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Post Wed, 14.May.03, 2:44      Schüchternheit (Fluch oder Segen???) Reply with quoteBack to top

war: http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=2070&postdays =0&postorder=asc&start=0

Time schrieb:

Quote:
mir ist schon klar dass du mich soziologisch NICHT fangen konntest- wie denn auch? is doch schließlich MEIN fachgebiet

also soo schnell kann ich nun auch nicht lesen, als dass ich mir diese Theorien innerhalb weniger Stunden schon verinnerlicht hätte... das dauert noch ne Weile... bin ja auch kein Soziologie-Student... (und wahrscheinlich weißt du dann trotzdem noch viel mehr zu dem Thema als ich, aber das stört mich auch nicht Wink)

Quote:
also du gibst an/zu/vor schüchtern zu sein?

ICH lese dich anders. is einfach so. also inzwischen möchte ich von dir "cc" dass du mir beweist dass du schüchtern BIST.

wenn du mich im richtigen Leben sehen könntest, würdest du keinen Augenblick daran zweifeln...

Quote:
ich meine nur dass man/ich dir mal deine potentiale zeigen muss

dass es da gewisse Potentiale in mir gibt, ist mir auch bewusst... nur gelingt es mir im richtigen Leben nicht, sie auch zu verwirklichen... ich werde von meiner Umwelt einfach nicht so wahrgenommen, wie ich gerne wahrgenommen werden würde... vielleicht kommt das auch durch meine schmächtige Figur, dass ich von fremden Menschen erstmal automatisch als "schwächlich" eingestuft werde... aber dummerweise verhalte ich mich ja auch tatsächlich so... ich kann mir echt nicht erklären, wodurch diese Schüchternheit verursacht wird (mal abgesehen von der Theorie mit der Familiendynamik, aber da kenn ich mich noch nicht weiter mit aus) und ich fühle mich in solchen Situationen auch immer total besch*****

und ich behaupte (aus meiner persönlichen Erfahrung heraus):

als Schüchterner wird man im realen Leben [häufig] nicht als gleichwertiger Mensch respektiert!

(sondern eher als jemand, auf den man nicht groß Rücksicht nehmen muss, weil er ja sowieso physisch/psychisch unterlegen ist)

(und ich habe bis jetzt auch noch kein Mädchen kennengelernt, das darauf wirklich abfährt...)

und was jetzt bei mir speziell noch zusätzlich ein Beziehungshindernis darstellen könnte (weiß nicht, ob das bei anderen Schüchternen auch so zutrifft):

- keine Ideen, was ich in einem belanglosen Gespräch sagen soll...
- Humor zwar vorhanden, aber für Schlagfertigkeit zu lange Reaktionszeit ("Schlagfertigkeit ist das, was einem auf dem Nachhauseweg einfällt" Wink)
- eigentlich generell viel zu ernst
- wenig Sinn für Romantik

an einigen Sachen kann man ja sicher noch arbeiten (z.B. am ersten Punkt), aber bei den anderen "Mankos" sehe ich im Moment noch ziemlich schwarz...

Quote:
sofern du nicht apollon bist wie einige hier meinen

ihr scheint ihm ja so einiges zuzutrauen, was? Wink also ich bin es definitiv nicht... (aber weil Verschwörungstheorien gerade in sind, hier mal ein kleiner Tipp: vielleicht ist es ja jemand anders aus unseren Reihen? Vielleicht ist es sogar Time selber, die mit ihrer Vermutung, dass ich es wäre, nur von sich ablenken will? Und wenn ja, wann wird sie ihr wahres Gesicht zeigen? Werden wir es jemals erfahren???... Laughing Laughing Laughing )

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Time
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Post Wed, 14.May.03, 6:47      Reply with quoteBack to top

moin cc,

boah was fürn titel! *g* also schwarz/weisser ging es nicht? fluch oder segen? wow. schüchternheit ist ganz sicher beides nicht.
wärs ein segen, wäre es sogar ja ein erstrebenswertes moment und es gäbe entsprechende volkshochschulkurse ,wenns ein fluch wäre, dann gäbe es sicher auch in jedem reiseverkehrsmittel eine entsprechende unterteilung: raucher, nichtraucher, schüchterne. Very Happy
es ist also irgendwas zwischen den extremen segen oder fluch und grundsätzlich wahrscheinlich das, was man selbst draus machen will Wink

