Sex "nur" noch ein Konsumgut?

sporadischer Gast 10 Hamburg M, 33

Sex wurde hier im Forum des Öfteren als "Nebensache" bezeichnet. Das ist zumindest unter einem evolutionären Aspekt falsch. Zu einer "Nebensache" konnte Sex eben NUR in einer Gesellschaft wie der unseren werden. Evolutionär gesehen ist Sex der Dreh- und Angelpunkt des Daseins, anders hätte sich Leben überhaupt nicht entwickeln können.

Die Sichtweise, die wir heute auf unsere Sexualität haben ist von vorne bis hinten geprägt durch unsere in jeder Hinsicht übersättigte westliche Gesellschaft. Sex wird in jeder denkbaren Form konsumiert - hauptsächlich von Männern, für Frauen wird er dadurch nur zu einem weiteren Konsumgut von vielen.

Da kann ich verstehen, dass Frauen Ihre "Lust" lieber mit einfacheren Mitteln befriedigen, als dem Konsumgut "Sex". Konsumieren zu genießen ist in vielen Bereichen einfacher als im Bett - z.B. bei H&M, Douglas und Co. Hier gibt es klare Regeln und KEIN nerviges zwischenmenschliches Vor- und Nachspiel.

Das ist KEINE Kritik an den Frauen, sondern eine Kritik an unserer Gesellschaft, die Sex als Konsumgut pervertiert.

Forums-Gruftie 785 CH W, 24

hallo sascha,

Ich stimme dir zu, dass Sex in unserer heutigen Zeit ziemlich freizügig konsumiert wird, und vor allem in den Medien als eine Nebensache bezeichnet wird die man entweder hat oder sich nimmt.

Aber meinst du nicht, die Hauptsache ist, wie du damit umgehst? Ich kenne viele Frauen die von einfachen Mitteln sprechen um sich selbst zu befriedigen, aber keine die es effektiv tut.

Ich kenne viele Leute, die légère von Sex sprechen, es in den Dreck ziehen, aber niemanden der légèren, dreckigen Sex prakiziert oder sich wünscht.

In unserer heutigen Zeit ist ALLES Konsumgut, aber wichtig ist, wie man sich davon beeinflussen lässt, und welche Sitten und Morale man für sich selber behält.

lg
slaVe

Forums-InsiderIn 339 Hessen W, 50

Hallo Sascha,

ich stimme dir zu. Jedoch ist unsere Gesellschaft auf der anderen Seite frei genug, dass jeder sich persönlich seine Art und Weise zu sein aussuchen kann.

Ich kenne sehr sehr viele Menschen, die Sex nicht als Konsumgut sehen und jeder hat die Freiheit, sich mit den Menschen zu umgeben, die zu einem passen.

Die alten Zeiten, in denen Sex was heimliches und und recht tabuisiertes war, waren auch nicht gerade besser. Das gilt ganz besonders für Frauen, die sich in den "guten alten Zeiten" kaum zu diesem Thema äußern konnten, geschweige denn, sich leben konnten.

Mir gefällt's heute ehrlich gesagt besser.

lg
vita

Helferlein 93 stuttgart M, 25

zu diesem thema empfehle ich erich fromm

hm, auswirkungen dieses konsumverhaltens sind dann dinge wie probleme mit penisgröße, brustumfang, orgasmenmarathon, zeitdruck,ons-tagebuch/strichlisten usw... quantität statt qualität

ich sehe das anders. ins bett nehme ich diese dinge nicht sondern sehne mich danach mich ganz den emotionen und der sinnlichkeit hinzugeben...

aber da wir in dieser gesellschaft leben in denen sex als konsumgut dargestellt wird (sex ist konsumgut seit man dafür bezahlen kann) kann sich jeder dafür frei entscheiden wie er damit umgeht

ich kenne übrigens auch ein paar frauen die sex konsumieren statt sinnlich zu sein

Forums-Gruftie 785 CH W, 24

hallo redfreakz,

redfreakz wrote:

ich kenne übrigens auch ein paar frauen die sex konsumieren statt sinnlich zu sein

ich denke das scheint nur so. Frauen sind ganz anders als Männer .. entschuldige, ich möchte nicht sagen, dass Männer Sex nur konsumieren. Aber eine Psychologin hat mal festgestellt, dass Frauen sich Sex nicht einfach so hingeben können wie Männer. Wenn Frauen ONS's haben, dann ist das küssen vorher, und das kuscheln danach meistens der Grund für das Einlassen auf schnellen Sex. Meistens belügen sich diese Frauen selbst, wenn sie denken, sich den Männern gleich setzen zu können. ..

das ist auch meine Meinung.

lg
slaVe

Helferlein 93 stuttgart M, 25

slave wrote:

ich denke das scheint nur so. Frauen sind ganz anders als Männer .. entschuldige, ich möchte nicht sagen, dass Männer Sex nur konsumieren.

wenn ich da an frauen denke die ein maßband mit ins bett nehmen, die zeit ihres orgasmus messen, eine strichliste führen mit wievielen sie im bett waren, diesen kerlen einen rang geben dann hat das für mich sehr viel mit konsum zu tun... ich hatte noch keinen sex mit so einer frau darum kann ich es nicht wirklich bewerten. aber die umgangsweise sich darüber zu unterhalten und auszutauschen schreckt mich schon zutiefst ab

auch wenn ich so ein verhalten mehr bei männer beobachten kann; für mich wär das nichts

sporadischer Gast 10 Hamburg M, 33

Ich rede in diesem Zusammenhang auch nicht von Menschen, die ein natürliches, "ungestörtes" Verhältniss zu Ihrer Sexualität haben. Ich persönlich gehe unverkrampft mit meiner Sexualität um, wenn ich Lust habe, dann tue ich etwas dafür und Sex zu Zweit soll Spass machen, unkompliziert sein, befriedigen und als zwischenmenschliches Bindeglied dienen.

