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vilareal
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Post Thu, 14.Apr.05, 12:39      Die Schwierigkeiten als "kranker" Arbeit zu finden Reply with quoteBack to top

Vielleicht gehts jemandem ähnlich. Und vielleicht hats jemand besser gemacht als ich und hat Tipps.

Ich bin seit 2003 durchgehend in Behandlung, öfters stationär und war defacto nicht arbeitsfähig. Egal. Jetzt gehts mir wesentlich besser und ich will unbedingt arbeiten. Ich denke, dass das kein so absurder Wunsch ist.

Ich bin auch recht gut qualifiziert.

Anfangs habe ich es mit ehrlichen Lebensläufen probiert. Lauter Absagen. Manche mit freundlichen aber irgendwie dubiosen Begründungen. Jetzt fälsche ich meinen Lebenslauf und habe daher ständig Angst ertappt zu werden. Gerade wieder: Ich bin bei einer Personalberatung und alles läuft super. Man will mich der Firma vorschlagen. Leider habe ich mich bei dieser vor einigen Monaten mit den wahren Lebenslauf direkt beworben. Ich kanns also ziemlich sicher wieder vergessen.

Wenn ich die Wahrheit sage starren alle nur auf die beiden letzten Jahre und vergessen die guten Noten im Studium und die guten Arbeitszeugnisse. Nicht mal Förderungsmassnahmen des AMS stimmen die Firmen um.

Also was tun. Ich will arbeiten, möchte eine Aufgabe und den Kontakt und brauche auch das Geld. Ich habe echt viel versucht.

Hat von euch jemand den Wiedereinstieg geschafft und wie ist das gelaufen? Ich glaube, dass ich keine Probleme mit den Leistungsanforderungen habe. Eher fühle ich mich irgendwie abgestempelt und gezwungen zu lügen. Da habe ich dann aber Angst ertappt zu werden.

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lg,
v.
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Romana
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Post Fri, 22.Apr.05, 17:14      Re: Die Schwierigkeiten als "kranker" Arbeit zu fi Reply with quoteBack to top

Hallo du,

geht mir genauso! Ich erwähne meinen Klinikaufenthalt bei einer Bewerbung in keinster Weise. War vorher schon arbeitslos und gebe - allerdings nur auf Nachfrage - an, das ich in der ganzen Zeit auf Arbeitssuche war. Ich lüge auch nicht gern, aber in dem Fall erlaube ich es mir.

In unserer Zeit, wo die besten Bewerber gerade gut genug sind und nach knallharten Fakten aussortiert wird, mache ich mir da nichts vor. Es ist schon für "normale" Leute schwer, einen Job zu bekommen und auf Toleranz durch Personalchefs setze ich keinen Cent Exclamation
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ritter
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Post Fri, 22.Apr.05, 17:18      Re: Die Schwierigkeiten als "kranker" Arbeit zu fi Reply with quoteBack to top

vilareal@

welcher art job suchst du ?

lg jürgen

_________________
gib dich nur mit menschen ab die dir gut tun
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Fallen.Angel
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Post Fri, 22.Apr.05, 20:10      Re: Die Schwierigkeiten als "kranker" Arbeit zu fi Reply with quoteBack to top

hallo vilareal

also ich hatte das gleiche problem, war sehr lange arbeitslos, war aber auch gar nicht arbeitsfähig.. bekam zufälligerweise einen job, den ich gar nicht wollte.. habe in meinem lebenslauf, aber meine klinikaufenthalte nicht angegeben, wozu auch.. und rausfinden wird man es auch nicht...

solange, du dir sicher bist, du bist soweit zu arbeiten.. dann tu es auch.. der trick ist sich zu verkaufen, wenn man sagt man war in der psychiatrie, hat man keine chance... eh klar.. solange du gute noten vorweisen kannst, ist alles andere egal.. du warst arbeitslos, fertig.. bei dem arbeitsmarkt, versteht das jeder...

das ist meine strategie.. und ich denke, wenn man soweit ist mit arbeiten, ist das kein problem...

