzigen Thera jeweils meine Unterschrift dazu gegeben, dass sie sich mit Kollegen oder bei der Supervision besprechen dürfen.

Hinterher hab ich mich auch mal gefragt, ob das jetzt nicht eher schlecht ist, da dann ja noch jemand von meinen Problemen erfährt, doch eigentlich bin ich doch eher der Ansicht, dass es gut ist.
Denn so kann der/die Thera, wenn er/sie selbst mal nicht so genau weiter weiß sich Hilfe holen, was einem selbst ja dann auch wieder hilft.

LiGru
doubt

Helferlein 69 Österreich W, 34

Hallo, TherapeutInnen gehen, wenn sie in eigener Praxis arbeiten, meist in Supervision. Dort besprechen sie zwar die einzelnen KlientInnen, jedoch ohne deren Namen zu nennen. In einer Beratungsstelle ist es schon üblich, KlientInnen mit den KollegInnen zu besprechen. Aber da sind dann ja ohnehin alle an die Schweigepflicht gebunden.

Ich persönlich finde es eher beruhigend, wenn mein Therapeut Supervision in Anspruch nimmt. Damit kann er seine eigene Arbeitsweise reflektieren, erhält vielleicht neue Inputs für die Arbeit mit mir und nimmt seine Arbeit so ernst, daß auch er sich Unterstützung gönnt.

Forums-InsiderIn 273 weit weg W, 34

Danke Euch beiden für die Antworten...

Hm, also bei Beratungsstellen auch mit Namen???
Na, dann werde ich wohl wirklich mal nachhaken müssen. *schluck* Embarassed

Liebe Grüße Yeti

Forums-InsiderIn 273 weit weg W, 34

Hallo

Ich wäre dankbar auch ein Statement dazu von Hr. Fellner zu erhalten, wenn es möglich ist.
Irgendwie will ich mich halt auch nicht völlig blamieren, wenn ich nächste Woche versuche es anzusprechen.
Kann es wirklich möglich sein, daß solche eigenen Therapieinternas auch anderen innerhalb eines Teams bekannt werden?

Liebe Grüße Yeti

Moderatorin 1117 Wien W, 24

hallo

ich bin zwar nicht herr fellner, aber ein bisschen kann ich auch dazu sagen...

was supervision betrifft, ist es völlig klar, dass sich abgesprochen wird, weil der "therapeut" (eigentlich in ausbildung befindliche) seinem Lehrtherapeuten die fälle schildern muss und mit ihm besprechen muss...

ich schätze auch, dass sich therapeuten teams in beratungsstellen beraten dürfen, weil es da ja auch möglich ist, dass mal jemand anderer da ist...

in psychiatrien ist es auch so, dass man da in der runde diskutiert wird, weil sich da eben alle gleichermaßen auskennen müssen, also ärzte, pfleger und therapeuten

bei therapeuten die fertig mit der ausbildung sind und demnach nicht mehr unter supervision stehen, dürfen natürlich klienten details (name) nicht ausplaudern..

aber am besten ist es du fragst deinen therapeuten einfach, denn üblicherweise, im ersten fall der supervision wird eben wie doubt schon sagte, eigentlich immer eine unterschrift verlangt das man damit einverstanden ist..

so ich hoffe, das war jetzt nicht allzu kompliziert...

grüße fa

Psychotherapeut 1589 Wien M

Liebe Yeti,

ueblicherweise wird mit Informationen "so vertraulich wie nur moeglich, aber so offen wie noetig" umgegangen. Will sagen: kein serioeser Therapeut wird 'einfach so' mit persoenlichen Informationen seiner KlientInnen um sich werfen, auch nicht innerhalb eines Therapeutenteams an einer Beratungsstelle.

Im Urlaubsfall, in Supervisionen oder dgl. muessen aber natuerlich Details der Therapie besprochen werden koennen (anonymisiert, sofern ohne Relevanz fuer das Therapiethema) - allerdings unterliegen da auch alle Teilnehmer der Supervision der Schweigepflicht nach aussen.

Zusaetzlich gibt es organisationsabhaengig auch Datenbanken oder ggf. detailliertere Aufzeichnungen ueber KlientInnen, Dokumentationspflichten etc. an Beratungsstellen, es sollte und wird in den meisten Faellen auch jedem klar sein, dass die hoechstmoegliche Vertraulichkeit natuerlich nur in einer persoenlichen (und da optimalerweise privat bezahlten, also ggue. den Kassen nicht dokumentierten) Psychotherapie gegeben ist.

Klaert das Ihre Frage?

Freundlichen Gruss
R.L.Fellner

Forums-InsiderIn 323 Deutschland W, 35

Supervision nur wenn der Therapeut in Ausbildung ist?

Ich dachte Supervision macht ein verantwortlicher Therapeut immer.

Ist ja auch nicht nur dass besprochen wird wie es am besten für den Klienten / Patienten ist, sondern auch eigene Gefühle / Übertragungen. Oder bin ich da falsch?