In meinem Bekanntenkreis gibt es leider einige "Individuen" die das anders sehen. Da schmeißt sich dann ein ganz Harter Kerl eine Cialis, geht zu einer Prostituierten, besorgt es dieser mindestens 2 Stunden lang (dank Cialis) und prahlt am darauffolgenden Abend, darüber, was für ein potenter Hengst er ist.

Ein ähnliches Verhalten habe ich auch schon bei Frauen beobachtet. Sie fahren zu dritt oder zu viert übers Wochenende in den Urlaub und am Sonntag Abend wird dann darüber geredet, wer die meisten Männer abgeschleppt/vernascht hat.

In beiden Fällen ein competatives Verhalten. Über die Sexualität wird definiert: wer ist besser, toller, leistungsfähiger, hat das größere Auto, kann mehr Männer abschleppen, hat den Größeren, ist attraktiver und und und ...

Die Befriedigung der Lust wird zur Nebensache was ich persönlich als absolut pervers empfinde. Sex wird materialisiert, ein gesellschaftlicher Wettbewerb ... (Motto: ich kann am längsten ...)

Wohin soll das führen?

Ist es unter diesem Aspekt überhaupt noch verwunderlich, dass ein Vielzahl von Männern Potenzprobleme haben (gesellschaftlich aufoktroierter Leistungsdruck) und viele Frauen ganz einfach die Lust am Sex verlieren (was hier im Forum ja des Öfteren diskutiert wird)

Forums-Gruftie 785 CH W, 24

.. ähm, entschludige sascha, aber warum beschäftigst du dich damit? Wenn du es so verwerflich findest, warum verkehrst du überhaupt in solchen Kreisen? Das ist eher die Minderheit, würde ich sagen. Also ich kenne niemanden in meinem Umfeld, der so denkt über Sex.

Ich würde sagen, das führt gar nirgends hin, wenn du dich nicht damit befasst.

lg
slaVe

sporadischer Gast 26 kurz vorm Aufgang der Sonne W, 25

Hallo an Alle,

tja, das ist schon alles traurig heute. Sex wird in den Medien als Konsum gehandelt. Vorallem diese dämlichen Soaps, es sollen Seifenopern sein, eigentlich eine Veräppelung unserer, aber diese Karikatur wird tatsächlich nachgelebt und das finde ich das schlimme. Es ist wirklich nur logisch, daß

Quote:

ein Vielzahl von Männern Potenzprobleme haben (gesellschaftlich aufoktroierter Leistungsdruck) und viele Frauen ganz einfach die Lust am Sex verlieren

also ich genieße den Sex in vollen Zügen, ich liebe die Sinnlichkeit, die Leidenschaft. Aber wenn ihr vielleicht mal meinen Beitrag lest
www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=21947,
denke ich da auch schon manchmal so?? Oder ist es 'normal', daß ich so denke, daß das der Mann nicht vergiß und die Sache mit dem Strohhalm??

Liebe Grüße

Forums-InsiderIn 235 Deutschland W, 57

Quote:

Evolutionär gesehen ist Sex der Dreh- und Angelpunkt des Daseins, anders hätte sich Leben überhaupt nicht entwickeln können.

Hallo saschay2k,

damit triffst Du den Nagel auf den Kopf. Niemals gäbe es diese Vielfalt an Organismen auf dieser Welt, wenn es die sexuelle Fortpflanzung nicht gäbe.
Und daher hat die Evolution ja auch dafür gesorgt, dass Sex schön ist und auch Spaß macht. Also kann man ihn ja auch genießen.

Aber ich denke auch -und wenn man die Augen offen hat, dann kann man es ja auch sehen- dass Sex wirklich zum Konsumgut "verkommen" ist. Vielleicht ist das einfach die Reaktion der Gesellschaft auf eine vorhergehende sehr prüde Zeit. Und vielleicht schlägt das Pendel ja mal wieder um ins andere Extrem, weil der Mensch in nichts so rchtig das Maß finden kann.

Lieben Gruß

lui

Helferlein 93 stuttgart M, 25

ich glaube nicht dass die "verkonsumierung" des sex etwas mit der vorherigen prüden zeit zu tun hat sondern mehr mit der konsum- und kapitalhaltung insgesamt der menschen...

man kann nur dafür sorgen dass der eigene sex anders ist und man jemanden trifft mit dem/der man dieses genußvoll leben kann

Forums-InsiderIn 161 Bayern M, 18

Obwohl ich erst 18 bin kann ich jetzt schon mit meiner weinigeren Erfahrung sagen das Sex ein Konsumgut ist. Ich finde dabei nichts schlechtes. Natürlich gibts auch echte Liebe

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