Quote:
also soo schnell kann ich nun auch nicht lesen, als dass ich mir diese Theorien innerhalb weniger Stunden schon verinnerlicht hätte... das dauert noch ne Weile... bin ja auch kein Soziologie-Student... (und wahrscheinlich weißt du dann trotzdem noch viel mehr zu dem Thema als ich, aber das stört mich auch nicht )


dazu fällt mir jetzt ganz viel ein. aber zunächst: es sind keine THEORIEN . wobei ja 2+2 auch nur theoretisch 4 ergibt, allerdings haben wir uns darauf geeinigt dass 2+2 = 4 ist und das würde ja auch keiner umwerfen wollen. soziologie ist ebeso eine wissenschaft und besteht aus echten grundsätzen UND vor allem einer eigenen sprache. allein deshalb wird es niemandem gelingen sich das mal eben in ein paar stunden anzueignen, abergesehen davon, dass er sich zunächst ein soziologie -wörterbuch kaufen müsste um die termini zu verstehen.

dann fällt mir NOCH ein, dass es ja seltsam ist, dass man überhaupt versucht, die annahme " schüchternheit ist durchaus nicht unbeliebt" zu widerlegen. das ist ja fast eine form der selbstverletzung das zu tun, zumindest wenn man das als selbst- schüchterner versucht. damit zieht man sich ja selbst unglaublich runter. *potzblitz* da habe ich mir aber eben gerade selbst eine idee verpasst!

also provokative behauptung von mir:

das dringend am schüchternsein festhalten wollen, indem man versucht sämtliche argumente DAFÜR zu widerlegen oder aber das ignorieren von entsprechenden "tipps" und auch das absolute taubsein gegenüber positiver argumente diverser frauen hat system. ich behaupte, das geschieht aus dem grund weiterhin schüchtern bleiben zu KÖNNEN.
als narzisstischer beweggrund über dem weg weiterhin was "besonderes" zu sein. Very Happy

sicher, ganz sicher spielt sich das allerdings im unterbewußtsein ab.


Quote:
ICH lese dich anders. is einfach so. also inzwischen möchte ich von dir "cc" dass du mir beweist dass du schüchtern BIST.

wenn du mich im richtigen Leben sehen könntest, würdest du keinen Augenblick daran zweifeln...


*hm* cc *grübel* hier habe ich den ersten hinweis von dir, dass es sich irgendwie um "optische" kisten handeln könnte.
m.E. kann man schüchternheit eigentlich am besten daran erkennen, dass jemand errötet.
frage: errötest du? oder ist es eher sowas wie eine "verhuschte" körperhaltung oder verhuschter blick , die/der bei anderen sofort signalisiert-> der mann ist schüchtern ?

weil- grundsätzlich kann man ja auch einfach nur zurückhaltend und/oder introvertiert rüberkommen. das wird aber nicht als schüchternheit interpretiert sondern wird bestenfalls unauffällig wahrgenommen, demgemäß : unbemerkt.

auch hier: ein schüchterner bleibt also NICHT unbemerkt, weil er nämlich NICHT unauffällig ist.
und über dem weg schafft er im grund was ganz absurdes: er ist schüchtern, weil er unbemerkt bleiben will und schafft es durch seine schüchternheit besonders AUFZUFALLEN. *hm* noch ne behauptung: und genau DAS ist unbewußt gewollt.

jau ist ja auch besser als gar nichts Wink

aber du sagst ja hier:


Quote:
ich werde von meiner Umwelt einfach nicht so wahrgenommen, wie ich gerne wahrgenommen werden würde...


tja... was soll man da sagen? ausser dass mir dazu ne menge einfällt...

