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ichbinich
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Post Sun, 26.Jun.05, 11:08      niedriger energiepegel Reply with quoteBack to top

ich habe nun nach mehrjährigem kampf und mehereren rückfällen, so denke ich, meine depression überwunden.
was mir geblieben ist, oder eigentlich immer so war, ist mein niedriger energiepegel.
es ist wesentlich besser geworden, doch bin ich noch immer oft müde und es ist mir einfach zu anstrengend, in irgendeiner art und weise aktiv zu werden, insbesondere mich um kontakte zu kümmern, außer haus zu gehen, mich zu bewegen. ich komme mir so gebremst vor, und ich sehe und beobachte an anderen, dass es nicht so sein muss. für mich ist alles, arbeit und freizeit gleichermaßen, immer zu einem grad anstrengend, den ich als zu viel erachte.
ich bin mir nicht sicher... vielleicht gibt es auch so etwas wie einen persönlichen energiepegel, über den ich nicht hinauskomme?! Question

organisch ist alles in ordnung.
zur zeit bin ich bei einer shiatsu-therapeutin in behandlung, und hoffe, dass sie mir helfen kann, meine energien wieder oder endlich ins lot zu bringen.
vielleicht ist es aber ohnehin nur vergebliche liebesmüh?! Question
oder habe ich noch immer einen rest depression in mir? Question

ichbinich

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Post Sun, 26.Jun.05, 13:03      Re: niedriger energiepegel Reply with quoteBack to top

Hallo ichbinich,

ich weiß nich, in wie weit du dich selbst mit diesen Dingen beschäftigst, also auch mit den Dingen, die zu diesem niedrigen Energiepegel führen. Ich vermute, du weist, dass nicht nur der „Pegel“ sondern auch der Energiefluss eine Rolle spielt, gleich, wie es sinnvoll sein kann, sich mit der Materie von Grund auf mal zu beschäftigen, also auch mit Ursachen, die zu den Charakterstrukturen und damit vor allem zum jeweiligen Energiefluss führen können. Ich halte hier nichts vom Herumprobieren und schnellen Erfolgen, denn die Kraft der Einbildung und die „mechanischen Dinge“ werden m.E. oft so kurios verwendet, dass nicht der Glaube die Realität unterstützt, sondern ersetzt. Und das finde ich gefährlich oder eben frustrierend, weil der Erfolg irgendwann nachlässt. Das eine beeinflusst das andere, weshalb ich es eben besser finde sein Wissen und seine Erfahrungen breiter zu streuen.

Was ich erlebe, auch an mir selbst, stimmt mich jedenfalls dahingehend vorsichtig positiv, dass man selbst schon etwas bewirken kann. Aber es geht viel langsamer, als man mit einer Eisensäge ein Schiff zerteilt. Die Massagen, auch in Richtung Rolfing/strukturelle Integration mögen vielleicht mal eine Möglichkeit sein einen spürbaren Schub zu bekommen oder zumindest den Körper wieder zu erleben...die Voraussetzung sehe ich aber darin, erst mal die Ursachen zu erforschen und eine ganze Weile in sich herumwirbeln und setzen zu lassen, eben wiederum „beides“.


Was mir an deinem Text vom Wortlaut her auffällt ist, dass du vielleicht deine „Energie“ falsch einsetzt, denn du sprichst vom Kampf. Kampf setzt einen Willen voraus, den Willen jedoch, sehe ich als „letztes Mittel“ um zu überleben. Gern leben „geht“ nach meinem Empfinden locker und leicht, spontan und klein, einfach, dann wieder anstrengungslos berauschend und dann wieder leise. Vielleicht schaffst du es, dein „gern Leben“ deinen körperlichen Ressourcen anzupassen. Indem du weist, dass du nur begrenzte Energie zur Verfügung hast und das annimmst, verschwendest du zumindest erst mal weniger dafür, dich zu ärgern, nicht so zu sein, wie du sein solltest. Das, in Verbindung mit den körperlichen Dingen, eben um körperliche Verkrampfungen zu mildern...vielleichtfindest du da etwas.
Das gute alte Atmen, so abgedroschen das auch klingt, hilft mir inzwischen fast so gut wie Kaffee.

