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Funke
neu an Bord!
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Wohnort Giessen
W, 22


Post Tue, 19.Apr.05, 19:30      Ohne Diagose... Reply with quoteBack to top

Und wie so häufig weiß ich nicht einmal was ich sagen (schreiben) will. Gedankenkreisen. Das Bedürfnis mich mitzuteilen. Und nicht die Fähigkeit mich auszudrücken.

Ich befinde mich seit 6 Monaten in Psychotherapeutischer Behandlung, mehr oder minder regelmässig. Mein Therapeut hat mich vor 3 Monaten Trevilor verschrieben, welches ich nach 1 Monat absetzen musste, ich hatte Herzrasen und Schlafstörungen mit Alpträumen. Seitdem ist mein Leben ein ständiges Auf und Ab. Die Tiefpunkte mehren sich jedoch und ich bin nicht in der Lage mich selbst zu befreien. Die Abstände verkürzen sich und meine Umwelt wird in Mitleidenschaft gezogen.

Ich lebe in einem Wohnheim und ich weiß einfach nicht wie ich meiner Umwelt gegenüber verhalten soll... Das ständige einschliessen in meinem Zimmer macht mich zum Aussenseiter und die gewollten Kontakte und zwischenmenschlichen Beziehungen werden so unmöglich. Eine zerbrochene "Beziehung" die keine war macht das Leben zusätzlich schwer und ich traue mich kaum mehr vor meine Türe... Jeden Morgen aufstehen, Revier abstecken, Lernen, alles geben und sich doch so schwach fühlen. Keine Kraft mehr, keine Motivation für meine Ziele - die sich permanent verschieben, verwischen, verschwinden - eliminiert werden. Kleine Auseinandersetzungen die mich Tage kosten, um mich zu erholen, Flucht in die alte Heimat in der nichts anderes auf mich wartet als Leere...

Ich will hier raus, ich will weg, ich will diese verstörte Seele verlassen und all die schönen Dinge endlich geniessen und wertschätzen können.

Durch die Therapie habe ich gelernt mein Verhalten von aussen betrachten und abschätzen zu können, dennoch bin ich nicht in der Lage mich anders zu verhalten und den Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen. Ich habe das Wissen und nicht das Werkzeug...

Und immer wieder das Bedürfnis zu lieben. Mich zu verlieben. Geliebt zu werden. Alles für den anderen Menschen zu tun und mich aufzuopfern.

Ich bin nicht dafür da alleine zu sein, aber niemand, inklusive ich selbst, kann mich ertragen... Meine Gedanken, Gefühle... Niemand. Hör auf...


Warum dieses Rollenspiel, wo es einen doch zerstört... Schützen tut es schon lange nicht mehr...
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Wohnort im Urlaub :-)
W


Post Tue, 19.Apr.05, 19:56      Re: Ohne Diagose... Reply with quoteBack to top

Hallo Funke (hübscher Nick!),

Quote:
Durch die Therapie habe ich gelernt mein Verhalten von aussen betrachten und abschätzen zu können, dennoch bin ich nicht in der Lage mich anders zu verhalten


Da bist du nicht allein damit.
Das geht, besonders wenn man noch nicht so lange Therapie macht, eigentlich jedem erst mal so.
Vor allem kommt dann manchmal die Ungeduld - man will "sofort" "alles"
"ganz anders" machen. Geht natürlich nicht.
Das muss erst wachsen und Veränderungen geschehen auch nicht immer allein dadurch, dass man "macht", sondern kommen mit ein bisschen Geduld von ganz allein. - Jedenfalls meiner Erfahrung nach.

Quote:
Das Bedürfnis mich mitzuteilen. Und nicht die Fähigkeit mich auszudrücken.


Nun, schriftlich gelingt dir das doch ganz gut, dich auszudrücken, finde ich.
Wink

lg

Nele
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