sagte dass nicht auch bis vor nem halben jahr der dieter bohlen?

hat nicht effenberg darüber ein ganzes buch geschrieben? Very Happy

beide (und 100 andere) beklag(t)en sich doch auch darüber, "dass die anderen irgendwie nicht sehen wollen wie ich wirklich bin, menno" Very Happy

tja und ich selbst habe mich, als ich in einer psychosomatischen klink war, versucht absolut unauffällig zu geben. ich wollte einfach unbemerkt bleiben. ich kann dir versichern, es hat nicht geklappt. es ist wie immer ausgegangen. ich habe z.B. die gruppentherapie auch dann dominiert wenn ich nichts gesagt habe.


also ich bin ein sehr selbstbewußter mensch- das kann ich auch nicht abstellen. das kommt selbst durch, wenn ich versuche unbemerkt zu bleiben.

bis ich 14 jahre lt war, war ich das schüchternste mädel dass es gab . rotwerden war meine stärke und in der schule war jeder gang an die tafel die hölle überhaupt.

ein heftiges ereignis hat das dann von heute auf morgen abgestellt: wenn man nichts mehr zu verlieren hat- absolut gar nichts- dann ist auch niemand mehr schüchtern.

wenn du in der wüste fast am verdursten bist und es schlendert deine traumfrau mit wasser ! an dir vorbei dann hat wohl keiner mehr angst, sie auch anzusprechen Wink


so das war der erste teil - muß jetzt weg

bis später
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dominique
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Post Wed, 14.May.03, 9:14      Reply with quoteBack to top

ich denke, es gibt noch mehr unbewußte gründe und vorteile schüchtern zu sein.

man gibt damit verantwortung ab und hat eine "ausrede" warum man etwas nicht tun kann. ich sage dann zu mir selbst: weil ich doch schüchtern bin (ist von mir schon jahrelang erprobt), spreche ich sie nicht an, nehme ich nicht am gespräch teil etc. damit brauche ich nichts zu tun, verhindere die gefahr abgelehnt zu werden und bin eigentlich nicht schuld daran. denn es sind dann die anderen.
schüchterne werden vorsichtiger behandelt. also wenn ich jemanden treffe und ein gespräch anfange und der/ die ist schüchtern, bin ich besonders aufmerksam zu dieser person. ich nehme rücksicht und bemühe mich sie aus der reserve zu locken. damit hat man als schüchterner auf einmal viel aufmerksamkeit angezogen. also lieber mehr als öfter!

nicht können = nicht wollen (in vielen fällen)
ist natürlich schwierig sich das einzugestehen und den mechanismus zu verstehen.

dominique
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Post Wed, 14.May.03, 10:36      Reply with quoteBack to top

Man will also Angst haben? Man vertreibt absichtlich jeden Gedanken aus dem ein Gespräch entstehen könnte? Man will diese Chancen vergeben?

mutige Theorie
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July
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Post Wed, 14.May.03, 11:07      Reply with quoteBack to top

Quote:
nicht können = nicht wollen (in vielen fällen)


hmm, da geh ich mit. immer schön allem aus dem weg gehen (bin ja schüchtern...) und wenn ich mich doch mal gezwungen fühle aus mir heraus zu gehen (im gespräch zu zweit z.b.), dann drängt sich mir oft ein "ich will mich damit nicht abmühen" auf. könnte ja was falsch machen. dann lieber gar nicht und in kauf nehmen mich weiterhin einsam zu fühlen, als diesen ständigen kampf.