Bitte nicht aus den Augen verlieren, dass shiatsu im Moment in Mode ist. Ich vermute, aber, es ist das gleiche, wie die europäische Variante Bioenergetik/Biokinematik usw. Deshalb bitte nicht von Namen täuschen lassen und den eigenen Kopf und vor allem Körper verwenden.

Viele Grüße
Hiob
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ichbinich
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Post Sun, 26.Jun.05, 16:24      Re: niedriger energiepegel Reply with quoteBack to top

hallo hiob,

das mit dem kämpfen hast du gut herausgelesen. ich habe immer (wieder) sehr viel gekämpft. ich weiß aber auch nicht, ob es ohne kämpfen gegangen wäre... gleichzeitig kenne ich es sehr gut, mich genau dadurch nochmals zu überlasten und so noch mehr in die erschöpfung zu geraten...
ich glaube, das kämpfen habe ich so verinnerlicht, dass kämpfen für mich gleich leben ist.
ja, wenn ich das so sehe, dann erstaunt mich auch meine erschöpfung nicht mehr.
dass alles einfach leicht geht, nicht alles so schwer, dass alles fließt, genau da will ich hin. nur: wie??? Confused

ich weiß auch, dass du recht hast, wenn du meinst, es sei nicht gut, "außen" nach hilfe zu suchen. vulgo ich weiß, was du damit meinst.

mein leben meinen ressourcen anpassen... hm, ich bin da zwiespältig. ich habe zwar schon die erfahrung gemacht, dass es mir gut tut, meinem bedürfnis nach schlaf, nach nichtstun, nach ruhe usf. einfach nachzugeben. aber genausoviel hat es mir oft geholfen, dagegenzuarbeiten. (ich frage mich gerade, ob das stimmt... oder ob ich da der leistungsgesellschaft aufsitze. es ist nicht einfach, in einer gesellschaft wie dieser, die sich an leistung misst, nicht mitzuspielen. für mich ist es leider schon leistung, überhaupt nur den alltag zu leben, mal am abend jemand zu treffen. da muss ich mich den ganzen tag innerlich darauf vorbereiten. aber jetzt verliere ich den faden. klammer zu.)
ich habe einfach angst und bedenken, zum couchpotatoe zu werden. mein leben zieht an mir vorüber und ich lebe es nicht mal richtig, weil es mir zu anstrengend ist.... so in der art... mit meinen hohen ansprüchen an mich passt das einfach nicht zusammen. schönen gruß leistungsgesellschaft, ich habe dich bis in meine letzte faser inhaliert. selbst in der freizeit stelle ich noch ansprüche an mich.

ich lese aus deinen zeilen, du hast auch ein naheverhältnis zu dem thema?!

ichbinich

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Post Sun, 26.Jun.05, 22:40      Re: niedriger energiepegel Reply with quoteBack to top

Das Leben in diesen Fluß zu bringen, ist wahrscheinlich ne Lebensaufgabe, da mach ich mir keine Hoffnung. Ich weiß nicht wie man das macht, es währe sicher jetzt auch idiotisch hier zu versuchen in wenigen Sätzen irgendwas von Echtsein und Dasein, von Loslassen und Ausgreifen breitzuschmieren. Ich merke aber, dass sich etwas tut, wenn man dranbleibt und es als persönliche Entwicklung begreift. (Ein Fluss fließt allerdings nicht geradlinig und ist nicht perfekt, sondern mit seinen Stromschnellen/Fällen trotzdem im ständigen Wandel. Vielleicht entstehen manche Probleme auch erst, wenn man versucht den Fluss in ein festes „schönes“ Bett zu zwängen)

Wichtig finde ich, sich nicht auf irgendeine Sache zu versteifen, auch nicht auf Gurus/Heilige/Fachleute, sondern die Dinge im Zusammenhang zu sehn und zu tun,um zu erleben, einfach auch mal in die verschiedenen Materien reingehen. Manchmal erhellen sich Zusammenhänge von selbst. Klingt jetzt alles etwas geschwollen, aber mein Leben macht, obwohl ich einige Dinge auch nicht gebacken bekomme, inzwischen wieder Freude, die Zeit spielt keine Rolle...ich weiß, dass und warum ich wenig Energie habe und wie man sich mit 30 fühlt, wenn man das nicht schafft, was man sollte.

