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depisch
neu an Bord!
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Post Thu, 05.Jun.03, 9:43      Lebenspartnerin eines Betroffenen fragt Betroffene Reply with quoteBack to top

Ich selbst bin nur Internet- und PC Nutzerin auf Arbeitsbasis und wenn ich Freunde aus dem Reallife, die im Ausland sind, mal anchatte. Also marginal.
Mein Lebenspartner hingegen lebt einen Gutteil seines Lebens am und im PC. Er war Online-Adventure süchtig (Asherons Call etc.) und hatte damit eine Weile aufgehört, jetzt spielt er wieder Neverwinternights.
Wir sind seit sieben Jahren zusammen und ich liebe ihn wirklich sehr. Es war lange Jahre leider eine Pendelbeziehung, jetzt leben wir seit zwei Jahren zusammen. Damals hat er sein Studium bei der Magisterarbeit abgebrochen und ist dann aus Deutschland zu mir nach Wien gezogen. Die Studiumsabbruchgeschichte hat ihn irgendwie aus der Bahn geworfen. Zuerst sass er in der Wohnung hat mich Monate lang angelogen, dass er das Studium noch beenden würde, wobei er aber nur gespielt hat. Dann hat er ein Jahr in einer Firma gearbeitet, die gleiche wie ich, die abe leider pleite gemacht hat. Seit einem Jahr sitzt er nun zuhause und bringt nichts weiter. Er hat am Anfang Bewerbungen losgeschickt, ins Ausland, die grösstenteils unbeantwortet blieben, weil er sich zwar super mit PCs und Internet auskennt (soweit ich das beurteilen kann) aber wer wird einen 34 jähringen mit keiner einschlägigen Erfahrung zum Spielprogrammieren ins Ausland holen, wen sim eigenen Land schon zu viele Arbeitslose gibt. Tja, hier in der Stadt hat er sich eigentlich nicht beworben. Er träumt davon Geschichten zu schreiben. Doch er stellt nichts fertig und arbeitet auch nur sehr sporadisch dran- er glaubt irgendwie, dass alles was er so schreibt gleich genial ist, weil er meineserachtens nicht in der Lage ist, konzentriert Dinge zu erarbeiten und zu üben.
Er ist wirklich ein intelligenter, gut aussehender Mann im besten Alter - der zuhause versauert, weil er nicht in der Lage ist, irgendwas aus seinen Begabungen zu machen. Im Grunde hat er darauf auch sein Recht, ich bin keine Karrieregeile Kretze, auch wenn er mich das glauben machen will. Ich hab ihm schon oft gesagt, dass es mir egal ist, was er aus seinem Leben macht, Geschichten schreiben oder was auch immer. Das schrecklich ist diese Ziellosigkeit, dieses endlose Vorsichhinleben. Seine Eltern erhalten ihn finnaziell, weil der offiziell der Eigentümer deren Firma ist - also kann das noch ewig so weiter gehen. Für ihn, nicht für mich.

Meine Frage ist: Wie soll ich mich verhalten? Ist diese PC Geschichte eine Ursache oder ein Symptom? Muss er da alleine herausfinden oder muss ich ihm Feuer unterm Hintern machen?

Letztendlich bleibt mir sonst nur zu gehen. Und das kann ich bisher nicht, weil ich ihn wirklich mein gesamtes Erwachsenenleben innig liebe. Es ist so ein Zwischenzustand im Moment, wo er mit mir einkaufen geht und auf mehrfache Nachfrage sogar mal den Boden wischt. Ich hoffe dann immer aufs neue, dass er jetzt die Kurve kriegt. Aber ich bins so unglaublich oft enttäuscht worden, dass ich nicht weiss, wie das auf Dauer weitergehen soll.

Könnt ihr mir sagen, was Euch geholfen hat? Was ich tun soll?
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Ludmilla
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W, -9


Post Thu, 05.Jun.03, 10:10      Reply with quoteBack to top

Hallo Depisch,

für mich klingt die Spielesucht deines Freundes wie eine Flucht aus dem Alltag, also eher als ein Symptom denn die Ursache. Er findet sich in seiner Welt nicht zurecht, ihm fehlt der Antrieb etc, und so flüchtet er in die Phantasiewelt von NeverWinter Nights, wo die Probleme einfacher zu lösen sind.

Du könntest versuchen, deinen Freund zu überzeugen, zu einer Beratungsstelle zu gehen, wo man ihm helfen kann, sein Leben wieder auf die Reihe zu kriegen.