grüße fa

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Nachtfalke
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Post Fri, 22.Apr.05, 22:48      Re: Die Schwierigkeiten als "kranker" Arbeit zu fi Reply with quoteBack to top

Hallo Vilareal,

ich bin in der gleichen Situation wie du. Bin auch nur mit einem getunten Lebenslauf unterwegs. Mit der Angst werde ich fertig in dem ich mir sage: "Es ist ein Risiko, ohne dem würde ich überhaupt keine Chance haben auf einen Vorstellungstermin. Wenn sie mich ertappen, gehe ich mich bei anderen Arbeitgebern vorstellen. Es ist ja nicht der letzte Job auf dieser Erde, der vergeben wurde.

Wenns klappt, muss du dich eh im Job beweisen. Dann zählen Deine wirklichen Fähigkeiten und Kenntnisse, und das ist viel wichtiger, als was einmal gewesen ist, in einer psychischen Notlage.

Außerdem die Chefs wollen ja betrogen werden, die haben so unrealistische Anforderungen, darüber kann ich nur lachen.

Also sieh es locker, du hast ja schon selbst die Erfahrung gemacht, dass du mit der Wahrheit nicht weiter kommst. Als muß die Notlüge her, so ist das Leben leider, oder willst du ewig arbeitslos bleiben.

Servus
Nachtfalke
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vilareal
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Post Mon, 02.May.05, 11:56      Re: Die Schwierigkeiten als "kranker" Arbeit zu fi Reply with quoteBack to top

@Jürgen

Ich bin Mathematiker, habe Algorithmen entwickelt und möchte gerne wieder in diesem Bereich arbeiten. Also Softwareentwicklung, Risikomanagment bei einer Bank o.ä..

Ich habe meinen Lebenslauf getunt, viele Bewerbungsgespräche geführt und sitze nun da und hoffe. Mir sind für diese Woche drei Entscheidungen versprochen worden. Ich hoffe, dass einer dieser Jobs was wird.

lg,
v.
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malinetta
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Post Mon, 02.May.05, 14:29      Re: Die Schwierigkeiten als "kranker" Arbeit zu fi Reply with quoteBack to top

Hallo Vilareal,

ich denke, es ist völlig legitim, dass du deinen Lebenslauf so schreibst, dass es passt. Gut ist es auch zu schreiben, dass man in einer Phase der beruflichen Neuorientierung war oder wenn tatsächlich eine physische Krankheit dabei war, dann schreib, gesundheitliche Reha oder berufliche Reha...

Glaub`mir, ich kenne mich ein wenig damit aus, da ich in der Branche arbeite!

Ich drücke dir die Daumen, es klappt bestimmt! hallo
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vilareal
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Post Tue, 03.May.05, 14:53      Re: Die Schwierigkeiten als "kranker" Arbeit zu fi Reply with quoteBack to top

Mich nervts mittlerweile ungemein. Habe 5 Sachen offen die sich in den nächsten Tagen entscheiden sollten. Warum krieg ich nicht endlich ein JA.
Das wäre sowas von positiver Schub. Bräuchte ich wirklich.
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Nachtfalke
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Post Tue, 03.May.05, 21:41      Re: Die Schwierigkeiten als "kranker" Arbeit zu fi Reply with quoteBack to top

Hallo vilareal,

das glaube ich Dir, dass es ein positiver Schub wäre. Bedenke aber auch, dass Jobsuche auch Frustation bedeutet. Deshalb wäre es gut, wenn Du Dir eine gute Frustationstoleranzgrenze aufbaust. Absagen und Zuwarten sind ganz normale Erscheinungen. Ich bin auch enttäuscht, wenn ich eine Absage bekomme, aber ich versuche deshalb nicht in ein allzu tiefes Loch zu fallen. Es kann schon einige Zeit dauern, bis man wieder eine Zusage bekommt. So sind halt die Zeiten, auch wenns schwerfällt.

Versuch Dein Selbstwertgefühl nicht allzu stark vom Job abhängig zu machen. Denn das Schlimmsste wär, wenn Du dir sagst "ich bin arbeitslos und deshalb auch wertlos". Das ist niemand, der arbeitslos ist.