Mir scheint, dass du dem, was in deinem Köpfchen als Ideal vorschwebt einerseits verstandesmäßig widersprichst, dem aber innerlich nichts entgegensetzen kannst, also unter dem „nicht schaffen und dem nicht genügen“ leidest.. In dem Moment tritt manchmal eine innere/äußere Katastrophe ein, bei dir vielleicht die Depression. Bei mir war es ein völliger Zusammenbruch/suzigedanken. Ohne so´ne Katastrophe können die meisten Menschen emotional auf Sparflamme laufend und von ihren körperlichen, u. geistigen Schutzmechanismen zugedeckt, ewig so weiterexistieren. Immer auf der Suche nach dem schnellen Lustgewinn des ICH´s, nicht des Wesenskerns und immer unzufrieden. Das Problem könnte sein, dass eine wirkliche Kehrtwende im Leben ohne eine akute Notlage so verdammt schwierig ist, dass man es kaum schafft. Der Antrieb fehlt einfach, sich seiner Vergangenheit und der Realität kritisch zu stellen.
Quote:
aber genausoviel hat es mir oft geholfen, dagegenzuarbeiten. (ich frage mich gerade, ob das stimmt... oder ob ich da der leistungsgesellschaft aufsitze.

Wenn du mal dich in deinen Wesenskern (meinetwegen „das Körperliche“) und deine Persönlichkeit (meinetwegen auch ICH oder Bewußsein+Wahrnehmung) unterteilst, so müsstest du versuchen, dass dein ICH sich nicht gegen deinen Körper und deine inneren Bedürfnisse stellt, sondern diesen UNTERSTÜTZT. Das ICH mag gern etwas schaffen, haben, besitzen oder Macht über etwas und andere haben, aber auch über den eigenen Körper. Und da das ICH sich mit Händen und Füßen wehrt, dem Wesenskern zu gehorchen (Ursachen sehe ich in der Zivilisation selbst), kann es zu den unterschiedlichsten Konflikten kommen. Dieses Aussöhnen der beiden Teile, vielleicht ist das eine bildliche Umschreibung des körperlichen Gegenstückes,dem Energiefluss. Ich fürchte, ich quatsche ziemlich geschwollen daher. *brummel*

Was ich sagen will ist, dass der Konflikt zwischen dem Wesenskern und dem ICH, parallel zu den körperlichen Energiefluss-Hemmungen stehen könnten und gleichzeitig angegangen werden müsste. Du könntest deine inneren Überzeugungen überprüfen und korrigieren, du könntest so handeln wie du es empfindest, du könntest versuchen offen zu sein, Liebe zu geben ohne zu erwarten, du könntest deine Meinung vertreten gegen Widerstände, du könntest Sachzwängen auch mal unter Inkaufnahme von Schuldgefühlen/finanziellen Einbußen entgegnen, du könntest mal versuchen deine Unruhe auszuhalten, Faulheit auszuhalten und kindliches Spiel zuzulassen, usw. und auf körperlicher Ebene wird diese Energieflusssache, die du angehen willst, bestimmt auch etwas bewirken...paralell dazu mal Bewegung anders erfahren...nicht nur mechanisch, sondern irgendwie sinnlich, langsam, liebevoll, leise.