Quote:
sämtliche argumente DAFÜR zu widerlegen oder aber das ignorieren von entsprechenden "tipps" und auch das absolute taubsein gegenüber positiver argumente


*zustimm*
es ist doch viel einfacher sich in seiner negativen erfahrung/ dem negativen selbstbild zu bestätigen, als die sichtweise zu ändern und festzustellen, dass ein wenig aktivität wunder bewirken kann, die man nur wahrnehmen muss.

grüße, july

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Post Wed, 14.May.03, 11:17      Reply with quoteBack to top

nine wrote:
Man will also Angst haben? Man vertreibt absichtlich jeden Gedanken aus dem ein Gespräch entstehen könnte? Man will diese Chancen vergeben?

mutige Theorie


nö, NICHT mutig. das ist wissenschaftlich gesichert als einer der möglichen gründe für kontaktschwierigkeiten/heftige schüchternheit. es fand sich ja hier auch schon jemand der sich darin erkannt hat. es trifft vielleicht nicht (?) auf dich zu, aber das existiert durchaus. versuch mal in dich reinzuhorchen nine - also so RICHTIG nachsehen - schonungslos! würde mich interessieren was DU dann findest. hat man die ursache erkannt - kann man dran arbeiten Wink
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dominique
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Post Wed, 14.May.03, 11:54      Reply with quoteBack to top

@ nine

stell dir vor du hast vor löwen und vor spinnen angst, aber spinnen scheinen dir weniger gefährlich zu sein, da sie kleiner sind und du schneller als sie laufen kannst. wenn du dann an einer weggablung stehst und meinst nur die wahl zwischen spinnen und löwenzu haben wirst du die spinnen wählen, denn die scheinen trotz angst besser bewältigbar.
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Post Wed, 14.May.03, 12:22      Reply with quoteBack to top

dominique: grad bei mir ein schlechtes Beispiel....mit Spinnen *g* aber is nachvollziehbar...

Time: ich weiß ich poste ziemlich viel in solchen Threads, aber wenn mans genau nimmt ist Schüchternheit nicht mehr sooo mein Problem. Ich rede zwar noch immer ungern mit Fremden, aber Frauen anreden kann ich inzwischen mit dem Mut der Verzweiflung... Aber ich kenn das, wenn man jahrelang absolut kein Wort rausbringt und wenn dann nur sinnlos vor sich hinstottert... Leider hat mir halt das zu überwinden ein ganz neues Problem eingebracht...

Dennoch will ich nie wieder so sein wie früher und weiter an mir arbeiten.... und deshalb kann ich mir auch schwer vorstellen, dass man sich das freiwillig antun soll weils doch so schön bequem ist...


Warum ich so extrem schüchtern war weiß ich übrigens nicht....ich hab einfach alles getan um mich zu überwinden, nachdem ich immer wieder gesehen hab welche Chancen ich mir deshalb entgehen lasse...
Tja jetzt würd ichs ergreifen und jetzt sind die Chancen weg, ich glaub irgendwer verarscht mich da ganz schön
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Post Wed, 14.May.03, 12:35      Reply with quoteBack to top

nine wrote:
aber wenn mans genau nimmt ist Schüchternheit nicht mehr sooo mein Problem.


darf ich fragen welches du derzeit hast?

ausser eine für mich wahrnehmbare sauschlechte einstellung zu dir selbst?
das grenzt manchmal wirklich an selbsthass.....
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Post Wed, 14.May.03, 12:50      Reply with quoteBack to top

Quote:
...und deshalb kann ich mir auch schwer vorstellen, dass man sich das freiwillig antun soll weils doch so schön bequem ist...

naja, bequem ist in diesem fall immer relativ zu sehen und das unterbewußtsein tut sich das freiwillig an, weil etwas anderes noch schlimmer zu sein scheint.

da du selbst die erfahrung gemacht hast, dass du dich bewußt ändern kannst, sieht man deutlich, dass du die einschätzung ändern kannst, die eben oft falsch oder zu extrem ist. vor allem wenn du zurückblickst. es ist eben das schwierige nach vorne zu blicken und - loszulassen -

Quote:
...ich glaub irgendwer verarscht mich da ganz schön

WER?
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Post Wed, 14.May.03, 12:58      Reply with quoteBack to top

Naja vorher war ich schüchtern, unspontan, hab mich nicht getraut....

