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fleißigesbienchen
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Post Mon, 10.Oct.05, 0:24      Co-abhängig vom Kiffer? Reply with quoteBack to top

Hallo an alle!
Habe im TV einen Bericht über Coabhängigkeit gesehen und mich mal etwas schlau gemacht, da dieser sehr oberflächlich war.
Bis jetzt bin ich hauptsächlich nur auf Beiträge zu Angehörigen von Alkoholikern gestoßen und frage mich, ob es das auch bei Angehörigen von Cannabissüchtigen gibt.

Mein Problem:
Seit fast drei Jahren bin ich jetzt mit meinem Freund zusammen. Anfangs haben wir beide gekifft, aber ích habe schnell damit aufgehört und einen regelrechten Hass dagegen entwickelt.
Mein Freund hingegen kifft mehr als jemals zuvor (täglich), obwohl er mir schon tausend Mal versprochen hat es zu lassen.
Er kommt aus einer "kaputten" Familie, es gibt dort mehrere Süchtige, darunter auch seine alkoholkranke Mutter.

Letztes Jahr wollte ich einen Schlussstrich ziehen und die Beziehung beenden, er wurde aggressiv, hat sich den Arm gebrochen (als er vor Wut/Traurigkeit gegen den Türrahmen schlug) und einen Nervenzusammenbruch erlitten. Natürlich bin ich nach einer Woche wieder zu ihm zurückgegangen, er wollte sich wirklich ändern.

Ich bin heute nicht mehr so naiv und weiß, dass sich nie etwas ändern wird.
Allerdings fühle ich mich jetzt für ihn verantwortlich. z.B.: nach der Ausbildung wurde er nicht übernommen, wurde arbeitslos, ich habe ihm einen neuen Job besorgt (den er bald kündigen wird), unterstütze ihn wo ich kann (auch finanziell, inzwischen schuldet er mir ziemlich viel Geld). Wenn er zu spät kommt, oder Treffen vergisst, was meine Eltern merken,(ich wohne noch zu Hause), lüge ich für ihn, damit keiner schlecht von ihm denkt.
Er weigert sich, sich sein Problem ein zu gestehen, ("Der Konsum wäre normal") und will nicht zur Drogenberatung.

Ich fühle mich mehr als seine Mutter, als seine Freundin und habe Angst, dass es diesmal nicht mehr bei einem gebrochenen Arm bleiben würde, daher bleibe ich mit ihm zusammen. Ich investiere meine ganze Energie in die Beziehung und kann langsam nicht mehr.

Kann es sein, dass ich Co-abhängig bin Question
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marsil
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M, 29


Post Wed, 12.Oct.05, 21:54      Re: Co-abhängig vom Kiffer? Reply with quoteBack to top

Hi Fleißiges Bienchen,

fleißigesbienchen wrote:

Ich bin heute nicht mehr so naiv und weiß, dass sich nie etwas ändern wird.


Jedenfalls scheint er bislang nicht das geringste Interesse daran zu zeigen,
sein Leben (und sei es Dir zuliebe) in den Griff zu kriegen. Und inzwischen
scheint es da ja jemanden zu geben, der das unterstützt, indem sie für ihn
sorgt. Komme was da wolle...

Quote:

Allerdings fühle ich mich jetzt für ihn verantwortlich.


Bist Du aber nicht.

Quote:

Ich fühle mich mehr als seine Mutter, als seine Freundin und habe Angst, dass es diesmal nicht mehr bei einem gebrochenen Arm bleiben würde, daher bleibe ich mit ihm zusammen.
Ich investiere meine ganze Energie in die Beziehung und kann langsam nicht mehr.

Kann es sein, dass ich Co-abhängig bin Question


Scheint fast so. Zumindest kann er Dich in manchen Punkten allzu leicht
um den Finger wickeln, bei denen Du Dich früher von ihm distanziert
hättest. Für Dich wird das (aus dem falschen Grund zusammenbleiben,
alle Energie in die Beziehung stecken müssen) auf Dauer ungesund...

LG, Marsil

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