Viele Grüße
Hiob
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Post Mon, 27.Jun.05, 10:35      Re: niedriger energiepegel Reply with quoteBack to top

hallo ichbinich

dein beitrag könnte von mir stammen. mit jeder aussage. erst letzte woche war ich schon der meinung, vermutlich totkrank zu sein, weil mein energielevel so derartig unten war wie seit jahren nicht mehr. ich war körperlich am ende, als ich die stufen zu meiner wohnung hochging. wachte morgends schon mit "nassen fetzen im genick" auf wenn ich am abend nach der arbeit etwas vor hatte. zugleich aber der druck: ich muss etwas tukann doch in meiner freizeit nicht rumsitzen und trödeln....

naja, es wurde immer schlimmer - bis ich mir sagte - wenn ich heute keine xtrastufen steigen kann, dann tu ichs nicht (und zwinge mich nicht, wie früher, nur weil ich sportlich/fit sein will). wenn ich heute nicht schwer nachdenken will, dann tu ichs nicht - und so weiter. das war schwer für mich - weil gegen beine innere prägung. zugleich wiederum leicht - weil ich genau danach schon lange geschrieen hatte.

naja, heute bin ich wieder wesentlich energiegeladener. ich versuche das leben als wellen auch zu begreifen. wir sind keine gerade linie (bestenfalls bergauf) sondern wellen - udn wellen haben die eigenschaft, wenn schon nicht mal bergab, so zumindest stagnierend zu sein.

es stimmt - unsere leistungsgesellschaft erwartet von uns - bildlich gesprochen diese klare gerade bergauflinie. ich glaube, wer sich darstellen möchte, seine ziele, seinen wunsch und sein vermögen - würde eine fast linalgerade bergauflinie ziehen. oder zumindest eine waagrechte. aber ich glaube kaum einer würde wilde wellen denken/malen, wellen die rauf und runter gehen. ich glaube, weil keiner wahr haben will, das nach einem bergauf auch ein bergab kommt - so wie nach einem bergab ein bergauf kommt. gerade das aber ist das lebendige, das energetische - so denke ich. mit dem bergauf gehen wir brav mit - da stimmen unsere energieflüsse. aber geht es dann bergabm stagniert es oder so - dann setzt unser kampf ein. wir wollen und dem nicht anpassen, wir rbeiten dagegen und dabei geht unsere ganze energie drauf, die wir für das nächste bergauf benötigen würden. folge: es gibt kein bergauf. nicht so richtig - oder nur mit hilfsmittel....

ich glaube, wir müssen einfach lernen, das stagnieren oder bergabgehen nicht schlecht ist. wir müssen lernen, energien wertfrei zu sehen. ich glaube das raubt überhaupt viel energie: wertvorstellungen aufrechterhalten und ihnen genügen zu wollen. naja - wer hat denn diese werte geprägt?

den versuch dahin zu kommen - den muss man ja auch als wellen begreifen. also mal gelingt die gelassenheit der neuen erkenntnisse besser, dann wieder nicht so gut. wir sind so involviert, das wir sogar auf dem weg zu ruhe und gelassenheit leistungsdenken einsetzen. "ich will erleuchtet, weise, gelassen sein und in mir ruhen - sofort - sonst pfeiff ich drauf" - ich denke, so rennen viele herum (auch ich).

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Post Mon, 27.Jun.05, 22:36      Re: niedriger energiepegel Reply with quoteBack to top