Noch zur Spieleprogrammierung:
An seiner Stelle würde ich in dieser Branche nicht arbeiten wollen. Oft wird man nur für ein Projekt (also ein Spiel) eingestellt, das geht vielleicht über 2-3 Jahre und dann sitzt man wieder auf der Strasse. Außerdem dürfte es schwer sein, an wirklich interessante Projekte ranzukommen. Größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß man in einem Software-Haus unterkommt, das Lernprogramme und Spiele für Kinder herstellen. Na und zuletzt soll die Bezahlung in anderen Informatik-Bereichen deutlich besser sein, selbst wenn man einem Spiel arbeitet, daß Top-Aussichten bietet.

Liebe Grüße
Ludmilla
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Rauschi
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Post Sat, 12.Jun.04, 18:16      Re: Lebenspartnerin eines Betroffenen fragt Betroffene Reply with quoteBack to top

Wie kann man da helfen?
Als erstes, ich spreche us eigener erfahrung.
Sehe zu das du nicht aus brennst. Ich bin völlig ausgelüht. Ich habe es bei meiner frau verucht ihr zu helfen.
Nun lassen wir uns scheiden.
Versuche einem süchtigen zu helfen der an nimmt seine zeit sinnvoll zu verbringen.
Wenn man ihn versucht darauf hinzuweisen das was nicht stimmt, dann wird der betroffene immer alles versuchen diese sucht vor anderen zu verstecken. Alle gründe hören sich für einen süchtigen selber immer an als wären sie plausibel. Das iat ganz schlimm. Allein diese diskussionen führen war für mich schwer. Auch ich war süchtig und konnte sogar vorraus sagen was sie sagt.
stell dich darauf ein ds sich auf ganz schnelle art und weise erst mal nx ändert. Gar nix.
Rechne damit der schlimmste Mensch auf dieser erde zu sein.
Wie gesagt ich habe den druck ncht durch gehalten, ihr rechner flog aus dem 5. stock. ih knnte das alles nicht mehr ertragen.
gemerkt hat sie trotzdem nichts.
man muß tatsäich warten, bis der zummenbruch bei dieser person kommt.
Und das kann dauern, sehr lange, verdammt lange.
versuhe dir eine selbsthilfe gruppe in der stadt zu suchen. denn man ist ganz schnell an seinen eigenen grenen.
ich wünsche nur viel viel glück.
Ana Minona
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Wohnort Frankfurt am Main
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Post Sat, 12.Jun.04, 18:56      Re: Lebenspartnerin eines Betroffenen fragt Betroffene Reply with quoteBack to top

Hallo, Ana hier.
Das Problem ist, daß ich niemanden ändern kann, sondern nur immer mich selbst. Wenn mich was nervt, dann muß ich selbst was anders machen. Mein Sohn hat am PC den Rest der Welt vergessen. Was habe ich ihm Vorträge gehalten, daß er wenigstens die drei Dinge machen soll, die sein Job sind: Mülleimer, Straße fegen und Katzen füttern.
Nix. Krach. Nix. Nochmal Krach. Und was ist geworden? Ich wurde irgendwann hysterisch und er - blieb wie er ist.
Nun bin ich dabei, ihm zu sagen, tut mir leid mit den Katzen, daß du das nicht machst, mir ist das zu unverlässig, mach ich jetzt selbst, das Gleiche mit den anderen Sachen. Ich grenze ihn aus aus dem gemeinsamen Familienalltag. Und plötzlich - Riesengeschrei: das ist mein Job, meine Katze, ...
Warum? Ich habe nicht mehr auf sein Spiel reagiert Jamachich-machichdochnicht vs. hysterische Mutter. Und da hat er gestutzt. D.h. nicht ich habe ihn verändert, ich habe bei mir was anders gemacht. Und die eingeschliffenen Zahnräder passten plötzlich nicht mehr ineinander, und es hat geknirscht. Warum? Weil ich was anders gemacht habe. Und dieses ich mache einfach was anders, das funktioniert. Weil ich bestimme, was ich will, was ich ertrage und was ich nicht ertrage. Und wenn ich das weiß, was mir gut tut und was mir nicht gut tut, dann kann ich eine Grenze ziehen, und der andere muß reagieren, oder er haut sich den Schädel an der von mir gezogenen symbolischen Grenze. Aber ich zeige auch Interesse an seinem PC - weil mich das Ganze halt auch fasziniert. Ich lerne von ihm - PC, und er von mir - Mac. Und es gibt auch Tage, da schicken wir uns nur e-mails. Ich hier im Paterre in meinem Büro, und er unter dem Dach.
Und wenn er jetzt von der Schule fliegt, weil der PC sein Leben ist - tja, da kann ich ihm nicht helfen, das war seine Entscheidung. Aber ich kann ihm dann sagen, bist jetzt 20 mußte halt Deinen Lebensunterhalt irgendwie verdienen. Hotel Mama gibts nicht. Und wenn ich einen Partner hätte, der sich ähnlich wie mein Sohn verhielte und denken würde, ich habe/bin ein Hotel, dann würde ich mich wahrscheinlich ähnlich verhalten. Das Blöde ist nur immer, wenn einem die Emotionen einen Strich durchs rationale Denken machen. Und das ist bei der Liebe - ob Partnerliebe oder Kinderliebe - halt oft so. Konsequent sein, auch bei unangenehmen Sachen ist m.E. mit das Schwerste, was es gibt, wenn Liebe im Spiel ist.
Ana
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depisch
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Post Sun, 22.Aug.04, 19:38      Re: Lebenspartnerin eines Betroffenen fragt Betroffene Reply with quoteBack to top

