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Denker
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Post Mon, 31.Oct.05, 13:05      Eigene Stärken erkennen und das Leben danach ausrichten Reply with quoteBack to top

Ich habe das jetzt mal nicht in den bereich „probleme im job“ gestellt, da ich diese nicht nur auf den job, sondern auf mein gesamtes leben beziehen möchte. allerdings ist das beispiel "arbeitsleben" recht gut geeignet.

Also ich befinde mich(nicht erst seit gerade) in einem prozess der selbstfindung bzw. möchte mich endlich einmal neu sammeln, ordnen und neu ausrichten.

Die frage ist nur wie?

Fast alle meiner freunde sind beruflich unzufrieden und mir gehen auch gedanken durch den kopf, wie man sich evtl. ergänzen könnte, um etwas aufzuziehen.

wie erkenne ich meine stärken und wie kann ich diese am besten nutzen?

Seid oder ward ihr schon mal in einer ähnlichen situation? Wie habt ihr „euch“ gefunden?

wie kann man vorgehen?

Natürlich würde ich gerne etwas machen, was mir wirklich spass macht, wo ich einen „sinn“ drin sehe, aber eben nicht um jeden preis.
Ich würde wahrscheinlich nie den sprung ins kalte wasser machen. Da bin ich einfach zu überlegt und ich habe auch finanzielle verpflichtungen, denen ich nachkommen muss. Also geht so was erst einmal nur über die nebenberufliche schiene. Und ich unterliege wie viele menschen sicherlich auch dem konsum. Ich bin nicht reich, aber die bezahlung ist ok, wobei und letztendlich gehört das geldverdienen auch dazu. Aber wenn ich das gleiche geld irgendwie anders verdienen könnte(gerne auch mit mehr aufwand), dann wäre das ‚ne tolle sache. Ich habe keine lust dabei zuzusehen, wie sich andere permanent bereichern, ich meinen job wirklich gut mache, für andere mitdenke, den karren aus der sch... ziehe, aber selber finanziell nicht weiterkomme, nur weil ich vielleicht kein akademiker bin. Dafür habe ich in der praxis eben erfahrungen gesammelt, die den „fachidioten“ eben fehlen. Aber ok, ich würde ja generell lieber eher was anderes machen und das, was ich bislang gemacht habe dort eben auch für mich positiv miteinbringen.

Ich glaube, es geht mir auch nicht unbedingt darum, wieder konkret einen neuen beruf zu erlernen, umzuschulen oder etwas zu studieren. Meine vorstellungen laufen irgendwo in die schiene selbstständigkeit. Wirklich selbst dafür verantwortlich zu sein, was ich mache und eben entsprechenden einfluss nehmen zu können.

Bei mir liegen die stärken irgendwo in einer mischung aus kreativität(vor allem musikalisch, kompositorisch), analytik und kaufmännischem verständnis, bereichsübergreifendem denken. Das schlimme ist, das ich handwerklich/technisch total unbegabt bin.
Ich habe viele ideen und diese schwirren total chaotisch im kopf herum. Ich kann sie nicht ordnen. Ferner glaube ich, ein ganz gutes sprachentalent zu haben, wobei ich eigentlich nur regelmäßig mit englisch in berührung komme. Hatte auf der schule spanisch, französisch und latein. Aber diese fächer haben mir immer am meisten spass gemacht(ok, franz war nicht so mein ding Wink. Ich habe nebenher als rezensent gearbeitet(platten- und konzertkritiken) und kann zumindest geschäftliche dinge ziemlich gut formulieren und aufs papier bringen. Allerdings geht mir die künstlerische wortgewandheit ab.

Ich würde sagen, meine stärken liegen schon ganz klar im kopf, allerdings dort ziemlich ungeordnet.

Meine gedankliche unordnung kann ich jetzt z.b. auch auf das einrichten/sanieren meiner neuen wohnung beziehen. Ich habe irgendwie 1000 inspirationen, vorstellungen, kann diese aber nicht wirklich ordnen. Und da ich handwerklich ne null bin und auch nicht wirklich interesse daran habe, eine säge oder einen bohrer in die hand zu nehmen, bin ich auf andere leute angewiesen. Wink

Hmm. Vielleicht gibt es ja ein wenig feedback hier im forum!? Würde mich freuen...