Hallo ichbinich,

interessantes Thema. Ich kenne das mit der Müdigkeit usw. von früher, als Jugendliche, wo ich mich teilweise nachmittags ins Bett gelegt habe und nur geschlafen und Radio gehört habe (inzwischen habe ich gehört, wenn man das als Jugendliche macht, wäre das Zeichen einer Depression. Hm, hatte ich damals etwa eine?! Na egal) Später hatte ich sehr viel Energie, hab immer rumgerödelt, bin am WE aufgewacht und voller Energie meinen Freund damit genervt, was wir machen, wann wir endlich was machen usw. Aber man kann sich auch selbst so pushen, so aufdrehen, daß man Energie verwendet, die man eigentlich gar nicht hat (weiß nicht, ob das jetzt so klar ist, wie ich das meine). Auch jetzt meine ich immer auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen zu müssen. Aber wenn da noch Belastungen dazu kommen, fehlt einem flugs die Energie. Will jetzt auch mal abklären, wie es mit Burnout bei mir aussieht.
Ja, niemanden zu haben, an dem man sich orientieren kann, ist ein Problem. Allerdings kann man andere ohnehin nur als grobe Orientierung nehmen, schließlich ist jeder anders. Von meinen anderen teilweise psychosomatischen Problemen, die ich habe, habe ich gemerkt, es ist eine Gratwanderung. Einerseits sich nicht zu sehr gehen lassen, andererseits sich selbst und seine Bedürfnisse ernst genug nehmen. Das kann Dir keiner sagen, wie Du es machen mußt, das mußt Du wohl selber rausfinden, ein Gespür für Deinen Körper entwickeln. Was ich mir vorstellen kann, was dabei gut hilft, ist Yoga. Mir hat es vor ein paar Jahren sehr geholfen, ein Gespür für meinen Körper, aber auch für meinen psychischen Zustand zu entwickeln. Ansonsten könnte ich mir vorstellen, daß eine Mischung aus körperlicher Belastung und Entspannung gleichzeitig gut hilft. Z.B. im Urlaub regelmäßig Sport machen, da an seine Grenzen gehen, aber eben dabei insgesamt zu entspannen, damit man nicht Raubbau am eigenen Körper treibt und insgesamt für sich sensibel bleiben/werden. Das mit dem Sport meine ich aber auch nicht zwanghaft betreiben, eher immer wieder so Reprisen. Ich denke, daß Sport im vernünftigen Maß einen insgesamt belastungsfähiger macht und man dann auch im Alltag irgendwann leistungsfähiger ist, auch was andere Aspekte (z.B. Verabredungen) betrifft. Übrigens hab ich mal in einem Buch über Kneipp gelesen, daß die Wasseranwendungen auch gegen Streß resistenter machen und gegen Trägheit helfen sie auch. Aber wie gesagt, es nutzt nichts, wenn man sich nicht auf der anderen Seite wieder Energie zuführt und entspannt.
Ja, Du schreibst über die verinnerlichte Leistungsgesellschaft. Das ist wohl das Thema, ein Lebensthema. Hm, doch, aufgrund meiner eigenen Erfahrungen würde ich Dir echt nahelegen, es mal mit Yoga zu probieren. Wenn Du bei einem guten Yogalehrer bist (hm, nächstes Problem), lernst Du nämlich, mehr auf Deinen Körper zu hören, dich von äußeren Leistungsansprüchen mehr und mehr frei zu machen (ist das Grundprinzip des Yoga). Und ich finde der Körper ist da ein gutes "Werkzeug", um auch insgesamt etwas über sich zu lernen.

@Hiob: Ich finde, Du hast das schön beschrieben, vor allem das mit dem Fluß!

Viele Grüße
Stöpsel
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Post Thu, 30.Jun.05, 21:06      Re: niedriger energiepegel Reply with quoteBack to top

hallo,

vielen dank für eure antworten. ich habe wahrscheinlich erst am wochendende zeit (und energie Wink ) um euch zu antworten.
hiob, was du geschrieben hast, ist sehr dicht und ich musste es mehrmals lesen.

lg
ichbinich

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Post Sun, 03.Jul.05, 12:12      Re: niedriger energiepegel Reply with quoteBack to top

hallo hiob,

Quote:
Das Leben in diesen Fluß zu bringen, ist wahrscheinlich ne Lebensaufgabe, da mach ich mir keine Hoffnung. Ich weiß nicht wie man das macht, es währe sicher jetzt auch idiotisch hier zu versuchen in wenigen Sätzen irgendwas von Echtsein und Dasein, von Loslassen und Ausgreifen breitzuschmieren. Ich merke aber, dass sich etwas tut, wenn man dranbleibt und es als persönliche Entwicklung begreift.