Jetzt......bin ich Meister darin mit offenen Augen ins Messer zu laufen, vor allem wenns um Frauen geht. Ich lern eine kennen, versteh mich mit ihr gut, verlieb mich irrsinnig schnell und weiß aber genauso schnell wies ablaufen wird: dass sie mich zwar auch gern hat, sich toll mit mir versteht, den ganzen Tag (und so manche Nacht) mit mir reden kann..... und mich als ihren allerbesten Freund sieht. Ich seh es kommen....glaube ja sogar meine Fehler dabei zu kennen, weiß wie sehr es mir noch weh tun wird und ignorier das auf ganzer Linie, geradezu als wollte ich leiden.

Meine Therapeutin (gehe zu einer Beratungsstelle) meint, dass mein emotionaler und mein rationaler Teil nicht mehr zusammenarbeiten. Entweder der eine oder der andere entscheidet, Kompromisse gibts nicht. Und ich denke das ist entstanden als ich die Schüchternheit und Unspontanität bekämpft hab
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Post Wed, 14.May.03, 13:03      Reply with quoteBack to top

Quote:
Und ich denke das ist entstanden als ich die Schüchternheit und Unspontanität bekämpft hab


nein das wird darunter gelegen haben. du hast es vorher mit schüchternheit abgewehrt. nun fällt in dem fall der abwehrmechanismus der sich als schüchternheit gezeigt hat, fort und nun kommt das eigentliche problem zum vorschein.
denke ich
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Post Wed, 14.May.03, 23:40      Reply with quoteBack to top

hm.....klingt sehr interessant.... dann müsste ich mich frage: was ist das ursprüngliche Problem genau? wie ist es wirklich entstanden?

Quote:
ausser eine für mich wahrnehmbare sauschlechte einstellung zu dir selbst?
das grenzt manchmal wirklich an selbsthass.....


Hm......stimmt mich irgendwie nachdenklich. Ja ich bin sagen wir mal nicht mein größter Fan. Aber dass das auch nach außen so deutlich sichtbar ist, dass es nach ein paar Postings in einem Forum schon auffällt überrascht mich ein wenig.

In einem Gespräch mit einer wahnsinnig guten Freundin von mir ist mir gerade wieder etwas aufgefallen, dass damit zusammenhängen könnte: ich kann mir Fehler nicht verzeihen. Sie sind immer da und klagen mich an.....wie soll man da auch positiv über sich denken?
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Post Thu, 15.May.03, 1:20      Reply with quoteBack to top

Time schrieb:

Quote:
wenn du in der wüste fast am verdursten bist und es schlendert deine traumfrau mit wasser ! an dir vorbei dann hat wohl keiner mehr angst, sie auch anzusprechen

dann hat man ja auch gleich ein Thema, worüber man sich mit ihr "unterhalten" kann... Wink

aber nun zum eigentlichen Thema:

ich werde dir mal ein paar Alltagssituationen beschreiben, die mir persönlich am meisten Probleme bereiten:

- wenn ich eine Straße entlang gehe und mir dabei jemand entgegen kommt, weiß ich meistens nicht, wie ich auf diesen Menschen reagieren soll... anschauen? zur Seite schauen? Blick senken? und falls anschauen, wie lange? usw... ich weiß es nicht... vielleicht ist es auch gar nicht wichtig, aber in so einer Situation fühle ich mich immer unsicher und das ist absolut nicht aufbauend... (und noch schlimmer ist es, wenn ich im Bus in direkter Blicklinie von anderen (mir fremden) Menschen sitze und nicht weiß, wo ich hinschauen soll...)

- wenn ich z.B. in ein Geschäft gehe und mich beraten lassen will, weil ich mich mit den Produkten nicht auskenne oder mich nicht entscheiden kann, habe ich keine Probleme, jemanden vom Personal zu fragen, was er/sie mir empfehlen würde... ABER ab diesem Moment werde ich auf einmal total unsicher... ich kann dann nicht mehr klar denken und stelle dann wirklich alle möglichen Fragen, egal wie "blöd" sie der jenigen Person vorkommen müssen... (z.B. "ähm... die Kasse ist dort vorn irgendwo, oder? - und dann lasse ich mir zeigen, wo die Kasse ist, obwohl doch direkt darüber ein riesiges Schild "Kasse" hängt... in dem Moment registriere ich sowas aber irgendwie überhaupt nicht)... und wenn dann alles überstanden ist, denk' ich mir nur noch: "das war doch nicht ICH, was war da nur los mit mir?" (nicht zu vergessen, dass man in diesem Zustand auch noch ein leichtes Opfer für gut geschultes 'Verkaufs'personal abgeben würde...)

