das soll ich die nächsten 30 jahre machen?

sporadischer Gast 10 Graz W, 28

hatte bis vor einem jahr einen super job. hat mir echt getaugt. es war einfach lust, zur arbeit zu gehen. außerdem hatte ich nebenher auch noch freizeit (war ein 35-stunden-job und noch dazu mit täglich 1/2 stunde bezahlter pause). wegen privater probleme habe ich mich dann entschlossen, ins ausland zu gehen, um ein wenig abstand zu bekommen und nahm einen ziemlich stressigen aber wenig verantwortungsvollen job an. nach 10 monaten packte mich dann das heimweh und ich ging erneut auf jobsuche. jetzt hab ich einen hochbezahlten, verantwortungsvollen und sehr herausfordernden job bekommen und trotzdem bin ich total unglücklich. ich habe fast keine freizeit nebenbei, arbeite mo-do von 7-17:30 uhr, freitags bis mittag. fühle mich der herausforderung nicht gewachsen. jeder sagt: jetzt reiss dich zusammen, anfangs ist es immer schwer und bis du alles einmal auf die reihe gebracht hast, musst du halt viel arbeiten, sei froh, dass du so viel verdienst!
aber mir geht's nicht ums geld! lieber würd ich schon um 4 uhr heimgehen und daheim etwas werkeln (putzen, garten, sport, lesen), doch dazu bin ich dann abends um 6 uhr zu müde. und ich frag mich: dass soll ich jetzt die nächsten 30 jahre bis zur pension machen? jeden tag von früh bis spät in die arbeit? ist das denn lebensqualität?

Forums-InsiderIn 221 Düsseldorf M, 40

Hi

ob das Lebensqualität bedeutet kannst du dir nur selber beantworten. Es kommt auf deine längerfristige Lebensplanung an. Manche sagen sich ok 15 Jahre wird jetzt gepowert und dann habe ich genug Geld das ich mir was suchen kann was mir wirklich Spass macht und kann in Ruhe leben. Du sagst es ist dir zuviel und willst einfach mehr Ruhe. Deine Arbeitszeiten finde ich jetz persönlich nicht so exorbitant lang wenn du einen wirklich vernatwortungsvollen Job usw . hast aber klar wenn man eigentlich was anderes will...
Ich würde dir raten das du dir eien Liste machst mit allen Pro und Cons die dein Job mit sich bringt und dann Prioritäten setzt. Also was ist wichtig. Die Kohle um sich damit was leisten zu können oder der Zugewinn an täglicher Freizeit usw. Du wirst dann sehen auf was es dir wirklich ankommt und kannst dann die Konsequenzen ziehen.

Atlan

sporadischer Gast 10 Graz W, 28

ehrlichgesagt will ich diese verantwortung nicht. es bereitet mir jeden tag magenschmerzen wenn ich nur daran denke und auch jetzt sitz ich im büro und hab magenschmerzen. ich würd ja eh die konsequenzen ziehen, aber ich hab momentan keine alternative. leider schaut es mit jobs nicht so gut aus. ich hätt so gerne wieder eine arbeit, die mir spass macht und wo ich gerne hingehe. bin echt total verzweifelt!

Forums-Gruftie 581 Süddeutschland M, 40

Immerhin hattest Du schon mal einen Job, der Dir richtig Spaß gemacht hat, so weißt Du doch wenigstens, nach was Du Ausschau halten solltest!

Es ist schon blöd, nicht jede Fehlentscheidung rückgängig machen zu können.

LG Hans-Jörg

Forums-Gruftie 609 Germany W, 54

Hallo minamina,

du wirst auf dich aufpassen müssen... Wenn du schon Magenschmerzen bekommst, dann ist das ein eindeutiger Hinweis, dass du so nicht weitermachen solltest. Auch der Titel "das soll ich die nächsten 30 jahre machen?" sagt schon viel. (Das kenne ich übrigens auch, nur dass es bei mir damals "nur" noch 20 Jahre waren...) Du bist mit diesem Job überfordert, und du solltest wirklich die Konsequenzen ziehen, bevor du ernsthaft krank wirst. Ist es nicht möglich, dass du die Stundenzahl reduzierst?

Liebe Grüße
Nessa

sporadischer Gast 10 Graz W, 28

Das mit Stunden reduzieren hab ich mir selbst ja auch schon gedacht. vielleicht nur mehr zu 90 % arbeiten oder so aber ich glaub nicht, dass das jetzt geht. Das Problem bei diesem Job ist, dass soviel aufzuarbeiten ist. Ich wusste ja vorher nicht, dass die gesamte Buchhaltung ein Saustall ist und das Controlling undurchsichtig. Hätte ich das gewusst, ..... ich hätt den Job gar nicht angenommen. Ich glaub schon, dass ich das hinkrieg, aber das dauert eben und bis ich "Ergebnisse" bringe und dann eine Stundenreduktion fordern kann, dauerts eben noch. Diese Zeit muss ich durchstehen, ich hoff ich schaff's.