...ich habe bemerkt, dass es gut tut, das leben ähnlich wie du schreibst, als eine große einheit zu begreifen. den heutigen tag als kleinen teil auf dem ich einen dementsprechend kleinen, nichtsdestotrotz doch wichtigen schritt machen kann. wenn ich mir dieses vertrauen zugänglich ist, kann ich mit ganz vielen problemen umgehen, auch mit meiner energielosigkeit.
Manchmal passiert gerade dann sehr viel, wenn ich nicht versuche, es zu forcieren. Oder, wie du schreibst:
Quote:
Manchmal erhellen sich Zusammenhänge von selbst.

es ist gut daran erinnert zu werden. man vergisst immer wieder, die dinge in größerem zusammenhang zu sehen, ich zumindest. manchmal erinnert mich ein film, oder ein beliebiger lebenslauf, wie unwichtig im endeffekt die kleinen kämpfe sind, dass es sich in summe auf viel weniger reduziert. (und doch sind es die kleinen kämpfe, ja kämpfe, doch ist es der moment, den / die wir leben (müssen)).

Quote:
die Zeit spielt keine Rolle...i

manchmal schaffe ich, das so zu empfinden. und es tut dann immer sehr gut. erich fromm sagt, die unendlichkeit liegt nicht in der unendlichen verlängerung der zeit, wie so viele fälschlich glauben, sondern im moment.
sie sind selten, aber es gibt sie bei mir, diese unendlichen momente. (ich denke, als kind hatten wir sie alle und sehr oft. wir müssen sie nur wiederfinden...)

ich danke dir, hiob, dass du mir aufgezeigt hast, was ich alles machen kann. dass du mich erinnert hast, dass tun kein kämpfen sein muss. es ist mir im kopf hängengeblieben und es hat mir auch schon geholfen. ich kann mich der energielosigkeit gerade wieder besser widmen, und mein körper dankt es mir mit stunden und tagen, in denen ich mehr kraft, antrieb und auch freude empfinde!

hallo lilu,

so schlimme phasen hatte ich auch, in denen absolut gar nichts ging. nicht mal stiegensteigen oder spazieren gehen. ich sah das damals einfach als teil meiner depression, bedrückt hat es mich trotzdem.
schlimmer als die leistungsgesellschaft empfinde ich die verinnerlichte leistungsgesellschaft, sprich das, was ich mittlerweile von mir selbst erwarte. es ist sehr schwer, dem "geschehen lassen" gegenüber dem tun, das wir doch so zu schätzen gewohnt sind, einen wert zu geben...

du schreibst auch von schwankungen. das ist bei mir auch so. ich habe mir vorgenommen, besser auf die gründe dafür zu achten. oft ist es ja auch einfach ein zeichen, dass etwas nicht stimmt.

hallo stöpsel,

Quote:
es ist eine Gratwanderung. Einerseits sich nicht zu sehr gehen lassen, andererseits sich selbst und seine Bedürfnisse ernst genug nehmen. Das kann Dir keiner sagen, wie Du es machen mußt, das mußt Du wohl selber rausfinden, ein Gespür für Deinen Körper entwickeln.


das war eine für mich sehr wichitge ergänzung zu hiobs beitrag. ich denke auch, es ist beides wichtig: sich dem hingeben, aber dem auch etwas entgegenstellen. wenn ich es etwas schaffe, laufen oder skaten zu gehen, dann fühle ich mich danach und auch oft schon währenddessen einfach gut!

yoga hat sich mir bisher nicht erschlossen. ich habe mal eine schnupperstunde besucht, und war eher gestresst als relaxt, als es dauernd darum ging, irgendwelche bewegungen zu machen, die mir einfach zu schwierig waren.
im moment bin ich ganz gut eingedeckt diesbezüglich, mit autogenem training, shiatsu und den meridianübungen, die mir die shiatsu-therapeutin zeigt.



... ihr seht mich bereits viel gelassener dem thema gegenüber, und das, obwohl ich gestern den halben tag verschlafen habe... grinsend

ichbinich

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Post Sun, 03.Jul.05, 14:37      Re: niedriger energiepegel Reply with quoteBack to top

Hallo ichbinich,

Quote:
... ihr seht mich bereits viel gelassener dem thema gegenüber, und das, obwohl ich gestern den halben tag verschlafen habe...


vielleicht wg.