Kleines Update der Themenbegründerin:
Ich habe den Mann nun Mitte Juni04 rausgeworfen. Es war ein sehr steiniger Weg. Ich habe sehr viel Kraft investiert und habe mir einige graue Haare mehr erarbeitet, als noetig.
Vorallem in Anbetracht dessen, das der Betroffene nach dem maechtigen Arschtritt, den er nun bekommen hat, zumindest scheinbar sein Leben halbwegs in die Hand nimmt. Er macht wieder ein wenig Sport und bewirbt sich fleissig um Jobs.
Mein Rat also: So frueh, wie man es nur irgendwie fertig bringt mit moeglichst grossem Schockeffekt rauswerfen und fallenlassen.
Man KANN nicht helfen. Man erhaelt nur einen Zustand aufrecht.
Es ist hart, aber wenn man den jenigen auch wirklich liebt, ist es um so wichtiger....
die ex-lebenspartnerin
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konrad_40
sporadischer Gast
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Post Sun, 22.Aug.04, 23:02      Re: Lebenspartnerin eines Betroffenen fragt Betroffene Reply with quoteBack to top

@depisch

ich bezweifel das ihr euch geliebt habt. hättest du ihn geliebt dann hättet ihr auch über die probleme geredet, was ihr wohl nicht, oder nur wenig getan habt.

gruss konrad

_________________
jeder Tag ist gleich lang aber unterschiedlich breit
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Rauschi
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Post Wed, 25.Aug.04, 20:55      Re: Lebenspartnerin eines Betroffenen fragt Betroffene Reply with quoteBack to top

HM... was heißt geliebt?
Ich selber was süchtig nach diesem scheiß online games!
Meine zukünftige EX frau hat michauch fallen lassen.
Nur das ich zu einer therapie ging.
gebracht hat es mir nicht. frau ist weg!!
job war auchg weg.
so... und nu?
ich geb dir einen tipp.
begleite ihn auf dem weg von dieser scheiß kiste weg zu kommen.
hilf ihm seine alten hobbys zu aktivieren!!(z.B gitarre spielen irgend etwas hat er ja vorher gemacht)
oder hilf ihm neue hobbys zu finden.
so findet ihr auch einen weg wieder zu ein ander. setze ihm aber klare regeln.
d.h. wenn du da bist zählst du oder irgendwas anderes aber nicht der pc, der bleibt aus.
es ist verdammt schwer von dieser kiste weg zu kommen. ich hatte echte entzugs erscheinungen, von absoluter ziellosigkeit, nacken verpannungen nervösität bis ihn zur agressivität.
dein ex lebenspartner durch lebt eine sehr schwierige phase wenn du ihm da bei hilfst regnt es sich wieder ein.
und sehe es besser so er ist krank und seine krankheit kann man behandeln.

das ist das was ich meiner ex frau vor werfe. ich ging, ich spreche nur für mich durch, die hölle ,mehrere monate um ihr zu beweisen das ich es auch ohne pc kann. aber sie schaut mich heute nicht mal an und sagt guten tag.
das ist der riss den ich nicht mehr kitten kann. ich verstehe sie aber auch wenn sie sagt nein. das ist alles sehr komplex geworden und es sind noch weitere sachen vorgefallen für die ich mich heute schäme. aber verdammt noch mal ich habe meine umwelt nicht mehr so wahrgenommen wie ich es sollte.
wie auch immer ich habe eine neue freundin und ich werde vater im oktober, habe eine band mehr oder weniger.
Incah
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]


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Wohnort @ home
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Post Wed, 15.Sep.04, 13:40      Re: Lebenspartnerin eines Betroffenen fragt Betroffene Reply with quoteBack to top

@ konrad: ich find dein Posting eine Gemeinheit, ganz ehrlich gesagt.
Woher maßt du dir an zu wissen, ob die beiden geredet haben? Immerhin hat sie Hilfe gesucht, sonst hätte sie sich nicht hier ans Forum gewandt.

