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sidefx
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Post Thu, 03.Nov.05, 9:15      Brille: mein Lebenswandel schadet meiner Gesundheit Reply with quoteBack to top

Hi Leute

Früher war ich ein sehr ausgeglichener Mensch. Meine Kindheit verlief bis zur Pubertät ohne grössere "Zwischenfälle" grinsend Mittlerweile 26, erkannte ich jedoch seit ca. 2 Jahre einige Fehler, welche ich in der Jugend und teilweise bis zum jetztigen Zeitpunkt gemacht habe.

Da ich während meiner Pubertät ohne wirklich definierbare Gründe eher eine depressive Grundhaltung hatte, im Detail mir einfach oft gewünscht habe jemand anders zu sein als ich war, löste ich Spätfolgen aus. In der nachträglichen Betrachtung waren meine Selbstzweifel zu dieser Zeit völlig unangebracht, ich habe viele schöne Momente mit Freunden oder Liebesbeziehungen gehabt und wurde eigentlich immer so akzeptiert wie ich bin.

Ein Fehler, welchen ich gemacht habe, beruht auf einer medizinischen Vorgeschichte. Mit dem Alter von ca. 7 Jahren haben meine Eltern festgestellt, dass ich schiele. Nach unzähligen Besuchen beim Augenarzt und intensive Kontrolle meiner Eltern war mein Schielenmit 12 Jahren so gut es im medizinischen Sinn geht geheilt. Die Sehkraft war mit Brille gewährleistet und der Zustand verschlechterte sich nicht.

Als ich mich in den folgenden Jahren meines Teenagerdaseins aber oft an anderen orientiert habe, fasste ich den naiven Gedanken, Brille nicht mehr zu tragen. Anfänglich ging das sehr gut, ich trug die Brille zuhause, manchmal sogar in der Öffentlichkeit. Immer wenn ich zur Schule ging, zog ich Sie ab.

Diese Routine hat sich sehr lange gehalten, ab der Ausbildung habe ich die Brille gar nicht mehr getragen. Naivität durch und durch.

Seit ca. 2 Jahren habe ich nun eine Ptosis bei meinen linken Augenlid, die bei ausgeschlafenem Zustand nicht sichtbar ist. Jedoch habe ich täglich Symptome, wenn ich müde werde oder ich mich zum Beispiel vor dem Computer aufhalte. Mein linkes Auge ist schwach, was auch schon früher mein Problem war. Meine Augenarztbesuch bei mehreren Augenärzten an meinem neuen Wohnort war ziemlich krass. Mein erster Besuch vor ca. 2 Jahren ergab, dass ich ein neues Rezept benötige und mit einer Brille eine gute Chance besteht, das wieder hinzukriegen. Jedoch kam diese Augenärztin bei einem Wanderunfall ums Leben. Bei ihr fühlte ich mich wohl bei der Untersuchung. Als ich dann zu einem weiteren Augenarzt ging, da meine Ptosis schlimmer wurde, fühlte ich mich alles andere als Wohl beim Untersuch. Obwohl ich mit dem linken Auge alles lesen konnte, hatte mich die forsche Art und kurzen, wenig ausdrucksvollen Aussagen des Augenarztes verunsichert. Eine Nachuntersuchung habe ich nie gemacht. Ein Grund kann sein, dass ich die Augenarztbesuche nie wirklich mit Freude wahrgenommen habe.

Die Brille trage ich seit meinem "Noteinlenken" vor 2 Jahren täglich. Ich kann einfach nicht verstehen, warum mir das so passieren muss. Ich habe sehr viel an Lebensqualität verloren und fühle mich unausgeglichen.

Kann mir vielleicht jemand helfen, der eine Ptosis beim Augenlid schon mal selbst oder in der Familie erlebt hat? Wieso scheue ich mich vor dem Arztbesuch so sehr, obwohl ich weiss dass ich vielleicht so mein Problem langsam beheben kann?
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Post Thu, 03.Nov.05, 10:16      Re: Brille: mein Lebenswandel schadet meiner Gesundheit Reply with quoteBack to top

Hallo sidefx,

nach meinem Kenntnisstand wird die Ptosis nicht durch „nichttragen“ der Brille ausgelöst. Eine zentrale Schädigung des Lidherbergsmuskels kann auch „Steuerschwierigkeiten“ im Gehirn als Ursache haben, nicht nur „mechanische Probleme“ im Muskel...also, wie du vermutest, auch psychische Ursachen haben.

Quote:
Die Brille trage ich seit meinem "Noteinlenken" vor 2 Jahren täglich. Ich kann einfach nicht verstehen, warum mir das so passieren muss. Ich habe sehr viel an Lebensqualität verloren und fühle mich unausgeglichen.

Ich vermute, du glaubst, weil du ein (normaler) aufsässiger junger Mann warst, wirst du nun bestraft, hmm? Und ich hab das Gefühl, dass du vor den strafenden Worten (deiner Eltern?) kapituliert hast? Wenn an dem so ist, würde ich eher im Annehmen /Übernehmen der elterlichen/gesellschaftlichen Regeln/Werte eine Ursache sehn, als im Nichttragen der Brille, das aber nur als kleiner Denkanstoß. Es kommt einem so vor, als sind vor 2 Jahren bei dir aus gutem Grund „die Jalousien gefallen“ . Bitte nicht grummeln, wenn das Unsinn ist, es ist nur gerade mein Gedanke.

Quote:
Diese Routine hat sich sehr lange gehalten, ab der Ausbildung habe ich die Brille gar nicht mehr getragen. Naivität durch und durch.

Übrigens, den unmittelbaren Zusammenhang zwischen Nichttragen der Brille und Sehkraftverschlechterung, muss man nicht teilen, ein recht komplexer Lesetipp hierfür ist „Natürliche Gesundheit für die Augen“ (J.Liberman) . Die Ptosis wird dort allerdings nicht behandelt, eher Hintergründe.

Ich vermute, die Ärztin hat dir die Opperationsmöglichkeit erklärt...hmm?, wenn nicht, frag sie vielleicht mal danach. Wenn du dich nicht für sowas entscheidest, dann könntest du generell mal ein bisschen schaun, in welchem Lebenszusammenhang das Problem entstand...also bist du beispielsweise vor 2-3 Jahren in eine Lebensphaseeingetreten, in der enorm hohe Belastung oder besonders starkes Anpassen usw. erforderlich war...dort könnte dann auch die Richtung für eine Besserung zu vermuten sein.
Neben dem Suchen auf seelischer Ebene, würde ich an deiner Stelle mal schaun, ob du nicht deine Arbeits-/Lernbelastung zu hoch setzt oder ob ähnlich, wie bei deinen Erfahrungen mit einem guten Schlaf, nicht tagsüber mal, wies die Japaner tun, mit Wasserdampf (nur!) leicht erwärmte Tücher (über die Augen-Stirn-und Schläfenpartie gelegt) Linderung durch Muskelentspannung bringen.

Viele Grüße
Hiob
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