Servus
Nachtfalke
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vilareal
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Post Wed, 04.May.05, 11:38      Re: Die Schwierigkeiten als "kranker" Arbeit zu fi Reply with quoteBack to top

Quote:

ich bin arbeitslos und deshalb auch wertlos


Das sage ich mir nicht (mehr). Nur ist es so, dass ich in den letzten Wochen wirklich viele Bewerbungsgespräche gehabt habe und bei vielen auch in eine zweite Runde gekommen bin. Dann scheiterts wieder knapp. Ist ziemlich ernüchternd. Jetzt warte ich immer noch auf 2 Entscheidungen die diese Woche fallen sollten. Bin einfach extrem nervös.

lg,
v.
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Naomi
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Post Wed, 04.May.05, 21:30      Re: Die Schwierigkeiten als "kranker" Arbeit zu fi Reply with quoteBack to top

hallo vilareal,

ich bewundere deine zähigkeit und dein durchhaltevermögen, da du ja offenbar laufend viele bewerbungsgespräche hast.
wenn du schon mal in die zweite runde kommst und nur knapp scheiterst, ist das ein zeichen, dass du möglicherweise bald dein ziel erreichen wirst, denn irgendwann wirst du dann auch mal genommen werden. da bin ich ziemlich zuversichtlich.

da ich auch einmal arbeit gesucht habe, weiß ich, wie zermürbend die vielen absagen sein können. aber ich habe damals gelernt, mich selbst auch zu fragen, ob ich überhaupt in jeder firma arbeiten wollte. und wenn man sich dann sagt, naja, das wäre eh nicht so toll gewesen, weil z.b. schlecht bezahlt, oder ziemlich offensichtlich, dass chef/chefin nicht so angenehm sind, dann tut es dir nicht bei jeder absage leid. und du weißt ja auch, dass die situation am arbeitsmarkt nicht so rosig ist, also versuch´s nicht allzu persönlich zu nehmen, wenn absagen kommen, auch wenn´s manchmal schwer fällt. es geht dir jedenfalls besser damit, wenn du versuchst, manches an dieser mühsamen sache zu objektivieren.

ich drücke dir jedenfalls die daumen, dass es bald mit einer arbeit klappt.

lg, naomi

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Post Thu, 05.May.05, 11:36      Re: Die Schwierigkeiten als "kranker" Arbeit zu fi Reply with quoteBack to top

@Naomi

Ja, stimmt. Manche der Absagen tun gar nicht so weh.

Das Problem ist diese grosse Unsicherheit, vor allem auch die finanzielle.

Die beste Möglichkeit, und das wäre eine wirklich gute Chance, ist noch immer offen. Die Entscheidung wurde gestern auf Ende nächster Woche verschoben. Zumindest verhält sich dieses Unternehmen sehr fair und meldet sich jede Woche um zu erklären warum es noch dauert. Ich hoffe sehr darauf. Weil es eine wirklich Gute Möglichkeit wäre. Die Hoffnung lebt also. Wenn das nichts wird gehts in die nächsten Runden.

Ein Problem ist leider, dass ich aufgrund meiner Probleme nicht alles machen kann. Ich bin durch zu viel organisatorische Aufgaben einfach überfordert. Für alle "einfachen" (z.B. Programmier) Tätigkeiten werde ich dann als überqualifiziert beurteilt. Ist irgendwie skuril.

lg,
v.
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Naomi
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Post Thu, 05.May.05, 14:31      Re: Die Schwierigkeiten als "kranker" Arbeit zu fi Reply with quoteBack to top

hallo vilareal,

vilareal wrote:
Ja, stimmt. Manche der Absagen tun gar nicht so weh.


ich finde es ganz toll, dass du das schon so sehen kannst. ok

vilareal wrote:
Das Problem ist diese grosse Unsicherheit, vor allem auch die finanzielle.