Lg

denker

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Post Sat, 26.Nov.05, 13:16      Re: Eigene Stärken erkennen und das Leben danach ausric Reply with quoteBack to top

Hallo Denker,

ich hab Deine Frage erst grade gesehen. ISt ja nun schon ein Weilchen her, daß Du gefragt hast und ich weiß gar nicht, ob Du meine Antwort noch liest.

Selbstfindung ist gut. Bin auch in einem immerwährenden Prozeß der Selbstfindung. Ich würde mir dabei auch manchmal mehr Unterstützung wünschen, aber ich glaube, man muß da schon sehr viel alleine machen. Ich habe mal Zukunftswerkstätten zur Gestaltung des eigenen Lebens und zur "alternativen Berufsfindung" gemacht. Zukunftswerkstatt ist ein Konzept zur Findung von Lösungen. Im Prinzip geht es darum, Utopien zu entwickeln und die dann so an die Realität anpassen, daß man einen Weg findet, der wirklich zu gehen ist. Zukunftswerkstätten werden immer zu einem bestimmten Thema angeboten und das ganze in einer Gruppe bearbeitet. Vielleicht findest Du sowas ja auch?! Vielleicht mal googlen... Ansonsten hab ich mal ein Seminar zu Berufsfindung gemacht, das wurde von einem Coach angeboten, da hatte man auch Unterstützung durch eine Gruppe, die einen unterstützte, eigene Ideen zu finden.

Tja, das wie die eigenen Stärken erkennen... Ein bißchen hatte ich das auch bei dem Seminar, aber viele Dinge muß man doch selbst feststellen. Hilfreich ist das Feedback von anderen Menschen. Also, im Prinzip beides, selber auf sich gucken und darauf achten, was andere über einen sagen, auch mal gelegentlich nachfragen, v.a. bei Leuten, die einen gut kennen.

Das gemeinsam mit anderen etwas aufziehen ist eine gute Idee. Das ist/war auch mein Ansatz. Aber ich habe dabei auch gemerkt, daß es u.U. sinnvoll ist, das ganze eher locker anzugehen. Wenn man sich zu sehr auf einzelne Menschen fixiert, kann es schiefgehen, wenn man dann irgendwann feststellt, daß die anderen vielleicht doch was ganz anderes wollen, als man selber, daß sie Kompromisse in eine ganz andere Richtung eingehen wollen, als man selbst, daß sie schneller oder langsamer wollen als man selbst... Wenn man jemanden natrülich gut kennt und weiß, wie derjenige drauf ist, wird es eher gutgehen.
Ansonsten kann man ja auch versuchen, neue Gleichgesinnte kennenzulernen. Irgendeine Idee, ein Thema hast Du ja schon. Dann einfach die Idee von da aus ein bißchen weiterspinnen, Gruppen von Menschen suchen, die sich mit demselben THema beschäftigen. Im Internet findet man ja leicht Gleichgesinnte.

Du sagst, "Kopfarbeit" liegt Dir. Vielleicht hilft Dir dann bei der Ideenfindung, Weiterentwicklung der eigenen Idee ein Seminar. Der Autor von "Das Drama der Hochbegabten" bietet Seminare zu solchen Themen an. Mußt mal googlen, ich hab den Link grade nicht da. Im Prinzip macht er es über Schreibwerkstätten. ICh fand den Gedanken erst ein bißchen befremdlich, denn ich wollte ja nicht beruflich schreiben. Aber für ihn ist das Schreiben ein Mittel zum Zweck, um die Gedanken zu sortieren (und Du schreibst ja auch vom Chaos im Kopf).

Übrigens, wenn Du Kopfarbeit machen willst, mit anderen was zusammen machen willst, wundert es mich ein bißchen, daß Du was gegen Akademiker hast. Denn ich fürchte, Du wirst da zwangsläufig auf solche stoßen Wink

Das Problem bei solchen Suchprozessen ist, daß es dauert, man kann es nur bedingt gezielt angehen (schon einiges, aber vieles ergibt sich einfach so). Aber im Prinzip finde ich es gut, daß Du das angehen willst, selbstverantwortlich was neues ausprobieren willst. Ich denke, die meisten Leute denken viel zu sehr in eingefahrenen Bahnen und sind zu passiv, das ist das Problem unserer Zeit. Ich selbst bin auch grade wieder dabei, diese Seite in mir zu entdecken, all das, was mich in der letzten Zeit so gelähmt hat, abzuschütteln und meinen eigenen Weg zu finden. Ich wünsch Dir viel Erfolg bei Deinem Weg!

Viele Grüße
Stöpsel
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