- im Grunde fällt es mir auch gar nicht so schwer, ein Mädchen anzusprechen... ABER meistens gerät mein Verstand dann wieder in genau diesen "blockierten" Zustand, so dass ich z.B. während des Gespräches manchmal keine Zusammenhänge erkennen kann... abstraktes Beispiel: wenn sie z.B. <A> sagt und später sagt sie <B> (was logisch aus <A> folgt), frage ich sie z.B. "warum <B>?" und dann sagt sie mir "na wegen <A>" und sie denkt wahrscheinlich, ich hätte ihr nicht richtig zugehört... (was aber eigentlich gar nicht stimmt... ich konnte nur leider in der Situation den Zusammenhang nicht herstellen)... und letztendlich kommt auf Grund dieser Blockade auch nie so was wie "Lockerheit" zustande... es bleibt meistens nur bei einem "Faktengespräch" (was studierst du? warum gerade dieses Fach? usw....), das logischerweise irgendwann langweilig wird und letztendlich zu überhaupt nichts führt...

es gibt noch mehr Beispiele, aber diese hier sollten eigentlich schon ausreichen, um deutlich zu machen, dass ich in Schüchternheit alles andere als eine positive Eigenschaft sehe (zumindest für diejenigen, die selbst davon betroffen sind... dass die 'nicht Schüchternen' vom Schüchternen nur profitieren können, ist mir natürlich klar...)

Quote:
dann fällt mir NOCH ein, dass es ja seltsam ist, dass man überhaupt versucht, die annahme " schüchternheit ist durchaus nicht unbeliebt" zu widerlegen. das ist ja fast eine form der selbstverletzung das zu tun, zumindest wenn man das als selbst- schüchterner versucht. damit zieht man sich ja selbst unglaublich runter. *potzblitz* da habe ich mir aber eben gerade selbst eine idee verpasst!

natürlich ist es eine Form der Selbstverletzung... aber das ist bei weitem nicht so verletzend wie die häufige Erkenntnis, in einer bestimmten Situation nur auf Grund seiner Schüchternheit mal wieder nicht das erreicht zu haben, was man gern erreicht hätte...

Quote:
das dringend am schüchternsein festhalten wollen, indem man versucht sämtliche argumente DAFÜR zu widerlegen

'nicht Schüchterne' profitieren von Schüchternen - Schüchterne sind abhängig von 'nicht Schüchternen'... und wer ist schon gern abhängig?

natürlich versuche ich, diese Argumente zu widerlegen... Wink

Quote:
oder aber das ignorieren von entsprechenden "tipps"

wenn du die "stehe zu deiner Schüchternheit und alles wird gut" - Tipps meinst - ja, da hast du wohl Recht... Wink

Quote:
und auch das absolute taubsein gegenüber positiver argumente diverser frauen

...

Quote:
hat system. ich behaupte, das geschieht aus dem grund weiterhin schüchtern bleiben zu KÖNNEN.
als narzisstischer beweggrund über dem weg weiterhin was "besonderes" zu sein.

also dass ich nicht weiterhin schüchtern bleiben will, sollte spätestens jetzt klar geworden sein, oder? Wink

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Post Thu, 15.May.03, 5:02      Reply with quoteBack to top

Quote:
also dass ich nicht weiterhin schüchtern bleiben will, sollte spätestens jetzt klar geworden sein, oder?


absolut!
es kommt mir vor als wäre es "mehr" als simple schüchternheit.diese art panik hat wirklich keinerlei vorteile. machen wir uns da mal nix vor....
zumal man dann angst vor der panik kriegt und schon ist der teufelskreis perfekt.
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