sporadischer Gast 13 NRW W, 44

Hallo Minamina, lese gerade von deinem Problem. Ich kann dir auch nur raten, auf eine Reduzierung hinzuwirken. So, wie ich es interpretiere, bist du in dem Bereich eigenverantwortlich. Vielleicht kannst du dich im Hinblick auf eine baldige Veränderung etwas beruhigen? Mir geht es ähnlich, nehme auch immer viel Probleme u. Gedanken mit nach Hause.
Such dir in Ruhe einen anderen Job, versuche zu Hause zu entspannend. Mensch, du bist noch so jung. Mein Leben hat sich in den letzten 10 Jahren nochmal komplett verändert. Denk auch bitte daran, dass viele froh wären, einen / diesen Job zu haben. Das rede ich mir immer wieder vor, wenn's schlimm kommt. Es geht immer irgendwie weiter.
Lieber Gruß Cool

[nicht mehr wegzudenken] 1370 Bayern W, 30

minamina wrote:

ist das denn lebensqualität?

Das ist Ansichtssache. Du kannst auch die Dir verbleibenden Freizeit so gestalten, dass Du Dich erfüllt und glücklich fühlst. Es kommt nicht auf die Quanität an.

Für mich hört sich das alles so an, als wärst Du grundsätzlich mit Deinem Leben nicht so richtig zufrieden bzw. hast Deinen Weg nicht gefunden.

sporadischer Gast 10 Graz W, 28

Genau das ist es! Ich bin momentan total unzufrieden mit meinem Leben. Hoffte, dass alles besser wird, wenn ich wieder vom Ausland zurückkomm. Ausserdem hab ich jetzt einen total lieben Partner, doch auch der ist mit mir schon am verzweifeln, weil er sieht, dass auch er mir nicht wirklich weiterhelfen kann. Ich weiss momentan echt nichts mit meinem Leben anzufangen.

Minamina

[nicht mehr wegzudenken] 1370 Bayern W, 30

Hm, hast Du schon versucht, Dein Leben (Deine Freizeit) mit neuen Dingen zu "füllen" (Hobbys etc.)?

sporadischer Gast 10 Graz W, 28

Würde echt gerne die Wochenarbeitszeit reduzieren. Vielleicht so auf 35 - 36 Stunden. Das würd mir wahrscheinlich auch gesundheitlich ganz gut tun, ich leide nämlich an Endometriose, die mir momentan im Darmbereich auch ziemlich zu schaffen macht. Allerdings weiss ich nicht, wie ich das meinem Chef sagen soll? Wie soll ich ihm die gewünschte Stundenreduktion erklären? Soll ich meine Krankheit als Ausrede nehmen? Allerdings hab ich dann Angst, dass er denkt, dass ich wegen Krankheiten dann sowieso zu oft ausfalle.
Wer kann mir einen Rat geben?

[nicht mehr wegzudenken] 1370 Bayern W, 30

Meinst Du, dass die Stundenreduktion Dir dabei weiterhilft, Deinem Leben einen Sinn zu geben bzw. das Du wieder mit Deinem Leben was anzufangen weißt? Wink

Wohl kaum oder? Außer noch mehr Freitzeit die gefüllt werden muss/soll.

Wenn es Dich aber wirklich gesundheitlich so belastet, dann solltest Du mit Deinem Chef ganz klar und deutlich sprechen und ihn nach einer Reduktion fragen bzw. klarstellen, dass Du deshalb nicht krankheitsbedingt ausfällst. Einfach reden mit d'Leit! Wink

Wenn Dir das zu unsicher ist, es gibt Beratungen beim Anwalt die nicht mehr wie ca. 50 Euro kosten (Einmalberatung). Dort kannst Dich schlau machen.

sporadischer Gast 10 Graz W, 28

In meiner Freizeit wüsste ich genug anzufangen, nur, dass ich momentan einfach zu geschlaucht bin, wenn ich abends heim komme. Haushalt ist auch zu erledigen und dann bleibt nicht mehr viel Zeit für Hobbies und Freunde, obwohl ich mich meiner Freizeit gerne mehr widmen würde, denn darin sehe ich einen Sinn. In meiner Arbeit hingegen nicht.

[nicht mehr wegzudenken] 1370 Bayern W, 30

minamina wrote:

Genau das ist es! Ich bin momentan total unzufrieden mit meinem Leben. +

Ich weiss momentan echt nichts mit meinem Leben anzufangen.

Minamina

Ok, dann habe ich das hier falsch verstanden! Wink

sporadischer Gast 10 Graz W, 28

Es ist nur so, dass ich auch, wenn ich frei hab oder am Wochenende dauernd dran denk, wie sehr die Arbeit mit deprimiert, dass ich nicht mal dann abschalten kann. Ich schau, dass ich so oft wie's geht laufen gehe, weil da gelingt es mir manchmal, meinen Kopf frei zu bekommen. Ich weiss ja selbst nicht, warum meine Arbeit und der Frust darüber mein Leben so sehr beeinträchtigt. Dieses Problem hatte ich vorher noch nie!

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