das kann ich gut nachvollziehen, kann das aber leider nicht ändern - siehe auch meine signatur zwinkernd... ich habe nur tipps, um die unsicherheit besser aushalten zu können, beim finanziellen wird´s dann überhaupt schwierig.

ich glaube, was dir im moment ein bisschen fehlt, ist ein wenig geduld mit dir, mit der situation zu haben. versuche dich, soweit es geht, auch ein wenig abzulenken nach dem motto - unter der woche ist arbeitssuche angesagt (das ist dein momentaniger "40-stunden-job"), aber am wochenende und an feiertagen hast du frei und hast es dir auch verdient, weil du viel geleistet hast. vielleicht gibt es im moment auch irgendwo gruppen für arbeitslose, die sich gegenseitig unterstützen können, frag mal deinen therapeuten.

ich halte dir die daumen, dass das mit dem einen job, der dich so interessiert, was wird. frag du auch einfach zwischendurch mal nach, damit die sehen, dass du wirklich interessiert bist (aber ich nehme fast an, dass du das ohnedies tust).

vilareal wrote:
Für alle "einfachen" (z.B. Programmier) Tätigkeiten werde ich dann als überqualifiziert beurteilt. Ist irgendwie skuril.


ich habe damals auch oft zu hören bekommen, ich sei für diesen oder jenen job überqualifiziert, dabei wollte ich einfach mal einen job haben.

das ist aber trotzdem so eine sache mit dem "überqualifiziert-sein", wenn man sich´s mal konkret anschaut. einerseits haben die unternehmen etc. ja recht, denn du würdest vielleicht nach einer zeit in dieser arbeit dann selbst sehen, dass du möglicherweise regelrecht "langweilst" oder unterfordert fühlst, weil du nämlich tatsächlich zu vielem anderen noch fähig wärest, was du aber aufgrund deiner momentanigen probleme nicht schaffst. und die haben natürlich auch angst, dass du dann schnell wieder weg sein könntest. die sache hat also durchaus zwei seiten, was aber die sache für dich selbst - vor allem im moment - natürlich auch nicht wirklich einfacher macht.

alles gute!

lg, naomi

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Nachtfalke
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Post Thu, 05.May.05, 19:50      Re: Die Schwierigkeiten als "kranker" Arbeit zu fi Reply with quoteBack to top

Hallo Naomi,

ich finde Deinen Tipp, die Arbeitssuche als 40 Stundenjob zu sehen und am Wochenende und Feiertage sich frei geben, sehr gut. Ich bin auch so, wie Vilareal auf Jobsuche.

Das gibt einem das Gefühl, auch eine sinnvolle Beschäftigung zu haben. Natürlich kann ich mich nicht nur ausschließlich 40 Stunden bewerben. Die restliche Zeit werde ich zum Auffrischen von Kenntnissen benützen. Es ist wirklich wichtig, wie man eine Sache betrachtet, depressiv oder realistisch um sich wieder zu motivieren. Es ist auch gut, das ganze als Herausforderung zu betrachten und die Erfahrung zu machen, die schwierige Situation auch bewältigen zu können. Auch wenns länger Zeit dauern kann, bis es klappt.

Servus
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Post Sat, 07.May.05, 14:08      Re: Die Schwierigkeiten als "kranker" Arbeit zu fi Reply with quoteBack to top

hallo nachtfalke,

ja, ich habe mir damals so geholfen, das als "40Std.-job" zu sehen, natürlich nur als richtschnur, also permanent kann man sich klarerweise nicht bewerben. aber es ist ein richtiger job, und es hilft, das so zu sehen. und da muss man dann so lang dranbleiben, bis man eine zusage hat, anders geht das heute in den meisten branchen nicht.

ich hatte damals am ende drei zusagen, und sogar die "qual der wahl", und eine vierte zusage trudelte irgendwann auch noch ein, für einen job, wo ich schon allein wegen der chefin nicht arbeiten wollte, aber das war eine eigene geschichte, und da tut es dann gut, sagen zu können, es tue einem ja sooo leid, aber man habe schon was besseres gefunden. zwinkernd..

alles gute euch beiden, nachtfalke und vilareal!

lg, naomi

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