Quote:
Manchmal passiert gerade dann sehr viel, wenn ich nicht versuche, es zu forcieren.


?

Wollte noch was zum Yoga schreiben. Shiatsu kann ich nicht beurteilen, habe ich erst einmal gemacht. Aber ich glaube, bei autogenem Training kannst Du das, was ich meine, nicht so gut lernen.
Ich schrieb das mit den Yoga weniger wg. dem Entspannungseffekt (der natürlich auch gut ist), sondern weil man da viel über sich lernen kann. Aber dafür braucht man einen wirklich guten Yogalehrer. Da dran haperts oft, grade seit Yoga so in Mode gekommen ist. Ich bin grade selber auf der Suche und mit dem, was ich bisher gesehen habe, eher unzufrieden. DAS Prinzip beim Yoga ist nämlich, daß man die Wahrnehmung für seinen eigenen Körper schärft, daß man Übungen nur soweit macht, wie sie für einen selbst gut sind (das Ziel ist ja nicht, eine Übung in Vollendung zu machen. Man kann auch eine komplizierte Übung nur in Ansätzen durchführen, eben soweit, wie sie einem selbst gut tut). Dafür ein Gefühl zu bekommen, ist viel wichtiger als die Durchführung der Übungen selber. Und ein GUTER Yogalehrer sagt einem das immer wieder, und daß man nicht zum Nachbarn schielen sollte, wie weit der mit einer Übung kommt und dem nacheifern, sondern unterstützt einen dabei, das für sich richtige Maß rauszufinden. Und die ersten Stunden sollten dann auch nur Übungen sein, die ganz einfach sind. Aber die Leistungsgesellschaft hat ja auch ins Yoga Einzug gehalten, Begriffe wie "Power-Yoga" sagen ja schon alles. Deswegen betrachten viele Yoga ja nur als eine besondere Gymnastik. Aber hinter Yoga steckt eine ganze Philosophie. Vielleicht sind gute Yogalehrer daran zu erkennen, daß sie auch etwas zu dieser Philosophie sagen.
Ich hoffe mal, das wird jetzt nicht als offtopic angesehen, aber für mich gibt es da ganz viele Überschneidungen zu Psychologie, eben weil es darum geht, wie man mit sich selbst umgeht. Nicht umsonst machen viele Psychotherapeuten auch Yoga.

Viele Grüße
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Post Sun, 03.Jul.05, 20:05      Re: niedriger energiepegel Reply with quoteBack to top

hallo stöpsel,

das klingt gut, was du über yoga schreibst.
zu irgendeinem zeitpunkt werde ich das auch mal ausprobieren. aber jetzt nicht; man darf sich auch mit diesen dingen nicht überfordern.
ich habe eine jahr feldenkrais in der gruppe gemacht; da habe ich ähnliche erfahrungen gemacht, wie du sie von yoga beschreibst. die idee hinter feldenkrais ist, mal ganz salopp gesagt, die, dass du versuchst, dir die dinge so einfach wie möglich zu machen. sprich, du suchst dir den einfachsten weg, deinen einfachsten und besten weg für eine bewegung. und das wirkt natürlich auch auf den alltag nach und hat mir sehr gut getan. das zum nachbar schielen ist auch da gar nicht ok. ich habe sogar immer die augen zu, um mich mehr auf mich zu konzentrieren. es gab aber einen zeitpunkt, da war mir das feldenkrais zu viel herausforderung und ich brauchte etwas noch elementareres und etwas, bei dem nicht jedesmal etwas neues passiert. AT ist jetzt gerade richtig für mich, da weiß ich, was auf mich zukommt.
es gibt sicherlich für jeden im jeweiligen moment das richtige. auf yoga wie gesagt wäre ich gespannt, aber ich halte nichts davon, von methode zu methode zu hüpfen.

lg
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