Und sie hat genau das Richtige getan. Einem Süchtigen kann man nur helfen, indem man ihn fallen lässt. Indem man ihn selber die Konsequenzen übernehmen lässt, und er dann vielleicht endlich einsieht, dass er ein Problem hat und sich Hilfe sucht.
Je länger man das Spiel mitspielt, umso länger unterstützt man die Sucht und damit tut man keinem einen Gefallen, nicht sich selber und nicht dem Süchtigen.

Dann einfach zu unterstellen dass sie ihn nicht geliebt hat, finde ich, gelinde gesagt einfach eine Frechheit.

@ Rauschi:
Quote:
und sehe es besser so er ist krank und seine krankheit kann man behandeln

aber nur wenn der Kranke auch sich behandeln lässt. Und Krankheitseinsicht haben die wenigsten Süchtigen, meistens eben erst dann wenn es zu spät ist, wenn sie selber die Konsequenzen ihres Tuns tragen müssen. Da haben die meisten Leute aber verständlicherweise die Schnauze voll, weil sie denken sie können helfen, und wenns über Jahre nicht hinhaut, und sie offensichtlich nicht helfen können, lassen sie es irgendwann. Das ist doch nachvollziehbar.
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Rauschi
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Post Sun, 26.Sep.04, 18:57      Re: Lebenspartnerin eines Betroffenen fragt Betroffene Reply with quoteBack to top

ich kann nur von mir reden.
la ich war abhängig von diesem scheiß i-net. Habe meine kontrolle wieder gefunden.
Es war ein scheiß harter kampf mit mir selber gegen mich selber.
neue ziele mußten her, neue hobbys, nein ich persöhnlich mußte mich ändern.
ich mußte mich wieder in den mann verwandeln, den man mal geheiratet hat.
da das nicht geht, von heut auf morgen, mir völlig klar, euch völlig klar.
das man nie wieder der alte wird, mir völlig klar, euch völlig klar.
aber wenn ich jemanden heirate, dann verspreche ich einem : wie in guten und in schlechten zeiten....
richtig.
ja ich habe fehler gemacht.
die waren bestimmt nicht fair, und kaum zum aus halten war es.
so weit zu meiner selbst einschätzung.

das was ich den angehörigen der süchtigen vorwerfe ist.

viele wollen das man sich ändert,

wenn dann so wie bei mir tatsächlich der groschen fällt,

dann wird man ganz allein gelassen.

nein. das verzeihe ich nicht.

ich habe es mit meiner sucht auf genommen, sie habe ich besiegt um z.b. meine frau zurück zu bekommen.

das end ergebniss:

scheidungstermin steht noch aus, soweit alles geregelt.

den ganzen scheiß habe ich ALLEIN durch gemacht.

keine person, die einen aus einem ganz ganz tiefen loch zieht, nicht mal die einem mal ein nettes wort sagt.

also habe ich mich um orientieren müssen,
habe eine neue freundin
werde ende oktober vater,
habe neuen freundeskreis,
neuen wirkungskreis.

aber die person für die ich mich von dieser sucht abgewandt habe ist sich zu fein mir vernüftig guten tag zu sagen.

tut mir leid.

hm.... falls ich jetzt vom thema abgescheift bin tut es mir leid.

es ist nur so das wenn hier jemand als betroffener eines süchtigen fragt wie er helfen kann, ist es erst mal der anfang den süchtigen als kranke person zu sehen.
wenn es dann aber zum knall kommt vergessen viele das die sucht bis ztum letzen verteidigt wird. es ist alles was ein süchtiger hat, er hat sein leben danach ausgerichtet.
bitte helft den menschen wenn man merkt das sie was ändern wollen, geht zur not mit ihm zusammen zur therapie,
lenkt sie von entzugs erscheinungen ab, wie etwas völlige ziellosigkeit( so war es bei mir), zeigt ihm das es auch ohne rechner geht. macht das was ihr immer mit ihm vor hattet.
aber verdammt nochmal seit für den süchtigen da wenn er von seiner sucht los will.
er wird es euch ewig danken wenn er wieder völlig da ist.
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