Ich weiss nicht ob meine Thera Supervision macht, aber ich weiss (bin von beiden drauf angesprochen und gefragt worden) dass sie sich mit meinem Psychiater bespricht. Ist ne Gemeinschaftspraxis mit zwei Ärzten und einer Therapeutin. Die Thera ist außerdem mit einem Arzt dort verheiratet (nicht mit meinem) und ich denke schon, dass da manches besprochen wird. Aber für mich ist das kein Problem, da ich vor allem allen dort vertraue und eben auch weiss dass sie nach außen Schweigepflicht haben.

Vielleicht sollte man sich fragen ob man genug vertraut, wenn man über solche Dinge nachgrübelt. Meinen bisherigen Therapeuten konnte ich absolut nicht vertrauen. Ich habe allgemein damit Probleme. Umso mehr staune ich jetzt wie ich vertraue und mich öffne und siehe da, nun habe ich das Gefühl es tut sich was.

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

Difficult Secret wrote:

Supervision nur wenn der Therapeut in Ausbildung ist?

Ich dachte Supervision macht ein verantwortlicher Therapeut immer.

Ja, das stimmt ja auch. Vielleicht ist das wieder ein Unterschied zwischen Deutschland und Österreich?

Mein Therapeut ist auf jeden Fall fertig mit seiner Ausbildung und macht noch Supervision. Auch von vielen anderen habe ich das schon gehört und finde es auch ganz gut so.

Moderatorin 1117 Wien W, 24

naja wie es nach der ausbildung aussieht weiß ich nicht, aber während der ausbildung müssen sie es machen, nachher ist es dann freiwillig

grüße fa

Forums-InsiderIn 273 weit weg W, 34

Hallo zusammen!

Vielen, vielen Dank für alle Antworten. Cool

Ja, das klärt die Frage schon sehr, denn ich glaube nicht, daß es in Besprechungen/ Supervisionen notwendig ist meinen Namen zu nennen.
Und grundsätzlich glaube ich auch, daß meine Therapeutin nichts einfach so ausplaudert.
Und was die Dokumentation betrifft, hat sie mir zugesichert, daß das niemand anderes lesen wird.
Nun, ich werde sie aber trotzdem noch selber fragen.

Meine Schwierigkeit ist nur hauptsächlich gewesen, weil ich nun beruflich mit dem Leiter der Beratungsstelle zu tun habe (*malumschreib*).
Naja, deshalb wär es mir halt total peinlich. Embarassed

Also nochmals Danke.

Liebe Grüße Yeti (die ihre persönliche Therapie aus eigener Tasche zahlt... Wink

)

@Fallen.Angel : Ich habe nur Termine bei dieser einen Therapeutin und wenn sie an einem Termin nicht kann, fällt dieser aus. Also keine Vertretung durch andere, was ich auch nicht mitmachen würde. grinsend

Helferlein 39 Niedersachsen W, 22

Ich möchte dazu auch mal ne Frage anhängen, hoffe ich bin hier richtig.

Wie ist es denn, wenn es eine Krankheitsvertretung ist? Die Adresse hab ich von meiner Thera bekommen und war auch hin. Darf die Ersatzthera meiner Thera erzählen, worüber wir gesprochen haben? Ist das dann auch so eine Art Therapeutenteam? Ich war einmal dort, während meine Thera krank war und ich befürchte nun, sie erzählt es meiner Thera weiter.

Weiß da jemand genau drüber bescheid?

liebe Grüße

Wölkchen

Forums-InsiderIn 273 weit weg W, 34

Hallo wölkchen84

Hast Du der Ersatzthera gesagt, daß sie nichts deiner Thera erzählen soll?

Vielleicht ist es auch gut, wenn Du deiner Thera selbst erzählst, wie und was beim Ersatz los war? Wink

Ich glaube nicht, daß sie einfach so weitererzählen darf, ohne daß ihr dies vereinbart hättet.

LG Yeti

Helferlein 39 Niedersachsen W, 22

Hallo Yeti,

nein wir haben da gar nicht drüber gesprochen. Ich bin eigentlich von der Schweigepflicht ausgegangen.
Als meine Thera dann aber gesagt hat, dass sie für mich den Termin bei der Ersatzthera absagt, bin ich ins Grübeln geraten... ob sie nicht doch mal fragt, was ich erzählt habe und wie locker das unter Kollegen dort gesehen wird.

Ich hab nämlich Themen angesprochen, die ich mit meiner Thera noch nicht besprechen will. U. a. ging es um meine Thera selbst und da hätte ich riesen Angst vor, wenn sie nun über die Ersatzthera herausbekommt, was ich über sie gesagt habe Embarassed

In einem anderen Forum hat mir nämlich jemand gesagt (das war aber jemand aus Amerika, weiß nicht, wie das dort gehandelt wird), dass es ja sinnvoll ist und das sich die Therapeuten "natürlich" über mich unterhalten um die Lücke zu schließen, die während ihrer Abwesenheit entstanden ist. Und nun bin ich total in Panik.

Ich hab ihr weder ausdrücklich gesagt, dass sie was weitersagen soll und ich hab es ihr auch nicht ausdrücklich verboten.

Ich hab so Angst vor der nächsten Stunde morgen, das erste Mal nach 4 Wochen... wenn sie schon was weiß... bin total in Panik Sad

liebe Grüße

Wölkchen

Forums-InsiderIn 368 Österreich W, 27

Kannst du die Ersatztherapeutin nicht anrufen und fragen?

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